ich hab ein Problem. Es begann mit dem Stalker. Das, was
der veranstaltet, ist so verrückt, dass mir (fast) niemand glaubt. Was mir eine
Zwangseinweisung eingebracht hat. Was natürlich zur Folge hat, dass die
Polizei nicht ermittelt. Um mal irgendwie weiterzukommen, hab ich mich
in eine psychiatrische Ambulanz getraut.
Zunächst war alles gut.
Die Ärztin hatte zweieinhalb Stunden Zeit für mich, was wohl mehr als
die Norm ist. Die halbe Zeit hat sie geredet, sie war wohl vor 20 Jahren
ebenfalls Opfer eines Stalkers, der vergleichbare Verhaltensweisen
gezeigt hatte. Zum Abschluss hat sie klar gesagt, da ist jemand
verrückt, aber ich wäre das nicht. Eine klare, eindeutige Aussage. Aber
natürlich keine psychiatrische Diagnose, sondern nur, dass sie mir
glaubt.
Weil ich ein Gutachten brauche, um aus dem Schlamassel
rauszukommen, musste ich vier Wochen später nochmal hin. Diesmal war sie
sehr unterkühlt. Rief den Oberarzt dazu, der mir sehr von oben herab
das weitere Vorgehen erläuterte. Aus medizinischer Sicht... diesen
Satzanfang hat er mehrmals gebracht, ohne den Satz zuende zu sprechen.
Ich soll ein Medikament gegen Wahnvorstellungen nehmen, als
Therapieversuch. Auf meine Nachfrage, ja, das wäre diagnostischer Natur.
Wenn es wirkt, dann hätte man ja die Diagnose. Und wenn es nicht wirkt?
Dann gibt es noch andere Medikamente, es kann auch sein, dass die Dosis
"angepasst" werden muss. Und falls es dann immer noch nicht wirkt, dann
gibt es noch die Möglichkeit, dass die Störung sich bereits in meinem Kopf
festgesetzt hat. Aber das würde man dann erst sehen.
Also ein diagnostisches Instrument, das, egal was passiert, immer zur selben
Diagnose führt. Als ich sagte, dass ich das verstanden hätte, war der
Therapieversuch vom Tisch. Jetzt soll ich doch keine Medikamente nehmen, sondern in eine psychosomatische Klinik gehen, dort könnte das geklärt werden. Wie, konnte man mir nicht sagen.
Auf der Überweisung steht aber der Code F32.9. Und mündlich hab ich die
Anweisung bekommen, ich solle erstmal dort hingehen und dann erst "die
Katze aus dem Sack lassen".
Meine Frage ist jetzt, ist das ein
übliches Vorgehen? Wenn es nicht so existentiell wäre, würde ich mich
schlicht verarscht fühlen.
Vielen Dank für Kommentare und Erklärungen!
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