Heute kommt wieder einmal ein Hilferuf von mir. Ich fühle mich ziemlich elend, weil heute Nacht wieder einmal die Hölle los war. Vielleicht ist das alles auch gar nicht so dramatisch, aber ich bin wirklich der Verzweiflung nahe.
Dabei ging es mir die letzten Tage gar nicht so schlecht, obwohl ich einen grippalen Infekt hatte und wohl auch einen Arthroseschub, erstmalig. Das Medikament Etoricoxib löste allerdings heftigen Juckreiz und Muskelkrämpfe aus, so dass ich mit dem Arzt das weitere Vorgehen besprechen muss.
Ich erwachte heute morgen, vollkommen aufgedreht, zitternd, wie aufgezogen, das Herz raste, der Tinnitus in Höchstform und Durchfall gesellte sich dazu. Der ganze Köprer tobte und auch jetzt noch, einige Stunden danach, bin ich wie aufgezogen. Ich erinnere aber keinen Angstraum und kann mir keinen Reim darauf machen, weshalb der Körper so heftig reagiert. Also, ich finde nichts greifbares, zumal sich in letzter Zeit auch nichts außergewöhnliches ereignet hat. Im Gegenteil geht es mir immer dann besser, wenn ich irgend eine Infektion oder dgl. habe.
Wie ich schon geschrieben habe, war ich in der Vergangenheit starken seelischen Belastungen ausgesetzt durch die lange schwere Krankheit meines verstorbenen Mannes und der Krankheit meines Sohnes. Zuvor kannte ich solche Zustände nicht.
Meine Thera bespricht mit mir die Dinge des Alltags und stützt mich darin, aber zu meinen Zuständen nimmt sie bedauerlicherweise keine Stellung. Ich glaube auch nicht, dass sie wirklich einschätzen kann, wie mich das alles fertigmacht.
Ich führe zur Zeit ein sehr zurückgezogenes Leben im Schongang, bin aber froh, dass ich die Dinge des Alltags mit über 70 Jahren, gerade noch so bewältigen kann. Es gibt auch ein paar soziale Kontakte, die mich allerdings immer sehr fordern, denen ich aber nicht ausweiche.
Mich treibt die Frage um, ob diese Zustände, die sich offenbar auch in regelmäßigen Abständen zu wiederholen scheinen in einem Dreitagesrhythmus, eine seelische Grundlage haben können in Folge von psychischer Instabilität oder ob es da doch eine Unregelmäßigkeit im vegetativen Nervensystem gibt, sozusagen als Selbstläufer.
Natürlich schreit alles nach Seele, aber weshalb komme ich nicht dahinter oder kann es nicht einfach abstellen, jetzt im Moment, wo alles rund zu laufen scheint.
Ob es wohl doch noch unbewusste Ängste sind, die den Körper so sehr mitnehem?
All das macht mir einfach Angst und nochmal Angst.
Lieber Herr Dr. Riecke und auch tired, ich hoffe so sehr auf Ihre Hilfe, da ich niemanden habe, an den ich mich wenden könnte und vermute, dass ich mich immer irgendwie im Kreis drehe.
Ich bin so dankbar für Ihren Rat, jeder Tag, an dem es mir nicht so mies geht, ist wie ein Geschenk des Himmels. Und ich kann doch kein Einzelfall sein auf der großen weiten Welt.
VSV
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