gestern führte ich ein einstellungsgespräch.
die sich bewerbende frau, anfang 40, trat in mein büro ein.
ein kurzer blick auf ihre erscheinung (speziell das gesicht - die augen) und ich wusste bereits, ohne es zu wissen, dass ich sie einstellen (teilzeit) werde -
ihre eingereichten schriftlichen bewerbungunterlagen liegen seit wochen ungelesen hier irgendwo rum.
ich begann ein gespräch mit ihr (fragen), offen und frei.
und hörte auf ihre antworten, beobachtete ihre körpersprache und gestik dabei
machte noch einige tests -
so z.b. habe ich meinen betrieb kurzfristig verlassen, ihr gesagt sie möge die ev. kundschaft vertrösten - ich sei gleich wieder zurück.
legte ihr meine zigaretten vorher auf den tisch und schenkte ihr ein glas cola light ein und ging.
.
als ich zurückkam rauchte sie und hatte die cola zur hälfte getrunken.
dann fragte ich: warum sind sie kinderlos geblieben?
sie setzte zur antwort an - engagierte körpersprache, offener blickkontakt, beginnende argumenation....
ich unterbrach sie sofort:
bitte vergessen sie meine frage, das ist ungehörig von mir.
sie widersprach, wollte weiter argumentieren.
nein, sagte ich, diese frage ist nicht zulässig gewesen, bitte nicht.
daraufhin schwieg sie freundlich lächelnd, nur ein ganz klein wenig verlegen.
1. ich wusste schon beim 1. blickkontakt (ihr eintreten), dass sie mir diese frage offen und frei beantworten würde, wenn ich sie stelle.
2. wenn sie sich (wider erwarten) über diese fragestellung echauffiert, mich energisch zurecht gewiesen hätte, hätte ich sie mit sicherheit nicht eingestellt
ihre zeugnisse etc. habe ich immer noch nicht angeschaut.
freue mich aber, dass ich zum 1.9. mit nahezu 100%iger sicherheit eine super mitarbeiterin bekommen werde, wenn sie zusagen sollte.
wie beurteilt/bewertet ihr dieses vorgehen?
Kommentar