"Woher weiß man welche Therapien die richtigen sein könnten"
Danke, Tired, für das Erinnern. Ich bin tatsächlich das Thema Therapie schuldig geblieben.
Für den erfahrenen praktisch tätigen Psychiater gilt als Richtschnur immer die Therapieform.
D.h. bei einer depressiven Episode im Rahmen der bipolaren Störung sind Antidepressiva die erste Wahl. Wobei zwischen den gehemmten (Mehrzahl) und den agitierten (seltener, öfter bei älteren Patienten) unterschieden werden muss. Das ist ein entscheidender Moment. Da dürfen keine Fehler hinsichtlich des richtigen Medikaments passieren.
Begleitend sollte eine Psychotherapie erfolgen. Dabei verschiebt sich der Anteil je nach Befund.
Anders ausgedrückt: Stark gehemmte Patienten (im Extremfall stuporöse) sind nur schwer bis gar nicht psychotherapiefähig, das bessert sich allmählich, so dass sich das Verhältnis immer mehr verschiebt, also weniger Medikamente, mehr Psychotherapie.
Bei reaktiven Depressionen, bei den langsam entstandenen neurotischen Formen kann man häufig gleich mit einer Psychotherapie beginnen und auf Medikamente ganz verzichten - höchstens mal symptomatisch z.B. bei ausgeprägten Schlafstörungen als Übergang.
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