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Wirklich nur eine Generalisierte Angststörung???

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  • Re: Wirklich nur eine Generalisierte Angststörung???

    Hallo, nach nunmehr einem Jahr, nachdem ich mich zu meinen ersten Beitrag hier durchgerungen hatte, möchte ich mich heute wieder melden.
    Ich bin erstaunt, dass es wohl nun ein Jahr her ist, dass ich ein solches letztes Tief hatte. Es gab auch zwischendurch schlechte Phasen, aber es gab auch eine Phase, in der ich dachte, ich hätte all das überwunden. Meine Therapeutin schloss meine Behandlung mit den Worten "Sie werden immer in stressigen Zeiten anfällig und gewissermaßen instabil bleiben. Sie können da gar nichts für. Das ergibt sich einfach aus Ihrer Biografie. Aber Sie wissen jetzt, wo Ihre Grenzen liegen und dass Sie keine Angst mehr vor der Angst haben müssen..." Ich hatte Wochen ohne morgens Aufzuwachen und in mich hinein zu horchen, wie stark meine Dämonen denn heute wieder sind und ob sie mir diesen Abend wieder Panikattacken bescherren möchten...

    Es gab Momente, vorzugsweise an stressigen oder aber auch an besonders entspannten Tagen, an denen ich abends im Restaurant, oder bei Treffen mit Freunden Panikwellen bekam. Mein Mann erkannte das zu dem Zeitpunkt schon sehr gut. Er sieht es an meinem Blick. Was aber nicht heisst, dass es anderen auffällt. Denn ich rede trotzdem weiter, gehe notfalls mal kurz auf die Toilette.. Meistens war es so, dass ich merkte, wie eine Welle der Panik in mir hochstieg und ich immer den geichen Gedanken hatte, nämlich "Jetzt gehts wieder los, es hört nie auf, jetzt bleibt es für immer und niemand kann mir helfen, ich muss meine Therapeutin anrufen und jetzt wirklich in die Klinik". Zu meinen besten Zeiten waren diese Panikattacken, aber manchmal schon in 15 Sekunden (!!!) beendet. Man kann sich das kaum vorstellen, aber das war so. Und dann war ich befreit. Es war wie eine Energie, die sich angestaut hatte und wenn sie entladen war wusste ich, jetzt habe ich erst einmal wieder Ruhe. Ich hatte hier bereits geschrieben, dass ich die Angst irgendwann lernte als etwas zu verstehen, dass mich beschützen möchte.
    Im September dann ging ich einen 2. Versuch an, das Citalopram (und wenn es auch nur 25mg waren) abzusetzen. Es folgten 2 Wochen in denen ich fast wahnsinnig wurde, weil ich extrem reizbar war, mich schon als aggressiv empfand. Und das machte mir wiederum große Angst, mit mir stimme etwas nicht und niemand konnte mir sagen, ob es ein Absetzsymptom oder ein Symptom meiner Krankheit war.

    Aber irgendwann hatte ich es geschafft. Die Weihnachtszeit war gut, es gab erst wieder eine 2wöchige Krise im März, denn ich bekam Panikzustände, selbst wenn ich dachte, es ginge mir gut. Panikattacken zu haben, obwohl man kämpft, Sport macht, versucht sich anzunehmen und gut zu sich zu sein, sein inneres Kind liebevoll in den Arm nehmend, zu sagen "Du bist in Ordnung und alles ist gut"...das ist das schlimmste. Denn dann hat man gar kein Gefühl mehr von Kontrolle... Heute vermute ich aber, dass es der reine Gedanke an den Abschluss meines Studiums war, der mich mehr unter Druck setzte, als ich zugeben will.

    Dann schrieb ich im Sommer an meiner Masterarbeit, versuchte alles zu schaffen um dann mit Mann und Kind in den wohlverdienten Urlaub zu fahren. Vor dem Urlaub hatte ich zudem Sorge, da es mir gerade in Zeiten der Entspannung eigentlich schlecht geht. In Zeiten der Anspannung habe ich nunmal gar keine Zeit meiner Panik Beachtung zu schenken und muss funktionieren. Und ich wollte funktionieren, ich wollte einen sehr guten Abschluss schaffen. Der Urlaub verlief jedoch sehr gut. Doch aus dem Urlaub zurück erfuhr ich, dass ich das sehr gut auf meinem Masterzeugnis um nur einen Punkt verfehlt hatte. Freunde und Familie lachten und sagten nur "So kennen wir dich, jetzt sei mal stolz auf dich". Zur gleichen Zeit kauften wir ein Haus. Mit dieser großen Verantwortung hatte ich wochenlang zu kämpfen (ich bekam innerlich eine Panikattacke während des abschließenden Bankgesprächs) und mein Mann wollte schon alles canceln, denn mit mir "könne man sowas halt nicht machen". Solche Aussagen treffen mich leider zutiefst. Ich sagte mir und ihm aber immer wieder, dass ich es nicht zulassen werde, dass die Angst mein Leben beherrscht. Auch ich habe das Recht auf solche Lebensziele und eben ein ganz normales Leben zu führen. (Früher hatte ich halt noch ein Bauchgefühl, auf dass ich mich immer gut verlassen konnte. Heute habe ich das nunmal leider nicht mehr. Würde ich immer auf Panikzustände hören, wäre ich schier Handlungsunfähig)

    Aber in mir begann das Gedankenkarussel wieder. Mein innerer Kritiker wurde jeden Tag lauter und plötzlich saß ich da und erschrack, dass ich mich über meinen lang ersehnten Abschluss überhaupt nicht freuen konnte. Die Angst vor einer Depression wuchs somit plötzlich parallel. Trotzdem versuchte ich in der Zeit auch das Opipramol abzusetzen. Das war halt mein nächstes Projekt/ Ziel (Ich formuliere das bewusst so, weil mir klar ist, welcher Mechanismus dahinter steckt, zumindest glaube ich das.) nach dem Studium... Ich wollte das alles schaffen, so wie ich bin und dachte mir, wenn ich das jetzt in diesem Zustand schaffe, dann kann ich diese Krankheit endlich überwinden.

    Die erste Woche ging noch gut, und dann bekam ich trotz langsamen Ausschleichens (50mg halbiert) extreme innere Unruhe, konnte kaum mehr im Auto sitzen beim Fahren etc. Und da war plötzlich der alles entscheidende Gedanke, etwas was mir noch nie so große Angst gemacht hatte. "Was wenn das alles nur noch schlimmer wird, wenn ich nicht mehr die Kraft habe zu kämpfen und diese negativen Gedanken und Zustände nicht mehr ertrage und nicht mehr sein will?" Pure Panik stieg in mir hoch, gefolgt von Schuldgefühlen, wie ich so etwas schlimmes nur denken konnte, obwohl ich mein Leben an sich doch liebe und es doch eigentlich die Angst vor dem Verlust ist, vor dem Tod, die mich wahnsinnig macht. Ich konnte kaum noch aufhören in mich hinein zu hören, um zu prüfen, ob das wirklich ich bin, die das denkt oder nur ein Angstgedanke, den ich vorbei ziehen lassen sollte. Zur gleichen Zeit gab es die schlimmen Nachrichten über den Suizid zweier Rockstars mit Depressionen. Mein Mann sagte "Wie kann man so etwas nur tun??". Und ich fühlte eine unbändige Angst und Scham...

    Ich bekam schnell einen Termin bei meiner Therapeutin und auch sie beruhigte mich zunächst, machte mir aber auch klar, dass es wieder kurz vor zwölf ist, weil ich mir wieder mal zu viel aufgehalst hätte. Ich zeige Anzeichen eines Burnouts (na toll) und solle alles radikal zurück fahren. So funktioniert das Leben nur leider nicht. Es stand noch der Umzug vor uns und unser Sohn wurde zwei Wochen später eingeschult und ich bin es ihm und mir nach wie vor schuldig, eine fröhliche, positive Mama zu sein. Ich habe schon genug Sorgen, dass ich ihn selbst unbewusst anfällig mache.


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    • Re: Wirklich nur eine Generalisierte Angststörung???

      Was ich mit meinem langen Post deutlich machen möchte: Ich habe Angst in einer Depression zu sein, denn ich habe zwar schon länger keine Panikattacke mehr gehabt, jedoch ganz diffuse negative Zustände, die vor allem morgens nach dem Aufwachen ganz schlimm sind und eben abends.

      Ich weiß, dass wenn ich zum Psychater gehe,er mir dringend wieder zu Antidepressiva rät. Meine Therapeutin hingegen sagt, das behalten wir uns noch als Notlösung. So gut kenne sie mich über die Jahre. Mein Mann sagt: Dir ist das nicht bewusst, aber du reagierst in den letzten 4 Jahren immer so in stressigen Zeiten. Es kommen wieder bessere Zeiten und dabei helfe ich dir gern.
      Zudem wurde bei mir ein immerhin 3cm großer Knoten in der Schilddrüse festgestellt. Meine Werte liegen noch im Normbereich, sind aber wohl grenzwertig. Ich nehme nun jedenfalls Thyroxin. Seitdem habe ich endlich binnen 3 Wochen fast das Gewicht, dass ich vor den AD´s hatte, ohne mich anders zu ernähren etc. und ich fühle mich wacher, habe keine Muskelschmerzen mehr.

      Mein Heilpraktiker sagt: Ich denke die schlechten Werte können gerade auch von den AD´s kommen und sie sollten auch das Opipramol absetzen und mal das Thyroxin wirken lassen (ganz schlechte Idee für mich zur Zeit, ich habe dankend abgelehnt ;-)))

      Und zu guter letzt: Mein Gynäkologe sagt "Sie haben eine starke Form von PMS." Denn es ist ganz deutlich, dass meine Beschwerden Zyklusgetriggert sind. Ich habe wirklich Angst vor meiner nächsten Periode!

      Nun, nach wem soll man sich denn nun richten? Ich würde gerne mir selbst vetrauen. Aber genau das ist das Problem: Ich habe das Vertrauen in meinen Körper verloren. Auch in meinen Geist...denn in stressigen Zeiten vergesse ich Termine, verlege wichtige Dinge etc. Mein Mann muss dann für uns beide denken. Und das kann ich mir einfach nicht verzeihen und dieser Zustand allein, ist ein Auslöser für starke generalisierte Angst.
      Mein Körper und mein Gehirn machen mir Angst, denn ich reagiere gar nicht mehr angemessen auf alltägliche Situationen. Habe ich einen Streit, reagiere ich kurz darauf mit Angst und Panik oder auch Übelkeit, zuletzt 1 Woche Blasendruck. Steht ein besonders schönes Ereignis bevor, ebenfalls. Mein Nervensystem spielt immer die gleiche Platte ab...scheint ja auch das einfachste zu sein. Ich würde nur gerne verstehen, warum es das tut. Leider hilft mir meine Therapie hier nicht weiter, denn es ist eine reine Gesprächstherapie ohne Verhaltenstherapeutische Ansätze. Alle Kniffe, die mir helfen, habe ich mir durch einzelne Aha-Momente selbst beigebracht. Meine Therapeutin spiegelt "nur".

      Ich habe mir also meinen Humor noch immer nicht nehmen lassen. Und es ist auch ein Teil in mir drin, der sagt "Ich bin stark und es lohnt sich". Ich freue mich ja auch schließlich auf schöne Momente und lache. Ich isoliere mich nicht. Nur der negative Teil in mir, der der meine Gedanken kontrolliert, der mich selbst bei großer Freude am Abend mit Angst reagieren lässt (habe ich meinem Körper das beigebracht?), der scheint im Moment leider recht groß zu sein, als dass ich da mit rationalem Denken und positiven Selbstgesprächen ran käme... Ich habe schreckliche Angst vor der Angst (nicht gerade jetzt, jetzt gerade geht es mir sehr gut. Bei mir kommen diese Zustände aber mittlerweile mehrmals am Tag. Ich habe Angst, dass es mein Schicksal ist, dass die Angst mich zerstören will. Mir ist selbst klar, dass ich wieder aus dieser Opferrolle raus kommen muss und dass ich wahrscheinlich all das selbst auslöse. Aber ich frage mich einfach nach wie vor: Kann ich mich denn da auch wieder selbst raus holen oder muss ich wirklich wieder mit AD´s anfangen. Ich bin so froh über die Gewichtsabnahme und nicht mehr in mich hineinhorchen zu müssen, wegen irgendwelcher Nebenwirkungen.


      Ich bedanke mich herzlich für jeden wohl überlegten Ratschlag und Meinungen, fernab von impulsiven Katastrophengedanken bitte ;-)

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      • Re: Wirklich nur eine Generalisierte Angststörung???

        Hallo Vivien

        Wenn ich mir Deine Geschichte so durchlese, finde ich mich an vielen Stellen wieder.

        Bei mir fing's im November 2013 an. Damals diagnostizierte mein HA eine leichte Depression, verschrieb mir Citalopram und meinte, in sechs Monaten sei's ausgestanden.
        Die ersten zwei bis drei Tage waren die Hölle, die nächsten drei bis vier Wochen alles andere als lustig, und danach ging's langsam wieder aufwärts. Ab Ostern 2014 dachte ich, es sei vorüber, und da noch dazu ein Medikamentenwechsel anstand auf Fluoxetin, entschied ich mich zum Ausschleichen.

        Zwei Monate ging es ganz gut. Ich war zwar hin und wieder wacklig, dachte aber, ich hätte bereits genug gelernt über mich und die Krankheit / Störung, daß ich es schon irgendwie gedeichselt bekäme. Im Juni 2014 im Sommerurlaub wurden die Anzeichen dann deutlicher, eigentlich unübersehbar, und Ende Juli 2014 ging wieder gar nichts mehr. Es folgten dreieinhalb Wochen Klinik, die Einnahme von Fluoxetin (das meiner Meinung nach schlechter wirkte als das Citalopram), und es dauerte sicher drei bis vier Monate, bevor ich wieder einigermaßen auf dem Damm war.

        Es ging dann im Laufe der weiteren Zeit stetig aufwärts, 2016 war das bisher beste Jahr meiner Krise / Störung. Mein damaliger Psychotherapeut diagnostizierte dann auch eher eine generalisierte Angststörung bei mir, und das erste Mal wurde mir auch tatsächlich richtig bewußt, daß schon der Beginn meiner Krise in 2013 keine echte Depression, sondern eine Pankattacke war. Heute weiß ich sogar, daß ich bereits im Frühjahr 2011 eine erste Angstattacke hatte, die ich nur mangels Erfahrung so grad überhaupt nicht als das erkannt hatte. Und da sie isoliert bzw. im Zusammenhang mit einer akuten, langfristigen Gastritis auftrat, geriet sie auch bald in Vergessenheit.

        Da es mir wie schon geschrieben also in 2016 wieder verhältnismäßig (sehr) gut ging, wenn auch mit wackligen Phasen dazwischen, entschloß ich mich erneut zum Ausschleichen meines AD's. Über insgesamt rund ein Jahr hinweg hab ich das Fluoxetin dann im April diesen Jahres endgültig abgesetzt. Und mir war alles andere als wohl dabei. Ich hatte bereits auf der 10er Dosierung seit Januar gespürt, daß es mir wieder latent schlechter ging. Dachte aber, ich kriege das schon hin. Immerhin hatte ich im Verlauf der letzten zwei Jahre nochmal einiges dazugelernt und wußte nun auch, daß auch bei mir primär eine Angststörung vorlag.
        Trotzdem nahmen die schlafgestörten Nächte wieder zu, die Angstanfälle auch, und insbesondere morgens nach dem Aufwachen wurde es wieder zunehmend mühsamer. Ebenso wie bei Dir nahmen auch wieder die Gedanken zu, daß ich das alles nicht mehr lange würde aushalten können.

        Tja... lange Rede, kurzer Sinn: Seit dreieinhalb Wochen nehme ich mein AD wieder *seufz*.
        Sehr viel besser geht es mir nach dreieinhalb Wochen zwar noch nicht wieder. Aber die SSRI brauchen nunmal ihre Zeit.

        Daß ich mein Fluoxetin wieder nehme, heißt nicht, daß ich die Flinte ansonsten ins Korn geworfen hätte! Selbstverständlich arbeite ich weiter an mir und meinen Problemen, bemühe mich, meine Baustellen in den Griff zu bekommen, mich noch besser zu verstehen und mache auch ein Coaching, daß mich dabei hoffentlich unterstützen kann.

        Nur wie Du es selbst schon schreibst: Bis zu einem gewissen Grad muß und will ich ja auch funktionieren. Das Leben um mich herum steht nicht still. Zum einen ist das der Job, den ich nicht unnötig auf's Spiel setzen möchte, zum anderen Frau und Kind, die nach wie vor zu mir halten, ebenso wie meine Freunde. Genau wie Du habe ich mich nicht isoliert, im Gegenzug sogar recht bald mit offenen Karten gespielt, was mir eine Menge Verständnis und Rückhalt beschert hat. Zum Glück

        Was aber umso mehr heißt: Auch, wenn es in manchen Momenten und Stunden (so wie gestern zuletzt) echt finster ist: Ich will nicht sterben, ich will mich nicht aufgeben!

        Und wenn das AD mich dabei unterstützen kann, meinen Weg zu finden und zu gehen, ohne alles zu riskieren, dann ist das für mich mittlerweile ok

        Nach allem, was ich in den letzten Monaten an vielen Stellen gelesen habe, ist der moderne Mensch nicht mehr unbedingt für die schnellebige Zeit heute gemacht. Der ganze Fortschritt um uns herum ist unserem biologischen und psychischen Bau- und Zeitplan voraus - beim einen mehr, beim anderen weniger. Hinzu kommen diverse andere Faktoren wie gesellschaftliche Restriktionen und Gepflogenheiten, Erwartungen, unsere moderne Ernährung usw usf. - das kann man endlos ausführen.

        Fakt ist für mich persönlich nur mittlerweile:
        Im Kern sind wir alle immer noch Steinzeitmenschen, die auf die Unsicherheiten und Schnellebigkeiten der Moderne mit den gleichen physiologischen und psychischen Mechanismen reagieren wie unsere Vorfahren: Mit Angst. Der eine mehr, der andere weniger. Und manche gar nicht - warum auch immer.

        Diese Sichtweise versuche ich mir immer wieder bewußt zu machen und vor Augen zu führen, um mir klarzumachen, daß ich für meine Störung nichts kann. Mein Hausarzt meinte irgendwann zu Beginn sogar zu mir, ich hätte wohl auch eher eine Anpassungsstörung als eine Depression, und der Coach jetzt hat dem ebenfalls zugestimmt: Ein Teil von mir hat Schwierigkeiten, sich an Veränderungen anzupassen, die noch dazu in den letzten Jahren in sehr schneller Abfolge in mein Leben getreten sind, und nicht alle davon waren (nur) schön. Und dieser Teil reagiert mit Zweifel, Unsicherheit und Angst. Mitten in der Nacht, morgens, vormittags, manchmal auch erst abends, hin und wieder latent den ganzen Tag über.
        Dann wieder gibt es natürlich auch ruhige Tage praktisch ohne Angst. Aber seit Absetzen des Fluoxetin im April sind die zunehmend seltener geworden...


        Warum ich Dir das alles so ausführlich schreibe:
        Deine Antidepressiva weiter oder wieder zu nehmen, ist definitiv kein Zeichen von Schwäche!
        Ganz im Gegenteil sehe ich es mittlerweile als eine Form von Stärke! Weil ich / Du damit ein klares Zeichen gegen die Angststörung setzt: Ich lasse mich von meiner Angst nicht beherrschen, und ich bin bereit, jeden Weg zu gehen, um sie zu überwinden! Ich möchte LEBEN! Frei von Angst.
        Wie, ist mir persönlich mittlerweile ziemlich egal - Hauptsache, es funktioniert. Einigermaßen zuverlässig.
        Wie auch schon gesagt, sehe ich das AD selbstverständlich nicht als Allheilmittel - das ist es definitiv nicht. Keine Frage.
        Aber es macht mir das Leben und den Durchhaltewillen doch um einiges leichter und ermöglicht mir teilweise überhaupt erst, andere Therapiemöglichkeiten wie eben das Coaching, Sport, bessere Ernährung etc. anzugehen und aufrechtzuerhalten.


        Gehe also bitte nicht zu hart mit Dir ins Gericht
        Wenn Du das Gefühl bzw. den Eindruck hast, mit dem AD eventuell besser zurechtzukommen, dann solltest Du darauf hören. Letzten Endes kann der Versuch nicht schaden. Und wir haben alle nur ein Leben!

        Hoffe, ich konnte Dir etwas weiterhelfen.
        Auf jeden Fall bist Du nicht allein mit Deiner Geschichte

        LG,
        Alex

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        • Re: Wirklich nur eine Generalisierte Angststörung???

          Hi,

          sorry, hab erst im Nachhinein festgestellt, daß ich Dir locker die Hälfte davon schonmal geschrieben hatte.

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          • Re: Wirklich nur eine Generalisierte Angststörung???

            Guten Morgen liebe Forumgemeinde,

            Es ist wieder so weit...es ist ein Jahr vergangen...September...ich melde mich wieder. Irgendwie seltsam.

            Und wieder einmal habe ich meine alten Beiträge gelesen und stelle fest, es ist wieder das gleiche Muster. Ich müsste gar keinen neuen Bericht verfassen. Sondern einfach nur "Hilfe. Kann mich jemand mal beruihigen?"

            Ich versuche es trotzdem: Ich habe eine sehr stabile Phase hinter mir. Und damit meine ich nicht, dass ich monatelang Angstfrei war. Das kommt tatsächlich vor, aber ich meine viel eher, dass ich verstanden hatte, dass die Angst kein externes Monster ist, dass mich plötzlich und unerwartet anspringt. Nein, ich hatte plötzlich verstanden, dass wenn ich eine stressige Phase oder eben kurz vor meiner Periode stehe, die Angst da ist. Ich hatte gelernt sie als solches anzunehmen. Und damit wurde sie zu einem kleinen Monster, dass ICH an der Leine führte.

            Jedenfalls war ich so weit (meine Therapie lag nun auch lange zurück), dass ich nun auch meine 50mg Opipramol am Abend absetzen möchte. Ich machte also einen Termin beim Psychiater. Ich bin wirklich belesen um das Thema Ausschleichen, Absetzsymptome etc. Umso erstaunter war ich auch, als er mir riet das Medikament nicht ausschleichen zu müssen. Ich sagte ihm, ich nehme es eh nur noch alle 2. Ich vergesse die Einnahme, was für mich ein wichtiges Zeichen meiner Psyche ist.

            Die ersten 2 Wochen fühlte ich mich sehr euphorisiert und selbstbewusst. Nebenbei achtete ich auf mich. Machte eine Darmsanierung, wegem dem Müll der letzten 5 Jahre. Reinigte meine Leber, meditierte... Ich war in meiner Mitte und dann bin ich der dankbarste, zufriedenste Mensch auf Erden. Ich kann mich an so vielem erfreuen. Das hat die Angsterkrankung mit sich gebracht. Nichts mehr ist selbstverständlich. Wenn es mir gut geht, kann ich mich freuen wie ein kleines Kind.

            Doch plötzlich entwickelte ich etwas, was mein Hausarzt als "Neuropathien" bezeichnete. Restless Legs in der Nacht, Schmerzen in den Beinen auch am Tag. Abwechselnd, bis unter die Fußsohlen. Dazu Nackenverspannungen und Kopfschmerz. Magenschmerzen und Übelkeit machte sich abends in mir breit. Ich versuchte aber noch das anzunehmen. Dein Körper heilt, sagte ich mir. Er braucht seine Zeit. Nach 8-9 Wochen war dieser Spuk vorbei und ich dachte mir "es ist mir egal. Solange es nur körperliche Symptome sind, kann ich es gut ertragen." Aber leider blieb es dabei nicht.

            Es kamen viele Themen privat hinzu und meine Therapeutin, bei der ich seit 2 Wochen wieder bin, meint ich hätte mich mal wieder überfordert. Aber mal ganz ehrlich: Es ist absolut frustrierend, was mittlerweile schon eine Überforderung für mich darstellen kann!! Das wiederum zieht mich immer in die Negativspirale. Die erste Überforderung war, nach meinem Absetzen, dass ich meinem Sohn zu liebe im Freizeitpark 2. 3 Achterbahnen mitgemacht habe, obwohl ich große Angst davor habe. Aber ich möchte nunmal eine lustige, taffe Mami sein. Und ja ich möcht mir und meinem Körper auch klar machen, dass sich so etwas nicht umsonst Vergnügungspark nennt. Nur vielleicht muss man das wirklich nicht machen, wenn man gerade eh mit Schwindel und Kopfschmerz zu tun hat. Das Ergebnis war, dass mir den ganzen Tag schwindelig war und ich abends im Restaurant (mal wieder) die erste Panikattacke seit langem bekam. Und da tauchte er plötzlich auf, der Gedanke: Du schaffst das nicht, es wird wieder so schlimm wie vor 5 Jahren am Anfang. Vielleicht bringst du dich ja irgendwann um.
            Ich behielt alles für mich, aber diese Angst, weil dieser Gedanke aus dem NICHTS plötzlich auftauchte....es gibt für mich keine schlimmere Angst!!!!

            Dazu kam, ich bekam eine Stelle angeboten. Ich muss mich an dieser Stelle outen: Ich bin studierte Klinische Psychologin. Und ja, das macht es nicht besser! Fachwissen steht einem hier mehr im Weg, als das es sinnvoll sein kann. Meine Therapeutin macht mir auch immer klar, wie viele Ärzte, Psychiater, Piloten etc. sich in ihrer Behandlung befinden.

            Jedenfalls kam ich plötzlich ins Grübeln, ob ich denn dazu fähig bin, den Job gut zu machen. Den ganzen Tag kreisten meine Gedanken darum, ob ich diese Stelle schaffe, annehmen kann. Und auch: ist es das, was mich glücklich macht. Denn meine Therapeutin ist sich sicher: Meine Krankheitssymptome entstehen, weil mein "Lebensmotto" ist "Ich muss das schaffen. Dann bin ich gut genug für mich". Nicht "Ich möchte das, weil ich es gerne tue."

            Parallel wollte mein Mann gerne nochmal fürs Jahr Fernurlaub buchen. Es kann sich keiner vorstellen. Aber das überforderte mich total!! Ich bin seit Jahren wegen meiner Angst vor Panikattacken im Flugzeug nicht mehr geflogen. Ich wollte dieses Problem nächstes Jahr angehen, aber nicht jetzt. So kurz nach dem Absetzen und wo dieser Job ansteht. Mein Mann machte mir klar, dass er das verstehe. Er würde deshalb auch alleine mit unserem Sohn fliegen. Aber da machte mein Ego nicht mit. Mein Sohn würde doch dann merken, dass etwas mit seiner Mami nicht stimmt. Er weiß jedoch, dass ich Flugangst habe. Ich versuche meinem Sohn nicht vorzuleben, dass ein Leben Angstfrei sein muss. Jeder hat Ängste, und das ist nunmal meine. Er war jedoch so stolz auf mich, dass ich da keinen Rückzieher machen wollte. Und zugegeben, zum Zeitpunkt der Buchung, ging es mir auch noch nicht so schlecht. Ich besorgte mir ein Buch zum Thema Flugangst und dachte mal wieder "das musst du schaffen, dann kannst du deine Angst besiegen."

            Mittlerweile merke ich, dass die negativen Gedanken sich als Zwangsgedanken zeigen. Ich höre den ganzen Tag in mich hinein. Frage mich ab: Hast du Selbstmordgedanken. Willst du wirklich sterben? Musst du handeln? Schaffst du es ohne die Medikamente nicht?? Ich stelle dann aber fest, das esmir gut geht und ich nicht im geringsten ans Sterben denke. Wenn ich dann aber abends google (oder einfach in meinem Psychologenwissen danach krame), wieviele Menschen sich suizidieren, was die Vorzeichen sind!!!, dann überfällt mich die Panik.

            Das schlimmste aber: Wenn ich Panik habe, der Verstand für die paar Minuten ausgesetzt ist, bis hin zu leichten Derealisationssymptomen, dann überkommt mich wirklich eine schiere Hoffnungslosgkeit. Und dann denke ich tatscächlich: Ich möchte nicht mehr sein. Ich habe aber keine Bilder im Kopf, wie ich das machen würde. Ich habe nur eine unendliche Angst, dass ich in meiner Panik unzurechungsfähig werde und aus dem Affekt wirklich nicht mehr will (in diesem Moment will ich ja auch nicht mehr. Ich will mich aber nur einfach auflösen für den Moment und danach wieder da sein), weil dieser Zustand so schrecklich ist.

            Meine Therapeutin sagt, das sind Zwangsgedanken. Wenn sie zu schlimm werden, helfen Medikamente gut. Aber das will ich nicht! Das macht mir ja wieder klar, wie krank ich bin. Und ich dachte doch eigentlich, ich sei auf dem Weg der Heilung. Früher dachte ich in meinen Angstzuständen, ich bekäme eine Psychose, ich würde verrückt. Wie gerne würde ich diese Gedanken nun eintauschen.

            Die Angst vor Suizid ist das absolute Indiz für mich, dass es doch schlimmer nicht mehr werden kann. Das ich in die Klinik gehöre. Ich versuche mich zu beruhigen, dass es NUR Gedanken sind. Das hilft aber manchmal nur bis zum nächsten Abend. Dann werde ich skeptisch. Was wenn ich wirklich gefährdet bin? Ich sehe mein Kind an meinem Grab stehen und das ihm jemand das erklären muss, dass seine Mutter verrückt war und mit ihren Angstzuständen nicht mehr zurecht kam. Und ich schäme mich so, dass ich so etwas nur denken kann!!! Ich liebe meine Familie so sehr. Ich würde ihr das nie antun wollen. Aber dieser Gedanke ist so quällend. Ich habe dann das Gefühl mein Gehirn, meine Psyche möchte mich umbringen. Und so wird mein Körper, meine Gedanken wieder zu meinem Feind. Und der Kreislauf, von dem ich dachte, dass ich ihn durchbrochen hätte, geht von vorne los...

            Tief in mir drin, ist aber die Hoffnung, dass ein wunderbares Leben auf mich wartet.





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            • Re: Wirklich nur eine Generalisierte Angststörung???

              Ich möchte noch hinzufügen: Ich stand vor dem Grab meiner Mutter als ich ein Kind war. Meine Mutter starb mit 40 Jahren an Krebs. Ich habe meine Erkrankung bekommen, als ich selbst Mutter wurde. Ich habe sämtliche Krankheitsängste durch.

              Das ich nun selbst auch noch dafür verantwortlich sein könnte, mein Kind zu verlassen durch Suizid (und eben nicht durch eine Krankheit wie Krebs), durch negative Gedanken, die ich mir selbst eingeredet habe...diese Schuld...das ist das allerschlimmste für mich.

              Ich frage mich, wie bedrohlich sind diese (offensichtlichen) Zwangsgedanken für meine Realität wirklich? Ich meine, ja es sind nur Gedanken. Aber man liest doch von Fällen, in denen das genauso passiert ist. Und woher kommen diese Gedanken?? Versucht mein Verstand mich wirklich in den Wahnsinn zu treiben? Kann ich mir nicht mehr trauen?

              Das sind die Gedanken, die ich während einer Angstattacke habe.

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              • Re: Wirklich nur eine Generalisierte Angststörung???

                Ich habe mir meine Beiträge noch einmal durchgelesen und stelle fest, dass diese Zwangsgedanken bei mir tatsächlich nicht neu sind. Ich hatte schon einmal damit zu tun. Und siehe da, ich bin noch da.

                Trotzdem habe ich die Angst, dass sie mich mein ganzes Leben begleiten wollen. Ich möchte so gerne wieder normal denken, normal fühlen. Es fühlt sich so an, als würde man im Gehirn am liebsten mal den Reset-Knopf drücken. Das geht aber leider nicht. Ich lese zwischen meinen Zeilen, dass es immer wieder Versagensängste sind, die ich habe. Die Angst nicht gut genug zu sein. Ich wollte so eine gute Psychologin sein. Und jetzt hat es mich selbst getroffen, dass ich Angst habe den Arbeitsalltag gut zu überstehen, ohne jeden Abend in der Entspannung mit Panikattacken zu verbringen, weil ich den normalen Alltaganforderungen nicht mehr gewachsen bin und mein Körper ständig überreagiert. Das ist doch ein Witz!

                Ich habe Angst vor mir!! Angst vor meinen Gedanken. Wie findet man Vertrauen in sich zurück. Das sind Fragen, die ich beantworten sollte. Mit denen ich anderen Menschen mal helfen wollte. Aber ich kann es für mich selber nicht immer. Und dabei war ich mal so stark. Und jetzt wo mein Leben als Erwachsene eigentlich viel leichter ist und auch so viel Freude bereit hält, mache ich es selbst kaputt. Durch meine negativen Gedanken und Ängste, die ich nicht abstellen kann. Ich hätte nie gedacht, dass die Psyche - im Einklang mit dem Körper und seinen körperlichen Symptomen - so etwas schaffen kann.

                Ich versuche ja, die Angst als meinen Freund zu betrachten. Aber warum tut sie mir das an, mich auch noch mit Zwangsgedanken zu bestrafen, wenn Sie mich doch eigentlich mal beschützen wollte?

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                • Re: Wirklich nur eine Generalisierte Angststörung???

                  Hi Vivien,
                  ich in deiner Situation würde es mit einem Medi gegen Angst versuchen, es ist zumindest eine gute Chance dass es dir hilft.
                  Bei Angst vorm Fliegen kann ein Benzo versucht werden, solltest du aber vorab schon mal probiert haben, um die Wirkung einschätzen zu können.

                  Wichtig wäre Sport, Autosuggestion, ggf versuchen die Lebenseinstellung zu ändern.
                  Der Tod trifft uns alle, das Leben für die anderen geht aber weiter und Kinder müssen daran nicht zerbrechen, mittlerweile gibt es da sehr gute Unterstützung was zu deiner Zeit sicher noch nicht so war.
                  Wir können es kaum beeinflussen, was mit uns geschieht.
                  Deine Gedanken hätten also nur einen Nutzen wenn du in die Zukunft schauen kannst, aber dem ist ja nicht so (sicher weißt du das auch), somit macht es keinen Sinn solche Gedanken zu ende zu denken.

                  Ich würde deine Gedanken auch eher der Angst eventuell auch einem Zwang zuordnen.
                  Da du vom Fach bist weißt du sicher auch dass Gedanken an den Suizid noch lange nicht bedeuten dass man suizidal ist, da gibt es himmelweite Unterschiede und deine Gedanken sind nicht suizidal.
                  Versuche dir das immer wieder vorzusagen, ändere deine Denkstrukturen indem du versuchst die störenden Gedanken zu ersetzen, solange dran bleibst bis sie die alten Gedanken in den Hintergrund drängen.

                  Wenn du immer gegen ende des Jahres Probleme bekommst könnte auch eine Tageslichtlampe helfen, da wäre aber darauf zu achten dass sie groß genug ist und auch genügend Lux hat.

                  Dass du keine Psychose hast wirst natürlich auch wissen, versuche auch daran zu glauben.

                  L.G.

                  Kommentar


                  • Re: Wirklich nur eine Generalisierte Angststörung???

                    Hallo Tired,

                    ich danke dir von Herzen für deine schnelle, ehrliche und kompetente Antwort.
                    Zu den Medikamenten: Ich habe 5 Jahre 50mg Opipramol genommen, die ich ja nunmal vor einigen Wochen abgesetzt habe. Ich denke, dass da wieder viel zusammen gekommen ist und ich mich auch wieder viel selbst unter Druck setzte, jetzt doch eigentlich geheilt sein zu müssen. Ich habe mich in den Jahren meiner Erkrankung mit vielen Ansätzen auseinander gesetzt. Und ich bin für mich persönlich zum Entschluss gekommen: Wenn ich Urvertrauen in mich und mein Leben zurück finden möchte, dann kann Heilung nur aus mir selbst geschehen und dass ich alles was ich dafür brauche in mir trage.

                    Aber natürlich gebe ich dir auch Recht. Es heisst nicht, dass ich AD´s verteufle. Aber es setzt doch einen Kreislauf in Gang und irgendwann weiß man einfach nicht mehr, ob der Gehirnstoffwechsel am Ende mehr Schaden nimmt durch das Auf und Ab. Ich habe aber mit mir den Pakt geschlossen, dass wenn in den nächsten Wochen keine Besserung eintritt, ich es mit Escitalopram versuchen werde.

                    Ich würde mich sehr freuen, wenn noch mehr meinen Beitrag kommentieren möchten.

                    Herzlichen Dank!

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                    • Re: Wirklich nur eine Generalisierte Angststörung???

                      Ich denke es ist nicht so leicht, zu wissen dass die Lösung in dir liegt und mit diesem Wissen zu genesen.
                      Die Psyche geht ihre eigenen Wege, ist mit Logik nicht wirklich zu bestechen.
                      Sie lernt eher durch erlebte Erfahrungen, deren Wiederholungen, sei es durch Erlebnisse oder auch mit einem Umdenken (z.B. Autosuggestion).
                      Du magst das durchschaut haben, wissen was Sache ist, aber die Psyche vertraut nicht darauf da die Angst stärker ist, aus der Gefühlswelt kommt und nicht aus dem rationalen Denken.

                      Im Grunde zeigt die Verschlechterung nach Absetzen doch nur dass du deine Angst noch nicht überlisten, umerziehen, normalisieren konntest.
                      Es braucht wohl noch mehr Zeit und Geduld.
                      Wichtig ist dass du dir Strategien zurechtlegst die zu dir passen, dann auch dran bleibst, ob das nun mit Medikamenten für dich leichter ist, oder auch ohne geht, das kannst nur du beurteilen indem du deinen Leidensdruck als Maß für die Vorgehensweise nimmst.

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                      • Re: Wirklich nur eine Generalisierte Angststörung???

                        Tja was soll ich sagen. Gestern Abend war es plötzlich ganz schlimm. Der Tag lief gut, wobei ich die ganze Zeit schon das Gefühl hatte meine Gedanken irgendwie kontrollieren zu müssen. Ständig diese Abfrage "Na schau, dir geht es doch gerade ganz gut. Alles ist gut. Du wirst nicht verrückt und du willst auch nicht sterben." Das beruhigt aber nur kurz und spätestens am Nachmittag erwischt man sich beim Gedanken "Was wenn doch?" Denn wenn ich einen Angstzustand habe, der bei mir manchmal gar nicht hoch auffallen muss in eine Panikattacke. Aber dann überkommt mich eine massive Hoffnungslosigkeit und dann denke ich kurz "SO will ich wirklich nicht mehr. Das kann doch kein Mensch ertragen, dass das plötzlich jetzt wieder los geht. Ich will nicht mehr kämpfen. Wann hört das endlich auf?"

                        Dann habe ich den Fehler gemacht, dass ich gegoogelt habe. Und siehe da, es wurde plötzlich in einem Forum erwähnt, wie viele sich suizidieren, unter einer Panikattacke.

                        Keine 5 Sekunden später merkte ich, wie mich die pure Panikwelle überkam. Ich war kurz davor meinen Mann anzuspringen und zu sagen "Fahr mich in die Klinik. Ich muss eingewiesen werden. Mit mir stimmt was nicht. Mein Gehirn will mich umbringen."

                        Ich habe das aber nicht getan. Obwohl es so, so schwer war. Ich habe abgewartet, bis mein Verstand halbwegs wieder die Überhand gewann und dann mit meinem Mann über die Situation gesprochen. Ich habe mich tausendfach entschuldigt bei ihm, dass ich ihm gerade nochmal solchen Kummer bereite. Und dass ich einfach nur verstehen möchte, warum das mit mir passiert. Und das ich nicht verstehe und so enttäuscht von mir bin, wenn ich jetzt doch wieder Tabletten bräuchte. Vor 2 Wochen lief doch alles noch gut. Es war so schwer nach den Tabletten die 8 kg wieder runter zu bekommen.

                        Ich hatte meine Angstzustände im Griff. Aber jetzt haben sie mich im Griff. Mein Mann hat mich ganz wunderbar aufgebaut. Dass ich mich nicht wundern solle, wenn ich mich selbst durch googeln in eine solche Panikattacke bringe und das es mein gutes Recht sei, dann auch mal Hoffnungslos zu sein und dass das eben ein Symptom ist und ich gerade nur eine schlechte Phase habe, von der ich aber auch wüsste, dass sie wieder vorbei geht.

                        Ich habe mich dann schlafen gelegt und mir vorgenommen "Heute ist Schluss mit den miesen Gedanken. Morgen ist ein neuer Tag. Mit neuer Hoffnung." Beim wach werden heute morgen waren sie kurz wieder da, diese Gedanken "Das wird nicht besser. Jetzt gehts abwärts." Verbunden mit dieser Angst. Ich weiss aber, dass ich in solchen Phasen immer morgendliche leichte Attacken habe. Wenn ich runter gehe in die Küche, verfliegen sie meist schon wieder.

                        Ich kenne diese Zustände schon von mir. Und im Nachhinein muss ich sogar zugeben, dass mich dieses Thema "Schreckliche Angst vor Suizid" schon zwischendurch häufiger in schlechten Phasen begleitet hat. Ich habe sie da nur nie als Zwangsgedanken abgetan. Auch hatte ich mich gar nicht getraut mit meiner Therapeutin darüber zu sprechen.

                        Das schlimmste ist für mich, dass ich mich so sehr damit beschäftige. Dass ich mich immer wieder frage: Warum hört man von so vielen Suiziden? Was bringt die Menschen dazu? Wenn man doch sagt, dass die meisten das gar nicht wirklich wollen. Dann denke ich mir gleich, haben sie es auch aus einem Zwang oder aus einer Panik heraus gemacht. So als würde einen die Krankheit dorthin treiben. Wie eine externe Macht und man könne gar nichts dagegen tun. Und das schürrt in mir so sehr die Angst vor Kontrollverlust und bringt das ganze Rad ins Rollen.

                        Wie kommt man da raus? Und wie konnte ich mich so schnell da rein steigern?....

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                        • Re: Wirklich nur eine Generalisierte Angststörung???

                          Wichtig ist den Gedanken und Abfragen etwas entgegenzusetzen.

                          Ich glaube übrigens nicht dass die meisten sich aus einer Panikattacke heraus suizidieren, da ist man doch mehr gelähmt als handlungsfähig und die PA hat man doch weil man gerade nicht sterben möchte.
                          Ich denke es sind in erster Linie Depressionen und die meisten sind nicht jene die das eigentlich nicht wollen, sondern jene die es in der Phase wollen und oftmals auch über diese Phase hinaus.
                          Es ist so kompliziert mit dem Seelenleben das zu einem Suizid führt, dass es an einer PA liegt nach meiner Meinung nach zumindest extrem selten, es ist nicht die Angst sondern das nicht mehr leben wollen, was auf dich ja gar nicht zutrifft.

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                          • Re: Wirklich nur eine Generalisierte Angststörung???

                            Guten Morgen,

                            lieber Tired, ich möchte dir noch einmal für deine aufbauenden, klaren Worte danken. Ich würde mich auch sehr über weitere Kommentare freuen. Ich habe mich in den letzen Tagen tatsächlich mehr mit der Problematik aus Sichtweise von Zwangsgedanken beschäftigt. Ja, ich wollte nicht mehr googeln. Es triggert so viel. Aber irgendwie suche ich, wenn ich Panik habe, zwanghaft nach Antworten und irgendwie auch Lösungen. Und da ich mittlerweile gute Posts dazu in Foren gefunden habe (Menschen, die endlich mal genau das beschreiben, was ich habe - Zwangsgedanken bzgl. Angst vor Suizid), beruhigt mich das manchmal auch sehr und holt mich runter, wenn ich mir selbst im Moment der Panik keinen Glauben schenken kann.

                            Leider beruhigt es mich immer nur kurzzeitig. Zur Zeit ist es so, dass ich den ganzen Tag diffuse Angst versprüre (Ich habe mir dafür irgendwann mal eine Skala entwickelt). Zur Ziet bin ich eigentlich immer auf einer 4 von 10. Dazwischen, wenn ich ins zwanghafte Grübeln gerate, weil ich der Meinung bin immer überprüfen zu müssen, ob ich gerade daran denke, dann stiegert sich meine Angst kurze Zeit später auf 10, wenn nicht sogar gefühlt auf 11.

                            Dazu kommen in der sonstigen Zeit Schuldgefühle, weil ich eben diese Gedankenschlaufen habe.

                            Ich erkenne also das Muster und ich erkenne auch die tatsächliche Belastung dahinter: Letzte Woche war es nämlich so weit. Der erste Flug nach Jahren stand an. Mein Hausarzt verschrieb mir für den Ernstfall Diazepam. Ich hatte es aber nicht genommen. Ich weiss, es ist irgendwie unvernünftig und irgendwie wieder eine Art der Selbstüberforderung meinerseits. Ich hatte mir speziell für diese Situation einen Whatts-App-Chat in meinem engsten Freundeskreis eröffnet. Es ging um mutmachende Worte meiner Freunde, wenn ich im Flieger sitze. Gar nicht wenige schreiben mir dazu, "nimm halt was ein, ich habe auch Flugangst." Aber irgendwie traute ich mich das nicht, weil man ja auch nie weiß, wie das dort oben wirkt. Außerdem wurde auch im Flugangst-Ratgeber, denn ich ja seit Wochen beackerte davon abgeraten. Jedenfalls gerettet hat mich letztendlich meine Lieblingsklaviermusik auf den Ohren und das Wissen, dass ich die Tabletten im Handgepack habe.

                            Der Start und das eklige Gefühl dabei waren tatsächlich so schlimm wie in meiner Erinnerung, aber der Rest blieb aus. Keine Panik im Flieger. Ich hatte mir extra nochmal neue Bücher besorgt, die mich sehr interessierten und ich konnte mich sogar auf das Lesen einlassen. Glücklicherweise gabs auch keine Turbulenzen.

                            Wir kamen an bei herrlichen Wetter, ich war stolz auf mich. Ich konnte die folgenden Stunden total genießen. Doch dann urplötzlich zum Abend legte sich der Schalter um. Meine Panik schoss auf 11. Ich schrieb spät abends meiner Therapeutin eine SMS, und das mache ich natürlich nur im allergrößten Notfall. Ich schrieb, dass ich das Gefühl völliger Verzweiflung verspüre. Ich bin wieder auf einer Insel, wie damals -wo alles anfing- umgeben vom Meer, Dunkelheit...Ich müsste hier weg, aber ich könne doch nicht fliegen!!!


                            Meine Therapeutin antwortete schnell: "Es wird alles gut, es wird sich alles ändern!! Bleiben Sie stark und halten Sie durch."
                            Mein Mann beruhigt mich auch ganz verständnisvoll. Es sei die Anspannung, die sich jetzt den Weg nach draußen suche. Verdammt dachte ich mir, ich war doch extra heute hier noch joggen. Was muss da bitte noch raus??? Ich achte so sehr auf mich und meine Ernährung und alles drum herum.
                            Die danach diffuse Angst hielt 2 Tage an, zwischendurch hatte ich gute Stunden, die ich versuchte auch zu genießen. In diesen Momenten könnte ich die ganze Welt aus Dankbarkeit für meine Ruhe umarmen.
                            Für den nächsten Tag nahm ich mir vor die Insel etwas alleine zu erkunden. Ich brauchte das für mich. Ich ging los um mir den Ortskern anzuschauen. Und ich genoss es so sehr. Kein Gefühl von Panik beim Anblick des Meeres und den dahinter liegenden Inseln, sondern nur eine Art Liebe für das Leben und Stolz, dass ich es gechafft habe.
                            Abends kam wieder die Panik....ich verstehe es einfach nicht.

                            Danach hatte ich tatsächlich gute Tage mit einem Paniklevel von 2. Eine wirklich gute Zeit also. Auch keinerlei Zwangsgedanken. Einen Tag vor Abflug ging es allerdings wieder los. Den ganzen Tag Herzrasen, Blasendruck, Magenschmerzen. Wie würde der Rückflug werden??? Wie würde ich reagieren???

                            Noch viel größer aber die Angst: In einer Woche beginnt dein neuer Job!!! Wie willst du das so schaffen. Du musst auch noch zum Betriebsarzt. Musst ihm sagen, dass du gerade in einer Therapie bist. Niemand wird dich so einstellen. Und bis dahin darfst du auch keine Medikamente nehmen. Darunter kannst du dich gar nicht mehr konzentrieren, machst zu viele Flüchtigkeitsfehler...dann fliegt alles auf. Aber was ist, wenn du diese Zwangsgedanken plötzlich auf der Arbeit hast und nicht mehr funktinierst?


                            Das sind meine Gedanken zur Zeit. Mal wieder das selbe Muster. Angst vor Kontrollverlust, Angst vor meinen Gedanken, Angst vor dem Schicksal, fehlendes Vertrauen in mich und die Zukunft, absolute Katastrophenfantasien. Angst vor der Angst.

                            Und dabei weiss ich doch vom Verstand her, das bisher letzten Endes alles nicht so schlimm geworden ist, wie ich es mir in meiner Gedankenwelt erdacht hatte.

                            Aber leider hängen die Gefühle hinterher...

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                            • Re: Wirklich nur eine Generalisierte Angststörung???

                              So ein Benzo ist ja auch ein Notfallmedikament, wenn man es nicht nimmt muss man sich auch keinen Kopf machen, selbst wenn andere sagen man sollte es nehmen, denn wann es genommen wird bestimmt ausschließlich das eigene Empfinden und so gesehen war es für dich nicht nötig darauf zurück zu greifen.

                              Die Angst sucht sich immer Ausweichmöglichkeiten, hat man das eine etwas im Griff sucht sie längst nach einer anderen Möglichkeit durchzubrechen.

                              Vielleicht fällt es leichter die Angst als Ausdruck einer Erkrankung zu sehen und zu üben dies auch zu verinnerlichen, so dass man einen anderen Blick darauf bekommt und dem ganzen die Zähne ziehen kann.
                              Das sind aber sicher Überlegungen die in die Therapie gehören, um dort Strategien entwickeln zu können die zu dir passen und eben auch Wege zu finden um diesen Erkenntnissen zu vertrauen, was vor allem über praktische Erfahrung funktioniert.
                              Das Angstgefühl reagiert vor allem auf das was du erfährst und fühlst, weniger auf Logik, aber beeinflussen kannst du es dennoch mit den richtigen Gedankengängen von denen du ja schon einige gesammelt hast.
                              Je häufiger du brenzlige Situationen erlebst, dich in sie hinein begibst, ohne dass etwas schlimmes passiert, desto mehr wirkt sich das eindämmend auf die Ängste aus aber es braucht eben manchmal sehr lange.

                              Googlen ist nicht nur schlecht, ergooglet man sich Beiträge und Artikel die beruhigen und auch seriös informativ sind, dann ist dagegen nicht zu sagen.
                              Kritisch ist es vor allem weil meist auch Berichte angezeigt werden die das genaue Gegenteil bewirken und Angst machen und auch dafür sorgen dass man einfach immer weiter googlet um zu erfahren was an Schlimmen noch so passieren könnte.

                              Warst du schon beim Betriebsarzt?
                              Wenn keine Schweigepflichtentbindungen gefordert werden und auch nicht zulässig sind, dann denke ich nicht dass du ihm etwas über deine Erkrankung erzählen musst.
                              In gesundheitlichen Fragen sind durchaus auch Lügen erlaubt, wenn die Fragen zu weit gehen.
                              Bei einem Arbeitsplatz wo es kritisch werden könnte so etwas zu verschweigen wäre es natürlich was anderes, aber bei den sensiblen Jobs wird sowieso eine Schweigepflichtentbindung gefordert und damit bringt es auch nichts das zu verschweigen, insofern der HA entsprechende Befunde hat.

                              Bei einer ganz normalen betriebsärztlichen Untersuchung, muss man meiner Meinung nach keinen Offenbarungseid über seine Gesundheit leisten, denn was relevant ist wird sowieso untersucht und der Rest geht niemanden was an.

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                              • Re: Wirklich nur eine Generalisierte Angststörung???

                                Liebe Vivien,

                                zunächst einmal tut es mir leid für Dich, daß es Dir wieder schlechter geht.

                                Aber:
                                Die Angst gehört zum Leben von uns Betroffenen leider dazu...

                                Mir persönlich geht es seit Samstag Abend wieder schlechter, und das, obwohl ich nur versucht habe, auf eine Party zu gehen!! Ich war den Tag über zuerst auf einem Live-Event von Veit Lindau, zusammen mit 1500 anderen Menschen, von denen ich nicht einen kannte. Und obwohl alle nett und sympathisch waren (soweit ich das beurteilen kann; auf jeden Fall war niemand unfreundlich zu mir), weckte dann abends das beginnende Treiben auf der Tanzfläche bei mir unliebsame Erinnerungen an meine Jugend... Zehn Minuten, bevor die Türen zu einem Trance Dance geschlossen wurden, habe ich mich verkrümelt und bin heulend nach Hause gefahren.

                                Seitdem fühle ich mich mal mehr, mal weniger wie ein Versager, wie ein Weichei, wie ein kleiner Wicht, der es noch nicht mal gebacken bekommt, auf ne Party zu gehen.

                                Warum ich Dir das alles erzähle?
                                => Weil ich trotz aller Angst, trotz der immer noch nachklingenden schlechten Stimmung, trotz meiner Gedankenkarrussels und trotz meiner Sinnkrise WEISS, daß das alles nur Gedanken sind! Sie können mir nichts anhaben, und sie haben auch nur soviel Macht über mich, wie ich ihnen zugestehe.
                                Seit Monaten und 2-3 Jahren schon habe ich gelernt, mir das immer wieder ins Bewußtsein zu rufen: Es sind nur Gedanken, und sie können mir nicht schaden.

                                Was mich zum nächsten Punkt Deiner Ängste bringt:
                                Auch ich habe immer mal wieder Suizid-Gedanken - weniger aktiv mit selber-umbringen, als vielmehr passiv im Sinne von "wenn mir gleich ein Ziegelstein auf den Kopf fällt" oder "ein schöner, kurzer, heftiger Autounfall"... Ich hab auch schon am Bahnsteig gestanden und mir kurz überlegt wie es wäre, sich vor den Zug zu werfen... Aber zumindest bis jetzt WEISS ich bei vollem Bewußtsein, daß es alles nur Gedankenspiele sind. Keine schönen, keine, die ich gern spiele, eher solche, die ich gern loswerden würde... Aber es sind eben wirklich nur GEDANKEN! Keine Taten.

                                Ein sehr guter Freund von mir sagte mir noch vor kurzem, was mich wahrscheinlich auch in meinen akutesten Phasen immer wieder retten würde, wäre meine Rationalität. Was auf der einen Seite ein wenig ein Fluch ist - das permanente Abwägen, die Zweifel, die Sorgen -, ist gleichzeitig in solchen Situationen auch ein Segen.

                                Denn auch ich habe dann kurze Momente später versucht, mir meinen Sohn an meinem Grab stehend vorzustellen. Mit der großen, traurigen Frage nach dem "warum?" in seinen Augen. Den großen Tränen, seiner Verzweiflung, seinem Nicht-Verstehen.

                                Liebe Vivien,
                                solange es NUR Gedanken sind und Du es schaffst, diese auch als solche anzunehmen und passieren zu lassen wie Wolken am Himmel, kann Dir nichts passieren. Es sind Gedanken, die in diesem Augenblick gedacht werden wollen. Warum auch immer - das kann ich Dir leider nicht beantworten. Aber sie wollen gedacht werden, sie kommen, und sie ziehen vorüber. Und Kraft Deiner Rationalität und insbesondere Deiner Liebe zum Leben und auch zu Deinem Kind wirst Du es immer wieder schaffen, diesen negativen Gedankenwolken den Sonnenschein hinterherzuschicken. Mal nur für ein paar Sekunden, dann wieder für ein paar Stunden oder Tage.



                                Fakt ist aber auch:
                                Überfordere Dich nicht!
                                In der geplanten Fernreise mit dem Flugzeug sehe ich noch den Sinn des Urlaubs, der neuen Eindrücke und Erfahrungen. Auch bin mal lieber geflogen als ich es heute tue... aber die Vorfreude auf etwas Neues hilft mir da immer sehr. Ebenso, wie die Konzentration auf meinen Atem und ausgleichende Gedanken.
                                Aber auf eine Achterbahn bekommt mein Sohn mich definitiv nicht! Wildwasser, ja, ok. Gern. Aber keine Achterbahn.
                                Da habe ich auch kein Problem damit, ihm das so zu sagen. Allerdings würde ich es da zugegebenermaßen mit der Halbwahrheit halten und ihm lediglich sagen, daß ich es nicht vertrüge und mir davon schlecht würde

                                Soll heißen:
                                Du mußt Du weder Dir noch ihm etwas beweisen, wenn sich alles in Dir dagegen sträubt!
                                Natürlich ist es wichtig, an der ein oder anderen Stelle zu versuchen, über sich und seine Ängste hinauszuwachsen. So wie Du es mit der Achterbahn und dem Flieger versucht hast oder ich Samstag Abend mit der Party.

                                Aber es ist absolut kein Vergehen und kein Versagen, wenn man etwas, von dem man weiß und spürt, daß es einem nicht guttut, bleiben läßt!

                                Wie eingangs erwähnt:
                                Das ändert leider wenig daran, daß ich mich deswegen nicht trotzdem etwas minderwertig fühlen würde, keine Frage.

                                Aber auch die Geschichte DAZU sind wieder nur Gedanken.


                                Es ist eine schei* Balance, den richtigen (Mittel)Weg zu finden, wenn man angeschlagen ist.

                                Aber nur wenn wir ihn gehen, kommen wir weiter.

                                Und ich bin trotz sehr vieler innerer Zweifel, Kämpfe und Ängste der festen Überzeugung, daß ich es irgendwie überstehen werde. Mit viel Kraft, Ausdauer, Geduld und Selbstliebe.

                                Das schaffst Du auch
                                Denk an die vielen schönen Dinge im Leben, an die vielen schönen Erfahrungen, die Du insbesondere auch in den letzten guten Monaten machen durftest An Deinen Sohn, Deinen Mann, Deine Freunde...

                                Kurz:
                                Dein Leben besteht definitiv nicht nur aus Angst, ebensowenig wie meines, und auch, wenn es sich manchmal so anfühlt.
                                Aber, ja, leider: Ganz los werden wir diese Achillesferse wahrscheinlich auch nie... Ich frage mich dann immer, ob ich eine andere Erkrankung lieber hätte. Die Antwort ist stets ein klares "Nein" - denn viele andere chronisch Kranke bekommen unter Umständen noch zusätzlich Ängste und Depris obendrauf - ich hab wenigstens "nur" Ängste und Depris

                                Umso mehr ein Grund, jeden Tag des Lebens zu genießen, so gut es eben geht (was mir die letzten zwei Tag zugegebenermaßen selbst schwer fällt ).


                                LG, fühl Dich umarmt und einen schönen Nachmittag
                                Alex

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                                • Re: Wirklich nur eine Generalisierte Angststörung???

                                  Guten Morgen,

                                  lieber Alex, ich hätte dir gerne eher geantwortet, um mich für deine Worte zu bedanken. Aber gestern war der schwärzeste Tag meiner bisherigen Erkrankung. Zumindest gefühlt. Ich bin wach geworden mit dem gewohnten Herzrasen, dass ich seit kurzem habe. Daraufhin aber der Gedanke "Du willst nicht mehr!".

                                  Oh Gott, das war das wovor ich in den letzten Wochen so große Angst hatte. Es ist eingetreten. Ich dachte ich drehe durch. Mein Verstand war mir nicht mehr zugänglich. Ich bat meinen Mann sich um unserern Sohn zu kümmern. Das musste ich noch nie. Und das bestätigte mich unbewusst, dass ich nun komplett labil bin. Ich habe versucht meine Therapeutin anzurufen, aber Sie ist bis Freitag noch im Urlaub. Aber doch shcon am Freitag muss ich wieder funktionieren. Mein Mann sagte: "Ich weiß es nicht, dann musst du den Job absagen und wir fahren jetzt in die Klinik. Das hinterlässt viel verbrannte Erde. Aber du bist wichtiger!!" Alles wurde schwarz um mich. Absoluter Tunnelblick. Ich saß im Bett und wusste nicht mehr, was ich fühlen soll. Was ich machen sollte. Ich sagte: "Stopp!! Ich brauche nur jemanden der mir sagt, dass das ich nicht wirklich sterben will und dass das "nur Zwangsgedanken" sind, die ich selbst herbei geführt habe. Aber das schlimme: In dieser Angst gestern, wollte ich wirklich nicht mehr!! Ich bekam Panik, dass ich plötzlich die Kontrolle in mir verliere und diesem Impuls, diesem Gefühl nachgeben könnte. Undbeschreiblich...

                                  Ich rief daraufhin bei diversen psychiatrischen Ambulanzen an und Kliniken an. Entweder waren diese für mich nicht zuständig oder aber es hieß: "Wenn Sie meinen, dass sie eingewiesen werden müssen, dann kommen Sie. Aber hier kann nun niemand ein therapeutisches Gespräch mit Ihnen führen." Ich verneinte. Tavor hätte ich auch hier und habe es noch nie genommen. Ich hatte Angst darunter vielleicht noch ganz die Kontrolle zu verlieren. Ja, es tut mir leid. Aber so war es gestern.

                                  Ich rief einen engen Freund an, der die selbe Erkrankung hat. Wir telefonierten 1,5 Stunden. Er sagte mir, dass er selbst schon solche Gedanken hatte, das unsere Gedanken und Gefühle aber immernoch unsere Hand bräuchten, um den nachzugehen. Und das wir wissen, dass wir das eigentlich nicht wollen. Nur manchmal überrennt es einen. Dass ich mir mal wieder einen ganz feinen Katastrophenfilm selbst gemalt hätte. Wie jemand der Liebeskummer hat und dann nur noch traurige Lieder hören möchte.

                                  Das Gespräch beruhigte mich. Bis zu der Frage: Du willst es doch nicht wirklich??
                                  Ich zögerte. Und sagte: "Verdammt. Ich weiß es nicht. Ich will das doch nicht, oder??" Daraufhin wieder die absolute Panik. Und der Gedanke "Doch, du willst es!".

                                  Nochmal: Ich habe keine Bilder dazu. Ich wüsste nicht wie. Und letzte Woche noch,da liebte ich mein Leben sehr. Das passt gar nicht zu mir!! Aber ich erinnere mich, dass ich diese Gedanken schon mal am Anfang meiner Erkrankung hatte und plötzlich als ich das Citalopram vor 2 Jahren abgesetzt hatte. Aber es fühlte sich nicht so real an. Vermutlich weil ich da nur einzelne Angstwellen hatte, in denen das aufkam. Diese Gedanken kommen nur auf, wenn ich Angst verspüre. Und derzeit bin ich immer auf einem gewissen Angstlevel.

                                  Denn meine alten Strategien funktionieren nicht. Die Angst anzunehmen. Mir klar zu sagen, dass ich nicht das Opfer bin und die Angst kein externes Monster. Ich versuchte es, aber dann musste ich denken: Wenn diese Gedanken zu mir gehören, dann will ich ja wirklich sterben. Ich versuchte ich zu beruhigen und mir zu sagen, dass ich mir vielleicht erlauben muss zu denken, dass ich nicht mehr will gerade. Dass das noch lange nicht heisst, dass ich gefährdet bin. Das ich endlich mal zugeben sollte, dass mir gerade alles zu viel ist. Dass mir das die Angst sagen will.

                                  Das beruhigte mich. Aber nur kurz. Und dann ging es nochmal richtig los: Ich googelte, über Zwangsgedanken, über Suizidanzeichen, über Fälle in denen Menschen solchen Gedanken nicht mehr entkommen konnten.

                                  Ich verkrümmelte mich ins Bett. Irgendwann konnte ich schlafen.

                                  Heute Morgen bebe ich auch sehr innerlich. Aber es ist besser.





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                                  • Re: Wirklich nur eine Generalisierte Angststörung???

                                    Nachtrag: Die Angst ging runter, als ich mich gestern zu meinem Kind ins Bett gelegt hatte, um ihn vorzulesen. Eine unendliche Dankbarkeit stieg in mir auf. So wie ich sie eigentlich an guten Tagen jedes Mal verspüre. Ich liebe mein Leben! Nur nicht meine Selbstzweifel und das fehlende Vertrauen in mich, meine Fähigkeiten und das Leben. Ich bin absolut geborgen und habe wunderbare Freunde. Ich habe alles, was man braucht um ein glückliches, zufriedenes Leben zu führen. Aber gestern kam das nicht an mich ran. Ich hatte das Gefühl, etwas dass nicht ich bin, hätte einen Schalter in mir umgelegt. Einfach so.

                                    Ich habe unendliche Angst, dass das nochmal passiert. Wahrscheinlich war es gar nicht so schlimm, wie ich mir eingeredet habe. Aber ich konnte mich gestern nur zurück ziehen, und den Tag nicht mit meiner Familie verbringen. Das habe ich bis dahin immer geschafft. Aber ich musste diese Gedanken analysieren. Immer und immer wieder und hören ob sie noch da sind.

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                                    • Re: Wirklich nur eine Generalisierte Angststörung???

                                      Liebe Vivien,

                                      im Moment nur ganz kurz, weil wir gleich frühstücken:
                                      Ich habe Deinen Text gelesen, und es tut mir sehr leid für Dich, daß es Dir so schlecht ging bzw. geht.
                                      Ich habe zur Zeit auch eine eher dunklere Phase, und ein Teil von mir wünscht sich auch, es würde alles einfach nur vorbei sein.
                                      Aber ein anderer Teil von mir will leben.
                                      Den ersten Teil und auch meine Ängste und Zweifel zu akzeptieren, fällt mir im Augenblick auch wieder deutlich schwerer.

                                      Deswegen sage ich mir ganz bewußt und manchmal auch laut: Schritt für Schritt, eins nach dem anderen. Mit der Ruhe.

                                      Ich melden mich später am Tag nochmal ausführlicher. Aber vielleicht kann Dich das Wissen, daß es auch anderen so geht - wie bei Deinem sehr guten Freund ja auch - weiter beruhigen.

                                      Dir kann absolut NICHTS PASSIEREN!

                                      Sag Dir das, immer wieder, wie ein Mantra.

                                      Schritt für Schritt.

                                      Ich bin in Gedanken bei Dir

                                      LG, und bis später mal

                                      Alex

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                                      • Re: Wirklich nur eine Generalisierte Angststörung???

                                        Manchmal hilft es den Unterschied zwischen Suizidgedanken und dem Gedanken nicht mehr zu wollen besser zu kennen.
                                        Das ist ein himmelweiter Unterschied und Gedanken nicht mehr leben zu wollen, oder sich zu wünschen es wäre vorbei, sind nicht gleich suizidal, eher einer gewissen Lebensmüdigkeit geschuldet und der Überforderung.

                                        Dein Freund hat recht, ohne selber aktiv zu werden und das sehr bewusst, passiert nichts.
                                        Versuche die Gedanken als Ausdruck deiner Überforderung zu nehmen, die dir sagen dass du diesen Zustand nicht mehr möchtest, die Gedanken, die Krankheit, aber das Leben wollen oder nicht wollen und das Umsetzen einer Entscheidung wieder etwas vollkommen anderes ist und auch auf einer anderen Ebene stattfindet.
                                        Wärst du suizidal, dann würde dir der Gedanke wohl nicht so furchtbare Angst machen, außerdem verändert sich das Denken und Empfinden, es würde dir nicht entgehen und es wäre auch kein willenloser Akt, dem du ausgeliefert sein würdest.

                                        Versuche die Gedanken als Gedanken zu nehmen und nicht als Prophezeiung, sie können dir nichts tun und je besser es dir gelingt sie so zu entschärfen, ihnen nicht hinterher zu denken, desto besser wird es werden.

                                        Ich weiß nicht wie schlimm es gerade ist, mit deinen Gedanken, aber an deiner Stelle würde ich auch mal mit einem Psychiater darüber reden eventuell auch über die Möglichkeiten die Medikamente bieten und im Notfall in eine psychiatrische Institutsambulanz gehen, die dir auch im Bezug auf Medikamente etwas sagen können und auch ob es besser wäre stationär in eine Klinik zu gehen oder nicht.
                                        Ich denke aber wenn es dir gelingt den Gedanken nicht mehr so ausgeliefert zu sein, sie einfach als Wirrung hinnehmen kannst, eben als Teil und Symptom einer Erkrankung und nichts weiter, dann wirst du es auch ohne stationären Aufenthalt hinbekommen.

                                        Vor allem nimm in deinen Entscheidungen keine Rücksicht auf die Arbeit, denke da nur an dich und versuche das auch als gut und richtig anzusehen, was auch nochmal den Druck nimmt, denn krank ist krank.

                                        Gut wäre auch wenn dein Freund für Notfälle erreichbar ist, wenn du mit ihm ausmachen kannst dass du anrufst falls die Gedanken dich überwältigen, so hast du eine gewisse Sicherheit immer mit jemanden reden zu können der das von sich selber kennt.

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                                        • Re: Wirklich nur eine Generalisierte Angststörung???

                                          Hier ein Link zu einem Forum das von einem Experten betreut wird:

                                          https://www.onmeda.de/forum/psychiatrie_psychotherapie

                                          "Falls" du dort schreiben willst, dann füge am Besten den Link zu diesem Thread mit ein, damit du nicht alles noch einmal schreiben musst.

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                                          • Re: Wirklich nur eine Generalisierte Angststörung???

                                            Hallo Vivien,

                                            so, jetzt nochmal ein zwei Gedanken zu Deiner Situation:

                                            Wie Tired schon richtig beschrieben hat, gibt es einen Unterschied zwischen Suizidgedanken im engeren und im weiteren Sinne: Nach meinem Verständnis und meiner persönlichen Erfahrung sind erstere tatsächlich etwas gefährlicher, wenn man wirklich wirklich den Wunsch hat zu sterben. Wenn absolut gar nichts mehr im Leben einen Sinn ergibt, wirklich ausnahmslos alles nur noch aus Last und Leid besteht und man wirklich absolut und ausnahmlos nichts und niemandem mehr etwas positives abgewinnen hat.

                                            Diese Form sehe ich bei Dir so nicht.

                                            Du scheinst mir eher an der gleichen Form wie ich zu leiden, nämlich daß Du immer wieder an Punkte in Deinem kommt, an denen Du "einfach" nur so, wie es sich in den beschissenen Momenten anfühlt, nicht weiterleben willst. Geht es Dir besser und Du hast eine schöne Phase von Tagen, Wochen oder sogar Monaten, willst Du leben und kannst darüber, daß Du in dunkleren Zeiten mal nicht mehr leben wolltest, nur milde lächeln.

                                            So geht es mir zumindest:
                                            Wenn mich Angst, Zweifel und Depri so richtig überkommen, wenn ich mich überfordert fühle, gleichzeitig aber trotzdem noch funktionieren "muß" (bzw. glaube, funktionieren zu müssen), steigt eine sehr intensive Lebens-Müdigkeit in mir auf. Der Wunsch, diese Angst, dieses Leid, dieses Dasein in diesen Momenten mögen einfach nur aufhören. Der Wunsch nach unendlicher, tiefer Ruhe, für immer. Bzw. solange, bis ich mich wieder regeneriert habe.

                                            Sobald es mir wieder besser geht und ich schöne Tage und Wochen habe, erkenne ich den wesentlichen Unterschied dahinter noch viel mehr und bin froh, daß es "nur" eine extrem krasse Form von Lebens-Müdigkeit ist.

                                            Ich bin mir manchmal auch nicht sicher, ob ich nicht immer wieder eher eine variable Form des Chronischen Erschöpfungssyndroms habe mit symptomatischen Anteilen einer Angststörung und Depression. Meiner Einschätzung und Erfahrung nach könnten die Übergänge da sehr fließend sein.

                                            In jedem Fall solltest Du mal in einer ruhigen - auch qualvollen, stillen Zeit im Bett, gemütlich eingemummelt - Minute tief in Dich hineinfühlen und versuchen, Deine genauen Gefühle an dieser Stelle zu erforschen: Willst Du wirklich sterben, weil Du sterben willst? Oder hast Du "lediglich" ein quasi unendliches Bedürfnis nach "permanenter" Ruhe und Frieden?

                                            Das macht einen gewaltigen Unterschied und kann Dir selbst in diesen dunklen Momenten Ruhe und Zuversicht zurückgeben, daß wieder alles in Ordnung kommen wird.
                                            Wichtig dabei ist allerdings auch zu erkennen, daß Du dann eben auch wirklich wirklich Ruhe brauchst! und Dir diese dann auch zuzugestehen!

                                            Halte Dir hierzu auch immer wieder vor Augen:
                                            Unser modernes Leben ist alles andere als alltäglich entspannend und garantiert nicht so, wie es sich die Natur und der liebe Gott einstmals für irgendein Lebewesen auf diesem Planeten vorgestellt haben - und damit auch nicht wirklich das richtige für uns Menschen. Insbesondere seit der industriellen Revolution und durch unser modernes, digitales Zeitalter sind unser Tage dermaßen durchgetaktet, permanent geschieht irgendwo etwas, man ist dauernd in Action, hier was, dort was...
                                            => Da ist es vollkommen verständlich, normal, gesund und natürlich, daß unser Körper, unsere Psyche und unser Organismus uns früher oder später Warnzeichen setzen und uns damit zu sagen versuchen: "STOP! Mach langsamer, da wird zu schnell und zu hektisch. Bei soviel Dauerstreß komme ich nicht mehr mit!"

                                            Leider ist nur eben auch nicht ganz so einfach, sich dann tatsächlich auch aus dem Hamsterrad rauszuziehen und sich die Ruhe zu gönnen, die man so dringend braucht.

                                            Und keine Frage: Kommen dann noch irgendwelche Lebensereignisse und -erfahrungen, Kindheitstraumata oder Schicksalsschläge hinzu, ist das Faß sowieso irgendwann voll...

                                            Soll heißen:
                                            Versuche, die Warnzeichen Deiner Psyche mit soviel Liebe wie möglich anzuerkennen und handle danach. Wenn Du spürst, daß Du den morgigen Tag so nicht bewältigen kannst, dann ist das ok - davon wird die Welt garantiert nicht untergehen! (auch, wenn es sich so anfühlen mag, ich kenne das Gefühl auch)


                                            In dem Zusammenhang was die Klinik angeht:
                                            Ich glaube, in den kommenden 2-3 Tagen wird Dir eine Klinik nicht mehr weiterhelfen können als wenn Du Zuhause darauf achtest, Dir wirklich umfangreich Ruhe zu gönnen. VIEL RUHE! Damit meine ich nicht nur ausschlafen und ne Stunde Mittagsschlaf. Sondern wenn Dein Körper und Deine Psyche Dir das Signal geben, stundenlang im Bett liegenzubleiben, bis Du Dich irgendwann wieder etwas unternehmungslustiger fühlst, dann solltest Du auch danach handeln: Bleib im Bett! Zieh Dir die Decke bis unter's Kinn, guck zum Fenster raus, fühle Deine Symptome, ohne Dich hineinzusteigern, und mach Dir immer wieder bewußt, daß Dir nichts passieren kann. Absolut NICHTS! Du bist in Deinem geschützten Zuhause, liegst in Deinem Bett, und Dir kann absolut nichts passieren. Sieh die Angstwellen - so versuche ich das jedenfalls - als ein Symptom ähnlich wie Magenschmerzen oder Fieber bei einem Infekt: Sie kommen, sie sind schei**e unangenehm, sie quälen einen - aber sie gehen auch wieder, und zwar umso schneller, je besser man sich in sie hinein entspannt.

                                            Ganz grundsätzlich und nach dem Wochenende kann eine Klinik dann durchaus sinnvoll sein, wenn Du das immer noch möchtest. Aber in der Tat glaube ich nicht, daß Du jetzt über das lange Wochenende da viel profitieren von würdest, eben weil keine Visiten und keine Gespräche stattfinden und Du bestenfalls auf Basis Deines Aufnahmegesprächs "nur" ein Medikament verabreichst bekommst. Womit ich auch nichts gegen Antidepressiva gesagt haben will - ich nehme mein's immer noch. Aber drei Tage in einer Klinik = fremden Umgebung zusammen mit anderen Leidensgenossen, denen es teilweise vielleicht sogar dreckiger geht als Dir, ist dem dringenden Gefühl nach Ruhe und Sicherheit eventuell nicht unbedingt förderlich.


                                            Also, mein ganz ganz dringender und lieb gemeinter Rat an Dich:
                                            Egal, was Du morgen vorgehabt hast, von dem glaubst, es unbedingt durchziehen zu müssen: Laß es bitte sausen!! Nichts auf der Welt kann so wichtig und dringend sein, als daß Du nicht wichtiger wärest.
                                            Und auch, wenn der Vergleich etwas dramatisch ist: Aber angenommen, Du begingest Suizid, dann würde danach auch alles weiterlaufen, irgendwie, ohne Dich. => Wenn das der Fall ist, wird es auf jeden Fall auch morgen und die nächsten Tage ohne Dich funktionieren

                                            Gönn Dir Ruhe.
                                            Schlafe.
                                            Versuche, Dich zu entspannen.
                                            Laß die Symptome kommen und gehen und auch "wüten", selbst wenn es sich unendlich schei**e anfühlt. Sieh es wie eine akute Grippe, die Du jetzt ein paar Tage durchstehen mußt, indem Du im Bett liegenbleibst und Dich schonst.
                                            Und wenn Dir danach ist - wenn Dir WIRKLICH danach ist -, dann steh irgendwann auf. Koch Dir nen Tee, nen Kaffee, besorg Dir ein Stück Kuchen (oder laß es Dir von Deinem Mann mitbringen), und dann setz Dich auf's Sofa, auf den Balkon/die Terrasse. Mach nen kurzen Spaziergang.
                                            Und wenn Du Dich erschöpft fühlst, legst Du Dich danach wieder hin und ruhst Dich aus.

                                            In einer Klinik würdest Du unter'm Strich die nächsten Tage nichts anderes machen, nur mit weniger Freiheit und Wahlmöglichkeiten, wenn Dir danach ist.

                                            Höre auf Deine innere Stimme - sie wird Dir sagen, was Dir gerade guttut
                                            Und laß die Zweifel kommen und gehen und kommen und gehen...

                                            BTW - Zweifel - "Zwangsgedanken":
                                            Ich bin mir nicht sicher, und vielleicht habe ich auch etwas an Deiner Diagnose überlesen oder nicht mehr richtig in Erinnerung: Aber in Deiner Situation diese wiederkehrenden Suizidgedanken zu haben, sind in meinen Augen noch keine Zwangsgedanken. Man könnte es sicher so auslegen, ich glaube das aber nicht. Das ist lediglich ein unendlich tiefer Ausdruck und Hilfeschrei Deiner Psyche nach Ruhe und Frieden. Schlimm genug, keine Frage. Aber nicht mehr. Meiner Meinung nach


                                            Also:
                                            Ruh Dich aus. Cancel den morgigen Tag. Und mach gaaanz langsam, Schritt für Schritt. Wie die Elefanten. Einen Schritt nach dem anderen. Atmen. Ruhe. Frieden


                                            LG,
                                            Alex

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                                            • Re: Wirklich nur eine Generalisierte Angststörung???

                                              Guten Abend Alex,

                                              ich möchte dir von ganzem Herzen danken!!

                                              Deine Worte entsprechen mir sehr. Genauso siehts in mir aus.

                                              Ich würde dir gerne noch so viel schreiben, aber ich muss fit sein für morgen. Ich gebe dir Recht, dass ich vielleicht hätte sagen sollen: "Ich kann heute noch nicht anfangen. Habe mir wohl einen Magen-Darm Virus eingefangen."

                                              Aber weisst du was? Ich kenne mich. Das macht mir noch mehr Schuldgefühle. Ich muss viel an mir noch arbeiten. Aber dieser Job könnte genau der Schritt in die richtige Richtung sein. Gerne dazu demnächst mehr. Glaube mir, die Angst wollte mir in den letzten Tagen 1.000 Mal sagen "Lass das sausen...Du schaffst das nicht. Du gehörst in eine Klinik." Und ich wäre dem nur zu gerne nachgekommen. Wirklich!!

                                              Ich habe diese negativen Gedanken aber nur, wenn ich Angstzustände habe. NIcht an schlechten Tagen. Sondern mehrere Minuten, mal mehrere Stunden. Aber jedes Mal danach sind die düsteren Gedanken weg und ich kann mir nicht mehr vorstellen, warum ich sie gedacht habe. Ich habe diesen Mechanismus bei mir immer schon bemerkt. Die größte Angst bei meinen Panikattacken ist nicht das Herzrasen, nicht das Engegefühl. Das schlimmste war und ist bei mir immer die kognitive Seite. Mich überkommt eine depressive Wolke!!! Und damit das Gefühl, dass ich nicht mehr will. Dass es besser wäre, ich könnte mir alles nur noch von oben anschauen und auf meine Liebsten sehen, aber muss das nicht mehr fühlen. Und die Angst vor weiteren Schicksalsschlägen nicht mehr ertragen. (schrecklicher Gedanke an sich, ich weiß. Es tut mir leid!!!) Aber wenn ich am Tag minutenweise oder heute auch stundenweise frei bin von meiner Angst, habe ich auch diese Gedanken nicht mehr. Ich fühle tiefe Dankbarkeit und habe nur den Wunsch, dass dies ewig so anhalte. Ich wäre der glücklichste Mensch auf Erden. Ich wünsche es allen Betroffenen.

                                              Anders herum funktioniert es aber leider auch: Ich höre in mich hinein, um zu überprüfen ob diese Gedanken noch da sind. Während ich das tue, wächst die Angst vor der Angst, dass sie noch da sind. Und zack: Das sind sie und die Panikwelle geht weiter hoch. Oder auch: Es geht mir gut. Es darf mir aber nicht gut gehen, denn ich hatte ja eben noch diese schlimmen Gedanken. Und wenn ich dann mein fröhliches Kind sehe, überkommt mich ein schreckliches Schuldgefühl. Das widerrum führt wieder in die Panik.

                                              Und wenn ich an einem Tag wie gestern nur Angstzustände habe, dann kann ich das eine vom anderen gar nicht mehr unterscheiden.

                                              Ich glaube, dass das ein Teil des Mechanismus bei mir ausmacht. Ich weiss nicht ob es wirklich so ist. Es kommen sofort Zweifel auf ob ich nicht doch einfach gefährdet bin. Und im Moment befinde ich mich durch das ständige in mich hinein hören in einer "depressiven, negativen Gedankenspirale". Beides bedingt sich gegenseitig. Aber ich hoffe einfach, dass es dieser Mechanismus ist und ich noch einmal lernen muss, da auszusteigen.

                                              Und die Angst hat für mich leider auch immer den "Vorteil" gehabt, sich über tatsächliche Probleme keine Gedanken zu machen.
                                              Ich muss mir klar werden, ob dieser Job das richtige für mich ist. Meine Angst zeigt mir, was ich lange versucht habe mir nicht einzugestehen. Es war eine Vernunftentscheidung und mal wieder keine Entscheidung meines Herzens. Jedoch zum kleinen Teil auch. Wäre der nicht, ich hätte es wirklich im Nachinein noch abgesagt bzw. hätte ich nicht unterschrieben. Mit diesem Zweifeln an meiner Entscheidung fingen ja die schlimmsten Zustände vor einigen Wochen wieder langsam an. Hier zu Hause sich weiter seinen Gedanken hin zu geben fühlt sich für mich aber auch nicht richtig an. Ich brauche ein Erfolgserlebnis. Aber klar ist da immer die Angst, ob ich mich nicht wieder überfordere. Wahrscheinlich wird es ein Mix aus beidem. Ich muss Stück für Stück den Weg gehen.

                                              Das ist aber nur mein Erklärungsversuch.

                                              Wie gesagt, ich melde mich morgen. Wenn noch nicht morgen, weil erstmal alles verarbeitet werden will, dann aber auf jeden Fall am Wochenende.

                                              Noch einmal ein herzliches Dankeschön. Dieses Forum ist wirklich der einzige Grund warum man in dieser Zeit ins Internet gehen sollte. Alles andere treibt einen nur weiter abwärts.

                                              Ich wünsche eine wirklich gute und erholsame Nacht!!

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                                              • Re: Wirklich nur eine Generalisierte Angststörung???

                                                Guten Morgen Vivien,

                                                Ich würde dir gerne noch so viel schreiben, aber ich muss fit sein für morgen. Ich gebe dir Recht, dass ich vielleicht hätte sagen sollen: "Ich kann heute noch nicht anfangen. Habe mir wohl einen Magen-Darm Virus eingefangen."
                                                Ok, das war mir so nicht bewußt, daß Du heute einen neuen Job anfängst...
                                                Und da hilft wahrscheinlich auch nur irgendwie durchbeißen, weil nach meiner Ansicht (und Erfahrung) die Wahrscheinlichkeit groß ist, daß eben genau der neue Job heute womöglich der unbewußte Auslöser für Deine jüngste Angstphase ist. Soll heißen: Wenn Du das jetzt heute umgingest, verschleppst Du das Problem nur und es wird Dich beim nächsten Versuch womöglich erneut einholen.

                                                Ich muss mir klar werden, ob dieser Job das richtige für mich ist. Meine Angst zeigt mir, was ich lange versucht habe mir nicht einzugestehen. Es war eine Vernunftentscheidung und mal wieder keine Entscheidung meines Herzens.
                                                Wenn ich fragen darf: Was ist das für ein Job?

                                                Ganz grundsätzlich kann ich Dir da nur voll zustimmen, und auch das deckt sich mit meiner Erfahrung und den Erzählungen aus Gesprächen mit Freunden und Bekannten - und auch mit meiner Frau:
                                                Die allermeisten Jobs heutzutage erfüllen praktisch keinen von uns (mehr). Das Arbeiten-gehen-wollen selbst ist dabei noch ein Herzenswunsch (um bei Deiner Wortwahl zu bleiben), der konkrete Job selbst häufig nur eine Vernunftentscheidung: Wenigstens hat man eine Arbeit, wenigstens verdient man Geld, wenigstens kommt man ein bißchen unter Leute, wenigstens hockt man nicht "nur" Zuhause rum und versauert, usw.
                                                Wirklich Erfüllung finden allerdings die wenigsten in ihrem Job. Ich habe zwar das (zweifelhafte?) Glück, auch in einer anderen Community unterwegs und sehr aktiv zu sein, in welcher sehr sehr viele Mitglieder offenbar genau das haben: Erfüllung, Glück und Zufriedenheit im Job. Aber: Wenn man sich durchliest, was diese Leute beruflich machen, stellt man schnell fest: Sie sind zumeist in irgendeiner Hinsicht selbständig mit einem persönlichen Thema, das ihnen am Herzen liegt. Trifft man stattdessen mal auf jemanden, der unzufrieden ist, so wie ich (die gibt es auch), stellt sich auch hier ganz schnell heraus, daß das zumeist Menschen mit "klassischen" Bürojobs sind, in denen man entweder den Anforderungen und dem Streß niemals Herr wird oder man sich nicht verwirklichen kann - und schlimmstenfalls beides.

                                                Wenn ich anhand Deines Nicks - Vivien81 - auf Dein Alter schließen müßte (ich weiß - Frauen spricht man höflicherweise niemals auf ihr Alter an; ich tu's trotzdem ), dann würde ich sagen Du warst zum Zeitpunkt der Eröffnung Deines Accounts vor ein paar Jahren 36/37 und dürftest jetzt kurz vor 40 sein.

                                                Warum ich darauf abstelle im Zusammenhang mit dem Job:

                                                Je mehr wir Menschen uns der Lebensmitte nähern und je mehr wie uns bis dahin "nur" abgerackert haben, funktioniert haben, umso größer wird irgendwann der Wunsch in uns, dem weiteren Verlauf unseres Lebens mehr und tieferen Sinn abzugewinnen. Unserem Dasein eine wahrhaftige Bedeutung zu geben. Einen Unterschied zu machen.
                                                Und eben nicht mehr einfach nur zu funktionieren wie ein braver, industrieller Zinnsoldat, als der wir mit Beginn unserer Schullaufbahn erzogen worden sind.

                                                Da wir - je nach konkreter Stelle - zwischen fünf und zehn Stunden am Tag direkt und indirekt mit unserem Job verbringen - also von montags bis freitags die Mehrzahl unserer Wachstunden -, ist irgendwann das Bedürfnis besonders groß, diese Zeit sinnstiftend zu gestalten und zu verbringen. Und eben nicht "nur" in einem Büro Akten zu sortieren, hektische Projekte ohne klare Zielvorgabe zu stemmen und sich selbst, die eigenen Vorstellungen und Ansprüche zugunsten des Unternehmens zurückzustellen.


                                                Was ich Dir mit diesen Ausführungen deutlich machen will, ist - einmal mehr -:
                                                Diese Sorgen, Ängste, Verunsicherungen und Zweifel, die Du hast, sind für sehr sehr viele Menschen - wenn nicht sogar die Mehrzahl - heutzutage normal. Leider. Du bist damit nicht allein.
                                                Der einzige wesentliche Unterschied besteht darin, daß es Menschen gibt, die diese inneren Bedürfnisse irgendwie wegstecken, sortiert bekommen, sich mit der Situation arrangieren, das Ganze abends nach Feierabend, am Wochenende und im Urlaub kompensieren. Und daß es Menschen gibt wie Dich, mich und sehr sehr viele andere, denen es eben echt an die "Seele" geht damit. Die es trotz aller Vernunft und Rationalität nicht vollends hinbekommen, diesen inneren Ruf zu "unterdrücken", zu besänftigen und mit ihm einen halbwegs gesunden Kompromiß zu schließen.

                                                Und das Ganze wird umso schwieriger, je länger man diese innere Stimme unterdrückt und verleugnet hat und je länger man in diesem System feststeckt bzw. festgesteckt hat. Fast unsere komplette Generation wurde von unseren Eltern und der Schule nach dem Leistungsprinzip erzogen, um im späteren Berufsleben zu funktionieren und Karriere zu machen. Wertvoll ist danach nur, wer Leistung bringt, nicht aneckt und stromlinienförmig mitschwimmt.

                                                Keiner hat uns beigebracht, daß es auch andere Lebenswege gibt...

                                                Ich hoffe, Du verstehst, was ich meine


                                                Ich könnte dazu noch sehr vieles mehr schreiben, denn ich bin da in der Hinsicht in den letzten Jahren zunehmend bewußter und aufmerksamer für geworden. Was leider nicht heißt, daß ich den Absprung hinbekommen hätte bisher... Andererseits ist der Absprung aus einem sich schnell drehenden Hamsterrad auch eher Harakiri als vernünftig; wer das tut, wäre im Zweifelsfall nicht der erste, der damit komplett auf die Fresse fliegt
                                                Aber ich arbeite daran - zurückhaltend, mit Vorsicht und Bedacht, aber langsam aber sicher. Die Idee ist da, die Umsetzung erfordert Zeit. Und Mut...!


                                                Damit will ich Dich um Himmels Willen (!) nicht zum "Ausstieg" motivieren oder zu irgendeiner anderen Dummheit in der Richtung

                                                Es geht mir nur darum, Dir Sichtweisen und Möglichkeiten aufzuzeigen und auch Gründe, worin Deine immer wiederkehrende Krise begründet sein könnte (nicht muß!), nachdem Du selbst schon sagst, die Jobwahl jetzt sei eher Vernunft denn Herzenswunsch gewesen.


                                                Wenn ich Dich das so auch mal fragen darf:
                                                Was wäre denn Dein Herzenswunsch?
                                                Wenn alles möglich wäre, Du keinerlei Beschränkungen unterliegen würdest, Zeit und Geld keine Rolle spielen würden: Was würdest Du dann gern machen wollen?


                                                LG, und ich drücke Dir für den heutigen Tag (auch, wenn er sicher schon angefangen hat) ganz ganz fest die Daumen

                                                Alex

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