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Doxepin 50mg , nun noch Tavor 0,5 mg ..

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  • Re: Doxepin 50mg , nun noch Tavor 0,5 mg ..

    Meine Mutter weiss das aus eigener Erfahrung vor zich Jahren wie es da ist , sie meinte man würde 2 Wochen auf die geschlossene kommen , ohne Kontakt nach aussen hin , Handy müsste man abgeben , Internet gibbet ned , und auch nur ein Fernseher für mehrere Personen . Sie meinte die ersten 3 Tage würde ich eh nur durchschlafen weil man zu Anfang ein Beruhigungsmittel verabreicht bekommt .
    Die Klinik hat eine sogenannte Notfallambulanz , vielleicht ist euch die ( Sorry) Klapse in Gangelt bekannt , da will sie mich hinhaben .
    Ich kann tired da nur zustimmen: Das WAR mal so, heutzutage ist es aber ganz bestimmt nicht mehr so. Laß Dich da nicht ins Bochshorn jagen und informiere Dich am 28. bei Deinem Psychiater.

    Es ist schlicht weg scheiss egal was mit mir ist , hauptsache ich versorge meine Tochter , kümmer mich um den Haushalt , erledige sonst alles , kümmer mich um meine Schwiegermutter usw ...
    FALSCH!
    Es ist nicht scheißegal, was mit Dir ist! Bitte, bitte, hör auf, so zu denken, und laß Dir das auch nicht einreden.
    Ein gutes Verantwortungs- und Pflichtgefühl ist wichtig, das will ich Dir gar nicht ausreden.
    Aber Du hast auch eine Verantwortung Dir selbst gegenüber - und zwar sowohl wegen Dir selbst (man lebt nur einmal), als auch gerade wegen Deiner Tochter (sie hat nur eine Mutter, Dich). Den Haushalt kann auch mal Dein Mann übernehmen oder Dich stärker unterstützen, genauso, wie er sich auch mal um Deine Schwiegermutter = seine Mutter kümmern kann.

    Und keiner aus Deiner Familie - Tochter, Mann, Schwiegermutter und wer sonst noch - hat etwas davon, wenn Du dauerhaft auf dem Zahnfleisch gehst und nicht mehr ein noch aus weißt. Dann fällst Du nämlich irgendwann komplett und für noch längere Zeit aus.

    Also: Red Dir so was nicht ein. Du BIST wichtig, Du bist jemand, hast ein eigenes Leben und eigene Wünsche und Träume. Und da müssen auch mal die anderen Rücksicht drauf nehmen.

    Alles Gute

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    • Re: Doxepin 50mg , nun noch Tavor 0,5 mg ..

      Guten Morgen Chibbi,

      ich hoffe, Du hast diese Nacht etwas besser geschlafen als in den vergangenen

      Nur kurz noch ein erklärender Nachtrag, warum ich Dir immer wieder rate, umzudenken:
      Aus eigener Erfahrung weiß ich nämlich, daß ein solches Denken auf Dauer schädlich ist. Es zieht einen anfangs "nur" mal runter, richtet aber über die Zeit mit stetiger Wiederholung tatsächlich richtigen Schaden an.

      Was ich nämlich unabsichtlich praktiziert habe, nennt sich "negative Affirmation" - und damit habe ich mir im Laufe von rund 2-3 Jahren eine selbsterfüllende Prophezeiung aufgebaut: Waren anfangs nur die äußeren Umstände im Prinzip schlecht, scheiße, wie auch immer, so hat meine konsequente immer mir selbst vorgesprochene Einstellung dazu geführt, daß mit der Zeit wirklich alles scheiße war.

      Nur - die Wahrheit ist eigentlich folgende:
      Nicht alles IST scheiße (gewesen) - sondern ich habe mir eingeredet und mein Unterbewußtsein davon überzeugt, alles SEI scheiße. In Wirklichkeit waren die Dinge gar nicht so schlimm oder scheiße - aber nach jahrelanger "Konditionierung" hat mein Unterbewußtsein das eben alles so wahrgenommen.

      Das soll nicht heißen, daß nicht Zeiten und Situation gibt, die punktuell tatsächlich mal scheiße sind. Ist auf jeden Fall so.
      Aber man kann sich kurz drüber ärgern, sie dann als gegeben hinnehmen und sein Leben ansonsten positiv sehen und versuchen zu genießen - oder man überzieht mit permanenter negativer Affirmation, wie scheiße doch alles sei, mit der Zeit sein ganzes Leben.

      Und glaubt am Ende dann wirklich, man hätte keines mehr und es wäre alles scheiß(egal).

      Deswegen:
      Du hast im Augenblick sicher ne Menge Streß um die Ohren, kann ich gut nachvollziehen. Mein Kleiner ist 3,5 Jahre alt, meine Frau und ich sind beide berufstätig, und der Haushalt muß auch noch geschmissen werden. Verglichen mit früheren Zeiten ist das deutlich stressiger.
      Aber davon sind Dein Leben und Du selbst nicht scheißegal!


      Und genau daran, solche Denkweisen zu überarbeiten, daran wird auch ein Psychotherapeut, Psychiater oder eine Klinik mit Dir arbeiten.
      Da geht's nicht um's "wegsperren" und um Isolation vor dem Rest der Welt - sondern darum, solche schädlichen Einstellungen, Denkweisen und Verhaltensmuster aufzudecken und zu korrigieren. Und weil das ein hartes Stück Arbeit ist, nicht über Nacht geschieht, und der menschliche Geist von Natur aus gern in seine Gewohnheiten zurückverfällt - vor allem im gewohnten Alltagsumfeld -, darum gibt's ambulante Psychotherapie und im äußersten Fall Kliniken, in denen einem geholfen wird.


      Also überdenke Deine Einstellung wirklich mal. Von Tag zu Tag, immer wieder, aber ohne Druck und Zwang.
      Überlege Dir jeden Morgen beim Aufstehen und abends vor dem Einschlafen, was schön ist in Deinem Leben - und da gibt es bestimmt einiges, und wenn es nur Kleinigkeiten sind: Das Lachen Deiner Tochter, ein Sonnenaufgang, ein gutes Mittagessen etc.. Fang wirklich auch mit den Kleinigkeiten an und versuche nicht, jetzt das ganz große Glück identifizieren zu wollen. Das kommt im Laufe der Zeit von allein

      Und sage Dir rund 20x morgens und abends, daß Du wichtig bist und wertvoll und daß auch Du Bedürfnisse und Wünsche hast und daß das absolut in Ordnung ist., umdiese Denkweise, wonach Du scheißegal wärest, nach und nach aus Deinem Kopf zu streichen.


      Ein solches Überdenken wird Deine Probleme sicher nicht komplett und sofort lösen, will ich gar nicht behaupten. Auch mir fällt es immer noch schwer, da konstant am Ball zu bleiben.
      Aber es ist ein wichtiger Anfang, um die Talfahrt zu stoppen Und nach und nach wirst Du es dann zusammen mit einer Psychotherapie schaffen, auch die eventuell größeren Brocken zu entdecken und aufzulösen


      Ich drück Dir wirklich die Daumen - laß Dich nicht hängen, gib Dich nicht auf, und gib Dir vor allem eine echte Chance. Dann schaffst Du das auch

      Kommentar


      • dr.riecke
        dr.riecke kommentierte
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        Ein hilfreicher Beitrag, besonders, wenn er berücksichtigt wird, Danke!

    • Re: Doxepin 50mg , nun noch Tavor 0,5 mg ..

      Erstmal Hut ab das ihr das so hinbekommt Alex . Wenn man bedenkt das Familien wie ihr es seid das schafft , und wir hier oder speziell ich krieg hier nichts auf die Kette trotz das ich "nur" zuhause bin . Ich bewundere solche Leute ehrlich . Vor meiner Tochter ging ich immer arbeiten , auch noch als meine Tochter noch kein Jahr alt war , bin ich wieder arbeiten gegangen . Doch es wurde zuviel mein Mann war zuhause und hat nichts gemacht . Jeden Tag wenn ich von der Arbeit nach Hause kam , durfte ich noch den Haushalt schmeissen , Wäsche waschen , mit meiner Tochter mal an die frische Luft gehen und zu Arztterminen rennen .
      Weil mein Mann kann sich zwar hier zuhause um sie kümmern also versorgen , aber Aussenaktivitäten finden nicht statt . Dafür bin ich , oder besser gesagt fühle ich mich verantwortlich damit meine Tochter überhaupt mal vor die Türe kommt .

      Zusätzlich kam dann noch der Unfall meines Mannes wo er sich den kompletten Oberschenkelmuskel abgetrennt hatte , und ich hier praktisch 2 Kinder zu versorgen hatte . Er hätte zwar ne Reha machen können , aber ich mach dass ja alles *Ironie*

      Gut jetzt geht sie ja schon über ein Jahr in die Kita aber dennoch , Termine beim SPZ etc . bleibt alles bei mir . Sie ist 4 Jahre alt , hängt sprachlich gut hinterher , hat ständig Probleme mit starken Erkältungen sodass wir den Winter über komplett mit Cortison inhalieren müssen usw . also kann man sich vorstellen das ich da einen leichten "Mehraufwand" habe was die Kindererziehung/-Förderung/-Betreuung betrifft.

      Im Nachhinein würde ich auch behaupten , das ich , wenn ich alles vorher gewust hätte so kein Kind bekommen hätte , obwohl ich nicht sehr früh dran war mit 24 Jahren , und 6 Jähriger Beziehung . Aber nun ist es so und ich versuche das beste draus zu machen.

      Im Moment kann ich nur negativ sehen , weil nichts aber auch garnichts so läuft wie es eigentlich hätte sein sollen , egal ob nun so oder durch die fadenscheinigen Versprechungen meines Mannes .

      Ich denke diese komplettüberforderung hat mit dem Unfall meines Mannes begonnen , sich nur nicht sofort gezeigt v. Denn es wurde von Jahr zu Jahr schlimmer , und nun ist nunmal der Akku verbraucht .

      Es hört sich blöd an , aber ich habe keinen Spaß mehr . Ich hab mich gestern von befreundeten Kitamuttis mitschleifen lassen in die Disco ,sie meinten beide es würde mir gut tun , mal abschalten , runterkommen . Die zwei hatten Spaß , habn getanzt etc . Und ich saß da , habe nicht getanzt , nur beobachtet , ich wurde mehrmals zum tanzen aufgefordert von den zweien , und auch sogar von nem Typen , er wollte mich an die hand nehmen und mich einfach mitziehen , aber was hab ich gemacht ... hab meine Hand losgerissen und bin ziemlich naja zickig geworden , weil ich einfach nicht wollte , habe mich nicht wohl gefühlt , und sogar fehl am Platze . Ich fands gut das die zwei Spaß hatten , mehr hat mir dieser Abend aber nicht gebracht . Ich erfreue mich an kaum noch etwas , und wenn dann nur seeeehr kurz .

      Das mit meiner Mutter , ich fühl mich nun einfach extrem unter Druck gesetzt , sie ruft da morgen Früh an , und kündigt mich praktisch an . Dass heisst ich muss da morgen anrufen , meine Lage schildern und hören was die dann sagen .

      Sorry wenn ich ziemlich Wirr schreibe , ich weiss einfach nicht wohin mit mir :-(

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      • Re: Doxepin 50mg , nun noch Tavor 0,5 mg ..

        Das mit meiner Mutter , ich fühl mich nun einfach extrem unter Druck gesetzt , sie ruft da morgen Früh an , und kündigt mich praktisch an . Dass heisst ich muss da morgen anrufen , meine Lage schildern und hören was die dann sagen .
        Du musst gar nichts, mah dich von diesem Verpflichtungsgedanken frei und tu was du für richtig hältst denn es ist nun mal dein Leben.
        Kannst du deiner Mutter nicht sagen das du das nicht willst, dann bist du auch zu nichts verpflichtet falls sie doch anruft.
        Selbst wenn du nichts sagst musst du da nicht anrufen.
        Wieso kann sie dich denn so unter Druck setzen, was macht sie so stark (mächtig?) dir gegenüber.

        Die Idee mit der Klinik halte ich aber trotzdem grundsätzlich für ganz gut, nur solltest du das selber wollen und organisieren.
        Bei dem was du schreibst würde dir ein bisschen Ruhe sicher gut tun, wenn du nicht in diese Klinik willst kannst du deinen Arzt ja mal auf eine psychosomatische Kur ansprechen, vielleicht geht das sogar in der Form einer Mutter-Kind-Kur.

        Kommentar



        • Re: Doxepin 50mg , nun noch Tavor 0,5 mg ..

          Erstmal Hut ab das ihr das so hinbekommt Alex . Wenn man bedenkt das Familien wie ihr es seid das schafft , und wir hier oder speziell ich krieg hier nichts auf die Kette trotz das ich "nur" zuhause bin . Ich bewundere solche Leute ehrlich .
          Ehrlich: Kein Grund. Ich häng ja nun schließlich selbst drin, wenn auch sicher nicht so sehr wie Du. Ich hatte im letzten November nen rund 2-tägigen Zusammenbruch mit seelischen Qualen, wie ich es bis dahin noch nicht erlebt habe. Und zu dem Zeitpunkt hätte ich auch nichts dagegen gehabt, wenn mein Herz von jetzt auf gleich aufgehört hätte zu schlagen. Ich bin dann montags zu meinem Hausarzt, der hat mich krankgeschrieben und Citalopram verschrieben, ich hab noch fast die ganze erste Woche gebraucht, um mich wieder halbwegs auf Normalniveau zu berappeln. Seitdem geht's halbwegs - aber es ist eben auch Arbeit an mir selbst: Meine schädlichen Einstellungen, mit denen ich mir das sehr wahrscheinlich eingebrockt habe, muß ich eben mit der Zeit korrigieren. Und da hab ich nach zwei Monaten seitdem sicher den Anfang gemacht, Erkenntnisse gewonnen und mit der Umstellung begonnen. Aber fertig bin ich noch nicht.

          Und außerdem: Du bist nicht "nur" Zuhause - Du bist Hausfrau, und das ist definitiv auch ein voller Job. Zusammen mit Deiner Tochter biste 24 Stunden im Dauereinsatz. Also streiche das "nur"


          Stichwort "Hausarbeit":
          Habt ihr denn mal daran gedacht, zumindest für die augenblicklich schwere Phase eine Putzhilfe zu organisieren?
          Wir haben seit Jahren eine, und es entlastet unheimlich, daß die Gute 1x wöchentlich samstags überall durchsaugt, durchputzt, Bad und Toiletten reinigt etc. Für uns bleibt dabei immer noch genug zu tun, immerhin muß ja vorher auch noch aufgeräumt werden - und speziell über das Aufräumen von Kinderspielzeug brauche ich Dir ja wahrscheinlich nichts zu erzählen

          Denkt mal darüber nach. Spätestens, wenn Du wieder arbeiten gehst, halt ich das, nach dem, was Du so erzählst, für unbedingt notwendig.
          Und wenn's finanziell nicht für 1x wöchentlich reichen sollte, dann vielleicht alle 2 Wochen oder notfalls 1x im Monat zur Grundreinigung. Selbst damit könnt ihr in der übrigen Zeit ein bißchen lockerer lassen.


          Im Nachhinein würde ich auch behaupten , das ich , wenn ich alles vorher gewust hätte so kein Kind bekommen hätte , obwohl ich nicht sehr früh dran war mit 24 Jahren , und 6 Jähriger Beziehung . Aber nun ist es so und ich versuche das beste draus zu machen.
          Diese Sichtweise liegt an Deiner jetzigen Phase. Ich nehme doch mal an, daß ihr das Kind haben wolltet.
          Also halte Dir das immer wieder vor Augen, und was ihr dadurch auch gewonnen habt
          Daß die Oma und Deine Schwiegermutter euer Leben gerade zusätzlich belasten, ist schlichtweg schlechtes Timing.

          Ich denke diese komplettüberforderung hat mit dem Unfall meines Mannes begonnen , sich nur nicht sofort gezeigt v. Denn es wurde von Jahr zu Jahr schlimmer , und nun ist nunmal der Akku verbraucht .
          Das ist doch schonmal ein Ansatz für die Ursachenanalyse
          Ohne da jetzt zu früh und zu weit vorpreschen zu wollen: Aber sobald Du auch mit der Psychotherapie etwas weiter gekommen bist, ist es, glaube ich, an der Zeit, daß Du auch mal mit Deinem Mann ein entsprechendes Gespräch führst. Vielleicht sogar eine Paartherapie. Vielleicht könnte auch er einen Psychotherapeuten gebrauchen - ich könnte mir vorstellen, daß er seit seinem Unfall eventuell auch an dem ein oder anderen zu knabbern hat. Auch bei ihm klappt bewegungstechnisch vielleicht nicht mehr alles so, wie er das von vor dem Unfall gewohnt ist und gerne hätte (?).
          Aber wie gesagt: Das ist jetzt auch etwas ins Blaue geschossen.

          Es hört sich blöd an , aber ich habe keinen Spaß mehr . ... Ich erfreue mich an kaum noch etwas , und wenn dann nur seeeehr kurz .
          Hört es sich nicht - Du bist deprimiert und fertig. Mir ging es im November an den erwähnten Tagen genauso. Und wie schon über meine früheren Posts beschrieben habe ich auch jetzt noch immer wieder Momente, wo alles nur grau, trist, eintönig und wenig spaßig ist - selbst bei Dingen, die mir eigentlich immer Spaß gemacht haben oder schön sind.
          Aber das liegt eben vielfach genau in der Depression begründet: Es fehlen die entsprechenden Botenstoffe.
          Und die "sabotieren" wir uns eben über solche negativen Affirmationen über Monate und Jahre hinweg selbst.

          So gesehen - wenn der Unfall Jahre zurück liegt und Du den Eindruck hast, daß es seitdem langsam bergab geht - wundert mich da mit meinem Laienwissen wenig.

          Aber da kann man - kannst Du / könnt ihr - wieder rauskommen
          Vorzugsweise natürlich gemeinsam, indem Du und Dein Mann an einem Strang zieht, er ein offeneres Ohr für Dich entwickelt (auch das mag ein Lernprozeß für ihn sein!), Du auf ihn eingehst, und ihr nach und nach eine Strategie entwickelt, wie ihr beide zu eurem Recht kommt, jeder Kompromisse eingeht, eure Tochter dabei natürlich auch nicht zu kurz kommt.
          Das geht! Ich hoffe, daß ihr euch zu dem Thema einmal in Ruhe zusammensetzen könnt. Aber achtet dabei darauf, daß es nicht in gegenseitiges Vorwurf-machen und Rechtfertigungen-suchen abdriftet. Deswegen wäre eine neutrale Moderation eventuell hilfreich.

          Das mit meiner Mutter , ich fühl mich nun einfach extrem unter Druck gesetzt , sie ruft da morgen Früh an , und kündigt mich praktisch an . Dass heisst ich muss da morgen anrufen , meine Lage schildern und hören was die dann sagen .
          Also zunächst einmal bist Du volljährig und mündig - Du kannst das also im Grundsatz für Dich selbst entscheiden. Und solange Du da auch nicht dahinterstehst, würde eine solche Maßnahme auch wenig bringen.

          Aber: Du mußt selbst für Dich entscheiden, wie es Dir gestern und heute gegangen ist. Behältst Du mittlerweile wieder Essen und Trinken drin? Und versuche abzuschätzen, ob Du bis zum 28. durchhalten kannst - nicht als Krampf, versteht sich, nicht um jeden Preis, so nüchtern wie möglich.
          Wenn die Antwort positiv ausfällt, dann sag das Deiner Mutter morgen früh. Bedanke Dich für Ihre Hilfe und mache ihr klar, daß Du erst noch bis zum 28. abwarten möchtest. Und versprich ihr - und wenn's nur der Form halber ist, um sie zu beruhigen -, daß Du Dich bei ihr meldest, sobald Du ihre Hilfe brauchst. Das sollte eigentlich machbar sein.

          Sorry wenn ich ziemlich Wirr schreibe , ich weiss einfach nicht wohin mit mir :-(
          Du schreibst nicht wirr, Du bist down und etwas durcheinander.


          Aber wirklich:
          Du kriegst das hin!
          Schon, daß Du hier im Forum um Hilfe und Ratschläge suchst, finde ich eigentlich ein gutes Zeichen. Auch, daß Du gestern Abend mit Deinen Freundinnen rausgegangen bist, auch wenn's vielleicht nicht so dolle war. Aber Du kapselst Dich nicht ab, was definitiv auch nicht allzu heilsam wäre. Klar kannst Du im Augenblick nicht permanent Remmidemmi gebrauchen - ging mir in den 2 Wochen nach meinem Zusammenbruch im November genauso -, aber höre auf Deinen Körper, Deine innere Stimme. Die sagen Dir meist recht zuverlässig, wann Du Gesellschaft gebrauchen kannst und wann nicht.

          Abschließend dann nochmal ein paar praktische Tipps von mir, die mir persönlich ganz gut helfen (wenn ich mich selbst daran halte und sie anwende ):

          1. Fang ein Positiv-Tagebuch an:
          Kauf Dir morgen ein hübsches Notizbuch mit einem schönen Einband / Cover, das Dich zum Träumen und Entspannen einlädt. Und darin schreibst Du jeden Abend auf der Bettkante bzw. schon im Bett die Dinge auf, die Du an dem Tag eigentlich ganz schön gefunden hast, die aber womöglich aufgrund von Streß, Hektik und anderen negativen Gedanken schnell wieder vergessen waren: Der Sonnenaufgang; das erste Lächeln Deiner Tochter, wenn Du sie geweckt hast; die Umarmungen von Tochter und Ehemann; den knusprigen Geschmack des Frühstückstoasts; das Zwitschern von Vögeln auf dem Weg zur Kita; der Joghurt, Quark oder Pudding als Nachtisch zum Mittagessen; Deine Tochter, wie sie freudestrahlend auf Dich zustürmt, wenn Du sie an der Kita abholst und sie ihre Ärmchen um Dich schlingt; der blaue Himmel mit Schäfchenwolken am Nachmittagshimmel; der aufgehende (Voll)Mond, den Du Deiner begeisterten Tochter gezeigt hast; etc. etc. Da sind Deiner Phantasie wirklich keine Grenzen gesetzt.
          Und es spielt erstmal auch nicht die große Rolle, ob Du dabei die ganz dicken, großen Glücksgefühle gehabt hast. Wenn Sie Dir auch nur für eine Sekunde etwas Zufriedenheit und einen Fröhlichkeitsfunken geschenkt haben, reicht das, und sie sind es wert aufgeschrieben zu werden.

          Wenn Du dann noch hinzuschreibst, was von Deinem Tagesplan Dir an dem Tag gut gelungen ist, wirst Du schon nach ein paar Tagen angenehm überrascht sein, wie gelungen, erfolgreich und schön Deine Tage eigentlich sind und wie schön damit auch Dein Leben.

          Und wann immer Dich dann im Tagesverlauf eine dunkle Wolke anfällt, nimmst Du Dein Positiv-Tagebuch zur Hand und liest Deine alten Einträge. Das Lächeln und die Freude darüber werden dabei von ganz allein zurückkommen.

          Vor allem abends eben vor dem ins-Bett-gehen solltest Du das machen: Den Tag aufschreiben, mindestens jedoch alte Einträge lesen. Das hält die dunklen Wolken vor dem Einschlafen fern und beschert Dir angenehme Erinnerungen und Gedanken für die Nacht


          ... es geht im nächsten Post weiter - hab sonst 10.000 Zeichen überschritten *g* ...

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          • alex_77
            alex_77 kommentierte
            Kommentar bearbeiten
            Es kommt übrigens bei dem Positiv-Tagebuch nicht darauf an, jede Seite von oben bis unten voll zu schreiben!
            Wenn Dir da in den ersten Tagen eben nur eine Handvoll Dinge einfallen, ist das auch in Ordnung. Die Seiten füllen sich im Laufe der Zeit und mit Geduld von ganz allein.
            Also auch hier: Kein Druck !

        • Re: Doxepin 50mg , nun noch Tavor 0,5 mg ..

          ... und hier der Rest - ich hoffe wirklich, Du siehst mir den langen Text nach ...


          2. Erarbeite Dir eine Reihe von positiven Affirmationen, die Du Dir morgens und abends vor dem Spiegeln ein paar Mal laut vorsagst. Meine sind bspw.:
          - "Ich habe ein schönes Leben."
          - "Ich bin gesund."
          - "Es geht mir gut."
          - "Ich habe eine tolle Familie, eine super-liebe, tolle Ehefrau und einen super-tollen kleinen Knuddel-Sohn."
          - "Ich habe genug Kraft und Energie für ein schönes, erfülltes und langes Leben."
          - "Ich kann was, ich bin wer, ich schaffe das."
          - "Ich habe schon so viel erreicht in meinem Leben, ich habe allen Grund, stolz auf mich zu sein, und ich kann auch noch so viel erreichen." (Und das gilt auch für Dich, wenn Du mal in Ruhe darüber nachdenkst und versuchst, so objektiv wie möglich ehrlich zu Dir selbst zu sein.)
          - "Ich habe so viele Hobbies, die ich gern mache und für die ich auch nach wie vor die Zeit finde." (auch, wenn es sicher nicht mehr so viel ist wie früher, klar )
          - "Ich habe eine Frau und Freunde, die mir helfen, und ich werde diese Depression überwinden."
          - "Das wird ein schöner Tag. Das ist ein schöner Tag." (morgens)
          - "Das war ein schöner Tag, und ich werde jetzt gut schlafen und morgen ausgeschlafen, erholt und gut gelaunt aufwachen." (abends)
          - "Mir geht es von Tag zu Tag in jeder Hinsicht immer besser und besser." (Der Satz ist von Hr. Coué, einem der Begründer der Auto-Suggestion.)
          etc.

          Übernimm sie, denke Dir selbst welche aus, was eben am besten für Dich paßt, um Dich aufzubauen.

          Und diese Sätze sagst Du Dir dann wie gesagt morgens und abends immer wieder vor dem Spiegel, am besten mit einem Lächeln auf den Lippen, denn jeder Mensch guckt freundlich guckende Menschen am liebsten an
          Am Anfang mag Dir das noch etwas komisch und befremdlich vorkommen, diese Art von Selbstgesprächen mit Dir zu führen - aber nach ein paar Tagen gibt sich das. Und auch das hilft enorm. Damit stellst Du nämlich Deine Denkmuster langsam aber sicher wieder auf positiv um und erstellst Dir eine positive Form der selbsterfüllenden Prophezeiung


          Der erste Tipp - Positiv-Tagebuch - dürfte schon nach ein paar Tagen positiver Eintragungen Früchte tragen - ging / geht zumindest mir so. Es braucht eigentlich nur eine Woche, um zu erkennen, daß das Leben gar nicht so schlecht ist, wie man es sich eingeredet hat. Danach gilt es dann am Ball zu bleiben und weiterzuschreiben, damit sich diese Erkenntnis auch in den tieferen Schichten Deines Unterbewußtseins als neue (und richtige!) Wahrheit setzt.

          Der zweite Tipp - positive Affirmation vor dem Spiegel - kann etwas mehr Anlaufzeit brauchen, je nachdem, wie tief man in seiner negativen Gedankenspirale drinsteckt. Im Gegensatz zum Positiv-Tagebuch sieht man da vor dem Spiegel eben nicht schwarz auf weiß, was man sich einreden möchte bzw. was richtig ist - wobei Du Dir die Sätze natürlich auch niederschreiben und vorlesen kannst. Aber dabei geht natürlich der Blick in den Spiegel verloren, also die direkte Ansprache Deiner selbst, die ich für recht wichtig halte. Aber auch dieser zweite Tipp führt irgendwann ganz unweigerlich dazu, daß Du auch im Alltag mehr und mehr anfängst umzudenken. Positivere Sichtweisen kommen wieder mehr von allein durch. Ich brauche wahrscheinlich nicht zu erwähnen, daß die positiven Erfahrungen aus dem Tagebuch hier auch als positiver Katalysator dienen, um diese Affirmationssätze überzeugender rüberzubringen, und zwar auch ziemlich automatisch, ohne daß Du da lange drüber nachdenken mußt


          Ich will und muß es dabei jetzt erstmal wieder belassen - bin heute Abend dran, den Kleinen ins Bett zu bringen. Und - ich schreibe das für Dich jetzt mal als Beispiel für schöne Dinge, die uns tagtäglich passieren, auf - ich freue mich darauf: Der Kleine liebt mich, ich finde es schön, ihm noch eine Geschichte vorzulesen und dann mit ihm zu kuscheln. Und überhaupt ist es ein unheimlich tolles Gefühl, neben dem kleinen Muckel einzudösen, seinem Atem zu lauschen und ganz friedlich einzudämmern, zu entspannen, abzuschalten, den schönen Tag ausklingen zu lassen


          Ich drück Dir nach wie vor die Daumen, natürlich auch für morgen und das Gespräch mit Deiner Mutter.

          Du schaffst das - schon über die Hilfesuche hier und den Termin am 28. hast Du einen guten Anfang gemacht. Das wird wieder - nicht von heute auf morgen -, aber mit etwas Ruhe, Umdenken und der Psychotherapie wird das wieder. Ganz bestimmt

          Ich wünsche Dir einen guten Start in eine schöne Woche

          (PS: Und ich meine das nicht ironisch oder um Dich zu verarlbern, sondern absolut ernst, ganz im Sinne des Umdenkens: Es wird eine schöne Woche für Dich, wirst sehen Und sorry nochmal für die beiden langen Posts, vielleicht kannst wenigstens ein bißchen etwas damit anfangen.)

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          • Re: Doxepin 50mg , nun noch Tavor 0,5 mg ..

            Hallo , ich melde mich nach etwas Zeit mal zurück . Erstmal danke Alex für deinen laaaaaangen Text , das ist wirklich sehr lieb gemeint . Derzeit bin ich jedoch noch nicht in Lage diese Dinge umzusetzen :-( Ich kann mich morgens nicht vor den Spiegel stellen und sagen "das wird ein schöner Tag " , oder das ich mich freue , wenn meine Tochter au der Kita nach Hause kommt , das ich hübsch bin , das mein Leben toll ist , das ich gerne meine Tochter ins Bett bringe und gerne Geschichten vorlese , gerne basel mit ihr . All soetwas kann ich nicht mit voller Überzeugung sagen , tut mir leid .

            Die letzten Wochen waren hochs und Tiefs . Eine sehr positive Sache hat sich entwickelt und zwar das mein Göttergatte endlich Arbeit hat seit dem 01.ten . Heisst ich bin die Sorge erstmal schonmal los , wenn der ganze Ämterkram erledigt ist und alles läuft .

            Mittlerweile hab ich bereits 3 Sitzungen bei meinem Therapeuten hinter mir . Ich habe zumindest das Gefühl das er mich ein wenig versteht , bzw. nicht mit dem Finger auf mich zeigt , und sagt ich solle dass und das nichtmehr machen . Bis jetzt ist es ja nur reines Ausfragen . Mit er Erarbeitung von Ausweichmöglichkeiten , Stressvermeidung etc . beginnen wir demnächst .
            Mit dem Doxepin war ich nun auf 100 mg . Groß was an Gefühlen , Essen und so hat sich nicht verändert , es geht ein wenig besser jedoch noch lange nicht optimal . Mein Hausarzt will nun das ich bis zum 09.03 ein Blutdrucktagebuch führen soll , weil mein Blutdruck so erhöht ist . Er will schauen ob es von den Tabletten kommt oder ob ich "Ärzteblutdruck" habe . Klasse da will ich nicht den Psyschostempel und dann krieg ich sowas . Musste auch wieder Blut und Urin abgeben zur Kontrolle.
            Bei der heutigen Sitzung hat der Therapeut nun gesagt das ich das Doxepin nicht mehr nehmen soll und stattdessen Fluoxetin 10 mg morgens eine ..... BNin derzeit wohl auch noch Antibiotika am nehmen ( mandelentzündung) und Ibuprofen .... naja denke das war es im Großen und ganzen .

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            • Re: Doxepin 50mg , nun noch Tavor 0,5 mg ..

              oder ob ich "Ärzteblutdruck" habe . Klasse da will ich nicht den Psyschostempel und dann krieg ich sowas .
              Da musst du dir keine Gedanken machen, Ärzteblutdruck haben viele und es ist im Grunde auch eine ganz normale Reaktion.

              Es ist aber schon mal was das es hier und da besser wird und es zeigt ja das es machbar ist wieder Oberwasser zu bekommen.
              Anstatt dich vor den Spiegel zu stellen und dir zu sagen das es ein guter Tag wird könntest du das was besser geworden ist immer wieder ins Gedächtnis rufen, gerade wenn mal wieder etwas schief läuft und regelmäßig z.B. vor dem einschlafen oder nach dem Aufwachen.
              Sicher sind positive Gedanken in so einem Zustand nicht so zu denken das sie auch messbar wirken, aber auch da macht die Übung und ständige Wiederholung den Meister. Auch wenn es dir nicht gut geht, wenn du versuchst konsequent bei Übungen mit positiven Gedanken zu bleiben dann hat dies auch einen Einfluss auf das Gehirn und damit auf dein Denken. Durch Hartnäckigkeit kann man seine Gehirnwindungen regelrecht umprogrammieren, alte Konditionierungen durch neue überlagern.

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              • Re: Doxepin 50mg , nun noch Tavor 0,5 mg ..

                Hallo Tired :-)

                ich hab im Moment einfach das Gefühl das ich in der Sache den "Biss" nicht habe . Klar sag ich mir nun alles klar , Männe hat nun Arbeit geht vorran , aber so richtig , richtig angekommen ist das irgendwie noch nicht . Ist schwer zu beschreiben .

                Heute ist zum Beispiel ein schlechter Tag , ich fühle mich schlecht , nicht nur körperlich auch so vom Denken her . Ist ebenfalls schwer zu beschreiben . Werd heut früh schlafen gehen , mal sehen obs morgen besser geht .

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                • Re: Doxepin 50mg , nun noch Tavor 0,5 mg ..

                  Hallo chibimoon,

                  vorweg: Nicht verzagen

                  Ich kann Deine aktuellen Zweifel gut nachvollziehen, und ja, ich verstehe auch, weshalb Du das Gefühl hast, es nur schwer beschreiben zu können – mir geht’s da genauso. Ist absolut normal, gehört quasi zur Krankheit dazu, und wahrscheinlich können nur Mit-Patienten so etwas wirklich verstehen und nachempfinden.
                  Deshalb ist Dir das vielleicht ein kleiner Trost, daß Du hier im Forum sicher auf Leute treffen wirst bzw. getroffen bist, die Dich da verstehen können

                  Ansonsten – ebenfalls zu Deiner Beruhigung gedacht – hab auch ich von Sonntag bis Dienstag / gestern wieder verstärkt depressions-ähnliche Durchhänger gehabt. Vor allem Sonntag und Montag ist mir da die Selbstmotivation phasenweise echt schwer gefallen, Sonntag Abend und Montag Früh sind mir auch das erste Mal seit drei Monaten wieder Tränen in die Augen geschossen. Aber auch, wenn ich da immer wieder massive Zweifel hatte – ich hab’s nicht aufgegeben, mich da mit positiven Gedanken rauszuziehen, und es geht wieder aufwärts. Auch mir kamen diese positiven Gedanken in dieser Zeit etwas sinnlos und wenig ergiebig vor – aber ich hab’s trotzdem immer wieder versucht und versucht und versucht. Und heute geht’s wieder, es fällt mir schon wieder deutlich leichter.

                  Ein paar Dinge, die mir den letzten Tagen dabei geholfen haben:


                  - Vorneweg meine Familie Zuhause, insb. meine Frau. Sie hat mir geduldig zugehört; mich in den Arm genommen, mich schniefen und schluchzen lassen; mir Mut zugesprochen und mir gesagt, daß ich bereits auf dem richtigen Weg bin und schon einiges erreicht habe; usw.
                  Ein solches – mitfühlendes und sanftes! – Motivationstraining solltest Du vielleicht auch im Rahmen eurer Möglichkeiten entweder mit Deinem Mann oder einer sehr guten, verständnisvollen Freundin absprechen. Es geht hier nicht um so blöde Sprüche wie „reiß Dich zusammen“, „ das ist alles halb so wild“, „stell Dich nicht so an, andere haben auch Probleme“ – auf gar keinen Fall, das wäre eher kontraproduktiv, weil es einen Depressiven noch zusätzlich unter Druck setzt! Es geht hier wirklich um Mitgefühl, Liebe, Verständnis und sensibles, behutsames Aufbauen Deines Egos und Selbstwertgefühls. Und glaub mir: Das hilft und wirkt!



                  - Mich morgens, wenn ich vergleichsweise schlechtesten drauf bin / war, nach einer kleinen An- und Warmlaufphase doch aufzuraffen und aufzustehen. Meinen Tag anzufangen, etwas langsamer, weniger hektisch, mit mehr Ruhe. Dann dauert dieses oder jenes eben 5 Minuten länger, na und? Besser, es dauert nen Ticken länger, als daß man es gar nicht erst versucht. Und es ist ein schönes Erfolgserlebnis, wenn ich spüre, daß es doch geht und geklappt hat – das gibt ein kleines bißchen Auftrieb für den nächsten Schritt. Und so weiter. Und wenn mal kein Auftrieb kommt oder ich sogar in meiner Motivation etwas zurückfalle, bemühe ich mich trotzdem – so positiv wie möglich gestimmt - ums Durchhalten und mache, so gut es geht, weiter.


                  - Akzeptanz: Ich bemühe mich jeden Tag auf’s Neue, meine Depression erstmal als gegeben zu akzeptieren. Nicht dagegen zu kämpfen (Druck erzeugt Gegendruck), sondern sie so neutral wie möglich zuzulassen. Ich hab dafür ein Bild von meinem „Depri-Wolf“ im Kopf (nichts gegen Wölfe im allgemeinen ), der mich immer wieder „besuchen“ kommt. Das hat in meinen Augen folgenden Vorteil: Die Krankheit bekommt ein Bild, ein Gesicht, mit dem man sich „unterhalten“ kann. Und so sag ich meinem Depri-Wolf immer wieder, daß ich es zwar nicht schön finde, wenn er mich besuchen kommt. Aber solange er vor der Tür bleibt und mir nur zusieht, was ich mache, kann ich mich damit arrangieren. Und bitte ihn dann aber auch nach einiger Zeit, er möge doch auch mal wieder gehen und mich etwas allein lassen.
                  Das hilft auch etwas.
                  Ich habe auch schon Tipps gelesen, wonach man seiner Depression eine möglichst lächerliche Figur geben soll. Anfangs reicht das vielleicht noch nicht, sie damit zu veralbern, aber mit der Zeit soll das wohl doch funktionieren.



                  - Ein positiver Erfahrungsbericht aus dem Kompetenznetzwerk Depressionshilfe einer 55-jährigen, die drei schwere Depressionsepisoden hatte und sie überwunden hat und mit ihrem Bericht (zumindest) mir wirklich Mut macht. Vieles, was sie beschreibt, konnte ich bei mir wiederentdecken und nachempfinden, auch wenn ich sicher keine so schwere Depression habe wie sie es hatte. Aber mir hat es geholfen, mich da quasi indirekt verstanden zu fühlen: Ich bin nicht verrückt, das ist alles „normal“ bei einer solchen Krankheit – und vor allem: Ich bin nicht machtlos! Ich kann etwas dagegen tun, in kleinen, sinnvollen und geduldigen Schritten.
                  DU kannst das auch, hab Vertrauen!
                  Einer ihrer Kernsätze ist: „Jede Depression geht vorüber!“
                  Ich glaube daran.
                  Hier der Link: http://www.deutsche-depressionshilfe...g/elfriede.php



                  - Das Gespräch mit meinem Psychotherapeuten gestern Nachmittag, denn er hat mir gestern zweierlei bestätigt:
                  Erstens: Wirklich nicht im Bett liegenbleiben, sich aufraffen, durchaus sich selbst etwas zwingen, etwas zu beginnen. Der kleine, aber feine Unterschied: Es geht hier nicht um einen Dauerkampf gegen Deine Depression (s.o.) – sondern nur gegen die Antriebslosigkeit. Dazu ist es nicht erforderlich, gleich immer in Hektik und Streß zu geraten. Einfach etwas langsamer machen, und es entwickelt sich.
                  Zweitens: „Jede Depression geht vorüber!“ Auch diesen Satz hat er mir gestern ausdrücklich bestätigt, nahezu jede Depression bis auf seltene chronische oder erblich bedingte Fälle sind heilbar und bilden sich zurück. Unter Umständen auch von allein, in jedem Fall ist es aber hilfreich, daran mitzuarbeiten, dann geht es nämlich schneller und einfacher. Die aktive Mitarbeit daran ist vor allem auch deshalb wichtig, damit man sich nicht so ausgeliefert fühlt, sondern eben das Gefühl zurückerhält, etwas bewirken zu können und seine Situation zum Positiven hin beeinflussen zu können.



                  Deswegen: Nicht die Hoffnung verlieren.
                  Eine Passage aus dem oben erwähnten Erfahrungsbericht finde ich noch gut, ich zitiere: „Bringen Sie sich nicht um! Sie würden sonst nicht mehr erleben, wie es ist, wenn Sie wieder gesund sind. Ihre Situation ist nicht ausweglos, das scheint nur so in der Depression.“

                  Also: Hab Zuversicht, Du hast allen Grund dazu

                  Fang mit kleinen Schritten an, morgens und abends ein kleines, kurzes (müdes ) Lächeln zu Dir selbst im Spiegel.
                  Und wenn es Dir aktuell – verständlicherweise – schwer fällt, in Dein Positiv-Tagebuch schöne Sachen einzutragen, dann beginne damit, dort Dinge reinzuschreiben, die Du gut gemacht hast an diesem Tag, die Dir gut gelungen sind, bei denen Du etwas erreicht hast und guten Herzens sagen kannst: Erledigt, gut gemacht! Und mindestens solche Dinge gibt es auch in Deinem Leben noch. Allein schon, wenn Du die Kleine zur Kita gebracht hast, ist das etwas, auf das Du in Deiner jetzigen Verfassung stolz sein kannst. Oder wenn Du einkaufen gewesen bist, obwohl es Dich Überwindung gekostet hat. Allein schon das Aufstehen morgens ist derzeit sicher etwas, was Dich Kraft kostet, wo Du aber zu Recht sagen kannst: Gut gemacht, ich bin aufgestanden.
                  Lobe Dich selbst ein bißchen. Ohne Bewertung, ohne Übertreibung, es kommt nicht auf überbordende Freude deswegen an. Einfach als Fakt.
                  Schreibe diese Fakten auf.
                  Und es wird Wirkung zeigen und Dir helfen. Nicht als Alleinheilmittel, aber als Puzzlestück im Gesamtbild.

                  Jede Depression geht vorüber! Auch Deine

                  Wenn ich das mal so schreiben darf: Fühl Dich in den Arm genommen, entspann Dich, atme durch. Das wird wieder. Ganz bestimmt

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