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Sich selbst "Schaden" zufügen

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  • Re: Sich selbst "Schaden" zufügen


    "Was wäre, wenn du reich wärst? was würdest du dann machen?"

    Ich weiß nicht. Ich hasse fast alle materiellen Dinge bzw. dass Menschen ihnen eine vollkommen übertriebene Wichtigkeit beimessen.
    Wenn ich viel Geld hätte, würde ich vermutlich davon freikaufen, um irgendwo zu leben, wo das Geld und all' das nicht eine solche Rolle spielt, sondern die wirklich wichtigen Dinge noch stärker im Bewusstsein sind. Ich würde versuchen mit dem Geld dort anderen Menschen zu helfen, denen es wirklich schlecht geht.


    "und das du dir vieles merken kannst und mehr details wahr nehmen kannst wie andere ( ist bei mir auch so ich merke mir jeden mist :-) ) das ist doch super... so kannst du dir noch bessere eindrücke verschaffen und nicht oberflächlich denken weisst du was ich meine?"
    Nein, ich finde das nicht gut. Es belastet mich und behindert mich nur darin, normal zu funktionieren.


    "Da du einen Job hast musst du nicht erklären wo du tagsüber hin entschwindest, es geht nur von Mo. bis Fr. von ca. 8 bis 16 Uhr,"
    Ja, nur das Kernproblem ist: Ich kann das absolut nicht vor mir selbst rechtfertigen. Ich sollte funktionieren und nicht einfach meine Zeit in einer Tagesklinik verbringen.
    Ich würde mich dafür hassen.

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    • Re: Sich selbst "Schaden" zufügen


      "Ich würde mich dafür hassen."

      Allein schon wegen dieses Ausdrucks einer ausgeprägten Selbstwertstörung ist eine Therapie unbedingt erforderlich.
      Die Frage war wohl, wie Sie die Wartemonate bis zum ambulanten Therapie-Beginn überbrücken können.
      Und da ist eine psychiatrische Institutsambulanz als Einstieg ein gangbarer Weg.

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      • Re: Sich selbst "Schaden" zufügen


        [quote Kinka]und nicht einfach meine Zeit in einer Tagesklinik verbringen.
        Ich würde mich dafür hassen.[/quote]

        Wofür würdest du dich denn hassen?
        Das du faul in der TK sitzt?
        Das ist quatsch, wenn du eine gute findest wird das Schwerstarbeit für dich werden, eine Herausforderung und wenn du sie annimmst kannst du verdammt stolz auf dich sein.

        Es ist ja eindeutig so das du nicht weiter weist und auch Hilfsmöglichkeiten suchst, ansonsten würdest du hier nicht schreiben.
        Es bleiben dir nur zwei Möglichkeiten, entweder du nimmst keine an, machst weiter wie bisher was wahrscheinlich in einer Verschlechterung deiner Symptome enden wird, oder du packst die Gelegenheit beim Schopf und stellst dich den Möglichkeiten, was auch deine Lebenseinstellung sowie die Lebensqualität positiv beeinflussen kann und somit eine wesentlich bessere und zufriedenere Lebensweise am Ende stehen wird.

        Nur du kannst dir helfen, wenn du alle Möglichkeiten ablehnst gibt es auch keine mehr, also versuch es wenigstens einmal, abbrechen kannst du das immer noch.

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        • Re: Sich selbst "Schaden" zufügen


          "Wofür würdest du dich denn hassen?
          Das du faul in der TK sitzt?"

          Ja.

          "Das ist quatsch, wenn du eine gute findest wird das Schwerstarbeit für dich werden, eine Herausforderung und wenn du sie annimmst kannst du verdammt stolz auf dich sein."
          Es mir egal, was ich für mich tue. Es ist mir sehr viel wichtiger, dass ich funktioniere, nach außen. Das ist eben so. Im Grunde interessiert es mich auch nicht wirklich, wie schlecht es mir geht, so lange ich nach Außen funktioniere.
          Aber weil es schwieriger wird, das aufrecht zu erhalten, will ich eine Therapie machen:


          "Nur du kannst dir helfen, wenn du alle Möglichkeiten ablehnst gibt es auch keine mehr,"
          Da hast du dann wohl etwas überlesen, weil ich nirgendwo alle Möglichkeiten abgeleht habe.
          1. Stehe ich auch bei einer TK auf der Warteliste. Die Zeit die ich dort warten muss, ist aber genauso lang, wie die Wartezeit auf den Therapieplatz.
          2. Stehe ich auf der Warteliste für einen Therapieplatz. Und ich lehne es ja nicht ab, eine Therapie zu machen, weil ich dadurch trotzdem nach Außen weiter funktionieren kann.
          3. Habe ich nächste Woche auch noch ein Gespräch bei der Instititutsambulanz zu dem ich auch hingehen werde.

          Ich lehne nur Dinge ab, die dazu führen, dass ich nicht mehr nach Außen funktioniere = dass ich mich krankschreiben lassen müsste o. ä.!

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          • Re: Sich selbst "Schaden" zufügen


            "Ich lehne nur Dinge ab, die dazu führen, dass ich nicht mehr nach Außen funktioniere = dass ich mich krankschreiben lassen müsste o. ä.!"


            Und selbst das lehne ich ja noch nicht mal zu 100% ab. Sonst hätte ich es ja von vorherein abgelehnt, als sie meinte, sie würde mich unverbindlich in der Warteliste der TK setzen.

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            • Re: Sich selbst "Schaden" zufügen


              [quote Kinka]
              Da hast du dann wohl etwas überlesen,[/quote]

              Ja, scheint so.;-)

              Wobei die innere Ablehnung auch eine große Rolle spielt, ich denke es ist auch wichtig daran zu arbeiten das man einen Sinn darin sieht sich Hilfe zu holen und nicht nur auf das Funktionieren nach Außen bezogen.

              Hast du nicht manchmal den Wunsch dein Leben nur um des Lebens Willen genießen zu können, dich einfach mal gut und zufrieden zu fühlen, ohne ein ständiges Trugbild aufrecht erhalten zu müssen und auch ein gewisses Miteinander zu erleben?
              Selbst für eine Therapie ist ein Ziel notwendig, warum es auf das Funktonbieren beschränken, wenn man in der Definierung dieses Ziels freie Wahl hat, oder wenn man so will hast du dort mindestens einen Wunsch frei.

              Kommentar


              • Re: Sich selbst "Schaden" zufügen


                [quote Tired]
                Hast du nicht manchmal den Wunsch dein Leben nur um des Lebens Willen genießen zu können, dich einfach mal gut und zufrieden zu fühlen, ohne ein ständiges Trugbild aufrecht erhalten zu müssen und auch ein gewisses Miteinander zu erleben?
                [/quote]

                Nein, diesen Wunsch habe ich ehrlich gesagt - zumindest insgesamt betrachtet - nicht. Ich habe eher das Gefühl, dass ich keinen Grund dazu habe, mich gut und zufrieden zu fühlen und dass es so wie es ist schon ok ist, dass ich nichts anderes erwarten sollte. Nein, für ein wirkliches Miteinander bin ich einfach zu gestört, niemand würde mit mir für längere Zeit etwas zu tun haben wollen, wenn ich authentisch bin.
                Ich bin wütend auf mich, weil ich nicht so funktioniere wie ich sollte.

                Kommentar



                • Re: Sich selbst "Schaden" zufügen


                  [quote Kinka]

                  Nein, diesen Wunsch habe ich ehrlich gesagt - zumindest insgesamt betrachtet - nicht. Ich habe eher das Gefühl, dass ich keinen Grund dazu habe, mich gut und zufrieden zu fühlen und dass es so wie es ist schon ok ist, dass ich nichts anderes erwarten sollte. Nein, für ein wirkliches Miteinander bin ich einfach zu gestört, niemand würde mit mir für längere Zeit etwas zu tun haben wollen, wenn ich authentisch bin.
                  Ich bin wütend auf mich, weil ich nicht so funktioniere wie ich sollte.[/quote]

                  traurig, wenn man liest du über dich selber denkst und es ist auch traurig zu lesen wie du mit deinem selbstwertgefühl umgehst. du bist nicht gestört sondern krank nicht falsch verstehen ich mein das nicht abwertend oder böse. aber du solltest dir hilfe holen bevor es zu spät ist! jeder mensch ist so wie er ist du bist so wie du bist versuche das zu akzetieren dann fällt dir einiges leichter!

                  Kommentar


                  • Re: Sich selbst "Schaden" zufügen


                    [quote Kinka]
                    Nein, diesen Wunsch habe ich ehrlich gesagt - zumindest insgesamt betrachtet - nicht. [/quote]

                    Für mich hört es sich so an als hättest du und sicher auch andere, solange dein Leben klein und unnütz geredet bis du es selber geglaubt und dich auch dementsprechend eingerichtet hast. Vielleicht sogar als Selbstschutz, vor Versagen und Verletzungen?

                    Bei mir ist es auch so das ich mich meist am wohlsten fühle wenn ich alleine bin, wenns nach mir ginge würde ich abends hinter mir abschließen und den Schlüssel wegwerfen, keinerlei Verpflichtungen, nichts was getan werden "muss".
                    Mir ist aber auch bewusst das ich eigentlich ganz anders bin, nur irgendwas hält mich davon ab und da bin ich halt lieber allein daheim.
                    Das ist aber doch nichts was man sich bewusst aussucht, man entscheidet sich nicht dazu ein Einsiedler zu werden, Krankheit oder aber Erfahrungen bringen einen dahin und irgendwann kanns dann auch passieren das man dieses Leben als erstrebenswert und eigenen Wunsch ansieht.
                    Ich glaube, wenn man die Gelegenheit hat mit Leuten zusammen zu sein die einen wirklich so nehmen wie man ist, das man sich dann auch verändert und geselliger wird, sich hier und da anpasst ohne es als negativ zu empfinden und auch wieder Spaß daran haben kann.
                    Ich denke ein großer Hemmschuh ist das Vertrauen, in erster Linie in sich selber so das man auch die Widrigkeiten weg stecken kann und dann das in die anderen, bei denen man von vornherein erst mal mit dem Schlimmsten rechnet, Scheinheiligkeit, nur darauf bedacht das du funktionierst ansonsten bist du nichts wert.
                    Irgendwo ist man doch in einer regelrechten Lebensunfähigkeit gefangen, weil man mehr von sich verlangt als eigentlich nötig ist und weil man mit den Anforderungen der Welt da draußen (die oft nur im eigenen Denken existieren, oder zumindest vollkommen überzogen sind) nicht klar kommt, es deshalb auch erst gar nicht versucht da man ja weiß wie es endet.
                    Es ist ein Grab das man sich selber schaufelt, freudlos, lustlos, zeitlos, das man es trotz allem noch schafft irgendwie zu funktionieren reißt es auch nicht mehr raus und ist doch eigentlich überhaupt nicht erstrebenswert. Das Funktionieren wollen und müssen ist der Resteinfluss der uns von der Gesellschaft auferlegt wird, im Grunde kann man darauf dann auch verzichten, denn bringen tut dieses eine einsame Ziel vor Augen auf Dauer nichts denn man braucht immer etwas das positives verheißt um sich wenigstens etwas Lebensqualität zu bewahren.

                    Was hält dich denn jetzt am Leben, irgendetwas muss es ja geben das dich dazu drängt weiter zu atmen?
                    Lass doch mal all deine (Vor) Urteile über dich und deine "Gestörtheit" beiseite und überlege wie du es dir wünschen würdest wenn du könntest wie du wolltest, wenn es keine Barrieren für dich zum "normalen" Leben gäbe.
                    Würdest du feiern gehen? In einen Verein? Grillen im Sommer mit Arbeitskollegen?

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                    • Re: Sich selbst "Schaden" zufügen


                      [quote lanoya] jeder mensch ist so wie er ist du bist so wie du bist versuche das zu akzetieren[/quote]

                      Das hat sie ja leider getan. Auch wenn sie vielleicht gar nicht so ist, das minderwertige Selbstbild wird anscheinend vollkommen verinnerlicht und akzeptiert.
                      Kinka, ich schätze mal das du selten ein positives Feedback bekommst, Menschen dir selten sagen wie sie dich sehen, oder du bei positiven Äußerungen total abblockst, könnte ja sonst wieder weh tun?

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                      • Re: Sich selbst "Schaden" zufügen


                        99,9 Prozent der Leute sehen in den Leuten Meuten..

                        Kinka, wenn du das Gefühl hast, dass man es mit dir nicht aushält, dann vergisst du vielleicht, dass das IHR Problem ist und nicht deines.
                        Ich habe das oft erlebt, dass man zu mir sagt, boah, du bist anstrengend. Klar, ich springe und hüpfe gedanklich von hier nach da und wieder zurück während eines Stündchens. Das ist Übung und Training. Mitbewerber geben da leicht auf und sagen, boah, geh weg, du bist anstrengend.
                        Ich habe mir aber auch das leichte, seichte reden angelernt, so ist es nicht. Und je nach Gegenüber lasse ich mal die raus, oder jene. Bist du dir sicher, dass du aufgeben willst?
                        ...nur weil kaum wer mithalten kann oder will mit dir?
                        Wieso gehst du nicht in diese Klinik und checkst dort einmal in Ruhe, was dort passiert? Was kann geschehen? Du erfährst sicher über dich viel Interessantes.
                        Zum Beispiel: wir haben verschiedenste Wesenzüge. Für einen solchen Wesenszug ist alles passée und vorbei, für einen beginnt es erst, wenn alles passée und vorbei scheint.
                        Dein Problem ist sicher gegessen, wenn du deine eigene Person mal so richtig ganz genau kennengelernt hast.
                        Oft reicht es schon, wenn man die alte Truppe hinten liegen lässt und sich einer neuen anschließt. Oder keiner.

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                        • Re: Sich selbst "Schaden" zufügen


                          ".. als sie meinte, sie würde mich unverbindlich in der Warteliste der TK setzen."

                          Selbst wenn in der TK ein Asperger-Syndrom oder eine andere autistische Störung diagnostiziert würde, gibt es einen therapeutischen Weg, dass sich Ihr Selbstwert so bessert, dass Sie mehr (oder überhaupt) Freude am Leben haben. Und nicht einfach nur funktionieren wollen.

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                          • Re: Sich selbst "Schaden" zufügen


                            Alleine die Chance mit wem reden zu können über alles, was man so denkt und überlegt, das ist sehr viel wert. Neutrale Mediziner heben nicht die Augenbraue, wie so mancher Freund oder Bekannte oder Familienangehörige, wenn du einem vorgefasstem Bild nicht entsprichst.
                            Überleg mal Kinka, du versteckst sogar ganz wichtige Emotionen. Bei "denen" in der Klinik hast du das sicher nicht nötig.
                            Vor allem, nicht ein Gefühl ist ohne Grund da. Beim Reden drüber wirst du für dich sicher gleichzeitig Lösungen sehen.
                            Vielleicht kannst du dich nicht leiden, weil du nicht so bist, wie du gerne wärst. Bestimmt denkst du da zu viel Wert in Dinge, die eigentlich nichts wert sind hinein. Zum Beispiel: ich will klüger sein, als ich bin- was bringts? Ich will schöner sein, als ich bin- und dann...?? Ich wäre gerne Vertreter dieser Spezie- und wie weiter? Selbst "Spitzenleute" wären oft gern wer anderer.

                            Ich erkenne, erlebe, dass aus meiner Position aus auch viel möglich ist. Was ich zum Leben brauche, das hab ich. Du auch.

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