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Alles ist totaler Mist , scheiß Gedanken ...

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  • Re: Alles ist totaler Mist , scheiß Gedanken ...

    Mehr sag ich dazu nichtmehr
    Na dann, erfahrungsgemäß nutzt es ohnehin nicht viel auf jemanden einzureden der sich selber eine Gehirnwäsche verpasst hat und diese pflegt und hegt, als die einzig wahre Realität.
    Das was du schreibst klingt eher nach einer Wahnvorstellung, als nach klar durchdachten Sätzen.
    Ich möchte nicht wissen wie lange du dir das schon vorbetest, das die Welt dich nicht braucht und deine Tochter geschützt werden muss, das liest man sonst nur in schlechten Büchern.
    Ein Grund ist das natürlich nicht, um andere zu schützen gibt es auch andere Möglichkeiten, aber wenn du dir so gerne einreden möchtest das du schon fast heroisch, für deine Tochter, diesen Weg nimmst...............
    Sie wird das anders sehen, auch dein Mann der sich ganz eindeutig sorgt, aber Hauptsache du glaubst daran um dich leichter lösen zu können, einen anderen Grund kann ich mir für diese Selbstlüge nicht vorstellen.

    Ich bin aber trotzdem ganz zuversichtlich, das du deiner Familie erhalten bleibst, deiner Tochter dieses Trauma erspart wird und sie, wenn sie alt genug ist, froh ist ihre Mutter zu haben und deine Erkrankung großenteils versteht.
    Es wäre schade wenn sie nicht die Chance bekommt es zu verstehen, aber das kann sie nur wenn sie es von dir hört.

    Meine Meinung ist ja das da jeder machen kann was er denkt tun zu müssen, auch das Recht dazu hat. Nur wenn Menschen im Spiel sind deren wohl und weh davon abhängig ist, dann ist es echt traurig wenn man alles in den Wind schießt und so für andere mit entscheidet, die das noch gar nicht begreifen und daran zerbrechen können.

    Noch was zum Nachdenken, was dir sicher auch egal ist und keine Angst macht.
    Ich kenne und kannte, mehrere Menschen deren Suizidversuche nicht ganz geklappt haben. Du kannst mir glauben, der Versuch war "eigentlich" sicher und die die das machten teils auch sehr erprobt darin.
    Das tragische ist das es eben doch manchmal scheitert, der Zufall plötzlich mehr als ein Zufall scheint, aber anstatt einfach weiter leben zu müssen kanns auch im Pflegeheim enden und damit das man dann nicht einmal mehr in der Lage ist selbstständig über sein Leben zu entscheiden.

    Es gibt keine sichere Methode und es gibt auch keine Garantie das dich nicht jemand findet, der das nicht verkraften kann.
    Wahrscheinlich wäre so ein Trauma für einen nahestehenden Menschen, aber immer noch besser als dich lebend ertragen zu müssen.................
    Wers glaubt wird selig und schickt andere mit einem Lächeln in die Hölle.

    Das ist nicht böse gemeint, auch wenn du es nicht glaubst, ich habe dafür sehr viel Verständnis, schade und unnötig wäre es aber allemal.

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    • Re: Alles ist totaler Mist , scheiß Gedanken ...

      Mich wird niemand finden , wenn ich es nicht will , und schon gar niemand der mich kennt . Wahnvorstellung .. der ist gut . Ihr solltet mal das zu hoereen bekommen was ich mir taeglich anhoeren muss . Alles nur vorwuerfe , das ich alles falsch mache usw . Also was soll ich noch hier ?? Ich bin doch nichts und ich kann nix . Wozu soll ich dann bleiben ? Ich finde darauf keine antwort also ist es so . .

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      • Re: Alles ist totaler Mist , scheiß Gedanken ...

        Alles nur vorwuerfe , das ich alles falsch mache usw . Also was soll ich noch hier ??
        Man kann nicht für andere leben und noch weniger sollte man wegen anderen sterben wollen.
        Was du hier sollst?
        Für dich leben, wenn nötig alleine, aber mit dem guten Grund das du dein Leben lebst und nicht von den Regungen anderer abhängig bist.

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        • Re: Alles ist totaler Mist , scheiß Gedanken ...

          ich rechtfertige oder wehre mich gegen nichts mehr . Ich will und brauche nichts mehr !
          Du sollst Dich auch gar nicht rechtfertigen. Niemand muß das. Und das verlangt hier auch niemand.

          Aber ich habe manchmal den Eindruck, Du liest unsere Antworten gar nicht richtig, oder sie gelangen aufgrund Deine Erkrankung vielleicht nicht durch... wofür Du absolut NICHTS KANNST!!
          Aber umso wichtige wäre eigentlich einmal ein vernünftiger Klinikaufenthalt. Und im Prinzip müßte ein Therapeut dort einmal diesen Thread hier mit Dir durcharbeiten - glaube, da steckt schon ne Menge drin, auch als Ursache Deiner Krankheit.

          Ich will jetzt aber nicht wieder lange schwadronieren

          Ich denke ich weiss nun warum diese mauer zwischen mir und meiner tochter steht . Ich muss sue vor mir schuetzen , denn ich tuh ihr nicht gut . Und wie bereits gesagt die anderen optionen schaden ihr mehr als das andere .
          Woher weißt Du das so genau? Sorry - gibt's dafür Beweise...? Kann's schlecht geben; Du lebst ja noch...
          Also woher willst Du das so ganz genau wissen?


          Ich möchte Dir daher eigentlich nur kurz einen (letzten?) Deal vorschlagen:

          Ob Du jetzt ein, zwei Wochen früher den Abgang machst oder später, ändert am Ergebnis nichts. Richtig?

          Dann laß uns mal folgenden "Vertrag" vereinbaren, wenn Du einverstanden bist:
          Du bist ab morgen Früh mal für zwei Wochen komplett für Deine Tochter da.
          Für Dich mußt Du ja nach eigener Aussage eh nicht mehr da sein, für den Rest der Welt evtl. auch nicht mehr.
          Daher fokussiere Dich mal für zwei Wochen komplett auf Deine Tochter.
          "Spiele" die liebende Mutter - Du sagst, Du hast früher gemodelt. Da versetzt man sich ja auch ein bißchen in andere Rollen hinein.
          Sieh das hier mal wie etwas ähnliches, eine Rolle, die Du für zwei Wochen "unterschrieben" hast zu spielen.

          SPIELE mit Deiner Tochter.
          REDE mit Deiner Tochter.
          Versuche, so einfühlsam wie nur möglich zu sein.
          Wenn es vielleicht einen Vorteil hat, daß Du angeblich nichts mehr fühlst und Dir alles egal ist, dann den, daß Du damit eigentlich alles sein und tun kannst, was Du "möchtest".
          KOCHE Deiner Tochter ihr Lieblingsessen.
          NIMM Dir Zeit für Deine Tochter.
          Sei GÜTIG und GEDULDIG mit ihr - das funktioniert, wenn Du Dich ganz auf sie einläßt.
          LIEBE Deine Tochter.
          BEOBACHTE Deine Tochter und ihre Reaktionen.
          SCHENKE IHR zwei Wochen Deiner letzten Zeit. Laß das Dein "Abschieds"geschenk an sie sein. Es reicht, wenn es für Dich ein Engagement, eine Rolle ist - aber spiele sie so perfekt wie möglich, für Deine Tochter.


          Und in zwei Wochen läßt Du diese Zeit konzentriert Revue passieren und urteilst dann nochmal, ob Du tatsächlich einen Beweis für Deine Behauptung gefunden hast.


          Lies Dir das hier bitte noch einmal in aller Ruhe durch.
          Und dann fände ich es gut, wenn Du Dich darauf einließest und wir diese Abmachung treffen würden.
          Du hast ein Jahr lang durchgehalten - da kommt es jetzt auf zwei Wochen auch nicht mehr an.


          Alles rein "geschäftlich". Ok?

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          • Re: Alles ist totaler Mist , scheiß Gedanken ...

            Alex ich bin schon laengst dabei , ich "spiele" seit tagen bereits . Und selbst das spielen faellt mir mehr als schwer , ich umarme und kuschel obwohl es ein eher beklemmendes fast unangenehmes gefuehl ist . Ich beobachte sie ganz genau die letzten tage , wie sie mit freundinnen spielt oder alleine oder mit ihrem vater kuschelt . Das ist meine vorbereitung und nichts anderes . Genauso wie mit meinem mann , ich "spiele" das gute vor nicht mehr und nicht weniger . Mein endschluss steht nicht erst seit heute oder gestern , ich hatte nur wahrscheinlich die letzte hoffnung das mir zumindest irgendjemand zeigt das ich irgendwas bin oder nicht immer an allem schuld habe . Aber das hat sich nicht erfuellt , nur das gegenteil war der fall . Ich wurde nurnoch tiefer getreten von meinem umfeld . Die klinik ist kein rettungsanker , nur verzoegerungstaktik , hatte bereits geschrieben das man "nur" weg gesperrt wird in der eventuellen hoffnung das sich die gedanken anscheinend von selbst aufloesen . Das tun sie aber nicht !!

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            • Re: Alles ist totaler Mist , scheiß Gedanken ...

              Du bist etwas wert!! Und zwar eine ganze Menge, in absolut positiver Hinsicht.
              Wer in aller Welt redet Dir jeden Tag diesen Schei* ein?!?!?!? Der gehört mal ordentlich verprügelt!

              Ok - dann wäre das soweit mal ein Punkt für Dich.

              Weiterer Gegenvorschlag:
              Dann zieh aus, hau ab, brecht die Zelte ab, brenn durch, etc.

              Von Zuhause biste dann auch weg, ist also fast das gleiche wie das andere - mit einem entscheidenden Unterschied: Du lebst! Und könntest zurück, wenn Du irgendwann besser drauf wärst.

              Dann hau ab, trenne Dich von Mann und Kind, und such Dir irgendwo anders eine neue Zukunft.
              Du hast geschrieben, Du hättest jemanden kennengelernt, und ihr hättet euch geküßt.
              Es liegt also anderen Menschen an Dir! Sonst wäre das nicht passiert. Und uns hier liegt auch etwas an Dir, sonst würden wir hier nicht tippen und tippen

              Also:
              Wenn Du schon Mann und Kind aus evtl. nachvollziehbaren Gründen aktuell keine Chance geben kannst und willst, dann gib sie dem Rest der Welt und Dir! Funke Deine Bekanntschaft an, triff Dich mit ihm ihm, such Dir ne Bleibe und zieh aus. Hinterlasse KEINE Handynummer - das ist ernst gemeint. Und fang einfach von vorn an. Reset.

              Auch hier kommt es auf einen Versuch an, Chibi. Abbrechen kannst Du immer - aber zurück und es versuchen, falls Du feststellen solltest und könntest, daß es ein Fehler war, abzutreten, ginge nicht mehr...

              Leg Dir nen Plan zurecht, bereite Dich vor - und dann verdufte von Zuhause.

              Ich bin normalerweise kein Befürworter von sowas... :/ Aber in Deinem Fall erscheint es mir durchaus als eine letzte mögliche Lösung, um Dich und die Zukunft Deiner Tochter irgendwann zum Besseren zu wenden.

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              • Re: Alles ist totaler Mist , scheiß Gedanken ...

                Genau da liegt das Problem Alex , DEN Schritt kann ich nicht gehen . Ich weiss total banane , das ich den endgütigen Schritt gehen kann aber den einer normalen Trennung nicht . Ich kann das einfach nicht . Es ist nicht zu erklären , vielleicht will ich nicht so wie meine Schwester sein ?? 2 Kinder , beide hat sie ohne Rücksicht bei den Vätern zurück gelassen und sich nie wieder bei denen gemeldet , diese Kinder denken noch schlimmer über so eine Mutter , als eine Mutter die durch einen "Unfall" nichtmehr da ist .

                Und mein mann ist schlimm in sowas , wenn ich mich nen tag ned melden würde , würde er die polizei rufen . , oder sogar schon bei nem halben tag. .

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                • Re: Alles ist totaler Mist , scheiß Gedanken ...

                  In deinem ersten Thraed hast du auch viel abgeblockt, es war eine schwere Geburt bis du von deiner Meinung abgewichen bist und dir kompetentere Hilfe gesucht hast.
                  Abblocken scheint dein Ding zu sein, du weißt wie es ist, die anderen nicht und sogar die unbeholfenen Versuche deines Mannes dir zu helfen, werden abgeblockt und ins Gegenteil verkehrt, nur das gesehen was dich nieder macht.
                  Jetzt hast du es geschafft dir ein kleines Netzwerk an Kompetenz um dich herum aufzubauen und es hat noch nicht richtig begonnen, da blockst du wider alles ab.
                  Anstatt stolz drauf zu sein, ist alles schlecht und selbst wenn man dir glasklar beweisen könnte das es nicht so ist wie du es gerade wahrnimmst, du würdest es nicht gelten lassen.

                  Noch zu den Psychiatrien.
                  Aus deinen Berichten ist für mich nicht ersichtlich das du da mal weggesperrt wurdest, eine Nacht, aber da wurdest du ja auch nicht länger da behalten.
                  Natürlich wird dort nicht einfach abgewartet, es wird versucht dagegen anzugehen, leider dauert das und es ist nun mal zu viel erwartet, das man dort etwas bekommt das ganz schnell alles gut macht.
                  Das geht gar nicht, erstens ist es nicht kalkulierbar was der Psyche am besten tut, es braucht Zeit um das herauszufinden und die gewinnt man indem man Suizidale möglichst sicher verwahrt. Außerdem kann man Probleme nicht durch Medikamente oder Behandlungen wegzaubern, das braucht auch Zeit und es muss bei den Wurzeln begonnen werden, parallel dazu im Hier und Jetzt Hilfe geleistet werden, das geht nicht in ein paar Tagen, oder Wochen.
                  Es ist aber wirklich ziemlich sinnlos etwas zu tun wenn so intensiv abgeblockt wird, denn ohne den eigenen Kraftaufwand sind alle die Helfen wollen machtlos, nur man selber hat die Macht gegen solche Erkrankungen anzugehen, andere können nur Mittel und Wege aufzeigen und versuchen dir beim Kraft schöpfen zu helfen.
                  Aber auch da blockst du ab, vielleicht hast du dieses Problem auch zuhause?
                  Vielleicht würde man anders mit dir umgehen, du die Dinge auch anders auffassen, wenn du dich mit deinem Mann offensiv auseinandersetzt und nicht nur verletzendes aufsaugst, sondern auch seine hilflosen Versuche seine Frau wieder zu finden und ihr dabei zu helfen sich selber zu finden nicht mehr abblockst, sondern mit ihm drüber redest, ihn forderst, dich drauf einlässt Hilfe anzunehmen und zu vertrauen, was du anscheinend aus irgendeinem Grund nicht kannst.

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                  • Re: Alles ist totaler Mist , scheiß Gedanken ...

                    Ich habe mehrmals versucht mit ihm zu reden , offen zu reden , MEHRMALS!! Es bringt nichts , er versteht es nicht . Er akzeptiert meine Grenzen einfach nicht , übergeht diese einfach ohne Rücksicht. Wenn ich mich dann zwischen drin mal aufgebäumt habe , wurde ich direkt wieder klein gemacht , ich habe immer unrecht !! Meine Fehler sind extrem schwerwiegend , seine nicht . Es kommt mir immer vor wie ein Kampf zwischen David und Goliat , nur mit dem Unterschied das ich diese ewige rumdiskutiererei ausstehen kann wie die Pest , und irgendwann klein bei gebe nur damit ich meine Ruhe habe . Er hat Recht und ich hab meine Ruhe , das ist ganz einfach
                    Er wird dann meist auch noch laut und das vertrage ich nicht , da hallt ich direkt meine Klappe .


                    Vorher hab ich auch immer gesagt das ich garnicht die Erwartung habe das alles mit einem Medikament oder einem fingerschnippen weg ist , jetzt ist es doch so das ich mir genau das wünsche . Aber das gibt es einfach nicht !! Es gibt keinen "Löschbutton" im Gehirn , es gibt keinen Schlater der Mutergefühle anknippst , der ganze scheiss den ich mir wünsche ist nicht realisierbar !! Und wenn was nicht realisierbar ist dann nimmt man sich das realisierbarste was nunmal am einfachsten ist .

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                    • Re: Alles ist totaler Mist , scheiß Gedanken ...

                      Am einfachsten wäre eine Trennung, das wäre vielleicht das Medikament das dir hilft, eine Zeit alleine leben, nur für dich und ohne die Erwartungen anderer.

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                      • Re: Alles ist totaler Mist , scheiß Gedanken ...

                        Wenn ich mir das Vorstellen könnte oder tun könnte , dann wäre es ne Möglichkeit . Ich kanns aber nicht !

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                        • Re: Alles ist totaler Mist , scheiß Gedanken ...

                          Moin Chibi,

                          ich wiederhole mich:
                          Aber mir ging es im letzten Sommer nach meiner Klinikentlassung genauso im Hinblick auf die 3 Wochen Mutter-Kind-Kur meiner Frau - und das waren nur drei Wochen. Ich konnte mir das auch partout nicht richtig vorstellen, wie das funktionieren sollte - dachte, ich versacke vollends, krieg die Kurve nicht, sterbe womöglich sogar an den Symptomen, lauter so ein Murks.
                          Bei gerade einmal 3 Wochen...!

                          Aber ich hab's geschafft!

                          Chibi, manchmal ist das Leben ein Sprung ins kalte Wasser! Das macht zunächst Angst, man kann sich nicht vorstellen, daß man das schafft und tun kann. Da hilft nur "Augen zu" und springen. Im ersten Moment ist das Wasser kalt, das Herz rutscht einem in die Hose, und man denkt immer noch so'n Zeugs wie Du und ich.
                          Aber dann ist es plötzlich erfrischend. Genauso, wie sich die Augen an das Nass gewöhnen und die andere Lichtbrechung, so erkennt man auch im Leben dann mit einem Mal, daß es doch geht. Und daß es aufwärts geht - praktisch von allein, nur, weil man gesprungen ist und etwas verändert hat.

                          Und verflixt noch eins:
                          DU BIST NICHT ALLEIN!
                          Das ist so ein typischer Depri-Gedanke, noch verstärkt durch Deine Situation mit Deinem Ehemann, der Dich an der kurzen Leine hält und abgerichtet hat.

                          DU BIST NICHT ALLEIN!
                          Du hast vor zwei oder drei Wochen einen anderen Mann kennengelernt, Dich mehrmals mit ihm getroffen, und am Ende habt ihr euch geküsst. Möchte mal wissen, wie Du das gepackt hast - so ganz "allein"

                          Nochmal in aller Deutlichkeit:
                          Nach allem, was Du schreibst, hast Du absolut nichts zu verlieren.
                          Aber ALLES zu gewinnen!

                          Also trenne Dich.
                          Und nimm Deine Tochter evtl. sogar mit, k.A.
                          Klar kann man Mutter-/Vatergefühle nicht von heute auf morgen anknipsen.
                          Aber ist Dir mal der Gedanke gekommen, daß Du vielleicht doch keine soo schlechte Mutter sein könntest, wenn Du nicht dauernd jemanden im Hintergrund hast, der permanent an Dir herummäkelt?? Da würde JEDER früher oder später das Zweifeln an sich selbst anfangen. Und JEDER Depri-Anfällige erst recht. Und JEDER, der nicht Depri-anfällig wäre, würde es spätestens dadurch werden, früher oder später.


                          Zieh aus!
                          Trenne Dich!
                          Probier es wenigstens aus!
                          Du hast nichts zu verlieren, aber alles zu gewinnen!


                          Und Du könntest das! Du würdest das schaffen!
                          Und Du hättest garantiert genügend moralische Unterstützung, wenn Du sie annehmen würdest. Du brauchst nur mal zu fragen und zuzugreifen - ich bin mir sicher, Du könntest Dich kaum retten vor Menschen, die Dir helfen würden.
                          Ganz bestimmt - denn die Welt ist kein grundsätzlich schlechter Ort.

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                          • Re: Alles ist totaler Mist , scheiß Gedanken ...

                            Letze Nacht habe ich bei einer Freundin übernachtet , als um circa 1 Uhr ne Nachricht kam , ob er vorbei kommen könnte um zu reden . Ich fragte mich innerlich was denn nun los sei , und schrieb zurück ob ich wieder etwas verbrochen hätte . Darauf kam eine Nachricht von ihm : " Nein du nicht , aber ich ohne es zu wissen " .

                            Ok er kam dann , und wir waren beide einverstanden das meine Freundin dabei ist , sie weiss ja nunmal auch alles , war selber in meiner Situation und konnte wenns ist ein wenig dolmetschen .

                            Mein Mann fing an , das er wieder bei mir in Facebook gelesen hat , und diesmal komplett . Er dachte noch bis vor dem lesen das er mich mit diesem Druck aus meinem Loch rausholen könnte , weils wo so im Internet auch steht . Durch das lesen meiner Zeilen ist ihm aber bewusst geworden das er mich immer weiter in mein Schneckenhäuschen treibt . Er war am weinen , und sagte das es ihm leid täte , er wollte mir nie was böses , er wollte aufgrund der Informationen die er hatte mir helfen . Er wollte mir nicht schaden usw.
                            So komplett krieg ich das stundenlange Gespräch nichtmehr auf die Kette .

                            Er will nun auf 30 Stunden erstmal gehen um alle Dinge zu erledigen die ich auf keinen Fall schaffe , meine Freundin hat ihm erklärt das der "Druck" bei mir raus muss , in jeglicher Art . Er will sich anders verhalten , will aber auch das ich offen mit ihm Rede.
                            Das ist und bleibt immer mein Problem , Reden . Beim ganzen Gespräch gabs nicht eine Emotionsregung von mir , es war als wäre ich nicht voll da , ein Zuschauer eher .

                            Ganz ehrlich , wäre es mir lieber gewesen , er hätte gesagt das er mich betrogen hat oder sonstwas , das wäre einfacher gewesen.
                            Ob mich das nun von meinem Vorhaben abbringt ?? Ich weiss es nicht , eine Stimme in meinem Kopf fragt sich obs nicht schon zu spät ist das er auf einmal kapiert was los ist . Dass ist ein regelrechter Kampf in meinem Kopf , was ich am liebsten auch wieder ausschalten wollen würde .....

                            Ich bin total verwirrt , ob das normal ist ? Ich weiss mitllerweile nichtmehr so richtig was bei mir normal ist und was nicht , fühle mich total zerrissen , oder wie ein Puzzel was zusammengesetzt werden muss .

                            Danke fürs lesen :-(

                            Kommentar


                            • Re: Alles ist totaler Mist , scheiß Gedanken ...

                              Hallo Chibi,

                              das sind doch erstmal ganz gute Nachrichten, wenn es stimmt, daß er es jetzt endlich kapiert hat.

                              Ansonsten dürfte das Chaos in Deinem Kopf normal sein, ja. Also auch kein Grund zum Verzweifeln oder ähnliches.

                              Du bist doch, soweit ich das lesen und verstehen kann, sehr rational veranlagt.
                              Stell doch erstmal Deine (vielleicht nur scheinbar) fehlende Emotionalität nicht in Frage - es ist so, wie es ist. Es ist zwar doof, es "fühlt" sich wahrscheinlich auch irgendwie falsch an. Aber es ist so. Also akzeptiere das.

                              Und dann stell den ganzen doofen Stimmen in Deinem Kopf, die Dir die absolut überflüssige Zweifler-Frage zuflüstern, ob es nicht vielleicht zu spät ist, ganz entschieden und laut zu Dir selbst sagend ein "Nein, es ist nicht zu spät! Ich werde für mein Leben und meine Gesundheit kämpfen!" entgegen.
                              Natürlich hilft da einmal nicht, auch zwei- oder dreimal nicht.
                              Aber überlasse Deinen unterbewußten, depressiven Gedanken nicht einfach das Feld! Halte dagegen. Mach den Teufelchen-Stimmen klar, daß Du da auch noch ein Wörtchen mitzureden hast. Und das hast Du - Deine aktuellen Sichtweisen rühren von der Krankheit her, DAS BIST NICHT DU!

                              Ich finde es gut, daß Du letzte Nacht bei Deiner Freundin geschlafen hast. Ich würde das auch noch 1-2 Tage auf jeden Fall so fortsetzen, wenn es Dir hilft.
                              Und dann mach diesen blöden, idiotischen, selbstmörderisch veranlagten Stimmen Deines depressiven Unterbewußtseins klar, daß jetzt der Wendepunkt gekommen ist! Hau da rein, mit der vollen Rationalität. Gegen jedes depressive Aufmucken setzt Du sofort ein positiv formuliertes "aber...".

                              Fang an damit - dann ist der schlimmste Spuk bald vorüber

                              Ich drücke Dir die Daumen, halte durch.

                              Kommentar


                              • Re: Alles ist totaler Mist , scheiß Gedanken ...

                                Hallo Alex ,

                                danke für deine Antwort . Ich bin wieder zuhause , weil ja morgen alles wieder normal beginnt ( Kita , Arbeit ) .
                                Ich bin mir nicht sicher ob ich dagegen halten kann , das alles ist teilweise so stark , da werd ich irre .. Das is doch krank !

                                Ich bin nichtmehr ICH da hast du Recht , aber ich weiss noch nichmal mehr wie ich WAR . Ich weiss garnichtmehr wer oder was ich überhaupt bin .
                                Meine Freundin denkt das ich die "Krankheit" immernoch nicht akzeptiere , und solange ich das nicht tuhn würde wäre jede Therapie zwecklos . Laut ihr setze ich mich selber auch zuviel unter Druck mit allem , also das ich das bin was von mir erwartet wird . Und deso mehr ich dass will , desto mehr scheiter ich .

                                Mhh ja die Krankheit akzeptieren , geht das überhaupt ?? !! Kann ich sie akzeptieren , wenn es Leute aus meinem Umfeld gibt die das nicht können oder wollen ? Gut mein Mann fällt da wohl erstmal vielleicht raus , weiss ja nicht ob er sich wirklich ändert .

                                Auch wenn ich wegen Abstand vielleicht mal in eine Klinik weiter entfernt gehe , also Rehamäßig , bringt das was ? Setze ich dann nicht meine ambulante Therapie aufs Spiel ? Ich komm doch eigentlich gut mit ihm zurecht . Wir sind ja erst am Anfang , ab nächste Woche will er so Historymäßig anfangen alles aufzuarbeiten . Bin ich stark genug ?? Diese Frage stellt sich mir immer und immer wieder

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                                • Re: Alles ist totaler Mist , scheiß Gedanken ...

                                  "Bin ich stark genug ??"

                                  Ja, der ambulante Weg ist schon deshalb richtig, weil die Therapie gleich los geht.
                                  Und mit einer späteren Reha gefährden Sie die Behandlung nicht!

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                                  • Re: Alles ist totaler Mist , scheiß Gedanken ...

                                    Also wäre es ratsam erst dann eine Reha oder ähnliches zu machen wenn der ambulante Weg fast beendet ist ? Weil ich könnt mir vorstellen das es hinderlich ist das ich jetzt irgendwie schaue weit weit weg in eine Klinik zu gehen um diese Gedanken kontrollieren oder bekämpfen zu können .
                                    Dann würde ich ja die ambulante grade jetzt in den Anfängen unterbrechen ...

                                    Was ich damit meine , man sagte mir das ich erst mit mir selber fertig werden muss , ohne den normalen Alltag , sonst bringt die ambulante wenig .. frage mich ob das wahr sein könnte ..

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                                    • Re: Alles ist totaler Mist , scheiß Gedanken ...

                                      Morgen Chibi,

                                      Ich bin mir nicht sicher ob ich dagegen halten kann , das alles ist teilweise so stark , da werd ich irre .. Das is doch krank !
                                      Aaalsooo: JA, Du bist krank! Und NEIN, Du wirst nicht irre!
                                      Ich weiß zwar, was Du damit meinst. Aber fang bloß nicht damit an, in solchen Phrasen zu denken. Wenn man gesund ist, kann man so was mal vor sich hindenken, klar. Wenn man depri ist, sollte man auch solche banalen Phrasen sofort wieder rational mit nem „Aber“ entkräften.

                                      Weiterhin ist Deine Unsicherheit normal.
                                      Aber: JA, Du kannst da dagegen halten. Diese negativen Gedanken sind stark, ja, es ist anfangs schwer, ja. Aber Du wirst mir der Zeit feststellen, daß es nur so schwer ist, wie Du es Dir vorstellst, und daß es mit der Zeit und Übung leichter werden wird. Halte Dir immer eines vor Augen: Es sind „nur“ (doofe) Gedanken – sie sind nicht DU. Sie sind ein Teil von Dir, aber sie sind nicht alles von Dir. Du bist mehr als Deine Gedanken, auch, wenn Du gerade Probleme hast, Dir dieses „mehr“ vorzustellen.

                                      Ich kann nicht leugnen, daß es irgendwo Arbeit ist, die auch anstrengend sein kann, gerade zu Beginn. Aber auf eine gewisse Art konterst Du nur negative Gedanken mit einem positiveren, rationalen „Aber“. Und das kannst Du!

                                      Immer, wenn wieder so ein (scheinbar! starkes) negativer Gedanke in Dir aufsteigt, probiere mal folgendes aus:

                                      Stampfe mit dem Fuß auf und sage / rufe / schreie laut: „NEIN, HAU AB, NEGATIVER GEDANKE. Ich höre nicht auf dich, du hast keine Macht über mich. Verschwinde! Ich will jetzt zufrieden und fröhlich sein, und da kommst du mir nicht in die Quere! Schluß damit, HAU AB!“
                                      So oder ähnlich. Und das jedesmal, wenn es erforderlich ist – was am Anfang sehr häufig der Fall sein kann, keine Frage…
                                      Und dann mach etwas, von dem Du rational weißt, daß es Dich unter anderen Umständen wahrscheinlich zufrieden und froh machen könnte – und wenn es so banale Dinge sind, wie den Abwasch erledigen, spazieren oder einkaufen zu gehen.

                                      Mir hilft diese Methode sehr, wenn es mal wieder hoch- und kurz vor dem Überkochen ist. Anstatt mich über das Geschirrspülmaschine-Umräumen zu ärgern und an dem „oh nee, nicht schon wieder…“ zu Verzweifeln, denke ich mir dann ganz bewußt und deutlich, daß es mich zufrieden macht, wenn ich es erledigt habe. Klar bin ich davon nicht super-euphorisch-glücklich bei der Arbeit, ist auch nicht das Ziel. Aber es hilft enorm, von den negativen Gedanken und Gefühlen nicht überwältigt zu werden und sie abblocken zu können.

                                      Du wirst sehen: Wenn Du das ein paar Male gemacht hast, wird es schon leichter. Irgendwann mußt Du solche Sätze dann auch nicht mehr schreien, es reicht, wenn Du sie sagst. Oder auch nur noch bewußt „laut“ denkst.

                                      Chibi, und DAS KANNST DU!! Dafür BIST Du stark genug. Locker! Es sind nur negative Gedanken und Gefühle, die keine Kraft und Macht über Dich haben. Bestimmt nicht! Du mußt Dir das nur einmal richtig klarmachen und mit wirklich starken, rationalen und positiven Gedanken gegenhalten. Dann bist Du das allerschlimmste innerhalb von 1-2 Wochen los, versprochen!

                                      Klar mußt Du danach noch weitermachen. Das ersetzt keine Therapie, keine Reha, keine langfristige Umstrukturierung Deiner Denkprozesse.
                                      Aber es ist ein unheimlich wichtiger Schritt für den Anfang!

                                      Und das packst Du!

                                      Und deso mehr ich dass will , desto mehr scheiter ich .
                                      Das Problem am „Wollen“ ist: Allein zu „wollen“ reicht leider nicht – man muß es auch tun. Und das schöne an der Methode oben ist: Indem Du es laut sagst / rufst / schreist, tust bereits etwas! Und das ohne allzu große Anstrengung. Aber Du tust etwas, Du konterst nämlich die negativen Gedanken und überläßt ihnen nicht kampflos das Feld.
                                      Im Augenblick überwältigen sie Dich noch, Du läßt sie einfach so stehen, wie sie sind, hältst ihnen nichts dagegen. Und dann reicht einfaches „Wollen“ wirklich nicht aus.
                                      Aber sobald Du aktiv wirst – und sei es nur mit einem immer wiederkehrenden Satz wie dem obigen –, fängst Du an, das Feld aufzuräumen. Und unterschätze nie die Kraft und Macht Deiner Stimme! Wenn Du da all Deinen Trotz, all Dein Aufbegehren reinlegst, gleichzeitig damit auch all Deine Verzweiflung und den Frust rausbrüllst, dann hat das eine enorm erleichternde und befreiende Wirkung. Du kannst als zusätzliche Bekräftigung auch noch mit einem Kissen werfen o.ä.


                                      Ich weiß, daß diese ganzen Vorschläge im ersten Moment etwas esoterisch und lächerlich klingen mögen. Und wie gesagt ersetzen sie keine Therapie.
                                      Aber sowas in der Art kann Dir eine sehr wertvolle Unterstützung sein, um Deine Kraft wiederzuentdecken und festzustellen, daß Du in Wahrheit doch sehr stark bist!

                                      Und das bist Du!



                                      Ansonsten, ganz generell: Wenn ich das so zwischen den Zeilen rauslese, dann hörst sich das, was Du schreibst zuletzt schonmal um Längen positiver und konstruktiver an als vieles bisher Du setzt Dich damit auseinander, was helfen wie helfen könnte. Ist doch ein Anfang, bleib dabei.


                                      Ich wünsche Dir einen halbwegs schönen und erträglichen Tag.

                                      Und denk immer dran: Diese negativen Gedanken haben KEINE MACHT ÜBER DICH! Du bist stark, und Du KANNST dagegen angehen. Locker – Du mußt nur einmal den Anfang machen

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                                      • Re: Alles ist totaler Mist , scheiß Gedanken ...

                                        "Also wäre es ratsam erst dann eine Reha oder ähnliches zu machen wenn der ambulante Weg fast beendet ist ? "

                                        Richtig. Aber es ist immer gut, wenn nach einer Reha noch die Möglichkeit besteht, eventuelle neue Aspekte ambulant besprechen zu können und man nicht mit seinen Problemen allein gelassen wird.

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                                        • Re: Alles ist totaler Mist , scheiß Gedanken ...

                                          Hallo Chibi,

                                          wie geht’s Dir heute?

                                          Hier nochmal fix ne ganz konkrete Anleitung bzw. Hinweise aus meiner eigenen, aktuellen Erfahrung in der Bewältigung meiner Depression / depressiven Anflüge:

                                          Nachdem Weihnachten und der Jahreswechsel vorüber sind, geht es mir in den letzten Tagen besser und besser. Vor allem gestern und vorgestern waren praktisch beschwerdefrei.

                                          Aber heute Morgen schleichen sich wieder verstärkt kleinere, negative Gedanken und Gefühle ein, obwohl es mir weiterhin prinzipiell recht gut geht. Warum bloß…?

                                          Viel wichtiger ist allerdings die Frage, was ich dagegen tue?

                                          1. Mir der Tatsache, daß diese Gefühle und Gedanken da sind, in aller Ruhe bewußt werden.

                                          2. Im Kopf gedanklich und bewußt gegenargumentieren:
                                          „Gaanz ruhig, es ist alles in Ordnung.“
                                          „Mach mal halblang, es geht mir doch gut. Kein Grund zur Sorge.“
                                          „Ja, okay, es ist heute Morgen wieder ein bißchen wacklig. Bin aber gestern Abend auch erst um halb zwölf ins Bett und war dann noch 3x wach – also auch kein Wunder, wenn das da reinspielt. Und im Großen und Ganzen geht’s ja (gut).“
                                          „Schön langsam, tief durchatmen. Das sind nur Gedanken, die können mir gar nichts tun. Es ist alles gut.“
                                          „Ganz ruhig bleiben, es ist doch gar nichts. Mir ging’s die letzten Tage schon sehr gut, und mal ein etwas schlechterer Vormittag ist absolut kein Drama. Schön ruhig bleiben und eins nach dem anderen weitermachen.“
                                          „Kein Grund in Panik zu geraten, das geht auch wieder vorüber.“
                                          „Es ist doch ein schöner Tag, und ich bin froh und dankbar darüber, ihn erleben zu dürfen.“

                                          3. Wenn ich auf Toilette gehe, lächle ich mich anschließend im Spiegel auch 1-2x ganz bewußt und beruhigend an. „Siehst Du, ist doch alles gut

                                          4. Mich beschäftigen und rein aus der Beschäftigung selbst versuchen, schon etwas Zufriedenheit zu ziehen. Nicht zwangsläufig die große Freude, das endlose Glück. Erstmal einfache Zufriedenheit. Darüber, daß ich am Leben bin; darüber, daß ich handlungsfähig bin; darüber, daß es mir nicht so schlecht geht, wie es mir gehen könnte und schonmal ging; darüber, daß es mir eigentlich sogar sehr gut geht.


                                          Weißt Du, unser Unterbewußtsein ist eigentlich nicht sonderlich intelligent. Es saugt grund- und pausenlos alles auf, was wir ihm vordenken, vorsagen und vorbeten. Es kann nicht zwischen Gut und Schlecht unterscheiden – es nimmt einfach auf. Wenn wir ihm sagen „Sonnenschein ist doof, das blendet mich immer so.“ glaubt es das genauso wie „Regen finde ich super, das erfrischt mich.“. Dabei ist die Wiederholung und Intensität, mit der wir so etwas denken und glauben und wiederholen, das Entscheidende. Und am Ende ist man schlecht gelaunt (oder schlimmeres), weil die Sonne scheint, aber zufrieden, wenn es regnet…

                                          Und deswegen funktioniert die Methode oben bei mir meistens sehr gut, um das Aufwallen negativer Gedanken und Gefühle abzuwehren und mich nicht zu sehr davon überwältigen zu lassen. Trotzdem fällt es auch mir manchmal schwerer, keine Frage. In der Regel bekomme ich das Abblocken aktuell recht fix und gut auf die Reihe und kann mich bei halbwegs guter Laune halten. Aber es gibt natürlich auch Momente und Tage, da reicht es gerade mal, halbwegs handlungsfähig zu bleiben, beispielsweise eben an Weihnachten bei meinen Schwiegereltern. Da hat es mir dann sehr geholfen, mich an zwei Tagen nachmittags zum Cachen abzumelden, um mal für ein paar Stunden den Kopf frei zu kriegen.


                                          Das ist alles ein Weg, keine Frage. Und er ist mir am Anfang genauso beschwerlich erschienen wie Dir – wenn Du irgendwann mal Lust und Laune hast, lies Dir mal die ersten 2-3 Seiten in meinem Thread durch und wie sich Tired, Crash, Dr. Riecke und andere den Mund fusselig „geschrieben“ haben, um mich zur Ruhe und Geduld zu mahnen. Noch jetzt ist das manchmal erforderlich.

                                          Aber es ist besser geworden!


                                          Und das wird es auch bei Dir Ganz sicher, ganz bestimmt. Du mußt nur einmal fest den Entschluß fassen, Dich von den negativen Gedanken und Gefühlen nicht wie Treibgut hin- und herschwappen zu lassen – schon nach ein paar (gedanklichen) „Schwimmzügen“ spürst Du, wie die Kontrolle zurückkommt. Auch, wenn Du es am Anfang wirklich nicht glauben kannst. Deshalb hilft da nur: Drück schon diesen Unglauben gedanklich beiseite und fang einfach an.

                                          Du kannst das Du bist stark genug

                                          Bis denn,
                                          Alex

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                                          • Re: Alles ist totaler Mist , scheiß Gedanken ...

                                            Hallo Alex ,

                                            Danke für deine Nachfrage , mir gehts solala ... fühle mich als ständ ich zwischen zwei Stühlen . Und leider musss ich ganz ehrlich sagen , das wenn jetzt noch das tüpfelchen auf dem I kommt , ich nicht weiss ob ich als Kurzschlussreaktion den letzten Weg doch gehen werde . Es ist einfach so dermaßen stark und präsent . Da hilft auch nicht das verletzen oder das wegdröhnen .

                                            Spiegel ? Ich hasse Spiegel , das werd ich nie schaffen davor zu stehen und mir sowas zu sagen , selbst wenn ich es tun würde ich würde es nicht ernst meinen .

                                            Ich weiss nicht wie das alles funktionieren soll , mein mann versuch mir grade alles abzunehmen . Konnte heute komplett zuhause bleiben , er hat unsere Tochter in die Kita gebracht und holt sie auch gleich wieder . ER hat gestern mit seinem Chef gesprochen und ist nun nurnoch auf 6 Std . fest zugeteilt , länger bleiben kann er immer wenn ich sage das mir das nichts ausmacht . Er fragt mehrmals täglich wie es mir geht . Hat mir nochmal schriftlich geschrieben wie leid ihm alles täte und das ich und die kleine die wichtigsten für ihn wären , das er mich nicht verlieren will , und mich keiner ersetzen könnte. All dass berührt mich in keinster Weise ....anscheinend bin ich innerlich bereits Tod .

                                            Wie auch immer , noch bin ich da und geh Ärzten , Therapeuten , Euch auf den Zeiger mit meinen extremen Schwankungen , Gedanken und dem ganzen Kram . Und ja ich denke wirklich das ich allen auf den Keks gehe , weil so unnormal und verkorkst wie ich bin , dass muss doch nerven .

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                                            • Re: Alles ist totaler Mist , scheiß Gedanken ...

                                              Du gehst hier niemandem auf die Nerven, mach Dir doch deswegen mal keine Sorgen. Wenn dem so wäre, meinst Du, Du würdest dann hier Antworten erhalten...? Meinst Du nicht, wie würden Deinen Thread und das alles dann einfach ignorieren? Wohl kaum, oder...?
                                              Also, alles im grünen Bereich.

                                              Spiegel ? Ich hasse Spiegel , das werd ich nie schaffen davor zu stehen und mir sowas zu sagen , selbst wenn ich es tun würde ich würde es nicht ernst meinen .
                                              Sag das nicht.
                                              Mich hat das am Anfang auch Überwindung gekostet - weder bin ich ein Freund davon fotografiert zu werden, noch halte ich mich vor dem Spiegel länger auf als zum Rasieren notwendig. Die ersten Male kam ich mir vor dem Spiegel einfach nur blöd vor, doof, hab mich gefragt, was dann denn sollte und wozu es gut sein soll.
                                              Aber ich hab's trotzdem gemacht. Und mittlerweile hat sich mein Unwille diesbezüglich doch weitestgehend gelegt.

                                              Du sollst Dich ja nicht freudestrahlend in Deinem Selbstbild baden (wäre natürlich optimal, aber vielleicht auch schon wieder übertrieben ). Nur mal nett anlächeln, Dir sagen, daß alles in Ordnung ist. 3 Sekunden, basta.

                                              Ich weiss nicht wie das alles funktionieren soll ,
                                              Du blockierst Dich offenbar noch bzw. bist innerlich blockiert.

                                              => Schieb die Blockade einfach beiseite. Frag Dich nicht, ob Du das gerade machen willst - bspw. Dich etwas zu motivieren - mach es einfach!
                                              Ich hab das Konzept am Anfang auch nicht so recht verstanden, aber ich glaube, ich hab den Dreh mittlerweile ein bißchen raus:
                                              Ich muß die Gedanken einfach Gedanken sein lassen. Immer nur zwischenrein den klaren, bewußten Gedanken denken "Ich mache das jetzt. Ich muß es nicht wollen, ich mache es einfach." Und dann lasse ich die Gedanken und Gefühle einfach da sein - sie legen sich mit der Zeit, wenn ich nicht aktiv gegen sie ankämpfe.

                                              Wichtig sind natürlich trotzdem die Medikamente, die Therapie und Interessen, die einem (früher) Spaß gemacht haben. Auch da sage ich mir teilweise ganz bewußt: "Ich mache das jetzt! Ich spiele jetzt Computer / gehe cachen / lese ein Buch / etc., und ich habe da auch meinen Spaß dran. Das hat mir früher Spaß gemacht, und das macht mir auch jetzt noch Spaß. Das ist nur die Depri-Wolke, die das grad verdüstert." Dabei bemühe ich mich, selbst das Wort "wollen" so weit wie möglich zu vermeiden, weil es meiner Meinung nach für das Unterbewußtsein immer noch ein Hintertürchen für den Rückzug offenläßt: "Oh nö, eigentlich will ich ja nicht. Will mich lieber ins Bett legen..."

                                              Bitte aber auch nicht mißverstehen: Das alles soll nichts mit großem Druck, "müssen" oder "sollen" zu tun haben. Ich versuche, diese ganzen Verben, die nur Absichten ausdrücken, so weit wie möglich zu vermeiden, wenn überhaupt mit "wollen" zu argumentieren. Und wenn "wollen", dann füge ich dem immer ein "weil" mit Sinnerfüllung hinzu: "Ich möchte jetzt die Geschirrspülmaschine umräumen, weil die Küche dann aufgeräumter ist und ich damit zufriedener bin." ; "Ich möchte jetzt die Arbeit XYZ [im Büro] machen, weil mein Chef das erledigt haben möchte, und dann mache ich es eben. Was weg ist, ist weg."

                                              Es ist sicher kein ganz einfacher Weg, vor allem am Anfang eben, wenn man noch nicht so genau raushat, mit welchen Argumenten man gegen das ganze negative Gedöns anstinken kann.

                                              Aber das kommt mit der Zeit, mit der Gewöhnung daran und mit der Wiederholung.

                                              Ganz bestimmt, das kann ich Dir versprechen!

                                              Du mußt nur einmal den Anfang machen und Deine doofen inneren Stimmen laut verscheuchen! Das ist wie Hochwasser, dem man mit Sandsäcken begegnet, und Deine Stimme, Dein lautes Gegenargumentieren sind diese Sandsäcke. Damit wirst Du das Hochwasser nicht los - aber Du lenkst es in gezielte Bahnen und hältst es davon ab, alles unter Wasser zu setzen.

                                              Probier es doch einfach mal:

                                              Nimm Dir einen Zettel und einen Stift und setz Dich für 5 Minuten an einen Tisch.
                                              Und jetzt schreibst Du Dir - rein aus dem rationalen Verstand heraus! - positive Sätze auf, die einen Menschen "normalerweise" motivieren. Anregungen hast Du genug, denke aber, Du kennst diese Sätze auch. Und jetzt schreibst Du diese Sätze auf Dich bezogen auf. 5 Minuten lang. Es dürfen auch Wiederholungen dabei sein. Und es ist ok, wenn Du Dich dabei n bissel komisch fühlst - oder auch gar nichts. Ist eben so. Und ist absolut nicht schlimm. Einfach weiterschreiben.
                                              Nimm Dir lediglich mit vor, daß Du zufrieden sein wirst, wenn Du das gemacht hast.

                                              Es spielt auch keine Rolle, ob Du da die 100%ige Überzeugung dahinter stehen hast. 1% reicht für den Anfang auch.
                                              Wichtig ist der ANFANG! Der Rest ergibt sich, Stück für Stück, eins nach dem anderen.


                                              Unter'm Strich, mit einem Satz zusammengefaßt, der gleiche Rat, den ich hier selbst auch erhalten habe:
                                              Versuche immer wieder, Dich nicht zu sehr mit dem Problem zu beschäftigen. Das ist am Anfang nicht leicht, man glaubt, das ginge nicht, das würde man nicht hinkriegen. Aber wenn man in dem Versuch, es hinzukriegen, nicht lockerläßt - und die entsprechenden Therapien im Untergrund hat, keine Frage -, dann klappt es irgendwann.

                                              Versprochen! Du packst das!

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                                              • Re: Alles ist totaler Mist , scheiß Gedanken ...

                                                Alex , ich habs mal geschafft deinen Thread komplett durchzulesen ! Ich bewundere deine Einstellung ehrlich , und wünschte ich könnt das auch .

                                                Wie verdammt noch eins gehen diese Gedanken weg ? Ich will sie am liebsten sofort loswerden , ich weiss das das nicht geht , aber man darf ja träumen :-(

                                                Dr. Riecke , bringt es was wenn ich das Seroquelzeugs ( 100 mg Retard ) erhöhe ? Ich mein das einzige was ich davon merke ist müdigkeit ( was für den Abend ja gut ist ) , und tagsüber antriebslosigkeit . Aber meine Gefühlswelt is genauso bescheuert wie ohne oder mit anderen Tabletten . Ist doch nicht normal das nicht zumindest irgendeine Veränderung eintrifft ?!

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                                                • Re: Alles ist totaler Mist , scheiß Gedanken ...

                                                  Danke für das Kompliment und Deine Mühe
                                                  Aber zum einen gibt's da nicht viel zu bewundern - Du hast ja dann selbst gelesen, wie lange sich das hingezogen hat. Und dann auch noch der Rückfall im Sommer...
                                                  Und zum anderen brauchst Du Dir das nicht (nur) zu wünschen, Du kannst das auch!

                                                  Ich geb Dir hier mal einen kleinen, typischen Einblick in meine inneren Dialoge zwischen der "hellen" und der "dunklen" Seite der Macht in meinen Gedanken und Gefühlen. Dabei steht "N" für die negativen Gedanken und Gefühle, und "P" für die positiven, mit denen ich versuche gegenzuhalten und umzusteuen.

                                                  Situation: Morgens aufstehen, bspw. heute Früh. Wach geworden nach grad mal sechs Stunden Schlaf, Wecker klingelt um sechs. Und...

                                                  N: "Ich hab Null Bock aufzustehen. Uäääh... Schon wieder der gleiche Trott... :-/"
                                                  P: "Ach, komm, so schlimm ist es nicht."
                                                  N: "Doch, ist es. Wünschte, ich könnte noch was länger im Bett liegenbleiben. Überhaupt... so richtig fühl ich mich auch nicht. Scheiß Depression."
                                                  P: "Übertreib nicht! Ja, da mag auch die Depression sein. Aber ich bin schlicht müde, weil ich so wenig geschlafen habe."
                                                  N: "Ja, selbst Schuld... wäre ich mal gestern Abend früher ins Bett gegangen. Aber ich mußte ja mit aller Gewalt noch Computer daddeln. War doch klar, daß das nicht funktioniert. Und außerdem ist das bestimmt nicht nur Schlafmangel - das ist auch die Depression. Spät ins Bett gehen hat mich doch früher nicht so depimiert."
                                                  P: "Quatsch, natürlich funktioniert das. Hat die letzten Male, wenn es mir so ging, auch funktioniert. Ich muß mich nur mal aufraffen aus dem Bett aufzustehen. Und überhaupt war ich auch früher häufig genug groggy. Ja, klar, die Depri wirkt da sicher noch als Katalysator. Deswegen sollte ich ja eigentlich auch früher ins Bett gehen. Aber eigentlich geht es mir ganz gut, und so schlimm ist es wirklich nicht. Das ist hauptsächlich jetzt beim Aufwachen die Restmüdigkeit."
                                                  N: "Hab aber keinen Bock. Ich bleib liegen. Wenn ich aufstehe... erstmal Tabletten nehmen, Kaffee kochen, duschen, anziehen, Sohnemann fertigmachen... Und knapp wird's auch noch - eigentlich müßte ich schon seit ner halben Stunde auf sein. Kann ich eigentlich auch gleich liegenbleiben."
                                                  P: "Joo, was es aber nicht besser macht. Los, raus jetzt!"
                                                  N: "Puuuuh uäääh neeeh."
                                                  P: "Doch, ich stehe jetzt auf, das geht, das schaffe ich. Langsam und in Ruhe." => Ich schlage endlich die Bettdecke zur Seite.
                                                  P: "So, und jetzt aufstehen - ohne die Decke ist es eh nicht mehr so gemütlich."
                                                  N: "Jepp, aber ich könnt mir die Decke ja auch einfach wieder schnappen." => Ich zögere, will mich wieder zudecken.
                                                  P: "So, Schluß jetzt, raus!!" => Ich schwinge mich endlich auf und bemühe mich sogar um ein Lächeln dabei.
                                                  P: "Und jetzt geh ich erstmal in Ruhe die Treppe runter und nehme meine Medikamente. Alles halb so wild. Und wenn ich erstmal einen Kaffee getrunken und etwas gefrühstückt habe, geht es mir erfahrungsgemäß auch schon etwas besser. Das wird ein guter Tag. Das wird ein schöner Tag. Das wird ein erfolgreicher Tag! Auf!" => Und dann geht's wirklich langsam los.

                                                  Ich erspare Dir den Rest - Fakt ist nur, daß mein N-Stimmchen natürlich auch danach noch nicht immer gleich still ist. Es muckt immer wieder auf, versucht mich in den Depri-Sog, in dem einem alles egal ist, zu ziehen. Aber ich halte mit meiner käftigen P-Stimme permanent dagegen. Solange, bis die N-Stimme immer leiser wird und sich irgendwann dann endlich mal (zeitweise) zurückzieht. Sie kommt natürlich bei einer anderen Gelegenheit zurück - 5 Minuten, 2 Stunden, einen halben Tag später... so what - ich weiß mittlerweile, daß sie auch wieder geht

                                                  Das hört sich jetzt alles vielleicht ein wenig nach innerem Kampf an. Und anfangs ist es das sicher auch - in meiner Klinikzeit und vor allem im vergangenen November hat das kaum angeschlagen. Aber mit der Zeit bekommt man darin Übung und schafft es, der N-Stimme klarzumachen, wer hier "Herr" bzw. Frau im eigenen Kopf ist!


                                                  Und das schaffst Du auch! Du mußt Deinen negativen Stimmen "nur" (das soll keine Untertreibung sein) mal so richtig die Meinung geigen und sie wegdrängeln - das geht. Bring sie zum Verstummen, indem Du sie mit sehr bestimmten, entschiedenen P-Argumenten in ihre Schranken weist.


                                                  Ich kann Deinen Wunsch absolut verstehen, die Gedanken sofort loswerden zu wollen. Geht mir heute noch so, daß ich mir häufig genug wünsche, das ganze Depri-Gedöns ginge von heute auf morgen komplett weg als wäre nie was gewesen.
                                                  Ich hab aber mittlerweile zweierlei begriffen:

                                                  1. Das wird (leider) nicht passieren... :/
                                                  2. Das ist aber auch nicht nötig, weil es mit der Zeit passiert, je besser ich lerne, mit der Situation umzugehen und gegenzuhalten.


                                                  Ich kann mich da nur nochmal wiederholen: Die ersten Tage und 1-2 Wochen sind da anstrengend. Aber es geht, und es geht mit jedem Tag leichter.

                                                  Chibi, FANG AN!
                                                  Schreib doch für's erste Mal nur einen positiv formulierten Satz auf. Einen. Sie es als Lernaufgabe, wie das Fahrrad oder Auto fahren lernen. Als Teil der Therapie, um da rauszukommen. Es geht nicht darum, daß Du mit einem oder zwei Sätzen ratz-fatz ne 180°-Wendung machst und ein neuer, fröhlicher Mensch wirst - obwohl ich es Dir wünschen würde. Es geht darum, daß Du mal wieder ein Gefühl dafür bekommst, etwas positiv auszudrücken! Und das kannst Du!

                                                  Ein positiver Satz, Chibi, nur ein einziger. Am besten etwas relativ banales wie bspw. über das schöne Wetter oder auch die Tatsache, daß Du am Leben bist! Und dann lasse diesen Satz mal auf Dich wirken. Scheuche negative Gedanken, die da hochkommen, um Dich zu quälen und vom Pfad abzubringen, weg. Ähnlich, wie ich es oben beschrieben habe. Das geht! Sie haben kein Recht, über Dich und Dein Leben derart zu bestimmen. Mach Dir und ihnen das klar, hau sie weg, gib ihnen was auf die Schnauze! DU hast das sagen!

                                                  Und Du bestimmst, was Du langfristig denken und sagen und machen möchtest.
                                                  Also: Fang mit einem einzigen positiven Satz an! In aller Ruhe.


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                                                  • Re: Alles ist totaler Mist , scheiß Gedanken ...

                                                    Gerade eben zum Beispiel auch wieder:

                                                    Vertreibe mir grad die Zeit am PC, während meine Frau unseren Sohn Bettchen-fertig macht - ich bringe ihn dann ins Bett. Auf jeden Fall sitz ich also hier und bin am Spielen...

                                                    ... kommt die negative Stimme wieder hoch:

                                                    N: "Is ja schon doof, jetzt, so ganz allein zu spielen." (Ist grad niemand von meinen Kumpels online.) => prompt steigt leichte Unlust und Demotivation auf. Nur ganz leicht, aber die Tür ist wieder einen Spalt weit offen.
                                                    P: "Ist doch nicht schlimm. Spiel ich eben allein, macht auch Spaß."
                                                    N: "Aber nicht soviel, als wenn andere dabei wären..." - Ja, man kann sich die Sachen auch schlecht reden...
                                                    P: "Ruhe! Das macht Spaß, sonst würde ich es nicht spielen. Und ich kann auch sehr gut Spaß allein haben. Beim nächsten Mal sind die anderen wieder mit dabei, jetzt spiele ich eben mal allein. Sind eh nur 5 Minuten." Und die Unlust verfliegt, die N-Stimme hält erstmal wieder den Mund.


                                                    Ich will Dir damit nur verdeutlichen, daß "wir" als Depressive es uns antrainiert haben im Laufe von langen Jahren negativ(er) zu denken. Wir suchen in jedem Kleinschei* das Schlechte, einfach, weil wir uns das selbst so angelernt haben. Unbewußt, ohne Absicht, das würde niemand tun, wenn er wüßte, was damit auf ihn zukommen kann. Aber es ist nun mal so.

                                                    Und das stellt man leider auch nicht über Nacht wieder um. Das ist, als wäre man monate- und jahrelang in eine Sackgasse reingelaufen: Am Anfang sind die Häuser nur kleine Hütten auf großzügigen Grundstücken, viel Platz, viel Licht, alles i.O. Dann werden da draus erst Einfamilienhäuser, die Grundstücke schon etwas kleiner. Es kommen die ersten zweistöckigen Häuser, die Schatten werfen. Usw. Am Ende der Sackgasse schließlich ist man umringt von Häuserschluchten und Wolkenkratzern, die einem das Licht und die Luft zum Atmen nehmen.

                                                    Aber es ist nur eine Sackgasse! Keine Einbahnstraße!
                                                    Wir können den Weg auch wieder zurückgehen. Klar, daß das am Anfang Zeit und Mühe kostet: Man läuft stunden- und tagelang an endlosen Häuserzeilen ohne jede Abbiegemöglichkeit vorbei und zweifelt langsam, ob das auch nochmal aufhört.
                                                    Aber das tut es: Aus den Wolkenkratzern werden irgendwann wieder normale Hochhäuser, die nicht mehr ganz so dicht stehen. Hier und da tun sich auch plötzlich wieder kleine Seitengassen auf. Dann wieder Mehrfamilienhäuser, grad mal 3-4 Etagen hoch. Einfamilienhäuser, massig Seitenstraßen. Und irgendwann, nach einiger Zeit, ist man aus dem Sackgassendschungel wieder draußen.

                                                    Allerdings hat sich etwas verändert: Beim Weg hinein sah man die Schatten am Horizont noch nicht, kannte sie und ihre Bedeutung nicht. Jetzt, auf dem Rückweg, kennt man sie. Und fürchtet sie. Sie locken einen, obwohl man weiß, daß sie einem nicht guttun.

                                                    Also immer den Blick nach vorne auf dem Ausgang richten. Ein kurzer Schulterblick hier und da ist ausreichend - dann wieder abwenden und die lockenden Stimmen lockende, bedeutungslose Stimmen sein lassen.


                                                    Ich hoffe, ich hab mich jetzt nicht zu blumig ausgedückt und Du verstehst, worauf ich hinaus will:
                                                    Es gibt für uns - auch für Dich! - einen Weg da hinaus.

                                                    Du mußt ihn nur gehen, und Du mußt vor allem erst wieder üben, ihn zu gehen! Als Depressive hat für eine gewisse Zeit verlernt, diesen - positiven - Weg zu gehen. Wenn man Glück hat, hat man ihn noch in Erinnerung. Aber man hat es schlicht verlernt, den alltäglichen Dingen des Lebens etwas positives abzugewinnen und diese positive Seite zu betonen.

                                                    Als ich in der Krise tief drinsteckte, wollte ich auch nicht recht glauben, was überall so schlau zu lesen stand - in Büchern, hier im Forum die Antworten.

                                                    Aber es stimmt: Man KANN es lernen. Es geht, wirklich! Man muß die negativen Stimmen und das Denken nur mal entschieden kontern, rein mit der Vernunft und einem Lebenswillen, der rein aus dieser Vernunft entspringt - und dann werden sie schon leiser, und man kann losgehen.

                                                    Du kannst das, Chibi, und Du schaffst das!

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