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Qelle Meine

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  • Re: Qelle Meine


    Morgen,
    ich hoffe du hast gut geschlafen.
    Die Art der Beschreibung von Symptomen,ist schon interessant,ich glaube da gibt es auch einen passenden Fragebogen.
    Damit kam der Thera mal an:stehen sie manchmal neben sich,erkennen sie sich manchmal nicht im Spiegel,haben sie Schwierigkeiten zwischen Traum und Wirklichkeit zu unterscheiden,lustig.
    Hab dann natürlich gefragt ob er sich da nicht in der Kategorie vergriffen hat,er hat dann nur gemeint das die Fragebögen halt so wären er fände die ein oder andere Frage auch blöd,dabei hat er ausgesehen als hätte ich ihn mit den fingern im Marmeladeglas erwischt.
    Aber eigentlich zeigt das nur das er schon eine ganze weile in bestimmte Richtungen denkt,das was ich ihm bis dato erzählt habe kann ihn eigentlich nicht dazu inspiriert haben.
    Wohl eher was ich nicht gesagt habe,nach dem Motto hab` ich vergessen,zu lange her,Themenwechsel.
    Da kann man doch sehen wie leicht man zu durchschauen ist,ein offenes Buch für den Experten,irgendwie schon ein wenig beunruhigend.
    Danke für deine Mühe,
    L.G.

    Kommentar



    • Re: Qelle Meine


      danke, ich bin zwar ziemlich schwer wieder eingeschlafen, aber dafür dann bis 11:00

      Kommt Dir denn das hier bekannt vor?:

      "Viele Betroffene scheuen sich auch, von ihren Gedächtnislücken und
      merkwürdigen Begebenheiten,
      z.B. unbekannten Kleidern im Schrank, zu erzählen, die einen wichtigen Hinweis für das Vorliegen einer Dissoziativen Identitätsstörung liefern würden.

      Kommentar


      • Querulation der Liebe


        Hysterie
        von Ursula Sossenberg und Stephan Ahrens aus dem
        Lehrbuch der Psychotherapie und Psychosomatischen Medizin 2. Aufl. Schattauer Verlag

        ICD-10-Klassifikation:

        Der Begriff der Hysterie oder der hysterischen Neurose kommt in der ICD-10 als diagnostische Kategorie nicht mehr vor.

        Statt dessen wird die diagnostische Kategorie der dissoziativen Störung (Konversionsstörung) unter F44 eingeführt, als deren zentrales Charakteristikum der teilweise oder vollständige Verlust der normalen Integration von Erinnerungen an die Vergangenheit, des Identitätsbewusstseins, der unmittelbaren Empfindungen sowie der Kontrolle von Körperbewegungen beschrieben werden.

        Die ICD-10-Autoren formulieren, dass unter dieser diagnostischen Kategorie Störungen klassifiziert werden, die früher als Konversionsneurosen oder Hysterie bezeichnet wurden.

        Wie bei kaum einem anderen Krankheitsbild haben wir es bei der Hysterie mit einem facettenreichen, unklaren, aber auch rätselhaft faszinierenden Gebiet zu tun. Versuche der Begriffsdefinition füllen Bände. Insofern ist es nicht verwunderlich, dass es immer wieder Diskussionen darüber gab, ob aus praktischen wie theoretischen Gründen dieser Begriff nicht besser generell zu vermeiden sei, nicht zuletzt auch wegen der häufig diskriminierenden Konnotation. Sowohl umgangssprachlich als auch in der Fachliteratur wird zumeist mit der Etikettierung „hysterisch" eine Anhäufung von Diskriminierungen und Entwertungen verknüpft.
        So liest sich die Beschreibung des hysterischen Charakters oft wie eine Anklageschrift:
        Fenichel (1945) spricht von „Lügenhaftigkeit", Kuiper (1968) von „lnfantilität" und „Geltungssucht" sowie
        Elhardt (1978) von „egozentrischem Geltungsbedürfnis" und „ewig pubertierender" Haltung.

        Es ist nahe liegend, die Ursache für diese wertende, eigentlich untherapeutische Haltung in der für die Hysterie spezifischen Übertragungsdynamik zu suchen.

        Eine weitere Schwierigkeit der Begriffsdefinition liegt in der nosologischen Uneinheitlichkeit und damit Unschärfe dieser diagnostischen Kategorie.

        In der neueren psychoanalytischen Literatur herrscht jedoch bei aller Unterschiedlichkeit der Definitionsversuche Einmütigkeit über das häufige Auftreten hysterischer Erscheinungsbilder in der klinischen Praxis.
        Eine Abschaffung dieser diagnostischen Kategorien sieht Haas (1987) denn auch als Ausdruck einer „Verleugnung" und wertet dieses „nosologisch- diagnostische Verwirrspiel" geradezu als Hinweis auf die Psychodynamik dieses Krankheitsbildes.

        Aber es ist nicht nur die diagnostische Unschärfe, die die Hysterie zur „Elusive Neurosis" (flüchtig, schwer zu fassen; Krohn 1978) macht, sondern auch der Wandel der Symptomatik.
        Wie bei keiner anderen Krankheitseinheit ist die Ausprägung der hysterischen Bilder durch soziokulturelle und Zeitgeistfaktoren geprägt.

        Waren es zu Zeiten Charcots und Freuds noch die großen, demonstrativen Gesten im Bereich der Willkürmotorik und der Sinnesorgane, so sind es heute zunehmend funktionelle Beschwerden im Magen-Darm-Bereich und Herz-Kreislauf-System.

        „Das hysterische Symptom muss in seiner Chiffriertheit unverstanden sein, um seinen Sinn zu erfüllen" erklärt de Boor (1966) dieses Phänomen und verweist wie Green (1982) darauf, dass Hysterie und Kultur untrennbar miteinander verbunden seien.

        Dies bestätigt Shorter (1994) in seiner geschichtlichen Betrachtung der Entwicklung von Konversionssymptomen, dessen Geschichte er als eine der Gegenübertragung und des Mitagierens deutlich macht.

        „Hysteriker, so zeigte die Geschichte, gingen schon immer mit der Mode. Mit einem Niedergang seiner Autorität büßte der Ärztestand die führende Rolle als Designer des ..[hysterischen] Krankheitsgeschehens ein.

        Heutzutage sind die Medien die Gralshüter des Symptompools, Krankheitsbilder, über die spektakulär berichtet wird, steigen kometenhaft auf.

        Shorter diagnostiziert in der Gesellschaft eine nie da gewesene ,Pathoplastizität`, will heißen: Begabte Hysteriker wechseln ihre Symptome je nach Tagesaktualität" (Spiegel 1994).
        Umweltgifte, die zu Sensibilitätsstörungen führen sollen, zeitgenössische Viren, die einen unklaren Erschöpfungszustand hervorrufen (Chronic-Fatigue-Syndrome),
        das heiß diskutierte Amalgam und seine möglichen Wirkungen sind gleichfalls Themen konversionsneurotisch-hysterischer Ausgestaltungen.
        So vollzieht sich ein

        „Wandel von der Gebärde zur Beschwerde"

        (Weber 1984).


        Historisches

        Ein Spezifikum des soziokulturellen Aspektes ist die geschlechtsspezifische Bedingtheit der Hysteriegeschichte.
        Im umgangssprachlichen Gebrauch wird hysterisch oft als Synonym für exaltiertes weibliches Verhalten benutzt, was sich durchaus auch in der Fachliteratur wieder findet.

        „Offenbar ist die Geschichte der Hysterie nicht ohne die Geschichte weiblicher Ausdrucksformen und männlichen Herrschaftsverhaltens zu verstehen"
        konstatiert Küchenhoff (1993).

        Von Braun (1988) sieht den Aspekt gesellschaftlichen Protestpotentials, das sich im Verhalten hysterischer Frauen Ausdruck verschafft. Demgegenüber zeigen sich im Umgang der durchweg männlichen Mediziner - auch in der Diagnostik - mit den Hysterikerinnen
        „Ängste und Racheimpulse bezüglich der Frau amalgamiert" (Haas 1987).

        In der Tat war über Jahrhunderte hinweg die Hysterie eine Diagnose von Männern für eine „Frauenkrankheit",

        „ein Bild von Frauen in den Worten von Männern" (Chodoff und Lyon, zitiert i. v. Braun 1988).

        Wir wollen hier nicht die Jahrtausende alte Geschichte der Hysterie wieder aufrollen, die bereits beim Papyros Kahun (1900 v. Chr.) begann.

        Im antiken Griechenland wurden die hysterischen Phänomene in Verbindung gebracht mit Wanderungen des Uterus (griechisch: hysteron), bedingt durch die sexuelle Enthaltsamkeit der Frau.

        Schon früh wurde so die Verbindung zu sexuellen Konflikten hergestellt, selbst wenn uns diese konkretistische Vorstellung einer Krankheitsgenese heute absurd erscheint.

        Im Mittelalter galten hysterische Symptome als Indizien von Besessenheit, die dann mit den Mitteln der Hexenverfolgung aus dem Frauenkörper ausgetrieben wurden.
        Mentzos (1980) weist darauf hin, dass auch bereits in dieser Vorstellung ein heutiges Konzept enthalten ist,
        nämlich das der Bewusstseinsspaltung beziehungsweise Dissoziation.

        Im 18. und 19. Jahrhundert wandelte sich die Lehrmeinung weg von der gynäkologisch definierten Genese hin zur Theorie einer neurologischen Erkrankung mit vielfältigen, dramatischen Erscheinungsformen.

        Charcot als bedeutendster Neurologe in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts machte die Hysterie „salonfähig“, indem er die Symptomatologie differenziert beobachtete, sie aber weiterhin als Ausdruck einer angeborenen Nervenkrankheit ansah.

        Immerhin akzeptierte er durchaus psychologische Faktoren als Auslöser.

        Sein Schüler Freud veröffentlichte 1895 gemeinsam mit Breuer die „Studien über Hysterie". Die bahnbrechende Bedeutung dieses neuen Ansatzes bestand darin, dass Freud die Hysterie ihrer „geheimnisvollen Aura entkleidete" (Green 1982), indem er die Psychogenese erforschte und auslösende intrapsychische Mechanismen der Erkrankung postulierte.
        Zugleich konzipierte er das erste psychosomatische Modell der „Neuzeit", das bis heute seine Gültigkeit hat:
        Die Konversion. „Bei der Hysterie erfolgt die Unschädlichmachung der unverträglichen Vorstellung dadurch, dass deren Erregungssumme ins Körperliche umgesetzt wird, wofür ich den Namen Konversion vorschlagen möchte" (Freud 1894/1964).

        Wird in diesem Zitat das (heute verlassene) physikalischenergetische Denken Freuds deutlich, so hebt es auch die Bedeutung der Symbolik hervor, in der sich verdrängte Vorstellungen und Gefühle körperlich ausdrücken.
        Die nicht bewusstseinsfähigen Gedanken - oder Phantasieinhalte - werden verdrängt, ihr libidinöses Potential in somatische Innervationsenergie umgesetzt.
        Die triebdynamische Konfliktkonstellation fließt verschlüsselt in Organwahl und Symptomformierung ein.
        Freuds Annahme einer nosologischen Einheit vom ödipalen Konflikt und hysterischer Symptombildung ist schon früh in Frage gestellt worden.
        Sowohl Ferenczi (1919) als auch Fenichel (1945) beschäftigten sich mit der Symptombildung und wiesen auf die präödipale Fixierung bei Konversionssymptomen hin. Wittels (1931) und Marmor (1953) wiesen auf die wesentliche Rolle prägenitaler, speziell oraler Konflikte für die Ausprägung hysterischer Erscheinungsbilder hin. Reich (1933) lenkte die Aufmerksamkeit auf die Untersu¬chung des hysterischen Charakters.

        Aus diesen Ansätzen wird das Bemühen deutlich, zwischen hysterischer Struktur beziehungsweise Persönlichkeit und hysterischer Symptombildung auf seelischer und körperlicher Ebene zu unterscheiden.
        Das klinische Bild der Konversion erscheint klarer definierbar, selbst wenn sich seit Ferenczi alle Autoren einig sind, daß dieses Symptom auf allen Fixierungsstufen anzusiedeln ist.
        Green (1982) sieht in der Hysterie eine Abwehrformation gegen frühe Ängste wie Objektverlust und Depression.
        Brenman (1990) und Wisdom (1961) als Vertreter der Kleinianischen Metapsychologie verstehen die Hysterie als Zeichen eines intrapsychischen Kampfes gegen die Auflösung des Ichs oder einer schweren Depression.
        Es werden in der Literatur die beiden klinischen Typen des hysterischen Charakters als die maligne und benigne Form, als die hysterische und die hysteroide Persönlichkeit (Easer und Lasser 1965), oder die true hysteric und die so-called-good hysteric (Zetzel 1968) beschrieben.
        Das theoretische Problem, das bis heute relevant bleibt, ist die Frage, ob für die Hysterie trotz der unterschiedlichen Fixierungsebenen eine einheitliche genetische Erklärung formuliert werden kann oder ob das Gemeinsame „nur" im „hysterischen Modus der Konfliktverarbeitung" (Küchen¬hoff 1993; Mentzos 1980) im Sinne gleicher Abwehrmechanismen und eines vergleichbaren Übertragungs-Gegenübertra¬gungs-Geschehens zu sehen ist.

        In einer neueren Arbeit macht Rupprecht-Schampera (1995) den Versuch, die verschiedenen Typen der Hysterie als Pole eines Kontinuums zu begreifen entlang der Entwicklungslinie der Separation und Individuation und auf der Basis einer gestörten frühen Triangulierung.
        Sie geht von einer gestörten Mutter-Kind-Beziehung aus, in der der Vater in seiner triangulären Hilfsfunktion nicht ausreichend zur Verfügung steht.
        Küchenhoff hingegen bezieht dezidiert Stellung gegen die Annahme einer nosologischen Einheit Hysterie, und spricht vom „hysterischen Syndrom" als einer spezifischen Abwehrformation.


        Epidemiologie

        Die Natur der hysterischen Störung - sei ihre Ausdrucksebene seelisch oder körperlich - legt nahe, dass epidemiologische Erhebungen mit einer erheblichen Dunkelziffer zu kämpfen haben.

        Die Chamäleonhaftigkeit des Erscheinungsbildes, die Anpassungsfähigkeit an gesellschaftliche Zeitströmungen und ihre Imitationsbereitschaft bei Moden der Medizin machen dieses Krankheitsbild insbesondere bei den psychischen Symptomen auch für den Epidemiologen zum rätselhaften, schwer erfassbaren Phänomen.

        Von Engel (1970) stammt die Schätzung, dass 25 % der Krankenhauspatienten eines Allgemeinkrankenhauses ein oder mehrmals eine Konversionssymptomatik entwickelt haben, wobei die soziale Schicht kein differenzierendes Merkmal darstellt.
        Captan und Nadelson (1980) weisen darauf hin, dass bis zur Hälfte solcher Patienten zugleich auch an einer somatisch bedingten Störung leiden, von daher der Differentialdiagnostik große Bedeutung zukommt.
        Frauen sollen häufiger betroffen (Axelrod et al. 1980; McKegney 1967), die linke Körperhälfte bevorzugt sein (Smokler und Shevrin 1979), wobei allerdings die Lokalisation häufig durch die Erfahrung mit somatischen Erkrankungen (bei sich selbst oder anderen) bestimmt wird (Axelrod et al. 1980; Engel 1970).

        Persönlichkeitsstörung und Charakterneurose

        Die Charakterneurose oder Persönlichkeitsstörung unterscheidet sich von der Symptomneurose dadurch, dass ein Leitsymptom (psychisch oder somatisch) fehlt.
        Der Leidensdruck des betreffenden Menschen - so denn überhaupt vorhanden - bezieht sich auf sein Selbstbild, nicht auf eines oder mehrere als störend empfundene Beschwerden.

        Häufig jedoch leidet weniger der "Charakterneurotiker" unter sich, als vielmehr seine Umwelt unter ihm.

        Auf der phänomenologischen Ebene hat Mentzos (1980) sieben Charaktermerkmale formuliert:

        - Theatralisches Verhalten im Sinne von Dramatisierungs- und Demonstrationstendenzen mit künstlich wirkender Übersteigerung

        - Emotionale Labilität in Form emotionaler Ausbrüche, häufig wechselnder Stimmungslage, oberflächlich wirkender Affekte

        - Aktive Abhängigkeitstendenzen, wobei eine infantile Abhängigkeit gepaart mit einem Aufrechterhalten des Anspruches auf Aktivität und Initiative gemeint ist

        - Übererregbarkeit im Sinne überschießender Reaktionen auf äußere Reize

        - Egozentrismus als Tendenz die eigenen Bedürfnisse an erste Stelle zu setzen in Verbindung mit einem unersättlichen Bedürfnis nach Liebe und Anerkennung.

        - Verführerisches Verhalten als Sexualisierung jeder Aktivität ohne erotische Empfindungsmöglichkeit

        - Suggestibilität sowohl durch andere wie auch sich selbst gegenüber

        In dieser Beschreibung zeigen sich Elemente, aus denen sich auch die hysterischen Symptomneurosen und Verarbeitungsmodi konstituieren, was auf den fließenden Übergang der verschiedenen Störungsformen der Hysterie hinweist.
        So warnt Mentzos auch davor, aus dieser rein phänomenologischen Ebene heraus den hysterischen Charakter definieren zu wollen und sieht hierfür eher Ansatzpunkte in der Psychodynamik, also der unbewussten Motivation.
        Hoffmann und Eckhardt-Henn (2000) sehen als wesentliche Elemente der hysterischen oder nach - DSM-IV und ICD-10 - histrionischen Persönlichkeitsstörung die Hyperemotionalität als spezifische Form der Abwehr, die Identitäts- und Bewusstseinsstörung in Form der Dissoziation sowie das ne¬gative Selbst.
        Sehr unterstützenswert erscheint der darin zu sehende Versuch, sich bei der Beschreibung von Persönlichkeitsstörungen nicht auf den phänomenologischen Bereich zu beschränken, sondern Psychodynamik und Motivation zu erarbeiten und damit einen weitergehenden Verständniszugang zu dieser sich rätselhaft gebenden Störung zu erlangen.

        Verbindendes Merkmal aller Konversionssymptome ist der symbolische Gehalt.

        Wir drücken oft generell körperlich aus, was wir seelisch empfinden, wie zum Beispiel bei Wut die Faust zu ballen oder bei Scham zu erröten.

        Wenn unsere Wünsche und Gefühle auf inneren Widerstand stoßen, wir also in einem intrapsychischen Konflikt stehen, kann nun aus diesem Ausdrucksgeschehen ein körperliches Symptom werden, der seelische Impuls konvertiert ins Körperliche und findet dort symbolhaft seinen Ausdruck.
        Da die „Chiffriertheit" (de Boor 1966) der Symptome erhalten bleiben muss, um ihre unbewusste Straf- und Triebentlastungsfunktion zu behalten, wandeln sich die körperlichen Ausdrucksformen im Laufe der Zeit und spiegeln auch in gewisser Weise den Zeitgeist wider.

        So können Konversionssyndrome auf fast perfekte Weise auch somatische Krankheitsbilder „imitieren", wobei immer wieder darauf zu verweisen ist, dass dieses keine simulative Übernahme, sondern eine unbewusste Ausgestaltung darstellt.

        Der Gestaltwandel der Konversion führt dazu, dass an die Stelle des früher eher groben Ausdrucksverhaltens inzwischen - je nach Aufklärung des Betroffenen über medizinische Zusammenhänge - subtile Beschwerdeangaben getreten sind.
        Dies legt den Gedanken nahe, ob nicht die frühere ausdrucksstarke Ausformung konversionsneurotischer Bilder als Ausläufer der Romantik zu sehen sind, während die Darstellung der aktuellen „Coolness" heutiger Zeit entspricht.

        Wegweisend für eine angemessene diagnostische Einschätzung ist ein relativ typisches Gegenübertragungsgefühl bei hysterischen Patienten, nämlich das Gefühl der Unechtheit, des „Nicht-ernstgenommen-Seins" und des Ärgers, dass sich der erwartete Heilungserfolg partout nicht einstellen will.

        Eine weitergehende Darstellung des Konversionskonzeptes sowie einzelner konversionsneurotischer Störungsformen ist in Kapitel 5.3 (S. 337ff) enthalten, wo auch die Frage des Zusammenhangs der hysterischen Psychodynamik und der Konversion kritisch diskutiert wird.


        Psychische Funktionsstörungen

        Zu den psychischen Funktionsstörungen gehören:

        - Erinnerungsstörungen des Kurzzeitgedächtnisses, Pseudo-Amnesien, Pseudo-Demenzen

        - Dämmerzustände, Unwirklichkeitsempfindungen (Depersonalisation, Derealisation),
        Dissoziation in Form des Getrennthaltens psychischer Abläufe, Trance (Sonderform der Stigmata als Übergang zur Konversion)

        - Hyperemotionalität bis zu Erregungszuständen („Hysterischer Anfall"), Dramatisierungstendenz, ausgeprägtes Agieren, emotionale Labilität (Pseudo-Affektinkontinenz)

        - Sexuelle Empfindungsstörungen, Frigidität bis zur Anorgasmie, Hypersexualität (Don-Juanismus, Nymphomanie), ausgeprägtes sexuelles Agieren (Erotomanie)

        Der psychische Gewinn, also die neurotische Konfliktlösung im Sinne eines primären Krankheitsgewinns wird in der Art der Ausdrucksgestaltung in Verbindung mit Energiebindung oder -abfuhr gesehen. Auch hier sind also die psychodynami¬schen „Bausteine" der konversionsneurotischen Symptombil¬dung wieder zu erkennen: Verschlüsselter Ausdruck nicht zugelassener Triebimpulse durch den Einsatz psychischer Abwehrmaßnahmen.
        Diese Symptome können einzeln, aber auch in unterschiedlicher Kombination auftreten oder sich im Sinne eines Symptomwechsels aneinanderreihen wie Perlen auf einer Schnur. Die psychodynamische „Zielrichtung" geht stets in dieselbe Richtung:

        - Abwehr einer unerträglichen Realität in Vergangenheit oder Gegenwart

        - Ablenkung von verbotenen Impulsen oder Gedanken

        - Wiedergutmachung oder Gegensteuern bei Schuldgefühlen (küsschen)

        Wichtig ist dabei, dass diese Motive unbewusst sind - auch wenn manchmal der Eindruck des „Gemachten``, Künstlichen besteht - und damit vom Zwangsneurotiker und seinen bewussten Zwangsvorstellungen differieren.
        So liegt es nahe, dass Verdrängung und Verleugnung die bevorzugten Abwehr¬mechanismen des Hysterikers sind.


        Hysterischer Modus der Konfliktverarbeitung

        Mentzos (1980) setzt der Vorstellung einer Krankheitsein¬heit Hysterie ein Konzept entgegen, das er „hysterischen Modus der Konfliktverarbeitung" nennt.
        Er sieht diesen Modus bei verschiedenen Formen der Neurose, bei Ich-starken wie bei Ich-schwachen Persönlichkeiten, intrapsychischen wie äußeren Konflikten.
        Dieser Modus ist damit ubiquitär einsetzbar, wenn eine entsprechende Psychodynamik angestoßen wird und die entsprechenden strukturellen Voraussetzungen bestehen, er ist jedoch nicht an eine spezifische Struktur gebunden.
        In diesem Zusammenhang wirft Mentzos (1980) die Frage nach dem „Spezifischen und Gemeinsamen" auf und beantwortet dies folgendermaßen:

        „Mechanismen wie die Identifikation, die Emotionalisierung, die Verdrängung und die mitinplizierte Dissoziation sind wichtige „instrumentelle“ Voraussetzungen des Vorgangs.

        Sie machen jedoch weder für sich allein, noch gemeinsam das Spe¬zifikum des Hysterischen aus. Dieses ergibt sich vielmehr aus dem Grundtenor, der Untergrundmotivation der Szenerie...

        Der Betreffende versetzt sich innerlich (dem Erleben nach) und äußerlich (dem Erscheinungsbild nach) in einen Zustand, der ihn sich selbst quasi anders erleben und in den Augen der umgebenden Personen anders, als er ist, erscheinen lässt.
        Er versetzt sich in einen Zustand, in dem die eigenen Körperfunktionen und/oder psychischen Funktionen und/oder Charaktereigenschaften in einer solchen Weise erlebt werden und erscheinen, dass schließlich eine (angeblich) andere, eine quasi veränderte Selbstrepräsentanz resultiert.

        Diese unbewusst angestrebte Änderung des eigenen Selbsterlebens und des eigenen Erscheinungsbildes erfolgt nicht richtungslos.
        Sie geschieht nicht in ubiquitärer und unspezifischer Weise, sie bezweckt ausgesprochen und zielgerichtet die neurotische Entlastung von einem intrapsychischen Konflikt.
        Sie kann auch als eine unbewusste tendenziöse Inszenierung mit dem genannten „Ziel` verstanden werden."

        Psychodynamik

        Entscheidend für das Verständnis der Psychodynamik der Hysterie ist das unbewusste Bemühen, die Selbstrepräsentanz zu manipulieren, sich selbst anders zu erleben und auch anderen gegenüber anders zu erscheinen.
        Auf diesem Wege soll eine Entlastung von einem intrapsychischen, neurotischen Konflikt erreicht werden, dessen „allgegenwärtiger Zuschauer" das Über-Ich ist.
        Dieser Aspekt mag erstaunen, ist man doch im allgemeinen geneigt, eher dem Zwangsneurotiker ein strenges Über-Ich zu attestieren.
        Eine solche Sichtweise verkennt die Problematik, wenn der Hysteriker sein Über-Ich zu becircen und zu betören, abzulenken oder ersatzweise zu befriedigen versucht - allerdings immer in dem unbewussten und heimlichen Bemühen, doch etwas von der eigentlich so verbotenen Triebregung zur Erfüllung zu bringen.

        Die Phantasien und Impulse sind bedrohlich, also will der Hysteriker sich davon distanzieren, anders erleben und anders erscheinen, als er ist.

        An dieser Veränderung des Selbstbildes ist die für die Hysterie typische Emotionalisierung und Dramatisierung („Affektualisation“; Valenstein 1962) entscheidend mitbeteiligt. Die dramatisierenden, häufig aufgeladenen Inszenierungen, der „Anfall", der „Nervenzusammenbruch" dienen der Abwehr des Eigentlichen.
        Es ist oft die Wahrnehmung eines darunter liegenden, latenten Affektes, die damit verhindert werden soll.
        Die Inszenierung wird dann als „Gegenemotion" (Fenichel 1945) eingesetzt.
        Eine weitere Funktion ist die oben beschriebene Über-Ich-Entlastung.
        In der dramatischen Szene wird der Über-Ich-Anspruch quasi überkorrekt und sichtbar erfüllt, es entsteht im Betrachter jedoch genau aus dieser Doppelbotschaft der Eindruck des Unechten.

        Als dritten Aspekt dieser Hyperemotionalität hebt Valenstein (1962) hervor, dass der Hysteriker damit versuche, schmerzlichen Realitäten und irritierenden Einsichten zu entgehen. Nimmt die hysterische Abwehr die Überemotionalisierung, um die „eigentlichen Gefühle" und damit verbundenen rationalen Einsichten zu verdecken, wird bei der Zwangsneurose der „gefährliche" Affekt isoliert und durch Intellektualisierung abgewehrt.

        In diesem Zusammenhang sei auf den „impressionistisch kognitiven Stil" (Mentzos 1980) und den Umgang mit Phantasie und Symbolbildungen hingewiesen.

        Die hysterischen Patienten haben eine ganz besondere Durchlässigkeit für symbolhafte Inhalte und haben daher einerseits die Fähigkeit, Symbole zu dechiffrieren, müssen entsprechend ihre Abwehr dagegen verstärken und finden andererseits in der Konversionshysterie eine symbolhafte Form der Selbstdarstellung.
        Ein besonderer Stellenwert kommt den symbolisch verschlüssel¬ten sexuellen Inhalten zu, die dann in der Abwehrform der Erotisierung der sozialen Beziehungen, auch der therapeutischen, zutage tritt.

        Um die besondere Bedeutung der Sexualisierung in der hysterischen Symptombildung zu verstehen, bedarf es des Rückgriffs auf genetische Zusammenhänge.
        Rupprecht-Schampera (1995) sieht in der frühen Triangulierung, der sexualisierten ödipalen Hinwendung zum Vater eine erste Abwehrbewegung gegen die bedrohliche Abhängigkeitsbeziehung zur Mutter.

        Die Erotisierung, der Flirt des Hysterikers entsteht so aus dem Bedürfnis nach einer helfenden Beziehung, als Ausdruck einer Objekt- und Identitätssuche (Khan 1993), nicht als Wunsch nach einer sexuellen Partnerschaft.

        Daher entsteht oft der Eindruck, dass Hysteriker mehr versprechen als sie halten.

        Dieses Muster wiederholt sich dann in anderen, auch therapeutischen Beziehungen, mit dem typischen Verlauf von der Faszination zur Enttäuschung.

        Ebenso häufig ergeben sich unterschiedliche Ubertragungs- und Gegenübertragungs-Konstellationen mit weiblichen und männlichen Behandlern als Ausdruck der Suche nach triangulären Beziehungsstrukturen.

        So kann man dem Hysteriker nur gerecht werden in dem Verständnis, dass sich das Grundmotiv um Verlust oder Trennung dreht, die Sorge um Angenommen-Werden darstellt oder Verlassenheitsgefühle beinhaltet.

        Seine farbigen und häufig unecht wirkenden Inszenierungen sind das Ringen um Akzeptanz; das erotische Angebot, das verzweifelte, pseudo-erwachsene Präsent an den wichtigen anderen in dem Bemühen um Angenommensein, in der Art der Präsentation von der biographischen Erfahrung geprägt.

        So geht es dem Hysteriker nicht eigentlich um Verführung - das ist häufig das tragische Missverständnis, auch in psychotherapeutischen Verläufen - sondern um Geborgenheitswünsche und deren Befriedigung.

        Ein weiterer zentraler Mechanismus der Hysterie ist die Neigung zu Identifizierungen.
        Er besteht in der Fähigkeit zur Rollenübernahme (Mentzos 1980), zur Imitation, und wird eingesetzt, um ,.Wirkung" auf andere zu erzeugen, im Versuch, das Gegenüber und damit die Quelle der Zuwendung an sich zu binden.

        Je mehr solche Identifizierungen an die Stelle von echten, reziproken Beziehungen treten, desto deutlicher haben sie Abwehrfunktion.

        Hoffmann (1979) betont, dass diese Art der Identifizierung nicht mit empathischer Einfühlung einhergeht, da es um Projektion und Verschiebung von Wünschen auf den anderen geht.

        Mentzos (1980) weist auf die Motivation hin: den Wunsch, sich in dieselbe Lage zu versetzen wie die Person, die imitiert wird oder Kompensation eines Verlustes durch Identifikation mit der geliebten Person.

        Gilt die Verdrängung als der zentrale Abwehrmechanismus der Hysterie, so machen erst die beschriebenen Mechanismen das Spezifische der hysterischen Verdrängung aus.
        Körperliche Symptome wie Amnesien und Wahrnehmungsstörungen entstehen durch Verdrängung, Verleugnung und Verschiebung.

        Dem Begriff der Verdrängung sehr nahestehend ist das Phänomen der Dissoziation, die ebenfalls bei hysterischen Phänomenen beobachtbar und beteiligt ist.
        Dieser Vorgang tritt in vielerlei Form auf:
        Bei der Emotionalisierung wird der eine Affekt gelebt, der andere (unbewußt) miterlebt, beim Umgang mit kognitivem Wissen wird die realitätsbezogene Wahrnehmung dissoziativ isoliert.
        Auch die berühmte belle indifference des hysterischen Patienten gegenüber der Schwere seiner körperlichen Symptome ist als Dissoziation des begleitenden Affektes zu verstehen.

        Sich bei der Diagnosestellung und Behandlung ausschließlich auf die oben beschriebene klinisch-dynamische Ebene zu beziehen, erschiene uns zu kurz gegriffen, da sich der Therapeut darüber bewußt sein sollte,
        nicht nur dass und wie abgewehrt wird, sondern auch was den abgewehrten Grundkonflikt darstellt.

        Die strittige Frage, die auch wir hier nicht abschließend beantworten können, ist jene, ob es einen einheitlichen Konflikt gibt.

        Hoffmann (1979) benennt drei Konfliktebenen:

        - Erstens den ödipalen Konflikt, der sich im Übertragungsgeschehen derart äußert, dass vom Patienten unbewusst tria¬dische Konstellationen (sehr gut beobachtbar im klinischstationären Setting) hergestellt werden.

        - Zweitens den oralen Abhängigkeitskonflikt, bei dem der Patient Wünsche nach passivem Versorgt-Sein und nach Geborgenheit in einer dyadischen Beziehung zum Ausdruck bringt.

        - Drittens den narzisstischen Selbstwertkonflikt, der bei fast allen hysterischen Patienten eine prominente Rolle spielt.

        Zum Beispiel ist die Manipulation der Selbstrepräsentanzen auch verstehbar als ein Versuch der Stabilisierung eines labilen Selbstbildes.
        Auch die Identifizierungsneigung dient dem Versuch, das Objekt an sich zu binden, da es so sehr für die narzisstische Gratifikation gebraucht wird. Die typisch hysterischen Partnerschaftskollusionen mit dem Gepräge der sadomasochistischen Kampfehe (Willi 1975) sind ein gutes Beispiel dafür, wie durch die Delegation des eigenen negativen Selbstbildes an den Partner die Stabilisierung erreicht wird.


        Psychotherapie

        Die Therapie der Wahl bei der Behandlung der hysterischen Neurose ist das analytisch orientierte, aufdeckende Verfahren,

        wogegen vor agierenden therapeutischen Vorgehensweisen ausdrücklich zu warnen ist.

        Die Hysteriker seien „zugleich die besten und die schlechtesten Patienten" warnt Green (1982) vor übertriebenem therapeutischen Optimismus.

        In der Tat beschreiben und warnen alle Autoren vor der spezifischen Übertragungskonstellation mit hysterischen Patienten.
        Auch hier wird wieder unterschieden zwischen hysterischer Symptomatik, die leichter und schneller zu behandeln sei und dem hysterischen Charakter.
        Bei letzterem sei „das unbewusste Zusammenspiel von Arzt und Patient" so „ausgeprägt" wie bei keiner anderen Neurose (Hoffmann und Hochapfel 1995).

        Dadurch kommt der Betrachtung der Gegenübertragung bei diesem Krankheitsbild eine besondere Rolle zu.

        Die hysterischen Patienten zeichnet aus, dass sie im Gegenüber heftige Gefühle zu wecken imstande sind.
        So ist das starke Involviertsein ein erstes Diagnostikum !

        Die Gegenübertragungsgefühle reichen von Faszination und aktiver Parteinahme bis zur enttäuschten Verärgerung und dem Wunsch, diese Patienten loszuwerden. Haas (1987) nennt diese „regelmäßig wiederkehrende und in eine bestimmte Richtung laufende Veränderung" ein „prägnanztypisches hysterifortnes Gegenübertragungsgefälle".

        Verwirrung und Faszination sind oft die ersten Eindrücke im therapeutischen Erstkontakt. Die beschriebene Emotionalisierung, der impressionistische Stil, das dramatische Verhalten bannen und verwirren gleichermaßen und lassen das Gefühl des Unechten entstehen, ein entscheidendes Diagnostikum in der Gegenübertragung. Die Verführungskunst, sei sie nun erotischer, narzisstischer oder regressiver Art, weckt im Therapeuten oft grenzüberschreitende Phantasien, sei es nun, dass sich der männliche Therapeut als Mann gemeint und angezogen (ödipale Ebene), oder sei es, dass er sich in seinen Größen- und Rettungsphantasien (narzisstische Ebene) angesprochen, oder sei es, dass er sich in seinen altruistischen Helferimpulsen (orale Ebene) bestätigt fühlt.
        Auf jeden Fall soll „aus einem zunächst indifferenten Arzt ein interessierter Partner gemacht werden" (Haas 1982).

        Diese grenzverwischende Beziehungsaufnahme zeigt das tiefe Bedürfnis der hysterischen Persönlichkeit nach einer komplementären Einheit, der Therapeut möge die Selbstzweifel des Patienten mildern, die sehnsüchtigen Wünsche nach dem ödipalen Vater erfüllen oder die passiven Versorgungswünsche befriedigen. Green (1982) formuliert es zugespitzt:

        „Der Hysteriker strebt weniger nach Veränderung als nach dem Gewinn, den er aus seiner Hysterie zieht."

        Mentzos (1980) weist auf die pseudoregres¬sive und pseudoprogressive Ausgestaltung der Übertragungs¬beziehung hin, hinter der sich der eigentliche Konflikt- „Affekt" verbirgt und hält insofern den psychoanalytischen Ver¬ständniszugang für das einzige Mittel der Wahl, um die sich hinter der verwirrenden Botschaft verbergenden Grundkon¬flikte zu erkennen.

        Das Gegenübertragungsgefühl der Unechtheit zeigt das Scheitern der Abwehrleistung des Patienten, das heißt, der Therapeut bekommt die Chance, die latenten Motive der Inszenierung zu erfassen, wie die Stärke hinter der Schwäche, die Unsicherheit hinter der Verführungskunst etc.

        Wenn es dem Therapeuten nicht gelingt, diese „unerhörte Botschaft" (Israel 1987) zu entschlüsseln, kommt es unweigerlich zur beschriebenen Enttäuschung und Verärgerung auf beiden Seiten und bei somatischen Behandlern zu Weiterverweisungen.

        Der Hysteriker verdeckt aufwendig seinen Grundkonflikt, der auf verschiedenen Ebenen anzusiedeln ist:
        eine ödipale Konflikthaftigkeit
        ebenso wie der Mangel an einer guten, stabilen Beziehung zu den primären Objekten.
        Diesen frühen Mangel auszugleichen ist das Bemühen des spezifisch hysterischen Modus der Konfliktverarbeitung.

        „In diesem Sinne könnte Hysterie geradezu als Querulation der Liebe definiert werden;

        der Hysteriker bietet leidenschaftlich alles auf, um etwas haben und verschenken zu können, wofür er begehrt und geliebt wird.
        Da er aber gerade zum Gefäß der primären Liebe (Balint) keinen Schlüssel hat und dieses letzte somit nicht explizieren kann, gibt er diesem Nicht-Haben gleichsam eine positive Anschaulichkeit, indem er in seinem therapeutischen Gegenüber den Schein des Habens erweckt und damit die Dualistik des Hysterie-Gefühls entzündet" (Haas 1987).



        Wenn Du willst, liefere ich das hier genannte Fallbeispiel noch nach.

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        • versorgtsein


          NullAhnung schrieb:
          -------------------------------------------------------
          > Da kann man doch sehen wie leicht man zu
          > durchschauen ist,ein offenes Buch für den
          > Experten,irgendwie schon ein wenig beunruhigend.



          naja, so leicht zu durchschauen ist das für die experten nun auch nicht, wie der blick in das "offene buch" beschert.

          und beunruhigen sollte es dich auch nicht, wenn du durchschaut bist, es geht ja nicht um schuldzuweisungen oder etwa darum, dich zu dikriminieren, nein, sondern allein darum, dir zu helfen, (und nebenbei die kasse des thera füllen helfen), obwohl, wenn ich so über meine hysterien nachdenke, so leicht ist das gar nicht, mit der hilfe,
          denn ich brauchte "lediglich" etwa 1 millionen euro an hilfe, dann wäre mir geholfen, und ich wäre niemals hier bei onmeda, ehedem www.m-ww.de, aufgetaucht, sondern würde mir schon längst auf irgendeiner südlich gelegenen insel mit angenehm warmem klima des tags, gleichwie in der nacht, die laue meeresluft über meinen bauch streicheln lassen, mich der genussvollen erlebten fellatio, gleichwie dem liebevoll zugeneigten cunnilingus hingeben, sowie all den anderen annehmlichkeiten des menschlichen daseins (und zwar völlig ungestört und ungehemmt).


          dem ist aber leider nicht so.

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          • Re: Querulation der Liebe


            Boa,ich glaube damit bin ich erst mal beschäfigt
            vielleicht sind sogar Panikattacken eine Art von Hysterie.
            Um auf die Kleider im Schrank zu kommen,die kommen mir schon noch bekannt vor,mir passiert es nur manchmal das ich abends schlafen gehe und morgens die Wohnung etwas anders aussieht,was aber sicher daran liegt das ich Schlafwandler bin.
            So Sachen das man mal Traum und Wirklichkeit durcheinander bringt,oder Leute nicht erkennt,sind sicher darauf zurückzuführen,dass ich sehr realitätsnah träume und kein besonders gutes Personengedächtnis habe.
            So ein Fragebogen kann ja auch recht irrefürend sein,ich als Laie denke sofort ob jetzt mein Geisteszustand angezweifelt wird und sehe nur die merkwürdigen Fragen.
            Und der Thera versucht nur damit herauszufinden,
            ob und in welchem masse man Erinnerungslücken hat,
            ich selber kann gar nicht mehr beurteilen warum
            welche Fragen gestellt werden,irgendwie bin ich da ständig auf dem Holzweg.
            Wenn ich diese Art von Fragen auch total unsinnig finde,scheint es dem Thera schon einen nutzen zu bringen,man kann gar nicht nachvollziehen wie er
            zu der ein oder anderen Erkenntnis gelangt,weil man seine Fragen von einer ganz falschen Seite betrachtet.
            So jetzt werde ich mich mal der Lektüre widmen,
            bevor Handball anfängt.

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            • Re: versorgtsein


              Solange nur der Thera mich durchschaut,soll`s mir egal sein.Mit den Euros hast du Recht,bei bestimmten Krankheitsbildern sollte die Kasse die Therapiekosten direkt an den Patienten überweisen.
              Da wäre manch psyschiches Problem,durch eine Spontanheilung erledigt.

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              • lektüre


                lass dir dazu zeit, sehr viel zeit! (studium - von lat. studere - sich eifrig um etwas bemühen)
                am besten du erwirbst dies buch und andere mehr, aber nur namhafte literatur, solche die studenten und auch den bereits approbierten empfohlen wird.
                dr. reicke hier, und alle anderen heilberufler müssten eigentlich bereit dazu sein, entspr. werke zu empfehlen und titel zu benennen.

                bildung schadet normalerweise nicht -
                ausser den antihippokraten, den kriegspsychologen usw.

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                • Re: versorgtsein


                  jaja, ein weites feld, aber ich sag da jetzt mal nix weiter dazu,
                  ausser wie zuvor: hilf dir selbst, dann hilft dir gott;

                  und eine(n) wirklich gute(n) sehr kluge(n) freund(in) sollte man auch zur steten "verfügung" haben.
                  mit dem/der kann man dann auch gleichwertig austauschen, damit`s sehr lange hält und befriedigend für beide ist.

                  Kommentar


                  • Re: versorgtsein


                    Das ist wohl wahr!

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                    • Re: versorgtsein


                      ja, NullAhnung, ich hoffe, ich konnte Dir, wie oben zugesagt, wenigstens ein bisschen helfen.

                      und rück ab von der haltung:
                      "er hat wenigstens eins vor die fresse bekommen"

                      ich weiss, dass es nicht einfach ist, aber denke daran, die rache mag zwar deinen feind strafen, aber gleichzeitig damit, verdirbt sie deinen charakter.

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                      • Re: versorgtsein


                        Du konntest mir durchaus weiterhelfen,nochmal Danke.
                        Und das mit dem in die Fresse hauen,wenn mein damaliger Vater heute vor mir stehen würde,bliebe es bestimmt nicht dabei.Aber Menschen verändern sich,
                        besonders wenn sie keinen Alk mehr trinken.
                        Vergangenheit und Gegenwart sind zwei ganz verschiedene Realitäten,aber deswegen nicht weniger
                        wahr,ich will damit sagen das meine Agressivität sich eher gegen das Früher als das Heute richtet.

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                        • Re:Familienbande


                          Ich lasse mich hier mal noch etwas aus,meine mutter hatte heute Geburtstag also Familienessen.
                          Wir wissen ja was sich gehört da der Vater recht spiessig eingestellt ist wenn da nicht meine blöden Sprüche wären,sorry das bin ich.
                          Jedenfalls sprachen wir über Nächstenliebe in der Familie,irgendwann mal den Opa aufgenommen,mir ist herausgerutscht das ich mit diesem menschen nie etwas zu tun haben wollte.
                          Was macht der Alte er fragt warum(Idiot)Antwort:
                          weil er so war wie du,mein Opa ist mir nie zu nahe getreten ,aber meiner Schwester wenn sie stoned war.
                          Das witzige dabei ist das ich ihm verbal immer unterlegen war,heute bin ich (durch die Blumen )zur Hochform aufgelaufen,er hat versucht mich als idioten hinzustellen obwohl ich das eigentliche Thema nicht mal angesprochen habe.In dem Moment habe ich meinen Bruder angesehen und er hat genüsslich gegrinst,er hat es irgendwie genossen
                          das ich meinen vater angegriffen habe,er ist wohl auch nicht umsonst schon mit 14 ausgezogen.
                          Verdrängung for ever wäre nicht schlecht

                          Kommentar


                          • Re: Re:Familienbande


                            ich glaube nicht, dass verdrängung forever eine lösung ist.
                            aber ich glaube, du bist auf einem guten weg.
                            du siehst veränderungen bei dir, du kannst reden ohne direkt und angreifend zu werden, aber du sprichst an, was dich bewegt, und das ist richtig so.
                            du wirst schon alles auf die reihe kriegen, ich bin dann mal eben für dich zuversichtlich ;-)
                            lg
                            nornen

                            Kommentar


                            • Re:farine oder so


                              Es ist nicht so das ich blauäugig bin,eher misstrauisch,Mini Me liefert Fakten mit denen ich mich auseinandersetzen kann.
                              Ist das falsch?Was ist mit dir?Eine Kritik und fertig,warum nicht weiter darüber diskutieren,
                              lauf weiter als Geist herum und alles Gute

                              Kommentar


                              • Re: Re:Familienbande


                                Das mltiviert mich,ehrlich

                                Kommentar


                                • Re: Re:Familienbande


                                  Das war ernst gemeint nur ein kleiner Rechtschreibfehler.Ich frage mich langsam warum ich Netz bin,Aber ganz klar,oder
                                  Ich hoffe eigentlich nur das ich eine Lösung finde
                                  Aber das kan man wohl vergessen,im Leben habe ich nie ein tiefes Gefühl verspürt und mnöchte es auch nicht

                                  Kommentar


                                  • Re: Re:Familienbande


                                    Jedenfalls habe ich gestern drei Dinge gelernt:
                                    1. Handball ist spannender als Fussball
                                    2. In Depriphasen sollte man Familienzusammenkünfte
                                    und Alk meiden,sonst endet man irgendwann sinnlos
                                    vor sich hin prabbelnd am Bahnhof
                                    3. Öfter mal die Löschfunktion anstatt Absenden zu
                                    betätigen

                                    Keine schlechte Ausbeute,insgesamt gesehen

                                    Kommentar


                                    • Re: Re:Familienbande


                                      ja, ich hab`s gemerkt, dass du letzte nacht einen sitzen hattest.

                                      Kommentar


                                      • Re: Re:Familienbande


                                        ()))

                                        Kommentar


                                        • Re: Re:Familienbande


                                          bitteschön, gern geschehen, auch mit rechtschreibfehler verständlich.

                                          mach weiter, es ist sicher schwierig, aber dennoch gut und sinnvoll.

                                          lg
                                          nornen

                                          Kommentar


                                          • Re: Re:Familienbande


                                            Erst mal an die Redaktion,
                                            ich werde immer öfter von den onmedamails,
                                            direkt zu msn geleitet,ich wollte nur mal anmerken
                                            das man sich das Löschen der Links,dann doch irgendwie sparen kann.()))

                                            Hallo ihr,
                                            da mir gerade die Beschäftigungen ausgegangen ist,
                                            frage ich hier nochmal was.
                                            Ich habe ja schon mal erwähnt das ich ein ziemlich
                                            intensiver Träumer bin,eigentlich schon immer
                                            das hat mich auch nie sonderlich gestört.
                                            Seit ungefähr zwei jahren wird das immer realer,
                                            also normale Alltagsituationen wie sie ständig vorkommen und die vorkommenden Personen sind auch Freunde die ich häufig sehe.
                                            Diese speziellen träume vergesse ich meistens,
                                            aber wenn ich dann in eine ähnliche Situation komme,fallen mir Teile davon wieder ein,ich habe dann manchmal Probleme zu erkennen was ich geträumt habe und was nicht.
                                            Also es kommt in gesprächen vor das ich sage
                                            das haben wir doch erst besprochen,oder das habe ich dir doch erzählt und irgendwann macht mich jemand darauf aufmerksam das ich das wohl geträumt haben muss.Das ist eigentlich auch kein Problem,
                                            meine Freunde wissen ja um meine Absonderlichkeiten wenn ich schlafe,ich höre halt immer öfter den Spruch das hast du geträumt.
                                            Was mir selber auffällt ist das es in den letzten Wochen Immer realer wird,manchmal kommt es vor das ich mir bei länger zurückliegenden Begebenheiten
                                            die passiert sind gar nicht mehr sicher bin,ob es vielleicht ein Traum war und frage sogar öfter nach ob das so war.Es ist schon ein paar Tage her
                                            da hat mich ein Freund bei der Arbeit besucht und anschliessend Grüsse an die Anderen ausgrichtet,
                                            Ich habe das brav weitergegeben und musste erfahren das der Freund schon eine ganze Weile,
                                            mit Bandscheibenvorfall im Bett Liegt.
                                            Ehrlich gesagt bin ich heute noch nicht davon überzeugt,es nur geträumt zu haben.
                                            Es geht jetzt nicht um Träume bei denen man sagen kann das man irgendet was verarbeitet,nein ganz lapidare Dinge,das hat mich auch nie gestört
                                            aber mittlerweile wird es schon lästig und diesen einen Traum/nicht Traum,finde ich schon ein wenig daneben.Vielleicht kann mir jemand sagen ob es
                                            (auch ohne psyschiche Defizite)vorkommen kann,
                                            das man Träume hat die vom realen kaum oder sogar gar nicht zu unterscheiden sind?
                                            So bevor ich noch länger werde und ihr mich für komplett durchgeknallt haltet komme ich lieber mal zum Ende.
                                            Allseits noch einen guten Morgen
                                            und Grüsse

                                            Kommentar

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