#}
  • Sie können sich hier registrieren, um Beiträge zu schreiben. Registrierte Nutzer können sich oben rechts anmelden.

Ich kapiere es einfach nicht!

Einklappen
X
 
  • Filter
  • Zeit
  • Anzeigen
Alles löschen
neue Beiträge

  • Re: Ich kapiere es einfach nicht!

    Weniger Schlaf ist günstig, weil während des Nichtschlafens keine Transmitterbewegungen stattfinden?

    VSV

    Kommentar



    • Re: Ich kapiere es einfach nicht!

      "Weniger Schlaf ist günstig, weil während des Nichtschlafens keine Transmitterbewegungen stattfinden?"

      Da muss man differenzieren: Generell gilt das nur eingeschränkt.
      Es steht sogar fest, dass zu wenig Schlaf - also unter dem eigentlichen Bedarf - schädlich ist.

      Das Gegenteil - also zu viel im Bett liegen - ist ebenfalls ungünstig, da Liegen an sich schon Muskelatrophie (die sogenannte Inaktivitätsatrophie) fördert und zu viel Schlaf auch den zirkadianen Rhythmus stört.

      Was im o.g. Beitrag gemeint war, ist der Schlafentzug als einmalige oder eher seltene Maßnahme.
      Daher kommt die Beobachtung, dass man zum eigenen Erstaunen nach einer "schlechten Nacht", in der man kaum geschlafen hat, sich tags darauf gar nicht schlecht, sondern bezüglich der Stimmung sogar recht gut fühlt, in Ausnahmefällen manchmal regelrecht euphorisch ist.

      Kommentar


      • Re: Ich kapiere es einfach nicht!

        Hallo,
        in einem Schlafgestörtforum wird davon ausgegangen, dass nach dem Absetzen von Mirtazipin und auch anderen Psychopharmaka Parasomnien und auch Albträume dadurch entstehen können, dass während der Antidepressivaeinnahme die REM- Schlafphasen unterdrückt worden sind. Diese These könnte meiner Erfahrung nach schon irgendwie stimmen, weil ich keine Schlafstörungen hatte, nachdem ich einmal eine Depression ohne Medikamente durchgestanden habe. Auch nicht solch intensive Träumereien.

        Man hat mir empfohlen, ,es mit der Schlafverlagerung (Schlafrestruktion) einmal zu versuchen um wieder in einen normalen Schlafrhythmus zu finden.
        Ist jemandem diese Therapie bekannt?

        VSV

        Kommentar


        • Re: Ich kapiere es einfach nicht!

          Hi,

          ähnliches ist mir aus der Schlafhygiene bekannt, also nur im Bett aufhalten wenn auch geschlafen wird und strikte Zeiten einhalten.

          Vielleicht hilft dir das etwas weiter:

          https://web4health.info/de/answers/s...estriction.htm

          Kommentar



          • Re: Ich kapiere es einfach nicht!

            Hallo und guten Morgen,

            heute habe ich endlich wieder einmal für meine Verhältnisse gut geschlafen. Dennoch hatte ich in dem Zeitpunkt vor dem Aufwachen Bedrohungsgefühle, obwohl dieses Mal kein Albtraum vorausging. Es wurde mit der Zeit besser, indem ich versucht habe, mir die Angst vor diesem Zustand zu nehmen und mir suggeriert habe, dass das nicht gefährlich sei. Damit verschwand auch der Tinnitus.

            Gestern beim Aufwachen störte plötzlich der Straßenlärm der während der rush-hour ja immerzu gleich ist, es ist ein kleines Sträßchen in einiger Entfernung, das zwischen Wiesen und Wäldern durch eine idyllische Landschaft führt, aber wohl irgendwie den Schall auf mein Haus wirft. Ich wurde dadurch noch aufgeputscher als ich ohnehin schon war, und es brauchte mehr als zwei Stunden, bis mein Aufgedrehtsein fast völllig wieder verschwand. Mit Atemübungen habe ich mich etwas herunterfahren können. Aber es war unglaublich mühsam. Ich habe dabei das Gefühl, dass mein Nervensystem einfach nicht zur Ruhe kommen könne. Im Hinterkopf dann immer noch , Entzugserscheinungen von den PP.

            Faschingssendungen zu hören, geht gar nicht. Dieses Täterä, und vor allem Musik, die ins Ohr geht, hallen bei mir oft noch sehr lange nach.

            Also, ich kapier es wieder einmal nicht !
            Was hat nur dieses Hin- und Her zu bedeuten? Mir kommt da der Begriff Stresshormonachse in den Sinn, könnte da etwas dran sein? Eine Stresshormonachse, die durch die frühere permanente Überbelastung aus dem Lot ist?

            Oder beobachte ich mich einfach zu sehr und mache mich selbst verrückt? Sind das ganz natürliche Schwankungen, die bei jedem vorkommen können und normalerweise nicht bemerkt werden? Ich komme mir manchmal vor, wie der "Eingebildete Kranke" aber wenn dem auch so sein sollte, ist es wirklich schlimm. Es schürt meine Gefühle von Angst und untergräbt mein Selbstbewusstsein.

            Kann das jemand verstehen?

            VSV







            Kommentar


            • Re: Ich kapiere es einfach nicht!

              Hi VSV,

              ich kenne ähnliches im Zusammenhang mit Erwartungen, Stress, als ob die Sinne überfordert sind und nicht nur die.
              Dann stört mich alles was mich irritiert, ablenkt, gerade wenn dann mal ein bisschen Ruhe einkehrt und jemand beginnt das Bohren und Klopfen, oder eine laute Baustelle, irgendjemand will noch was von mir, da bekomme ich die Krise.
              Genau wie mich neuerdings bestimmte Sendungen pulsmäßig eher hoch bringen und da meine ich nicht mal Krimis oder so etwas.

              Auf mich bezogen denke ich dass es eine Art der Überforderung ist, zu viel auf was man sich konzentriert und dann kommt etwas das Lärm macht und die Aufmerksamkeit nochmal abzieht, wo diese ja ohnehin schon gelitten hat und es regelrecht anstrengt, da ist alles was auf einen einprasselt nochmal ein ein Stück größer und störender als früher.

              Vielleicht wirklich ein seelischen Ungleichgewicht, dass es unmöglich macht mit dem was nochmal oben drauf kommt, ob nun Lärm oder sonst was, gelassen umgehen zu können und eventuell auch ein Ärger der sich dann darüber auftut?

              Kommentar


              • Re: Ich kapiere es einfach nicht!

                Hallo VSV

                Gestern beim Aufwachen störte plötzlich der Straßenlärm [...] Faschingssendungen zu hören, geht gar nicht. Dieses Täterä, und vor allem Musik, die ins Ohr geht, hallen bei mir oft noch sehr lange nach. [...] Also, ich kapier es wieder einmal nicht !
                Was hat nur dieses Hin- und Her zu bedeuten? Mir kommt da der Begriff Stresshormonachse in den Sinn, könnte da etwas dran sein? Eine Stresshormonachse, die durch die frühere permanente Überbelastung aus dem Lot ist?
                Mir sagt der Begriff "Streßhormonachse" bisher nichts.
                Aber wie Du ja aus meinen eigenen Posts weißt, habe ich solche Erfahrungen auch schon gemacht. Bei mir löst übermäßiger Lärm seit einiger Zeit dieses "Streßklingeln" in den Ohren aus; Lärm wohlgemerkt, den ich noch vor ein paar Jahren ausgehalten habe und der mir noch vor zehn oder zwanzig Jahren nicht einmal viel ausgemacht hat.

                Ich weiß nicht, ob Dir das weiterhilft.
                Aber meine persönliche Theorie aus den letzten Wochen und Monaten ist im Kern immer mehr die, daß wir Menschen uns selbst einfach nicht mehr "artgerecht" halten:
                • Falsche Ernährung
                • Zu wenig Schlaf
                • Zu wenig Ruhe
                • Zu viele Aufgaben
                • Zuviel Verantwortung
                • Zu viele Verpflichtungen
                • "Vorzugsweise" auch noch Multitasking
                • Das gesamte Umfeld - gesellschaftlich und technologisch - wird immer schneller und hektischer
                • Auseinanderbrechen von gesellschaftlichen Strukturen, die sich gegenseitig unterstützen (Familien, Clans, Sippen)
                • Zuviel Streß

                Man lese sich einmal alte Erfahrungsberichte von Menschen aus dem 19. Jahrhundert anläßlich der ersten Eisenbahnfahrten durch: Viel zu schnell, viel zu hektisch.
                Heute lachen wir moderne Menschen darüber
                Die Frage ist nur auch, warum wir darüber lachen: Weil es eben noch viel, viel schneller geht! Mit ner alten Adler, die mit 30 km/h die Schienen entlangschleicht, lockt man heutzutage höchstens noch nen Dreijährigen hinter'm Ofen hervor.

                Je mehr ich mich allerdings aus meiner eigenen Situation heraus notgedrungen mit der gesamten Streß-Thematik beschäftige, desto sicherer bin ich mir allerdings, daß das Lebewesen "Mensch" aus biologisch-evolutionärer Sicht für immer schnelleren und immer rasanteren Fortschritt schlichtweg nicht mehr geschaffen ist - in den modernen Industriegesellschaften haben wir unsere physiologische und psychologische Leistungsgrenze und Belastbarkeit überschritten, jedenfalls, was rund 20-25% der Bevölkerung angeht, wenn ich mal wenigstens Angststörungen und Depressionen zugrundelege. Tendenz steigend.

                Hinzu kommt, daß die Lebenserwartung in den letzten zwei Jahrhunderten ebenfalls stark gestiegen ist.

                Und ich wage jetzt mal ganz mutig zu behaupten, daß gerade auch unsere psychologische Grundausstattung spätestens in Kombination mit den ganzen modernen Streßfaktoren nicht auf ein so langes Leben ausgerichtet ist - auf ein so langes Leben im (Dauer-)Streß!

                Klar hatten Menschen im Mittelalter sicher auch den ein oder anderen Streß, gerade hinsichtlich der Erfüllung der Grundbedürfnisse wie essen, Trinken, Schlafen, ein Dach-über'm-Kopf. Aber um viele viele andere Dinge, die uns heute fortwährend beschäftigen, mußte man sich wiederum nicht kümmern - Termindruck und Multitasking in der heutigen Form gab es nicht. Die alleinerziehende Supermutter mit Dreiviertelstelle oder den toughen Manager, der abends noch ins Fitness-Studio muß - zum Ausgleich! - sowas gab's einfach nicht.
                Gleichzeitig bezogen aber auch sehr viel mehr Menschen Kraft aus ihrem Glauben, und schließlich starben sie eben auch mit 30, 40 oder 50, dem Alter, in dem bei uns heutzutage die Streßkrankheiten ausbrechen und zunehmen!

                Unsere Vorfahren in der Steinzeit wurden selten älter als 30. Einerseits schade, ja. Andererseits führten sie garantiert ein ausgeglicheneres Leben als wir (ohne es zu wissen), in dem sie meist nur dann unter Streß standen, wenn sie auf der Jagd waren oder angegriffen wurden und sich verteidigen bzw. fliehen mußten.


                Ich will mit all dem nicht sagen, daß ich gern ein Steinzeitmensch gewesen wäre. Und im Mittelalter wäre ich wahrscheinlich auch leichter unter die Räder gekommen, mag sein. Mag aber auch sein, daß ich mit einem damaligen Schicksal unter den damaligen Randbedingungen unter'm Strich besser zurecht gekommen wäre, mental gesehen. Und in jedem Fall wäre ich wahrscheinlich früh genug gestorben, daß es mich psychisch nicht über Jahre und Jahrzehnte hinweg mitgenommen, beschäftigt und hätte leiden lassen...


                Wie gesagt: Meine Sicht der Dinge:
                Ich denke einfach, individuell gesehen ist es für manche Menschen mittlerweile einfach zuviel, was auf sie einprasselt - Tag und Nacht, von morgens bis abends, im Job, privat, persönlich. Echte Ruhe und echtes Loslassen kennt doch kein Erwachsener mehr.

                Ich merke das bei mir auch daran, daß ich letzte Woche drei Tage Zuhause war, weil Sohnemann krank war. Drei Tage kein Büro, drei Tage tagsüber relativ wenig Verpflichtungen, drei Tage vergleichsweise mehr Ruhe - und schon ging es mir ab Freitag, Samstag herum sehr viel besser, sehr viel entspannter, sehr viel gelöster. Sonntag konnte ich mich vom Karnevalstrubel befreien - schon die Aussicht auf den Zug mit der lauten Musik und dem ganzen Gedöns löste beinahe Streßklingeln aus! -, und Sonntag Abend sind wir ins Sauerland in den Schnee gefahren. Montag den ganzen Tag auf der Rodelpiste - und mir ging's gut bis richtig gut Gestern auf der Heimfahrt bröckelte die Stimmung dann wieder ansatzweise, und heute Morgen auf dem Weg ins Büro und dort dann die ersten Stunden waren wieder echt zäh... Ich mach meine e-Mails auf und werde erstmal von über 70 ungelesenen e-Mails erschlagen sowie von rund 300 Standardberichten der letzten Tage. Drei e-Mails im Tenor "Der Kollege [Alex] ist zur Zeit außer Haus, das können wir erst klären, wenn er wieder da ist"... Ist ja einerseits schön, wenn man gebraucht wird Aber bei dem Druck, der auf dem Gesamtprojekt ist, ist es dann schon wieder zuviel des Guten, wenn man das Zünglein an der Waage ist.
                Und Zuhause stapeln sich auch all die Dinge, die mal aufgeräumt und in Ordnunge gebracht werden müssten...


                Dazu noch unsere zumeist industriell aufbereitete Ernährung im (Berufs)Alltag, die uns sicher auch nicht allem versorgt, was die Menschen früher auf natürlicherem Wege erhielten - dafür so tolle Zusatzstoffe wie Glutamat, Acrylamid und anderer potentiell krebserzeugender Mist. Womit man ja übrigens heutzutage auch fast nix mehr Essen kann, ohne sich vorher nen Streß darüber zu machen, ob es jetzt schädlich ist oder nicht... *seufz*


                Ich weiß nicht, ob Dir meine persönlichen Ansichten da weiterhelfen.
                Ich will damit nur darauf hinaus, daß ich selbst - Alex - wahrscheinlich da mit knapp über 40 eben einfach an (m)einer individuellen, biologisch-evolutionären Belastbarkeitsgrenze kratze - mehr geht eben womöglich nicht mehr so ohne weiteres und vor allem dauerhaft / permanent. Dafür bin ich nicht geschaffen. Punkt.

                Was nicht heißen soll, daß ich deswegen den Kopf in den Sand stecke - auch wenn ich das manchmal gern tun würde
                Aber ich versuche und gebe mein Bestes, bemühe mich, am Ball zu bleiben und nicht unterzugehen, trotzdem so viel Spaß am Leben zu haben, wie es nur geht - und ansonsten sind die Dinge eben, wie sie sind. Wenn ich im Supermarkt Eier kaufen soll, aber es gibt keine mehr, kann ich mich auf den Kopf stellen - davon kommt die nächste Eierlieferung auch nicht schneller an - was es nicht gibt, kann ich nicht kaufen. Punkt.
                Und ähnlich sehe ich das eben mittlerweile auch mit meiner Psyche und den ganzen Symptomen: Solange es geht, ist es gut. Wenn es besser geht, ist es natürlich besser
                Aber wenn es nicht geht, geht es eben nicht. Punkt. Und dann braucht auch niemand an mir zu zerren und zu ziehen - was nicht geht, geht nicht.
                Klar - wenn Sohnemann krank ist oder meine Frau dringendst Unterstützung braucht, kratze ich schon irgendwie noch ein paar Reserven zusammen. Aber spätestens nach einer solchen Aufgabe brauche ich dann meine Erholung. Und wenn das notfalls hieße, am nächsten Tag zum Arzt zu gehen und mir ne Krankmeldung für ein paar Tage zu holen, um wieder zu (psychischen) Kräften zu kommen, dann ist das eben so. Das macht mich zu keinem schlechteren Menschen als insbesondere denjenigen, die tatsächlich simulieren.


                Deswegen, VSV, wir sind keine "eingebildeten Kranken". Wir sind schlichtweg - individuell gesehen - immer wieder schnell am Ende unserer Kräfte, unter anderem auch deshalb, weil wir uns zwischendurch nicht einmal vernünftig und dauerhaft erholen und wieder Kraft tanken können. So, wie es den Menschen vor Jahrhunderten und Jahrtausenden von Jahren eben wahrscheinlich noch sehr viel eher möglich gewesen ist als uns, weil sie nicht so durch den Tag hetzen mußten bzw. gehetzt wurden.


                Wie gesagt: Ich will die Vergangenheit da auch nicht glorifizieren - es ist nicht immer alles Gold, was glänzt, und die Menschen damals hatten auch Sorgen und Ängste. Und irgendwo leidet die (zivilisierte) Menschheit sicher schon seit jeher, sonst hätten sich Buddha, die Stoiker oder andere Philosophen und Theologen nicht schon vor Jahrtausenden mit diesen Themen beschäftigt. Wenn ich mir dagegen indigene, naturnah lebende Völker mit einem deutlich geringeren Zivilisationsgrad als dem unseren oder auch dem vieler Völker der Antike ansehe, dann dürften die meisten von denen sehr viel unbeschwerter und sehr viel mehr im Einklang mit sich selbst und der Natur leben als wir (nach allem, was ich so gelesen habe; wissen tue ich es natürlich nicht).
                Daher denke ich, daß es früher greifbarere Ängste und Sorgen waren und bei weitem nicht so viele unterschwellige, latent schwelende und schwer greifbare 24h-Dauerängste über jahre- und jahrzehntelange Zeiträume wie heute.


                Einfach ein paar Gedanken zu meiner Situation. Vielleicht paßt ja auch ein bißchen was davon auf Dich und macht es Dir etwas leichter, den "Mist" als gegeben zu akzeptieren (Nicht, daß es mir immer leichtfiele )

                LG,
                Alex

                Kommentar



                • Re: Ich kapiere es einfach nicht!

                  Hallo,

                  Alex, ein bisschen passt auch auf mich, von dem was du geschrieben hast, aber bei mir liegt es eben in der Vergangenheit, denn zur Zeit ist es mir ja möglich, ein einigermaßen stressfreies Leben zu führen. Aber mit diesen Dauerängsten hast du schon recht. Die bekommen mir mehr als bekannt vor.

                  Ich habe heute mit meiner Therapeutin noch einmal darüber gesprochen, was zehn Jahr Demenz meiner Mutter, die zehn jährige Krebserkrankung meines Mannes sowie die Psychosen meines Sohnes bei mir bewirkt haben.

                  Sie ging davon aus, dass ich schon Zeit meines Lebens Ängste gehabt hätte. Ängste wohl, aber bis zu meiner ersten Depression im Alter von 35 Jahen kam ich mir wirklich recht normal vor und kein bisschen anders als andere. Ich hatte auch keine postnatale Depression. Auch bis zu meinem Ruhestand konnte ich mein Leben mit allen Höhen und Tiefen bewältigen, ohne mich groß beeinträchtigt zu fühlen.
                  Das glaubte sie mir nicht. Was meinen heutigen Zustand anbetrifft, sprach sie von Narben auf der Seele, Narben die niemals mehr verheilen werden und sich im Laufe des Lebens angehäuft hätten. Genau wir körperliche Narben eben auch.

                  Diese Narben führten zu meinen Symptomen. Ich solle die Symptome annehmen und nicht bewerten. Wie soll das nur gehen?

                  Als ich die Praxis verließ, war alles noch in Ordnung. Aber etwa eine halbe Stunde danach, bemerkte ich, wie ich mir auf die Zähne biss, Angst aufkam, panisch wurde und mich große Hoffnungslosigkeit überkam. Am liebsten hätte ich mich vor ein Auto geworfen, aber nein, soweit habe ich mich schon noch in der Gewalt. Auch jetzt habe ich noch Schüttelfrost, aber irgendwie scheint es mich zu beruhigen, dass ich hier schreiben kann.

                  Ich meine, meine Therapeutin mag ja vielleicht irgendwo auch recht haben. Aber sie treibt mich mit dem Gedanken, des Aushalten müssens immer mehr in die Angstspirale hinein, Ich weiss, es sind meine überreizten Nerven, die mich so reagieren und alles noch schlimmer erscheinen lassen, aber wie komme ich da wieder heraus? Gibt es da überhaupt einen Weg?

                  Ich habe noch einen schüchternen Versuch unternommen und sie gefragt, ob denn überhaupt keine Besserung mehr möglich sei , da hat sie gesagt, Narben sind Narben. Die werden Sie ewig behalten.

                  Oh Gott, was mache ich nur? Ich kann mir doch keinen Strick nehmen! Oder habe ich das alles nur falsch verstanden?

                  Themenwechsel.

                  Als ich kürzlich das Rheumamittel eingenommen habe, traten ähnliche Nebenwirkungen wie bei den Antidepressiva auf. Juckreiz und rote Striemen am ganzen Körper, Muskelkrämpfe, Müdigkeit bis zum Abwinken. Ich habe den Internisten gefragt, ob die jahrelange Einnahme von Antidepressiva daran mitbeteiligt sein könnte, an der Intensivierung der Nebenwirkungen und er hat dies bejaht.

                  Ich habe sofort abgesetzt und es hat noch drei Tage gedauert, bis ich diese Nebenwirkungen danach wieder losbekam. Und nach zwei Wochen war auch die Fingergelenkentzündung verschwunden. Deshalb werde ich so schnell nicht auf Antidepressiva zurückgreifen. Irgendwie geistert mir auch noch im Kopf herum, dass ich doch noch in einem Langzeitantidepressivaentzug bin, so unwahrscheinlich mir das auch erscheinen mag.

                  Eigentlich wollte ich auch einmal etwas positives schreiben und danke sagen für die Hilfe, aber heute geht das offensichtlich noch nicht.

                  Alles Liebe, VSV









                  Kommentar


                  • Re: Ich kapiere es einfach nicht!

                    Narben sind Narben. Die werden Sie ewig behalten.
                    Stimmt, ist aber im Bezug darauf ob sich noch was besser kann Unsinn.
                    Es gibt Narben die immer wieder aufbrechen und welche die mit der Zeit verblassen.

                    Kommentar


                    • Re: Ich kapiere es einfach nicht!

                      Sie ging davon aus, dass ich schon Zeit meines Lebens Ängste gehabt hätte. Ängste wohl, aber bis zu meiner ersten Depression im Alter von 35 Jahen kam ich mir wirklich recht normal vor und kein bisschen anders als andere. Ich hatte auch keine postnatale Depression. Auch bis zu meinem Ruhestand konnte ich mein Leben mit allen Höhen und Tiefen bewältigen, ohne mich groß beeinträchtigt zu fühlen.
                      Das glaubte sie mir nicht. [...]
                      Als ich die Praxis verließ, war alles noch in Ordnung. Aber etwa eine halbe Stunde danach, bemerkte ich, wie ich mir auf die Zähne biss, Angst aufkam, panisch wurde und mich große Hoffnungslosigkeit überkam.
                      Ich kenne dieses Gefühl im Ansatz, das ging mir ein paar Mal genauso, wenn ich aus der Therapie gekommen bin. Diese Sitzungen können leider im ersten Moment einen solchen Effekt haben und wirken manchmal auch 2-3 Tage nach...

                      Aber: Laß Dich da bitte nicht ins Bockhorn jagen: Deine Therapeutin muß Dir das auch nicht glauben! Weder ist das ihr Job, noch sollte sie sich das anmaßen - in meinen Augen!

                      Warum ich das so sehe?
                      => Weil das im Prinzip auch meine Entwicklung bis zum Alter von 36 gewesen, bevor mich die Depression-Angst das erste Mal "voll" erwischt hat.
                      Ja - ich bin von meinem Naturell her schon immer schüchterner, vorsichtiger und zaghafter gewesen als andere. Richtig. Will ich gar nicht abstreiten.
                      Aber wie Du von Dir schreibst, so kam auch ich mir bis zum Alter von 36 "normal" vor und nicht übermäßig ängstlich. Sicher - eventuell hätte das ein "Experte" oder Therapeut schon zehn Jahre vorher mal erkannt, worauf das hinauslaufen könnte. Das ändert aber nichts daran, daß ich mich selbst so vorher nicht gekannt und wahrgenommen habe.

                      Deswegen ist auch an Deiner Wahrnehmung von früher nichts "falsch" oder ist da irgendwas, was man Dir nicht glauben können sollen müßte...

                      Und genau genommen hat ausnahmslos JEDER Mensch heutzutage Ängste - wenn sie der Mensch als solcher nicht schon immer gehabt hat, spätestens, seitdem er bewußt denken, handeln und Konsequenzen ableiten und lernen kann.
                      Trotzdem entwickelt daraus nicht jeder zwangsläufig eine Depression oder Angststörung, wenngleich die Prädisposition dafür sicherlich höher ist. So sehr wahrscheinlich auch bei mir.

                      Es ist aber auch so, wie Du es ebenfalls selbst schreibst:
                      Ich habe heute mit meiner Therapeutin noch einmal darüber gesprochen, was zehn Jahr Demenz meiner Mutter, die zehn jährige Krebserkrankung meines Mannes sowie die Psychosen meines Sohnes bei mir bewirkt haben.
                      => Solche dramatischen Erfahrungen gehen nicht spurlos an einem vorbei. Überleg mal: Zehn Jahre, jeweils! Zusätzlich Dein Sohn. Und alles zeitweise wahrscheinlich auch noch parallel als Doppel- und Dreifachbelastung.
                      => So etwas speichert unser Gehirn eben einfach ungefragt ab.


                      Im Ganzen vergleiche ich unsere Psyche und unser Gehirn gern mit einem Regenfaß:
                      Wenn wir geboren werden, ist das Faß üblicherweise leer.
                      Im Verlauf unseres Lebens regnet es da nun hinein, das Faß füllt sich.
                      Kleinere Ereignisse führen nur nen leichten Nieselregen zu, größere Ereignisse ne wahre Sintflut.
                      Von Zeit zu Zeit kommt jemand bzw. ein Ereignis, das schöpft etwas von dem Wasser wieder ab - aber ganz leer wird es niemals mehr - ein mehr oder weniger großer Bodensatz bleibt immer.
                      Vielleicht haben manche Fässer auch Wurm- oder Bohrlöcher, durch die dauerhaft etwas abfließen kann, andere eben weniger.
                      Aber in jedem Fall sind solche Lebensereignisse, wie Du sie erfahren hast, definitiv solche, die das Faß sprichwörtlich zum Überlaufen bringen!

                      Und ganz im Ernst: Da ist es relativ unwesentlich, ob man schon immer ängstlich gewesen ist oder nicht. Meiner Meinung nach.

                      Ich habe einen Arbeitskollegen, rund 15 Jahre älter als ich, der sich um seine beiden alten, senilen und gebrechlichen Eltern kümmert, die noch dazu ein leichtes Alkoholproblem haben. Zusätzlich ist seine Frau ebenfalls leicht psychisch krank, ist in mancherlei Hinsicht nicht geschäftsfähig, und auch um die kümmert er sich. Er arbeitet Vollzeit, und nachmittags/abends fährt er in der Regel immer noch für ein bis zwei Stunden zu seinen Eltern: Einkaufen, Besorgungen erledigen, Schreibkram durchsehen, gut zureden und versuchen, dem Alterstarrsinn gegenzuwirken. Wenn er Zuhause ist, kann es sein, daß seine Frau gut drauf ist - oder auch nicht...
                      Äußerlich steckt er das alles beeindruckend gut weg, man merkt ihm die Belastung kaum an. Aber an einer Gastritis laboriert er nun ebenfalls schon seit zwei Jahren herum, und an manchen Tagen sieht er dann doch ziemlich fertig aus.
                      Abgeben möchte er die Verantwortung aber auch nicht, weder für seine Eltern noch für seine Frau.

                      Ich ziehe da wirklich meinen Hut vor.
                      Ich weiß aber auch, daß ich das nicht packen würde - der "normale" Alltag mit Job, Familie und Kind ist mir ja schon oft genug zuviel. Und dann so etwas on top...?


                      Daher sage ich:
                      Laß Dich nicht ins Bockshorn jagen!

                      Ja, es mag sicher sein, daß Du ein grundsätzlich ängstlicheres Naturell mit in die Wiege gelegt bekommen hast, so wie ich und eine Vielzahl von anderen Menschen auch.
                      Aber solange man nicht über Gebühr belastet wird / belastet worden ist, kann man etwas ängstlicher und unsicherer sein und trotzdem in sich ruhen. Was dem einen etwas ausmacht, macht dem anderen nichts aus, und umgekehrt. Man führt unter'm Strich trotzdem ein "normales" Leben - oder das, was wir modernen Menschen dafür halten

                      Sobald aber eben langjährige, scheinbar permanent anhaltende Belastungen auftreten wie eben bei Dir, schaltet die Psyche eben früher oder später in den Dauerbereitschafts- und -alarmzustand. Bei dem einen dauert es zwei Jahre, beim anderen fünf - aber 2x 10 Jahre plus krankes Kind dürften über so lange Zeiträume wirklich kaum jemanden unberührt lassen, auch die selbstsichersten Menschen nicht.

                      Und unsere Psyche bzw. unser Gehirn vergißt eben nichts.
                      Aus evolutionärer Sicht gesehen ist das früher überlebensnotwendig gewesen, solche bedrohlichen Erlebnisse anhand ihrer Anzeichen abzuspeichern und sofort das Adrenalin zur Verfügung zu haben - wer nach dem ersten Angriff durch einen Säbelzahntiger noch mit nem Kratzer davongekommen ist, will das kein zweites Mal erleben...
                      Du wirst also in den letzten ein bis zwei Jahrzehnten eine ganze Menge von Erlebnissen und Triggern gehabt haben, die Dein Gehirn als potentiell bedrohlich abgespeichert hat. Dazu gehört eben auch das Wach-werden am Morgen mit all den Sorgen und Ängsten, die Du seinerzeit alle gehabt hast, als Du noch sehr viel akuter gefordert gewesen bist...

                      Das Gehirn vergißt nichts... insbesondere eben das nicht, was potentiell lebensbedrohlich ist... was paradoxerweise genau das ist, was unsereins immer wieder an den Rand der Kräfte und des Lebenswillen bringt... *seufz*


                      So gesehen, ja, sind es sicher irgendwo Narben auf der Seele, das mag schon sein.

                      Aber gib nicht auf, sie einfach das sein zu lassen, was sie sind: Narben, anfangs noch frisch, mit der Zeit immer blasser und blasser, bis es irgendwann nur noch weiße Striche auf der Haut bzw. Psyche sind. Sie werden nicht weggehen, Du wirst sie immer sehen, wenn Du in den Spiegel siehst. Aber sie können Dir nichts mehr tun, sie selbst schmerzen auch nicht mehr, nur die Erinnerung daran. Denen, die wider Erwarten doch immer wieder aufbrechen, kannst Du nur Zeit, Ruhe und Pflege zur Genesung angedeihen lassen.

                      Nur verurteile Dich nicht dafür
                      Gestehe Dir Momente der Hoffnungslosigkeit zu, wie nach der Sitzung - aber verliere die Hoffnung nicht - Hoffnung gibt es immer
                      Ich kenne das Gefühl nur zu gut, wenn mir mein Therapeut oder auch aktuell die Coaching etwas sagen oder raten, was mir ansatzweise den Boden unter den Füßen wegzieht. Manches Mal sitze ich danach auch im Auto und frage mich, was ich genau falsch mache und was das alles noch für einen Sinn ergibt... Nach der x-ten Erfahrung dieser Art weiß ich aber mittlerweile auch, daß das Gefühl innerhalb von ein bis drei Tagen wieder vergeht und langsam die Sonne und die Hoffnung wieder zum Vorschein kommen. Die Hoffnung ist immer untendrunter, die Sonne immer da - nur manchmal sind ein paar übel dunkle Wolken davor


                      Ich hab lange gebraucht, und oft genug zaudere ich immer noch:
                      Aber gib es auf, zuviel Logik in etwas hinein interpretieren zu wollen, was sich aufgrund von Evolution, Biologie und psychischen Schutzmechanismen schlicht der Logik entzieht. Manches läßt sich erklären, manches nicht.
                      Und auch Deine Therapeutin hat nicht auf alles eine Antwort - mit manchem sind auch Therapeuten auf dem Holzweg


                      Du kannst echt stolz auf Dich und Deine Leistungen sein. Paß auf Dich, mach' keinen "Mist" Das Leben hat noch viele schöne Momente

                      (Sorry - schon wieder viel länger geworden als vorgehabt )


                      LG,
                      Alex

                      Kommentar



                      • Re: Ich kapiere es einfach nicht!

                        Alex, ich kann nur ganz schlicht und einfach danke sagen. Ich empfinde alles genau so, wie Du es beschreibst.
                        Gerade eben kommt wieder so etwas auf wie mein alter Kampfgeist auf,
                        aber leider nur ganz schwach.

                        Ich bin nur so sehr erschrocken, weil die Thera zu glauben meint, dass ich aufgrund der Narben für alle Zeiten mit diesen Symptomen herumlaufen muss. Mit Angst nach draußen zu gehen, mit Angst, allein etwas zu unternehmen, mich manchmal als Zombie zu empfinden und.. und ... und. Dann wäre ja all die Arbeit der vergangenen Jahre an mir selbst sinnlos gewesen. Warum dann also noch kämpfen?

                        Ich werde jetzt nie mehr etwas zu ihr über meine Emotionen, Stimmungsschwankungen und Ängste sagen. Sie versteht nicht, was ich ihr sagen will, in ihrer vollkommenen Professionalität sie lobt mich für Dinge, des täglichen Lebens, die mir nicht schwerfallen, ich will mir nicht ständig für Lapalien auf die Schulter klopfen, ich will angenommen werden in meiner Schwäche und Bedürftigkeit und einen Weg gewiesen haben, wie ich mir selbst besser helfen kann. Und wenn es nur Entspannungsübungen wären. Sie raubt mir auf ihre Weise jede Hoffnung.

                        Es stimmt, dass ich als Kind vielleicht ängstlicher und sensibler war, als andere Kinder, nur dann nicht, wenn ich in Wut geriet, zumeist berechtigt. Da konnte ich weit über mich hinauswachsen und habe mir mein verlorenes Selbstbewusstsein wieder zurückerkämpft. Wut kann eine ungeheuere Kraft sein. Heute kann ich sie nicht mehr spüren.


                        Alex, bevor ich jetzt noch mehr wirres Geschreibsel von mir gebe, möchte ich dir dafür danken, dass du mir Trost gegeben hast. Mir geht es jetzt tatsächlich ein ganzes Stück weit besser.

                        Ich habe bei dir das Gefühl, dass du auf einem ganz richtigen Weg bist, vor allem der Gedanke, dass man nicht mit zu viel Logik vorgehen soll, sich manches einfach nicht erklären lässt













                        Kommentar


                        • Re: Ich kapiere es einfach nicht!

                          Ups, lässt einen vielleicht ein kleines Stück lockerer werden.

                          Ich wünsche es dir so sehr, VSV

                          Kommentar


                          • Re: Ich kapiere es einfach nicht!

                            Nur ganz kurz, weil ich auf dem Weg ins Bett bin - trotzdem zwei drei spontane Gedanken zu dem, was Du schreibst:

                            Gerade eben kommt wieder so etwas auf wie mein alter Kampfgeist auf,
                            aber leider nur ganz schwach.
                            Auch das ist normal. Gut ist, daß Du ihn spürst, und wenn es nur schwach ist.
                            Gib ihm Zeit, dränge ihn nicht - er wird in ein zwei Tagen wieder da sein. Versprochen

                            Ich bin nur so sehr erschrocken, weil die Thera zu glauben meint, dass ich aufgrund der Narben für alle Zeiten mit diesen Symptomen herumlaufen muss.
                            Naja, gerade manche Bilder sind es, die einen nicht mehr loslassen...
                            Die Symptome sind schei**e unangenehm, kann ich ja auch ein Lied von singen... Aber je mehr ich lerne, halbwegs gelassen damit umzugehen, umso erträglicher wird es. Nicht immer gut, meistens trotzdem mies bis maximal ok. Aber auszuhalten.

                            Gerade was Du bzgl. Entspannungsübungen sagst, kann ich Dir nur auch nochmal raten, Dich in Deiner Nähe mal umzusehen. Ich hatte am Samstag meine letzte große Meditationsrunde, und obwohl es mir nicht prickelnd ging, haben die vier Stunden Ruhe weg von Zuhause mir doch sehr geholfen, mal für eine Zeitlang etwas zur Besinnung zu kommen

                            Wut kann eine ungeheuere Kraft sein. Heute kann ich sie nicht mehr spüren.
                            Ja, Wut kann eine enorme Kraft sein.
                            Aber Wut ist nicht unbedingt gut.
                            Was Du brauchst, ist wirklich Nachsicht mit Dir selbst und Liebe zu Dir selbst, Deiner Person, Deinen Ängsten, Schwächen, aber eben auch Deinen Stärken. Du hast so viel gemeistert in Deinem Leben, Situationen, an denen andere komplett zerbrochen wären - liebe Dich dafür, zolle Dir selbst die Anerkennung, die Du dafür verdienst!

                            Ich für meinen Teil hatte vorhin im Auto auf der Heimfahrt den komischen Gedanken, es vielleicht sogar mal zu versuchen, meine Angst zu lieben... und einen Moment später schoß mir der weithin bekannte Satz der Buddhisten durch den Kopf, daß mit Liebe und Mitgefühl alle Sorgen und Ängste wie Eis in der Sonne schmelzen.
                            Sicher habe ich den tieferen Sinn dahinter noch nicht ganz erfaßt, sicher ist es noch ein relativ weiter Weg. Aber allein schon, daß es mir einfach so durch den Kopf schoß, auf meine Ängste nicht länger wütend oder darüber frustriert zu sein, sondern es mit Liebe zu versuchen, hat mich etwas stutzig und schmunzeln gemacht

                            Vielleicht sind wir wirklich nur vollständig und gesund, wenn wir es gelernt haben, auch unsere Ängste und Schwächen zu akzeptieren und gewissermaßen zu lieben... *Kopf-kratz-nachdenklich*
                            Vielleicht werden auch meine Ängste und Symptome nie mehr ganz weggehen - aber vielleicht bekomme ich es hin, sie gelassen zu akzeptieren und auf eine gewisse Art zu lieben, so daß sie sich angenommen und wertgeschätzt fühlen - und dann tun sie vielleicht nicht mehr so weh

                            Ich werde jetzt nie mehr etwas zu ihr über meine Emotionen, Stimmungsschwankungen und Ängste sagen. Sie versteht nicht, was ich ihr sagen will, in ihrer vollkommenen Professionalität sie lobt mich für Dinge, des täglichen Lebens, die mir nicht schwerfallen, ich will mir nicht ständig für Lapalien auf die Schulter klopfen, ich will angenommen werden in meiner Schwäche und Bedürftigkeit und einen Weg gewiesen haben, wie ich mir selbst besser helfen kann. Und wenn es nur Entspannungsübungen wären. Sie raubt mir auf ihre Weise jede Hoffnung.
                            Dann ist sie nicht die richtige Therapeutin für Dich. Ich an Deiner Stelle würde gar nicht mehr zu ihr hingehen und mir eine andere suchen. Gerade der letzte Satz, den Du geschrieben hast, ist nicht gerade das, was eine vertrauensvolle Basis darstellt - zu niemandem, und erst Recht nicht zu einem Therapeuten, bei dem man sein Innerstes nach außen kehrt.
                            Auch, wenn Du womöglich ein paar Wochen oder Monate auf einen neuen Therapeuten warten mußt, bist Du in der Zwischenzeit womöglich besser dran ohne sie. Und auf Tired, Dr. Riecke und mich hier im Forum kannst Du Dich jederzeit verlassen; wir helfen Dir, so gut wir das über ein Medium auf die Entfernung hinweg können

                            Alex, bevor ich jetzt noch mehr wirres Geschreibsel von mir gebe, möchte ich dir dafür danken, dass du mir Trost gegeben hast. Mir geht es jetzt tatsächlich ein ganzes Stück weit besser.
                            Nichts zu danken.
                            Und es freut mich, wenn es Dir etwas besser geht
                            Laß den Kopf nicht hängen. Und um's platt zu sagen: Deine Therapeutin ist DOOF!

                            Ich habe bei dir das Gefühl, dass du auf einem ganz richtigen Weg bist, vor allem der Gedanke, dass man nicht mit zu viel Logik vorgehen soll, sich manches einfach nicht erklären lässt
                            Sagen wir es mal so: Eine gewisse Logik liegt dem Ganzen eben schon zugrunde. Aber es ist die evolutionäre Basis-Logik des Lebens selbst, und die läßt sich eben nicht bis ins letzte Detail begreifen. Für mich ist es zunehmend ausreichend zu wissen, daß es einen evolutionären, biologischen "Masterplan" gibt, der in mir abläuft, wie auch in jedem anderen Lebewesen. Im tiefsten Wesenskern tickt auch ein Mensch nicht anders als ein Affe, ein Delphin und jedes andere Tier auch. Warum werden Bäume so alt, warum Galapagos-Schildkröten, Grauwale oder Elefanten - und das ganz ohne moderne, menschliche Medizin? => Weil sie keinen Streß in der Form haben wie wir! Und sobald sie den haben, werden sie von Natur aus gesehen auch nicht mehr so alt, sondern krank und sterben.
                            Mich beruhigt das ein gutes Stück. Denn ich mache nichts falsch, ich bin nicht "krank" im pathologischen Sinne, und auch der liebe Gott würde mich sicher nicht als "krank" bezeichnen. Ganz im Gegenteil mache ich alles richtig und funktioniere exakt so, wie es der liebe Gott für mich, meinen Körper und meine Psyche bestimmt hat.

                            Das reicht mir mittlerweile als Logik

                            LG, und gute Nacht; schlaf gut
                            Alex

                            Kommentar


                            • Re: Ich kapiere es einfach nicht!

                              [QUOTE=alex_77;n2716964]Nur ganz kurz, weil ich auf dem Weg ins Bett bin - trotzdem zwei drei spontane Gedanken zu dem, was Du schreibst:


                              Auch das ist normal. Gut ist, daß Du ihn spürst, und wenn es nur schwach ist.
                              Gib ihm Zeit, dränge ihn nicht - er wird in ein zwei Tagen wieder da sein. Versprochen


                              Naja, gerade manche Bilder sind es, die einen nicht mehr loslassen...
                              Die Symptome sind schei**e unangenehm, kann ich ja auch ein Lied von singen... Aber je mehr ich lerne, halbwegs gelassen damit umzugehen, umso erträglicher wird es. Nicht immer gut, meistens trotzdem mies bis maximal ok. Aber auszuhalten.

                              Gerade was Du bzgl. Entspannungsübungen sagst, kann ich Dir nur auch nochmal raten, Dich in Deiner Nähe mal umzusehen. Ich hatte am Samstag meine letzte große Meditationsrunde, und obwohl es mir nicht prickelnd ging, haben die vier Stunden Ruhe weg von Zuhause mir doch sehr geholfen, mal für eine Zeitlang etwas zur Besinnung zu kommen


                              Ja, Wut kann eine enorme Kraft sein.
                              Aber Wut ist nicht unbedingt gut.
                              Was Du brauchst, ist wirklich Nachsicht mit Dir selbst und Liebe zu Dir selbst, Deiner Person, Deinen Ängsten, Schwächen, aber eben auch Deinen Stärken. Du hast so viel gemeistert in Deinem Leben, Situationen, an denen andere komplett zerbrochen wären - liebe Dich dafür, zolle Dir selbst die Anerkennung, die Du dafür verdienst!

                              Ich für meinen Teil hatte vorhin im Auto auf der Heimfahrt den komischen Gedanken, es vielleicht sogar mal zu versuchen, meine Angst zu lieben... und einen Moment später schoß mir der weithin bekannte Satz der Buddhisten durch den Kopf, daß mit Liebe und Mitgefühl alle Sorgen und Ängste wie Eis in der Sonne schmelzen.
                              Sicher habe ich den tieferen Sinn dahinter noch nicht ganz erfaßt, sicher ist es noch ein relativ weiter Weg. Aber allein schon, daß es mir einfach so durch den Kopf schoß, auf meine Ängste nicht länger wütend oder darüber frustriert zu sein, sondern es mit Liebe zu versuchen, hat mich etwas stutzig und schmunzeln gemacht

                              Vielleicht sind wir wirklich nur vollständig und gesund, wenn wir es gelernt haben, auch unsere Ängste und Schwächen zu akzeptieren und gewissermaßen zu lieben... *Kopf-kratz-nachdenklich*
                              Vielleicht werden auch meine Ängste und Symptome nie mehr ganz weggehen - aber vielleicht bekomme ich es hin, sie gelassen zu akzeptieren und auf eine gewisse Art zu lieben, so daß sie sich angenommen und wertgeschätzt fühlen - und dann tun sie vielleicht nicht mehr so weh


                              Dann ist sie nicht die richtige Therapeutin für Dich. Ich an Deiner Stelle würde gar nicht mehr zu ihr hingehen und mir eine andere suchen. Gerade der letzte Satz, den Du geschrieben hast, ist nicht gerade das, was eine vertrauensvolle Basis darstellt - zu niemandem, und erst Recht nicht zu einem Therapeuten, bei dem man sein Innerstes nach außen kehrt.
                              Auch, wenn Du womöglich ein paar Wochen oder Monate auf einen neuen Therapeuten warten mußt, bist Du in der Zwischenzeit womöglich besser dran ohne sie. Und auf Tired, Dr. Riecke und mich hier im Forum kannst Du Dich jederzeit verlassen; wir helfen Dir, so gut wir das über ein Medium auf die Entfernung hinweg können


                              Nichts zu danken.
                              Und es freut mich, wenn es Dir etwas besser geht
                              Laß den Kopf nicht hängen. Und um's platt zu sagen: Deine Therapeutin ist DOOF!


                              Sagen wir es mal so: Eine gewisse Logik liegt dem Ganzen eben schon zugrunde. Aber es ist die evolutionäre Basis-Logik des Lebens selbst, und die läßt sich eben nicht bis ins letzte Detail begreifen. Für mich ist es zunehmend ausreichend zu wissen, daß es einen evolutionären, biologischen "Masterplan" gibt, der in mir abläuft, wie auch in jedem anderen Lebewesen. Im tiefsten Wesenskern tickt auch ein Mensch nicht anders als ein Affe, ein Delphin und jedes andere Tier auch. Warum werden Bäume so alt, warum Galapagos-Schildkröten, Grauwale oder Elefanten - und das ganz ohne moderne, menschliche Medizin? => Weil sie keinen Streß in der Form haben wie wir! Und sobald sie den haben, werden sie von Natur aus gesehen auch nicht mehr so alt, sondern krank und sterben.
                              Mich beruhigt das ein gutes Stück. Denn ich mache nichts falsch, ich bin nicht "krank" im pathologischen Sinne, und auch der liebe Gott würde mich sicher nicht als "krank" bezeichnen. Ganz im Gegenteil mache ich alles richtig und funktioniere exakt so, wie es der liebe Gott für mich, meinen Körper und meine Psyche bestimmt hat.

                              Das reicht mir mittlerweile als Logik

                              LG, und gute Nacht; schlaf gut
                              Alex[

                              Kommentar


                              • Re: Ich kapiere es einfach nicht!

                                Hallo,



                                hoffentlich war dein Nachtschlaf lieberf Alex gut, nachdem du dir noch zu so später Stunde so viele Gedanken über mich gemacht hast. .

                                Mich beschäftigt gerade eine interessante Definition von Dr.Weekes, einer ehemaligen australischen Nevenärztin, die über die Sensitivierung, vielleicht im heutigen Sinne auch Konditionierung, folgendes geschrieben hat: " Ein Zustand in dem die Nerven darauf konditioniert sind, auf Stress in einer übertriebenen Art und Weise zu reagieren. Die Nerven seien so geölt und reizfreudig, dass sie jederzeit bereit sind, auf die kleinste Stimulierung mit alarmierender Geschwindigkeit zu antworten. Das kann zur Folge haben, dass man nicht nur durch den tatsächlichen Stress sondern mehr nur durch die Stressymptome selbst leidet.
                                Die Lösung ist, genau wie du es berichtest, Akzeptanz.

                                Sie schreibt " es ist seltsam, wie wir unsere Fassung bewahren können, wenn wir bereit sind, diese Fassung loszulassen. Wir können nicht die richtige Art von Fassung durch ein angespanntes Sich-Zusammenreissen aufrechterhalten, wie so viele annehmen. Indem wir uns dem überlassen, das unser Körper gerade tun will, lösen wir die Spannung, die die Kontrollfunktion der Nerven über die Muskeln und Blutgefäße ermüden lässt, so dass sie sich erholen und die Fähigkeit zur normalen Funktion wieder erlangen und die körperliche Kraft allmählich zurückkehren lässt ".

                                Sie empfiehlt, alle Symptome so lange anzunehmen, bis sie keine Bedrohung mehr darstellen, was natürlich mehr als leicht gesagt ist.

                                Das ist jetzt bestimmt nichts Neues, hat aber für mich in meinem jetzigen Zustand doch etwas beruhigendes, wie auch immer das künftig auch aussehen mag.

                                Aber ich lerne von dir und diesem Forum , was sehr zu schätzen ist, da ich ja vollkommen auf mich allein gestellt bin.

                                Bei meiner Thera habe ich bereits 80 Stunden hinter mir, mein Mann hat immer dazu gedrängt.
                                Jetzt habe ich schon 83 Stunden, obwohl sie bisher noch nicht in der Lage war, den Verlängerungsantrag für weitere 10 Stunden zu begründen. Sie weiss das seit Oktober 2017 denn zu diesem Zeitpunkt habe ich meinen Antrag auf Verlängerung ausgefüllt.

                                Ich nehme es ihr so sehr übel, weil es wieder einmal beweist, wie gleichgültig ich ihr letztendlich bin. Und wie das mit der Bezahlung wird, keine Ahnung, sie glaubt, den Antrag durchzubringen. Und wenn nicht ?

                                Ich glaube, es macht wirklich keinen Sinn mehr, weiter zu ihr zu gehen.

                                VSV











                                Kommentar


                                • Re: Ich kapiere es einfach nicht!

                                  Und wenn nicht ?
                                  Dann hat sie Pech gehabt, allerdings können Therapeuten die Chancen sehr gut einschätzen, sie wissen genau bei welchen Begründungen gezahlt wird und bei welchen nicht.

                                  Lass dich auf nichts ein wenn sie Geld von dir möchte, meine Mutter hatte früher einen Therapeuten der einfach zu träge war um Anträge zu stellen.
                                  Die ersten Stunden bekam er noch beantragt und bei den Folgenden hat er meine Mutter jedes mal abkassiert.
                                  Das geht gar nicht!!!
                                  Lustigerweise wurde bei ihr auch bei Verschreibungen von Medikamente abkassiert, weil Mirtazapin z.B. angeblich nach einem gewissen Zeitraum nur noch privat verschrieben werden darf.
                                  Ist schon doof wenn jemand sich in die Obhut von Fachleuten begibt und dann genau da gepackt wird wo seine Schwächen sind und er ausgenutzt wird um sich selber Arbeit zu ersparen, oder das Budget zu schonen.
                                  Also, es ist alleine die Verantwortung deiner Therapeutin dass sie weiter Stunden gibt und nicht deine.

                                  Ich finde es schade dass dir die Therapie so verleidet wurde, es hört sich an als habe die Therapeutin eine paar Strategien und die werden so gemacht weil es immer so war, vielleicht hat es ihr selber mal genau so geholfen und dann muss es natürlich auch allen anderen helfen.

                                  Ich glaube sie hat keine Ahnung, von der Wirksamkeit einer Psychotherapie bei älteren Menschen.
                                  Früher wurden die sogar ab einem bestimmten Alter abgelehnt, oder nur zu sehr begrenzten Strategien zugelassen, weil eben kein ganzes Leben bearbeitet werden kann.
                                  Heute gehen die meisten Psychotherapeuten auch da individuell drauf ein und bearbeiten eben das was vordergründig ist, damit der Weg für die Strategien frei ist die deine Therapeutin anwendet, sie scheint aber den Weg dass sie auch wirken können nicht bereiten zu wollen.

                                  Wirklich schade, denn du bräuchtest wirklich jemanden zu dem du regelmäßig hingehst und wo du verstanden wirst, gute Ratschläge bekommst.
                                  Gar nicht mal eine geballte Therapie, eher eine Begleitung mit intensiverer Hilfestellung nach Bedarf.

                                  Ich glaube es würde dir vielleicht helfen, um zumindest den Frust über die Therapeutin los zu werden, wenn du mindestens noch einmal hingehst.
                                  Schreib auf was dich da so empört, wo du unzufrieden bist und gib es ihr zu lesen.
                                  Du musst auch immer bedenken, die Frau wird so unempathisch weiter machen.
                                  Es gibt sehr viele Therapeuten/Innen, die durchaus durch konstruktive Kritik dazu lernen, diese auch unbedingt hören wollen und wenn sie diese nicht hören wollen sollten sie sie erst recht zu hören bekommen.

                                  Ich denke aber du brauchst einen Ort wo du hin kannst mit deinen Ängsten und Problemen und dich nicht alleine fühlst, sondern gut aufgehoben, unbedingt.
                                  Du hast ja schon Kontakte zur Gemeinde, vielleicht kannst du da mal nachfragen ob es so einen Ort gibt?
                                  Manche Gemeinden, oder auch Vereine, betreiben Treff's für psychisch Kranke.
                                  Dort wird sich regelmäßig zum Kaffeeplausch getroffen, auch immer mal was größeres gemeinsam unternommen, im Sinne von Tagesausflügen und eine Person vom Fach betreut das ganze.
                                  Meist sehr kompetente Sozialarbeiter die wesentlich besser weiter helfen als deine Therapeuten es tut, da sie noch mit Herzblut dabei sind und auch viele Kontakte haben die dann wieder ihren Schützlingen bei bedarf weitergegeben werden, sei es nun im Therapeutischen Sinne oder zu Zwecken eine neue Struktur in ihren Alltag zu bringen.

                                  Kommentar


                                  • Re: Ich kapiere es einfach nicht!

                                    Hallo tired,

                                    Meine Therapeutin ist auch schon 68, also nur sieben Jahre jünger als ich. Sie ist ein workaholic, obwohl schon berentet, arbeitet sie noch voll, also etwa alle 50 Minuten ein Klient, soweit ich das aus ihrem Terminkalender erspähen konnte. Finanziell muss sie das nicht tun !

                                    Ich habe früher immer geglaubt, dass es an mir liegt, weil ich mich vielleicht nicht richtig präsentiert habe, zu wenig gejammert, immer tough, merke aber jetzt, besonders seit mein Mann nicht mehr lebt, dass sie mich immer mehr wie ein dummes, lästiges Hühnchen behandelt, d.h. mich nur kurz abfertigt, und eben diese Sachen bringt mit den Narben auf der Seele, ohne Erläuterung und ohne Aufmunterung. Das ist einfach eine verfahrene Kiste, trotz aller meiner Bemühungen. Ich sollte echt einmal versuchen, ihr den Spiegel vorzuhalten, aber irgend etwas scheint mich daran zu hindern, ich war zu lange im Aus, wahrscheinlich leide ich unter dem Gefühl, dass es ja doch vergebens ist, das ist nicht gut.

                                    Ich glaube aber nicht, dass mein Zustand altersspezifisch ist, eher seelisch müde, die Batterien sind nicht aufgeladen.

                                    Dies tut zuweilen eine Sozialarbeiterin von der Diakonie, die in unregelmäßigen Abständen einmal hier vorbeischaut. An dieser gibt es auch ganz und gar nicht, etwas auszusetzen.

                                    Tired, du hast eine Menge von Ahnung von allem!

                                    VSV












                                    Kommentar


                                    • Re: Ich kapiere es einfach nicht!

                                      Hallo VSV,

                                      ich glaube, ihr den Spiegel vorhalten zu wollen, ist vergebene Liebesmüh.
                                      Wäre sie noch eine Berufsanfängerin oder irgendwo am Anfang ihres Berufslebens, wäre das sicher wertvoll und hilfreich, für sie und eventuell auch für Dich. Aber nach rund 40 Berufsjahren dürfte sie ziemlich eingefahren sein in ihren Mustern, und das bestätigst Du ja auch im Prinzip durch das, was Du schreibst.
                                      Spar Dir den Atem. Lächle sie an und sage ihr freundlich, daß Du die Behandlung abbrechen möchtest. Fertig. Alles andere kostet wahrscheinlich nur unnötig Überwindung und Kraft.

                                      Ich glaube aber nicht, dass mein Zustand altersspezifisch ist, eher seelisch müde, die Batterien sind nicht aufgeladen.
                                      Ja, den Eindruck habe ich auch.
                                      Was allerdings wirklich kein Wunder ist nach all dem, was Du um die Ohren hattest und mit Deinem Sohn auch nach wie vor hast - Du hast ja nach wie vor nicht wirklich eine Chance, mal abzuschalten, nur für Dich dazusein und zur Ruhe zu kommen.

                                      Ganz im Ernst, wenn Du da nur die leiseste Chance zu siehst:
                                      Laß Deinen Sohn Sohn sein und mach drei Wochen Entspannungs-Kur. Weit weg von Zuhause, in Deinem Fall vielleicht am besten irgendwo am Meer. Ostsee, Nordsee. Besprich das mit Deinem Hausarzt und such Dir was schönes aus.
                                      Sprich mit der Sozialarbeiterin von der Diakonie, inwieweit man Deinen Sohn in der Zeit professionell unterstützen kann, damit er nicht allein da steht, Du aber auch wirklich mal ne Chance hast loszulassen.
                                      Wenn alle Stricke reißen, organisiere auch für Deinen Sohn eine - eventuell psychologisch betreute - Kur, aber möglichst nicht in Deiner Nähe. Dann ist für ihn gesorgt, Zuhause kann nichts passieren (ist ja niemand da), und Du findest vielleicht mal wieder für drei Wochen die Gelegenheit, zur Ruhe zu kommen.

                                      Du hast es Dir wirklich verdient!

                                      Und ganz im Ernst: So, wie Du Dich hier darstellst, bist Du wahrscheinlich wirklich körperlich noch fit und munter genug, um noch so einiges zu unternehmen! Es wird wirklich Zeit, daß Du Dich um Dich und um Dein Leben, Deine Gesundheit kümmerst. Du hast locker 20-30 Jahre Deines Lebens aufgeopfert, um für andere dazusein, für Deinen Sohn bist Du es noch immer. Aber auch Du hast ein Recht auf Leben, Glück und Frieden - und wenn es nur für ein paar Wochen im Jahr ist.

                                      Sieh die Kur oder was auch immer Du vorhast, quasi als Urlaub - drei, vier Wochen weg von Zuhause, weg von allen Verpflichtungen.

                                      Ich will mich ja für mich selbst auch noch schlau machen, was es so alles an kur-ähnlichen Konzepten und Möglichkeiten gibt - eine rein ärztlich verschriebene Kur mit vollem Programm von morgens bis abends (= auch wieder ne Form von Streß) brauche ich nun auch nicht.
                                      Aber es gibt heutzutage so viele Möglichkeiten - Meditations-Retreats, Kloster-Klausuren, und noch so viel mehr, von dem ich noch nicht mal weiß, daß es es gibt und was es genau ist
                                      Irgendwas zwischen klassischem Erholungsurlaub und Kur eben, mit genug Zeit zum Ausruhen, Nachdenken, Kraft-Tanken, gleichzeitig aber auch ein bißchen neuer Input, ohne daß es zuviel wird und wieder in Streß ausartet.

                                      Du brauchst sowas dringend, VSV, glaube ich. Allein schon, um Dich und Deine Gedanken zu sammeln und vielleicht auf neue Impulse und Lösungsideen zu kommen. Um Deinen Sohn wird man sich in Deutschland mit der ganzen Sozial- und Krankenabsicherung auch für drei Wochen anders kümmern können, ganz sicher gibt es da Möglichkeiten.


                                      In keinem Fall ist Dein Bemühen vergebens - es lohnt sich jeden Tag auf's Neue, es zu versuchen

                                      Einer meiner ersten Leitsätze zu Beginn meiner Krise ist folgender:
                                      "Wenn ich heute aufgeben würde, würde ich niemals erfahren, ob die Krise morgen nicht vielleicht schon vorbei wäre."


                                      In diesem Sinne wünsche ich Dir einen schönen und hoffentlich ebenso sonnigen Mittwoch wie hier am Niederrhein

                                      LG,
                                      Alex

                                      Kommentar


                                      • Re: Ich kapiere es einfach nicht!


                                        Tired, du hast eine Menge von Ahnung von allem!
                                        Danke, VSV!

                                        Ich glaube vor allem sind wir alle, die wir schon eine Weile mit solchen Dingen zu tun haben, Experten im Bezug auf uns selber.
                                        Nur ist uns das nicht bewusst, schauen wir auf uns und was zu tun wäre, dann haben wir einen Tunnelblick, ein regelrechtes Blackout.

                                        Die Meinung zu den Geschichten anderer hat auch etwas von einem Spiegel, wir raten genau das was im Bezug auf unsere Erfahrungen mit uns selber vielversprechend erscheint, was wir in irgendeiner Weise auch mit uns in Verbindung bringen können.
                                        Deine Beiträge sind also auch ein Stück weit Spiegel, der einen Blick von Außen auf mich selber ermöglicht und somit ist das was man anderen schreibt auch oft ein guter Rat an sich selber.

                                        Ja, deine Therapeutin wird sich wohl nicht mehr ändern, aber manchmal tut es einem selber gut trotzdem etwas aufzubegehren und eben nicht in der Situation zu bleiben in der du einfach nur ertragen musst und dich hilflos fühlst.
                                        Das ist sicher auch eine Frage der Persönlichkeit, ob es einem selber gut tut mal klare Worte zu sprechen, oder ob es mehr bringt einfach abzubrechen und abzuhaken ohne ein weiteres Wort des Widerspruchs, da ein Aufbegehren es nur noch schlimmer macht.

                                        Da musst du Egoist sein, das tun oder sagen was dir hilft, unabhängig davon ob es anderen etwas bringt oder nicht, Hauptsache du bist zufrieden damit.

                                        Kommentar


                                        • Re: Ich kapiere es einfach nicht!

                                          Hallo tired,

                                          " Deine Beiträge sind also auch ein stückweit Spiegel, der einen Blick auf mich selbst ermöglicht und somit ist das, was man einem anderen schreibt, auch ein guter Rat an mich selber. "
                                          Wem kann man einen besseren guten Rat geben, als sich selber? Ich sehe das so, dass ich mich hier im Forum in vielen Dingen unterstützt sehe, schon im Hinblick darauf, dass ich wahrgenommen werde und mir überlegen kann, was für mich am besten in Frage kommt.

                                          Dass mich die Therapeutin mit ihrer Aussage so getroffen hat, liegt ja auch an mir. Ich habe diese vielen angstmachenden psychosomatischen Symptome und sie hat dazu noch Oel drauf gegossen in dem Sinne "einmal krank, immer krank" , sprich, nicht mehr verheilende Narben usw. Das ist meine Achillesferse. Ich frage mich, woher sie denn das alles wissen will.

                                          Wenn ich das allerletzte Mal zu ihr gehe, werde ich sagen, dass mich diese Aussage sehr berührt hat. Ihre Antwort wird ein Schulterzucken sein, sie wird es übergehen, wie schon so oft.

                                          Ich habe gestern fast einen Lachanfall bekommen als ich in einer ihrer Kritiken im Internet gelesen habe, dass sie ein "Engel auf Erden" sei, So verschieden kann die Sichtweise sein!

                                          Alex, ja, ich muss endlich mal auf andere Gedanken kommen, als mich nur immer um die eigene Achse zu drehen, das kann mir nur guttun. Ja, wenn ich nur einmal eines dieser blöden Symptome in den Griff bekommen könnte, die mich immer so hilflos auf der Strecke zurücklassen.

                                          Allein wegfahren tut noch viel zu weh, nachdem ich 50 Jahre nur mit meinem Mann alles gemeinsam unternommen habe. Da würde das Verlassenheitsgefühl mächtig durchkommen vermute ich mal, und auch meine Ängste. Kleinschrittige Fortschritte würden mir da schon fürs erste genügen. Bei dir ist das anders, da könnte es sich lohnen, einmal aus dem Hamsterrad auszusteigen. Das tut ja oft schon ganz Gesunden gut. Du bist in einem Alter, wo man sehr eingespannt ist, mit Beruf, Familie und manchmal auch noch mit alten Eltern und du willst alles immer ganz perfekt machen stimmts?.

                                          Mein Sohn, kommt mit seinem Sozialarbeiter gut zurecht, wenngleich sie verschiedener Meinung sind, was Ordnung anbelangt.

                                          Es war ein ungeheurer Kampf, den Sozialarbeiter bewilligt zu bekommen, ich hoffe sehr, dass meinem Sohn dadurch das Leben in die Selbständigkeit erleichtert wird.

                                          Ui, schon wieder so lang! Danke fürs Lesen

                                          VSV

                                          Kommentar


                                          • Re: Ich kapiere es einfach nicht!

                                            " Deine Beiträge sind also auch ein stückweit Spiegel, der einen Blick auf mich selbst ermöglicht und somit ist das, was man einem anderen schreibt, auch ein guter Rat an mich selber. "
                                            Wem kann man einen besseren guten Rat geben, als sich selber?
                                            Genau, wenn ich was schreibe dann bin ich mir selber näher als durch jede Therapie.;-)

                                            Ich frage mich, woher sie denn das alles wissen will.
                                            Das frage ich mich auch, aber wenn sie immer nur ihren Stiefel macht und ansonsten mit den Achseln zuckt, dann hat sie sich wohl auch noch nie damit auseinandergesetzt dass Menschen individuell und sehr verschieden sein können.

                                            dass sie ein "Engel auf Erden" sei, So verschieden kann die Sichtweise sein!
                                            Das erinnert mich an meine erste Therapeutin ein absoluter Fehlgriff, aber so lustig dass es mir danach tatsächlich einige Tage besser ging.
                                            Eine Freundin war von ihr hell auf begeistert, auf mich machte sie den Eindruck einer Spätberufenen in eigener Sache, mit Hang zu Maria Schell Filmen.
                                            Wahrscheinlich wäre ich aber bei ihr hänge geblieben, weil ich es ja auch nicht besser wusste, zum Glück hat sie mich in der zweiten Stunde raus geworfen und das hat den Weg zu "richtigen" Therapeuten geebnet.:-)

                                            Lass dich nicht unterkriegen, es liegt nicht an dir, sondern daran dass sie keine Empathie für ihr eigenes Tun hat und das mit voller Überzeugung.

                                            Kommentar


                                            • Re: Ich kapiere es einfach nicht!

                                              Maria Schell Filme? Huch, das war ja meine Zeit! Die konnte so schön weinen, war noch richtiges Kino, damals, aber mehr auch nicht.
                                              Meine Thera steht auf Harry Potter. Ich habe sie um den Titel eines Sachbuches über Ängste gebeten, und das war die Antwort. Vielleicht ist Harry Potter ja wirklich etwas, aber zum Angstkillen! In meiner Vorstellung hatte ich eine andere Antwort erwartet, mich seitdem an keinen Harry Potter gewagt.

                                              Sie hat dich rausgeworfen, das macht dich noch symathischer!

                                              VSV

                                              Kommentar


                                              • Re: Ich kapiere es einfach nicht!

                                                Die konnte so schön weinen, war noch richtiges Kino, damals, aber mehr auch nicht.
                                                Eine umfassende Beschreibung dieser Therapeutin.:-)

                                                [QUOTE][Vielleicht ist Harry Potter ja wirklich etwas, aber zum Angstkillen!/QUOTE]

                                                Du wirst lachen, als meine Tochter noch klein war haben wir zum Einschlafen immer Harry Potter gehört und es hat mir tatsächlich sehr geholfen beim rüber gleiten.

                                                Als Angstkiller taugt er aber eher nicht, mehr als Ablenker und auch nur dann wenn du mit solch Geschichten etwas anfangen kannst, dich die Worte einlullen können.
                                                Ich möchte nicht wissen was deine Therapeutin unter Angst versteht, dass sie denkt Harry Potter könnte sie einfach weg zaubern.
                                                Also einerseits kann es helfen Nachts etwas zu hören was den Blutdruck nicht nach oben treibt, besonders wenn man es öfter hört, aber bei starken Ängsten wird es dann doch etwas schwierig.

                                                Sie hat dich rausgeworfen, das macht dich noch symathischer!


                                                Und sie war nicht die letzte die diesem Bedürfnis Ausdruck verlieh.

                                                Da dachte ich auch immer es liegt an mir, ich bin doch irgendwie zu böse aber hatte keine Ahnung warum etwas so schräg aufgefasst wurde dass die mich weg haben wollten.
                                                Mittlerweile weiß ich aber dass die Damen merkwürdig waren und nicht ich, auch weil es mit anderen dann doch sehr gut funktionierte.
                                                Die erste wird wohl keinen Humor gehabt haben und empfand meinen als "gefährlich", die andere, keine Ahnung.
                                                Die andere Dame hatte tatsächlich wegen mir geheult (war natürlich auch einer Witzelei von mir geschuldet), was sie mir auch nicht verzeihen konnte.
                                                Ich hatte auch keinen Bock auf ihre Therapieversuche, wo sie selber doch so viel davon hielt und mir auch das sehr übel nahm.
                                                Für mich war das Problem dass ich gar keine Therapie bei ihr machte, da war ich schon gut versorgt und wollte niemanden der unkontrolliert dazwischen pfuscht (habe ich ihr natürlich nicht so gesagt) sie wollte mich aber dennoch heilen und das Ganze hatte sehr groteske Ausmaße angenommen.
                                                Aber was solls, wenn man solche Dinge nicht erlebt dann hat man auch nichts zu erzählen.:-)

                                                Also wenn du mal bei einer Therapeutin raus fliegen willst, da kann dir geholfen werden.:-)))

                                                Kommentar


                                                • Re: Ich kapiere es einfach nicht!

                                                  Also,

                                                  ich wüsste da was. Zwischen ihr und mir steht ein massiver Schreibtisch. Was dieses Monstrum von Schreibtisch mich schon geärgert hat, zumal ich jetzt nicht mehr auf der Chefseite sitzen darf. Man könnte ja mal, so unter dem Schreibtisch einen kleinen Stubser?

                                                  Ich glaube, deine Ideen sind besser. Sag mir eine!

                                                  VSV



                                                  Kommentar


                                                  • Re: Ich kapiere es einfach nicht!

                                                    Sag einfach: So ein Schreibtisch macht als Statussymbol schon was her".
                                                    Harmlos, aber was ihr Kopfkino draus machen wird, Unverschämtheit.:-)
                                                    Zur Wiedergutmachung bietest du ihr dann deinen Platz, auf der Chefseite, an.;-)

                                                    Kommentar

                                                    Lädt...
                                                    X