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Psychoanalyse?

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  • Psychoanalyse?

    Hallo zusammen,

    hat jemand von euch Erfahrungen mit Psychoanalyse? Und habt ihr es als hilfreich empfunden oder würdet ihr davon abraten?
    Womit genau befaßt sich die Psychoanalyse und was soll dadurch erreicht werden?
    Gibt es Alternativen die ihr eher bevorzugen würdet?

    Danke für ernsthaftes und nützliches Feedback!

    LG, die Gräfin


  • RE: Psychoanalyse?



    hallo,
    hier ein Versuch einer Erklärung, aber man könnte Seiten Schreiben, was ich aber nicht wirklich will, sonst sitze ich noch zu Weihnachten hier...

    Die Psychoanalyse ist

    ein von Sigmund Freud entwickeltes Untersuchungsverfahren seelischer Vorgänge mit dem Ziel, die nicht bewusste Bedeutung von Worten, Handlungen und Vorstellungen zu ergründen.
    eine Therapiemethode für psychische Störungen. Im Rahmen der klassischen Therapie nach Freud, auch Psychoanalyse oder Analyse genannt, wird versucht, die Widerstände, Übertragungen oder geheime Wünsche des Patienten durch Deutung offenzulegen, bewusst zu machen und damit einer möglichen Veränderung zugänglich zu machen. Dies findet im Rahmen einer sich entwickelnden Beziehung im Verlauf der Therapie statt, die Freud selbst nicht systematisch in seinen Theorien berücksichtigte, die jedoch praktisch immens bedeutsam ist.
    ein mehrschichtiges System von Theorien über Auswirkungen unbewusster psychischer Abläufe auf das Fühlen, Denken und Handeln von Menschen. Die Bausteine dieser Theorien stammen aus der Untersuchung seelischer Vorgänge und der Therapie psychischer Störungen.

    So, das langt, ich hoffe geholfen zu haben..
    Sonst mal Googlen.. unter Psychoanalyse... Seitenweise Material.............
    Lg Nesty....

    Kommentar


    • RE: Psychoanalyse?


      hallo,
      Zunächst muss man wissen, dass es sich bei der Psychoanalyse nicht um eine Wissenschaft, sondern um eine Schule handelt, die auf einer Theorie (Freud etc.) aufbaut, welche nach wissenschsftlichen Kriterien eigentlich widerlegt ist. Insbesondere die fast dämonische Bedeutung des ("selbstständigen") Unterbewusstseins ist falsch.
      Diese Schule hat vor allem in den USA jahrzehntelang fast religiösen Charakter angenommen.
      Misst man sie an ihren Erfolgen, so sind ihre Ergbebnisse manchmal eine psychische Belastung für den Analysierten, die vorher nicht bestanden hat.
      Erfolgreicher ist die Motivations-Unterstützungstherapie (Motivational Enhancement Therapy), die pragmatischer die aktuelle Lebednssituation analysiert und vorhandene Probleme durch gezielte Unterstützung, teilweise mit Entspannungs- und Autosuggestionstechniken behandelt.
      Gruss
      Paul

      Kommentar


      • RE: Psychoanalyse?


        <<<Misst man sie an ihren Erfolgen, so sind ihre Ergbebnisse manchmal eine psychische Belastung für den Analysierten, die vorher nicht bestanden hat.
        Erfolgreicher ist die Motivations-Unterstützungstherapie (Motivational Enhancement Therapy), die pragmatischer die aktuelle Lebednssituation analysiert und vorhandene Probleme durch gezielte Unterstützung, teilweise mit Entspannungs- und Autosuggestionstechniken behandelt. >>>
        ------------------------------------------------------
        Vor einer mehr oder weniger sinnvollen Behandlung einer Erkrankung eines Organs (das Gehirn ist auch eins) hat immer eine gründlich Diagnose (selbstv. unter Einbeziehung der Ab&#180;namnese) zu stehen!
        Ich fasse die Analyse der Psyche nicht als Heilmethode auf, sondern als Diagnose (dia = durch; cognoscere = wissen; also durchschauen)
        Das es in vielen Fällen für den Leidtragenden sehr übel sein kann, wenn er den Titel seiner Diagnose kennt, wissen wir beispielsweise von unheilbar Krebserkankten.
        Ebenso wie jeder von uns für sich selbst durchschaut (diagnostiziert) hat, dass er eines Tages sowieso das Zeitliche segnen muss.
        Wie man mit seine Diagnosen fertig wird, wenn sie unheilbar bedeuten oder welche Heilmethoden zum Einsatz kommen, ist von Fall zu Fall höchst unterschiedlich zu entscheiden.

        Anm. zur Kognitionswissenschaft:
        Wenn es gelingt, das neue Wissen über die Psyche des Menschen verantwortungsvoll zu vermitteln, wird dies auf Dauer kein Problem darstellen.
        Es wird eines Tages so selbstverständlich sein, wie das heliozentrische Weltbild es heutzutage ist (ein Filmtip dazu: The Body)

        Die genaue Diagnose über das was unser Menschsein determiniert führt zwangsläufig dazu, dass wir Menschen uns wiederum als geworfene Wesen begreifen müssen.
        Wir sind vielschichtig bedingt und verfügen nur über einen eng begrenzten Erkenntnisraum - unsere 5-Sinnigkeit mit ca. 1200 Gramm Hirnschmalz.

        Die Folge muss sein, dass wir unser Leben mit weitaus mehr Verständnis füreinander gestalten und erheblich nachsichtiger miteinander umgehen.

        Die Utopie einer solchen Demut, eine Kultur der Solidarität untereinander, könnte das Maß der bisherigen, mythologisch verbrämten Utopien an Humanität weit übertreffen.

        Kommentar



        • RE: Psychoanalyse?


          <Die Folge muss sein, dass wir unser Leben mit weitaus mehr Verständnis füreinander gestalten und erheblich nachsichtiger miteinander umgehen.>

          Absolut auch meine Meinung.
          Auch die Analyse als Diagnosefindung bzw. einer evtl. Bestätigung einer bereits vorhanden Verdachtsdiagnose, die man sich ja auch oft selbst auferlegt, zu betrachten, stimmt mit meinen Gedanken überein.
          Erst wenn man weiß was los ist, kann man sich auf den Weg einer Heilungsfindung machen. Leider ist der Weg auch manchmal länger.
          Ich erinnere mich noch an meine Frage bezüglich der Selbstanalyse von Herrn Bach und merkte alleine schon durch mein Interesse daran, dass ich mich auf dem Weg der Heilungssuche befand. Wenn man sich selbst auch einmal analysiert und offen und ehrlich sich selbst gegenüber ist, dann meine ich ist man schon auf dem Weg der Besserung, da man mit dem Interesse daran auch einen Willen zeigt, dass einem nicht alles egal ist, was in einem so vor sich geht. Immer unter der Betrachtungsweise gesehen, welche Analyse man im Visier hat. Da gibt es ja auch eine Menge unterschiedliche Analysen, die man auch nicht in einen Topf werfen sollte.


          Kommentar


          • RE: Psychoanalyse?


            danke für den wunderbaren und sehr nachdenklichen Beitrag, aus dem ich jetzt aber kein ja oder nein zur klassischen Psychoanalyse herauslesen kann. Eher ein ja und den (falschen) Anspruch einer echten Diagnose a la Freud mit Ödipus-Komplex etc.

            Etwas stutzig gemacht hat mich dagegen der letzte Satz.

            "Die Utopie einer solchen Demut, eine Kultur der Solidarität untereinander, könnte das Maß der bisherigen, mythologisch verbrämten Utopien an Humanität weit übertreffen."

            Verständnis ja, natürlich, aber auf der Basis einer bewussten konsensuellen ethischen Grundstruktur, ich meine hier ganz bewusst nicht die (starken) religiösen Traditionen, auch nicht die strengen Masstäbe von Kant sondern unseren nichtreligiösen aufklärerischen Humanismus, angefangen mit dem Altmeister Aristoteles (Nikomanische Ethik). Gerade bezüglich der Entwicklung des Menschen zu einem kulturellen und gesellschaftlichen Wesen, scheinen mir viele modernen Psychologen Defizite im ethischen Bereich zu "produzieren".
            Freundliche Grüsse
            Paul

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            • RE: Psychoanalyse?


              "Die Utopie einer solchen Demut, eine Kultur der Solidarität untereinander, könnte das Maß der bisherigen, mythologisch verbrämten Utopien an Humanität weit übertreffen."

              Meinst Du wirklich - jetzt aus neuroethischer Sicht - dass die Nächstenliebe effektiver würde, wenn der Glaube an einen Gott entfiele, der das menschliche Handeln überblickt ? Wie würde diese Frage wohl der Philosoph Metzinger beantworten ?..:-))




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              • RE: Psychoanalyse?


                1. Wie würde diese Frage wohl der Philosoph Metzinger beantworten ?..:-))
                ---------------------------

                Prof. Metzinger:

                "Die Evolution hat uns doch nur mitgegeben, in einer überschaubaren Gruppe füreinander einzustehen: für Artgenossen, mit denen wir in sinnlichem Kontakt stehen.
                Unser emotionaler Apparat ist für Kleingruppen optimiert.
                Für Nächstenliebe in Gestalt der heute so dringend notwendigen „globalisierten Fernstenliebe“ etwa ist da wenig Raum.

                Das Problem lautet daher:

                Wie werden längst vorhandene rationale Einsichten handlungswirksam?

                Unsere Biologie sieht nicht vor, aus unseren Emotionen, die ja unsere Handlungen bedingen, so etwas wie rationale Einsichten über globale Menschheitszusammenhänge zu gewinnen.

                Den Gedanken an eine Kultur der Demut finde ich sehr schön.
                Nur ist Demut nichts, was man aktiv oder systematisch anstreben könnte ohne zum Heuchler zu werden".
                ----------------------------------------------------

                2. Meinst Du wirklich - jetzt aus neuroethischer Sicht - dass die Nächstenliebe effektiver würde, wenn der Glaube an einen Gott entfiele, der das menschliche Handeln überblickt ?
                ----------------------------------------------------

                Ja, das meine ich.
                In dem Prozess meiner eigenen Daseinsgestaltung/-bewältigung wurden allerdings die christlichen Werte von der Pike an verinnerlicht.
                Ich bin ein Pfarrerskind.
                (Pfarrerskinder Lehrersvieh geraten selten oder nie)
                Als ich mich jedoch langsam begann, quasi aus der allgegenwärtigen Umarmung (Kontrolle) eines Gottes befreite, ich war damals 16 als es begann, wurde mein Leben freier und ungehemmter, jedoch zu keiner Zeit habe ich in nenneswertem Maß das Prinzip der Nächstenliebe verletzt, ganz im Gegenteil:
                Ohne die mit Sicherheit geglaubte Belohnung an ein wunderbares Leben im Jenseits, und gerade vor dem Hintergrund der eigenen Geworfenheit, entwickelte meine Psyche eine Solidarität (vor allem eine Selbstbestinnte), wie ich sie zuvor unter Gottes Gnaden nicht realisieren konnte.
                Im Angesicht der eigenen Unzulänglichkeit/Sterblichkeit entfiel für mich eine jede Überheblichkeit.
                Allerdings gebe ich dem Philosphen Metzinger recht, dies gilt im Faktischen "nur" für meine überschaubare Gruppe, das ich für sie einstehe:
                Insbesondere für Artgenossen, mit denen ich tatsächlich in sinnlichem (wir haben fünf davon) Kontakt stehen.

                Wie sollte es denn auch anders sein?

                Selbst vor Gott, so sagt die Bibel, zählt das Wort nichts, sondern allein die Tat - ein Heide gar, der ohne es zu wissen, den Willen Gottes erfülle, sei durch sein Tun geheiligt.

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                • RE: Psychoanalyse?


                  o.k.,
                  ich denke schon wir sind ein bischen mehr als nur biologisches Erbe, das stört mich schon etwas an den Naturwissenschaftlern, und mit Gott hab ich seit meinem 12. Lebensjahr nicht mehr viel auf dem Hut,
                  die nicht unerheblichen Spenden z.B. für die Flutktaststrophen oder die 150 Milliarden jährlich für die "neuen Deutschen Länder" sind doch auch schon ein Anfang.
                  Gruss
                  Paul

                  Kommentar


                  • RE: Psychoanalyse?


                    res naturae :
                    -------------------------------
                    Ohne die mit Sicherheit geglaubte Belohnung an ein wunderbares Leben im Jenseits, und gerade vor dem Hintergrund der eigenen Geworfenheit, entwickelte meine Psyche eine Solidarität (vor allem eine Selbstbestinnte), wie ich sie zuvor unter Gottes Gnaden nicht realisieren konnte.
                    Im Angesicht der eigenen Unzulänglichkeit/Sterblichkeit entfiel für mich eine jede Überheblichkeit.
                    ------------------------------

                    Das hast du schön gesagt, aber die Argumentation wirkt auf mich auf den ersten Blick nicht logisch, daher einige Fragen:

                    1.) Solidarität womit?
                    2.) Unzulänglichkeit und Vergänglichkeit sind Eigenschaften, die jedem Ding zukommen. Inwiefern resultiert daraus Moralität?
                    3.) Überheblichkeit ist kein Hinderungsgrund für moralisches Handeln. Umgekehrt führt das Ablegen von Überheblichkeit nicht notwendig dazu, dass man moralisch handelt.

                    Es kulminiert eigentlich in der Frage an dich: Warum moralisch handeln?

                    Kommentar



                    • RE: Psychoanalyse?


                      geldspenden u.ä. sind faktisch

                      Kommentar


                      • RE: Psychoanalyse?


                        repetitio est mater studiorum:

                        Moralentwicklung

                        Es ist wichtig, dass man über die ganze Lebensspanne hinweg enge soziale Beziehungen entwickelt. Wir wollen uns jetzt mit einem weiteren psychologischen Aspekt des Zusammenlebens von Menschen beschäftigen. Es geht um einen Konflikt, den bereits jedes Kind kennenlernt und den Sie selbst wahrscheinlich auch immer wieder erfahren: den Konflikt zwischen den auf die Erfüllung eigener Bedürfnisse gerichteten egoistischen Motiven und den moralischen Normen und Werten, die die Bedürfnisse anderer Menschen und der Gemeinschaft schützen sollen. Im Laufe der Sozialisation unternehmen Eltern, Lehrer und Erzieher, aber auch die Gesellschaft als Ganzes immer wieder enorme Anstrengungen, um den Heranwachsenden das geltende System von Normen und Werten nahe zubringen.
                        Moralpsychologie versucht nicht, derartige Regeln aufzustellen oder zu begründen. Die Begründung ist das Feld der Moralphilosophie.
                        Dennoch haben Psychologen bei dem Versuch, Moralentwicklung theoretisch zu fassen, immer wieder bei der Philosophie Anleihen gemacht. Das gilt auch für Lawrence Kohlberg, dessen Theorie des moralischen Urteilens wir als erste vorstellen.

                        Moralisches Urteilen

                        Kohlbergs Stufen des moralischen Urteilens, nach Kohlberg 1964, 1981, 1996
                        Begründung für moralisches Handeln (Einhaltung von Normen)

                        Niveau I: Präkonventionelle Moral

                        Stufe l: Orientierung an Belohnung und Bestrafung.
                        Befolgen von Verlangen der Autoritäten

                        Stufe 2: Kosten-Nutzen- Orientierung; Reziprozität (Auge um Auge).
                        Befriedigung der eigenen Bedürfnisse, evtl. im Austausch mit anderen

                        Niveau II: Konventionelle Moral

                        Stufe 3: Orientierung an wechselseitigen Erwartungen und Beziehungen.
                        Anerkennung gewinnen; Kritik vermeiden

                        Stufe 4: Orientierung an sozialem System und Gewissen.
                        Den Regeln gehorchen; den gesellschaftlichen Nutzen beachten.

                        Niveau III: Postkonventionelle (prinzipiengeleitete) Moral

                        Stufe 5: Orientierung am sozialen Vertrag und gesellschaftlicher Nützlichkeit.
                        Relativierung gesellschaftlicher Regeln unter dem Aspekt der Nützlichkeit für übergeordnete Prinzipien.

                        Stufe 6: Orientierung an ethischen Prinzipien.
                        Befolgen von selbst gewählten ethischen Prinzipien.


                        Zusammenhang zwischen moralischem Urteil und soziomoralischer Perspektive:

                        1. Präkonventionelle Moral: Individualistische, nur auf die eigenen Vor- und Nachteile ausgerichtete Perspektive.

                        2. Konventionelle Moral: Perspektive des Mitglieds der Gesellschaft

                        3. Postkonventionelle Moral: Der Gesellschaft vorgeordnete, prinzipiengeleitete Perspektive

                        Gegenstand von Kohlbergs Psychologie der Moralentwicklung ist ausdrücklich nicht das moralische Handeln, sondern das moralische Urteilen (oder Argumentieren). Es geht also um die Frage, wie Menschen vorgestellte oder tatsächliche Handlungen unter dem Gesichtspunkt von gut oder böse (moralisch richtig oder moralisch falsch) beurteilen. Kohlbergs Theorie knüpft an Überlegungen und Beobachtungen zur Moralentwicklung von Jean Piaget an. Piaget (1983) hatte u. a. versucht, die Entwicklung des moralischen Urteils mit der allgemeinen kognitiven Entwicklung eines Kindes zu verbinden. Beispielsweise bewerten Kinder je nach kognitiver Entwicklungsstufe die Folgen einer Handlung und die Absichten des Handelnden unterschiedlich. Nach Piagets Auffassung ordnet das Kind im Laufe der Zeit, wenn es die Stufen der kognitiven Entwicklung durchläuft, den Konsequenzen einer Handlung und den Intentionen des Handelnden unterschiedliche relative Gewichte zu. Für das präoperationale Kind beispielsweise ist jemand, der zehn Tassen unabsichtlich zerbricht, unartiger oder böser als jemand, der absichtlich eine Tasse zerbricht. Kinder auf der konkret operationalen Stufe hingegen messen den Intentionen des Handelnden ein größeres Gewicht bei. Im Beispiel ist also das Kind unartiger, das zwar nur eine Tasse, diese aber absichtlich zerbrochen hat.


                        Auf dem präkonventionellen Niveau werden moralische Fragen unter dem Gesichtspunkt des individuellen Nutzens beurteilt. Ein Kind im Vorschulalter hält sich z. B. an die Norm, einem anderen Kind nichts wegzunehmen, weil es sonst bestraft würde. Oder es teilt Spielsachen mit einem anderen Kind, weil es hofft, bei der nächsten Gelegenheit ebenfalls etwas abzubekommen.

                        Auf dem konventionellen Niveau werden moralische Angelegenheiten danach beurteilt, inwieweit die Verletzung oder Einhaltung von Normen für das Zusammenleben der Menschen unverzichtbar ist. Beispielsweise muss man Versprechen halten, weil Menschen einander sonst nicht vertrauen können. Oder man muss sich an das Gesetz »Du sollst nicht stehlen« halten, weil dieses Gesetz den Mitgliedern der Gesellschaft die Unversehrtheit des Eigentums garantiert.

                        Auf dem postkonventionellen Niveau wird bei moralischen Urteilen eine der Gesellschaft vor geordnete soziomoralische Perspektive eingenommen. Die Person hat nun individuelle moralische Prinzipien entwickelt, woran sie nicht nur ihr eigenes Handeln misst, sondern auch beurteilt, ob Gesetze für sie Gültigkeit haben.

                        Um zu erfassen, auf welcher Entwicklungsstufe sich eine Person befindet, entwickelte Kohlberg die Methode des moralischen Dilemmas. Bei der Dilemmamethode wird dem Versuchsteilnehmer ein Szenario geschildert, bei dem sich ein Protagonist in einer »moralischen Zwickmühle« befindet: Wie auch immer er sich entscheidet, er wird ein moralisches Prinzip zugunsten eines anderen verletzen. Wie der Teilnehmer dieses Dilemma beurteilt, wird in einem ausführlichen halbstandardisierten Interview erfragt.
                        In einem von Kohlbergs Dilemmata versucht ein Mann namens Heinz für seine todkranke Frau an das einzige Medikament zu kommen, mit dem ihr Krebsleiden Erfolg versprechend behandelt werden kann. Um das Mittel zu erhalten muss er aber den zehnfachen Preis dessen, zahlen was es an unerreichbarer Stelle kostet. Viel mehr Geld, als Heinz sich beschaffen kann. Heinz ist verzweifelt, begeht einen Einbruch und stiehlt das Medikament für seine Frau. Durfte er dies tun? Wenn ja, warum? Hätte er auch einbrechen sollen, wenn er seine Frau nicht geliebt hätte? Mit diesen und vielen weiteren Fragen versucht der Interviewer Einzelheiten des individuellen moralischen Urteils zu erfassen.
                        Für die detaillierte Bewertung der Antworten und die anschließende Einordnung der Person auf den Entwicklungsstufen ist es unerheblich, wie die Person anstelle von Heinz entschieden hätte. Beispielsweise ist es unerheblich, ob sie für oder gegen den Einbruch ist. Worauf es ankommt, sind die Gründe, die dafür genannt werden. Nehmen wir beispielsweise eine Person, die sagt, dass der Mann das Medikament stehlen sollte, weil er seiner Frau gegenüber dazu verpflichtet ist, und nehmen wir eine zweite Person, die die Meinung vertritt, dass er das Medikament nicht stehlen sollte, weil er trotz seiner persönlichen Gefühle den Gesetzen der Gesellschaft verpflichtet ist.
                        Beide Personen bringen zum Ausdruck, dass sie sich an eingegangenen Verpflichtungen gegenüber anderen Menschen oder den Gesetzen orientieren, und werden deshalb auf der konventionellen Niveau eingestuft.

                        Für Kohlbergs Entwicklungsstufen gelten 4 allgmeine Prinzipien:

                        - Jede Person kann sich zu einer bestimmten Zeit nur auf einer der Stufen befinden.
                        - Jede Person durchläuft diese Stufen der Reihe nach.
                        - Jede nachfolgende Stufe ist umfassender und komplexer als die vorhergehende.
                        - Es gibt diese Stufen in allen Kulturen, sie sind, mit anderen Worten, universell gültig.

                        Kohlberg übernahm diese Stufenmerkmale großenteils von Piaget, und in der Tat hängt das Fortschreiten den ersten 3 Entwicklungsstufen anscheinend mit dem Ablauf der normalen kognitiven Entwicklung zusammen. Die Stufen werden in dieser Reihenfolge durchlaufen, und jede einzelne kann als kognitiv anspruchsvoller als die vorhergehende betrachtet werden.

                        Nahezu Kinder erreichen Stufe 3 im Alter von 13 Jahren.
                        Wenn Kohlbergs Theorie kontrovers diskutiert wird, so geht es im wesentlichen um die Entwicklung nach der dritten Stufe. Lassen Sie uns sehen, warum dies der Fall ist.

                        Moralisches Urteilen bei jugendlichen und Erwachsenen
                        Ursprünglich hatte Kohlberg angenommen, dass die Entwicklung des moralischen Urteilens stetig fortschreitet. Nicht alle Menschen erreichen jedoch die Stufen 4 bis 6. Tatsächlich gelangen viele Erwachsene nie bis zur Stufe 5, und nur ganz wenige kommen noch weiter. Zudem findet man die höheren Stufen nicht in allen Kulturen, und in westlichen Gesellschaften scheinen sie mit besserer Ausbildung und ausgeprägteren verbalen Fähigkeiten einherzugehen. Ausbildung und sprachliche Gewandtheit sollten aber keine Grundvoraussetzung moralischen Handelns sein (Rest u. Thomas 1976).

                        Nicht zuletzt, weil es Kohlberg nicht gelungen ist, korrekte Voraussagen über die Moralentwicklung im Jugend- und Erwachsenenalter zu treffen, ist seine Theorie auf zunehmende Skepsis gestoßen. Unter anderem wird der Inhalt der Stufen kritisiert. Er scheint subjektiv gefärbt zu sein, und es ist schwer, jede der auf einander folgenden Stufen als etwas Umfassenderes und Anspruchsvolleres als die vorangehende Stufe zu begreifen.

                        Befolgen von selbst gewählten ethischen Prinzipien« ist beispielsweise die Grundlage für die moralischen Urteile auf Stufe 6, und dies scheint nicht von vornherein etwas Anspruchsvolleres zu sein, als die Relativierung der gesellschaftlichen Regeln unter dem Gesichtspunkt der Nützlichkeit für übergeordnete Prinzipien, der Grundlage für Stufe 5.

                        Kohlbergs höhere Stufen sind auch kritisiert worden, weil sie nicht der Tatsache gerecht werden, dass moralische Urteile bei Erwachsenen auf sehr unterschiedlichen Prinzipien beruhen können. In einer bekannten Kritik hat Carol Gilligan (1982) darauf hingewiesen, dass Kohlbergs ursprüngliche Vorstellungen nur aufgrund von Beobachtungen an Jungen entwickelt wurden. Sie argumentierte, dass bei diesem Forschungsansatz mögliche Unterschiede zwischen den Prinzipien des moralischen Urteilens von Männern und Frauen übersehen würden.

                        Gilligans Überlegungen erweitern fraglos Kohlbergs Theorie, aber es ist zweifelhaft, ob ihre These von den zwei »Moralen« einer weiblichen Moral der Fürsorge, und einer männlichen Moral der Gerechtigkeit, der empirischen Überprüfung standhält.

                        Lassen Sie uns deshalb einen genaueren Blick auf die Befunde werfen.

                        Einige Untersuchungen zeigten in der Tat, dass Frauen beim moralischen Argumentieren von der Erwägung geleitet werden, Harmonie in den sozialen Beziehungen aufrechtzuerhalten, während Männer eher auf Fairness Bezug nehmen (Lyons 1983). Dennoch wird weiterhin darüber diskutiert, ob Geschlechtsunterschiede im moralischen Urteil überhaupt vorhanden sind (Baumrind 1986; Pratt et al. 1988; Walker 1984, 1986). Obwohl Männer und Frauen möglicherweise auf verschiedenen Wegen zum moralischen Urteilssystem gelangen, das sie als Erwachsene auszeichnet, ähneln sich ihre Urteile in hohem Maße (Boldizar et al. 1989). Vielleicht läßt sich der Widerspruch lösen, wenn man berücksichtigt, dass Männer und Frauen moralische Urteile in verschiedenen Situationen zu fällen haben, weil sie sich in unserer Kultur immer noch in verschiedenen Lebenswelten bewegen. Werden Männer und Frauen aber gebeten, über dieselben moralischen Dilemmata zu urteilen, dann zeigen sie hinsichtlich der Gesichtspunkte Fürsorge und Gerechtigkeit sehr ähnliche Reaktionsmuster (Clopton u. Sorell 1993).
                        Auch bei Untersuchungen zum prosozialen und moralischen Handeln wurden keine eindeutigen Geschlechtsdifferenzen gefunden (Eisenberg u. Mussen 1989; Radke-Yarrow et al. 1983).

                        In anderer Hinsicht hat sich aber ein Entwicklungstrend gezeigt.

                        Je älter Erwachsene werden, um so mehr neigen sie dazu, nicht auf die Einzelheiten spezieller Situationen, sondern auf allgemeine Prinzipien zu schauen.

                        Folgerichtig entwickeln sich auch moralische Urteile, die eher auf allgemeinen gesellschaftlichen Anliegen beruhen, also etwa der Frage: Was schreibt das Gesetz vor?, als auf den besonderen Merkmalen einer Dilemmasituation, etwa: Sollte ... in diesem Fall eine Ausnahme gemacht werden? (Pratt et al. 1988).

                        Lassen Sie uns nun vom moralischen Urteilen zum moralischen Handeln übergehen.

                        Moralisches Handeln
                        Will man die moralische Entwicklung umfassend verstehen, darf man nicht beim Urteilen und Argumentieren stehen bleiben. Man muss auch darüber nachdenken, was Menschen dazu motiviert, ehrlich, kooperativ oder altruistisch zu handeln. Wie Sie aus der Alltagserfahrung wissen, haben Reden und Handeln oftmals wenig miteinander zu tun. Die Lücke zwischen moralischem Wissen und moralischem Handeln ist speziell für den Fall der Ehrlichkeit erstmals in einer mittlerweile klassischen Studie aus den 20er Jahren nachgewiesen worden.

                        In jüngster Zeit hat der Psychologe M. Hoffman die emotionalen und sozialen Wurzeln der Entwicklung des moralischen Handelns untersucht. Er vertritt den Standpunkt, dass schon relativ früh in der Kindheit Emotionen, vor allem Empathie (Einfühlungsvermögen), die Motivation für moralisches Handeln darstellen können. Empathie ist die Voraussetzung dafür, dass man die Gefühle anderer Menschen nachempfindet. Kleine Kinder sind zu positiven sozialen Verhaltensweisen fähig, die darauf ausgerichtet sind, anderen Menschen in bedrückenden Situationen Hilfe und Trost zu spenden.
                        Zunächst empfinden Kinder die Belastung nach, und dann sorgen sie sich um die andere Person. Sie wollen vielleicht zunächst die nachempfundenen unangenehmen Gefühle reduzieren und entdecken dann, dass dieses Ziel erreicht werden kann, wenn sie sich positiv gegenüber der bedrückten Person verhalten. Beobachtungsstudien haben gezeigt, dass Kinder bereits in sehr frühem Alter Empathie erleben, und einige Wissenschaftler glauben, dass es sich dabei eigentlich sogar um eine angeborene Reaktion handelt, vergleichbar dem Saugen und Weinen.
                        Empathie kann also ein früher Baustein für den Aufbau zukünftigen moralischen Handelns sein.

                        Moralisches Handeln und moralisches Wissen sind 2 Paar Stiefel

                        Hartshorne u. May gingen in einer 1928 veröffentlichten Studie der Frage nach dem Zusammenhang von moralischem Wissen und Handeln bei Kindern im Alter von 6 bis 14 Jahren nach. Einer großen Zahl von Kindern legten sie Tests zum moralischen Wissen vor und beobachteten Situationen, in denen sie sich ehrlich und unehrlich verhalten konnten. Die Ergebnisse überraschten. Die meisten Kinder waren in manchen Situationen ehrlich, in anderen aber unehrlich. Statt einer allgemeinen Eigenschaft der Ehrlichkeit oder Unehrlichkeit zu folgen, schien das Handeln mehr von der Situation abzuhängen, z. B. davon, wie verlockend die Belohnung war und für wie wahrscheinlich es die Kinder hielten, dass sie ertappt wurden. Auch gab es nur einen geringen Zusammenhang zwischen moralischem Handeln und moralischem Wissen. Es gab schließlich auch keine Hinweise darauf, dass Wissen und Handeln im untersuchten Altersbereich zunehmen würden. Hartshorne u. May schlossen daraus, dass zwar
                        das moralische Wissen eine feste, in den Menschen verankerte Größe ist,

                        moralisches Handeln aber aus speziellen Reaktionen besteht und von den Erfordernissen der jeweiligen Situationen abhängt (Hartshorne u. May 1928).

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                        • RE: Psychoanalyse?


                          für mich selbst nehme ich Kohlbergs Stufe 6, die Orientierung an ethischen Prinzipien und das Befolgen von selbst gewählten ethischen Prinzipien, in Anspruch.

                          Aber Unzulänglich wie wir sind:
                          Moralisches Wissen und moralische Handeln sind ja zwei Paar Schuhe.

                          Insofern ist die jugendliche Strenge und der dementspr. Gerechtigkeitssinn im Laufe des Lebens abgemildert und führt letztlich zur Milde gegenüber sich selbst und deswegen auch gegenüber anderen - in gewisser Weise dann Solidarität.

                          Den Ursprung hat diese Solidarität aber in Akzeptanz und Eingeständnis der eigenen Unzulänglichkeit - ich richte nicht, da ich auch nicht gerichtet werden will - das eigentliche Motov ist also Angst.

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                          • Puhhhh


                            da bin ich aber froh..mein Platz im Himmel,an der Seite der Engelchen Hosianna singend, ist mir also fast sicher.

                            <Selbst vor Gott, so sagt die Bibel, zählt das Wort nichts, sondern allein die Tat - ein Heide gar, der ohne es zu wissen, den Willen Gottes erfülle, sei durch sein Tun geheiligt.>

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                            • RE: Psychoanalyse?-nicht die Angst bitte!


                              "Den Ursprung hat diese Solidarität aber in Akzeptanz und Eingeständnis der eigenen Unzulänglichkeit - ich richte nicht, da ich auch nicht gerichtet werden will - das eigentliche Motov ist also Angst. "

                              Mit Verlaub, das mit der Angst ist nun aber Blödsinn.
                              Angst ist eher eine stark einengende Bewusstseinslage, die zu Scheuklappenverhalten, zum Tunnelblick führt, man sieht die Zusammenhänge nicht mehr, verliert den Überblick,
                              "Angst ist ein schlechter Ratgeber" sagt sehr zutreffend das Sprichwort.

                              Ich würde die Messlatte etwas niedriger hängen.
                              Moral, gemeinschaftsdienliches Verhalten, ist ein angeborener Teil unserer biologischen Existenz, nicht nur der menschlichen, um nur als Beispiel der Mutterliebe herauszupicken.
                              Auch dieser Trieb ist sehr unterschiedlich stark ausgebildet, Mörder sind zu hohem Masse angeborene Mörder, sie haben ein unterentwickeltes Frontalhirn. Interessanterweise haben die Kernspinuntersuchungen der letzten Jahrzehnte gezeigt, dass gerade dieses Frontalhirn sehr sehr spät, in der Pupertät bis zum 18. Lebensjahr und länger komplett neugestaltet und "umorganisiert" wird, es werden viel Millionen neue Hirnzellen und -Verbindungen neugebildet, viele der neuen Nervenzellen gehen dabei auch wieder zu Grunde nach der Maxime "use it or loose it". Es wird also ein neues Arangement zwischen dem bewussten Verstand und den "sozialen Instinkten" = Moral geformt.
                              Verletzungen im Frontalhirn zeigen entsprechende soziale Defekte.
                              Der Mensch ist nun mal k e i n Einzelwesen, der Wunsch nach Partnerschaft, nach Zugehörigkeit zu einer Gemeinschaft ist die wahre Wurzel der Moral.
                              Erwachsen werden bedeutet unter anderem diesen Wunsch aktiv verstandesmässig zu akzeptieren und in "gefilterte" Handlungen umzusetzen. Die wahre Freiheit des Menschen besteht in der bewussten Akzeptanz seiner eigenen Notwendigkeiten. Freiheit heisst nicht weniger Kontrolle, sondern statt fremdbestimmte Kontrolle, die Eigenkontrolle, die Akzeptanz der selbstgesetzten Handlungsfilter. Die Gedanken sind frei, Moral beginnt erst bei der Handlung.

                              Viele Frustrationen, die z.B. dieses Forum füllen, spiegeln drastisch diese unbewältigte Aufgabe von verstandesmässiger Akzeptanz unserer partnerschaftlichen Instinkte wider.
                              Man "fühlt" zwar das "Bedürfnis" nach Partnerschaft, Liebe, aber schreit gleichzeitig nach Freiheit, Freiheit von allem und jedem, einer Freiheit, die es nicht gibt, Moral ist ein Schimpfwort geworden.
                              An einer Frau fasziniert mich neben den rein "sexuellen Aspekten" zu aller erst ihre moralische Wertewelt, das habe ich immer wieder festgestellt, und daran scheitern die meisten Beziehungen. Es gibt keine Romantik ohne Moral!

                              Schönes Wochenende
                              Paul

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                              • RE: Puhhhh


                                ;-)) jaja, so ist das mit göttlichen und anderen wohlmeinenden herrschaften

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                                • RE: Psychoanalyse?-nicht die Angst bitte!


                                  du hast nicht lange genug nachgedacht
                                  die angst (u.U. sogar die irrationale) ist das resultat einer langen evolution.
                                  die angst ist positiv zu bewerten, denn sie schützt und bewahrt unser leben,
                                  mit ausnahme der irrationalen angst, aber auch hier muss man sehr genau hinsehen!!

                                  die mutter aller angst ist die verlustangst, denk mal konsequent und intensiv darüber nach, was dieser zusammenhang alles zur folge hat und im einzelnen bedeutet.

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                                  • RE: Psychoanalyse?


                                    Haben Sie meine Fragen überhaupt verstanden?

                                    Wieso beschränken sie die Diskussion jetzt auf die Moralpsychologie und in wie fern soll ein Auszug aus der Forschungsliteratur meine Frage beantworten? Ihre Aussage, auf die ich mich in meinem Beitrag bezog, war eine persönliche. Meinen anschließenden Fragen können sie nicht einfach dadurch ausweichen, dass sie mir hier irgendwelche Forschungstheorien servieren.

                                    Ich spezifiziere meine summierende Frage mal ein bischen: Warum handeln sie moralisch, auch wenn ihnen unter keinen Umständen durch amoralisches Handeln ein Nachteil entstünde?

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                                    • RE: Psychoanalyse?


                                      Eine Handlung die aus Angst vor Bestrafung resultiert, ist nicht moralisch motiviert. Darüber sollten sie noch einmal reflektieren.

                                      Warum sollten Sie dann moralisch handeln, wenn ihnen keinerlei auch nur irgendwie gearteter Nachteil daraus entstünde?

                                      Kommentar


                                      • RE: Psychoanalyse?


                                        ...wenn Sie amoralisch handeln? (Ich vermisse hier schmerzlich eine Editier-Funktion.)

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                                        • Das Editieren


                                          ja das ist wirklich ein Nachteil dieser Forumssoftware und ich habe mich auch schon sehr oft darüber geärgert. Insbesonder dann, wenn man in anderen Foren präsent ist, wo das eingentlich schon zum Standart gehört und dann hier ist und einem dieses Manko erst dann bewußt wird wenn es zu spät ist und einen Nachtrag erforderlich macht...

                                          Kommentar


                                          • RE: Psychoanalyse?


                                            1. Warum sollten Sie dann moralisch handeln, wenn ihnen keinerlei auch nur irgendwie gearteter Nachteil daraus entstünde?

                                            - diese "stufe" nehme ich für mich in anspruch:
                                            Stufe 6: Orientierung an ethischen Prinzipien. Befolgen von selbst gewählten ethischen Prinzipien.
                                            ---------------------------------------------
                                            2. Eine Handlung die aus Angst vor Bestrafung resultiert, ist nicht moralisch motiviert. Darüber sollten sie noch einmal reflektieren.

                                            - ich habe sehr intensiv darüber nachgedacht
                                            denken sie bitte zunächst über die determinanten unserer emotionen/motivationen nach.

                                            (es wurde in der von ihnen kritisierten abhandlung über moral bereits erklärt, das moralisches wissen und moral. handeln 2 paar stiefel sind).

                                            ich bleibe dabei - wir handeln aus, wie auch immer gearteten, verlustängsten heraus geleitet.
                                            und trage als begründung vor:
                                            das menschl. zns vermag nur nur solche verhaltensmuster freischalten, die in irgendeiner form eine belohnung bedeuten, sei es das asketische einsiedler leben auf einer einsamen insel, das streben geld, besitz, macht, nach hohen und höchsten politischen ämtern usw. ggf. bishin zu einer entscheidung sogar für den suicid.



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                                            • RE: Psychoanalyse?


                                              Haben Sie meine Fragen überhaupt verstanden?

                                              ja, das habe ich.

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                                              • RE: Psychoanalyse?


                                                Wenn ich das mal cum grano salis zusammenfassen darf, gibt es also keine "echten" Handlungen aus Moralität, sondern immer nur teils mittelbar, teils unmittelbar egoistisch induzierte Handlungen?

                                                Ich verstehe die Stufe 6 jetzt als empirisch im Laufe der Zeit angenommene Prinzipien, die gleichsam in der Abstraktion von Einzelfällen zu allgemeingültigen Regeln geworden sind, die auch dann Gültigkeit beanspruchen, wenn niemand da ist, der zuschaut. Das Befolgen dieser Prinzipien verschafft dem Handelnden dann ein gesteigertes Selbstwertgefühl in der Überwindung des Egoismus, worin letztlich jedoch auch wieder ein Egoismus auf einer höher gestellten Stufe besteht. Verstehe ich Sie da richtig?

                                                Stufe 6 wäre dann allerdings kein Handeln aus Verlustängsten heraus, sondern letztlich ein Handeln aus Eigeninteresse, aber ich vermute an dem Terminus der Verlustangst werden Sie sich hier nicht klammern.

                                                Es wäre allerdings eine niederschmetternde Einsicht, dass echte Moralität nicht möglich, geschweige denn irgendwo wirklich ist. Würden Sie denn die Idee der Moralität zumindest als notwendig für im Resultat moralisches Handeln anerkennen? Man muss sich in jedem Fall der Frage stellen, welche Funktion die Vorstellung von Moralität hat, die wir zweifellos haben, und welcher Herkunft sie ist...

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                                                • RE: Puhhhh


                                                  ob du im Himmel glücklich wärst? ;-))
                                                  Abgesehen davon, glaubst du ja nicht an Gott. Also was würdest du dann im Himmel tun? Nagut Engel hast du ja bisher noch nie direkt angezweifelt; um wenigstens eine Chance zum Singen zu erhalten. *lol*

                                                  Nerea :
                                                  -------------------------------
                                                  da bin ich aber froh..mein Platz im Himmel,an der Seite der Engelchen Hosianna singend, ist mir also fast sicher.

                                                  <Selbst vor Gott, so sagt die Bibel, zählt das Wort nichts, sondern allein die Tat - ein Heide gar, der ohne es zu wissen, den Willen Gottes erfülle, sei durch sein Tun geheiligt.>

                                                  Kommentar

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