#}
  • Sie können sich hier registrieren, um Beiträge zu schreiben. Registrierte Nutzer können sich oben rechts anmelden.

sexuelle Unlust meiner Frau

Einklappen
X
 
  • Filter
  • Zeit
  • Anzeigen
Alles löschen
neue Beiträge

  • sexuelle Unlust meiner Frau

    Hallo liebe Nutzer dieses Forums!
    Mich beschäftigt seit einiger Zeit (seit ca. 3 Jahren) folgendes Problem:
    Zunächst möchte ich allerdings etwas zu meiner Lebenssituation berichten. Meine Frau und ich sind beide 31 Jahre alt und seit 4 Jahren verheiratet. Eine Beziehung führen wir seit 1998. Wir haben 2 Kinder (7 und 3 Jahre alt) und leben in einem kleinen Ort in der Nähe der Nordsee. Ich bin vollzeitbeschäftigt und als Beamter im Schichtdienst tätig. Meine Frau arbeitet seit dem Ende des Erziehungsurlaubs unserer jetzt 3-jährigen Tochter an 2 Tagen in der Woche (8 Wochenstunden).
    Seit der Geburt unserer Tochter im Jahr 2002 (vielleicht auch etwas länger) schlafen meine Frau und ich nur noch sehr selten miteinander (ca. 1-2 mal pro Monat). Zu ca. 95% geht die Initiative allerdings von mir aus. Aus Gesprächen aus unserem Bekanntenkreis weiß ich zwar, daß es nicht unbedingt etwas Ungewöhnliches ist, daß das sexuelle Verlangen einer Frau nach der Geburt eines Kindes für einen gewissen Zeitraum (auch aus verständlichen Gründen => z.B. wenig Schlaf) nachläßt. Allerdings erscheint mir der Zeitraum von jetzt 3 Jahren doch etwas zu lange.
    Meine Frau hatte ihren ersten Geshlechtsverkehr mit 18 Jahren und hatte bis zum Beginn unserer Partnerschaft ca. 20 Sexualpartner. Sie hat noch keinerlei Erfahrungen mit der Selbstbefriedigung gemacht. Wenn wir miteinander schlafen, macht es ihr auch sehr viel Spaß (ihre Aussage), jedoch glaube ich, daß sie noch nie einen Orgasmus erlebt hat, obwohl sie mir das Gegenteil versichert. In meinen vorigen Beziehungen habe ich häufig bemerkt, wenn meine Partnerin zum Höhepunkt gekommen ist (z.B. an den Muskelkontraktionen), was jedoch bei meiner Frau noch nie der Fall gewesen ist. Dau kommt, daß der Ablauf im Prinzip immer derselbe ist: Licht aus, ausziehen, ein paar Minuten küssen und streicheln, miteinander schlafen, fertig.
    Mir würde es wirkich großen Spaß machen, einmal das Licht anzulassen und vor allen Dingen mal etwas Neues auszuprobieren (es würde mir schon reichen, Sachen zu machen, die wir am Anfang unserer Beziehung schon gemacht haben, wie z. B. andere Stellungen oder sich mit dem Mund oder der Zunge zu verwöhnen).
    Vor ca. 2 Jahren hat mich meine Frau allen Ernstes gefragt ob ich wüsste, wo ihr Kitzler ist (die Frage war wirklich ernst gemeint; sie scheint es selber nicht gewußt zu haben). Das hat mich schon, na sag´ ich mal, doch ein wenig schockiert. Ich meine, mit damals 29 Jahren und nach 20 Sexualpartnern sollte man (Frau) seinen/ihren Körper doch eigenlich kennengelernt haben.
    Ich habe meiner Frau zu Weihnachten ´04 einen (finde ich) wirklich niedlichen Vibrator gekauft (von der Firma FunFactory). Ich habe damals versucht, diesen einmal in unserer Liebesspiel einzubauen. Davon wollte sie allerdings überhaupt nichts wissen. Sie sagte nur, daß sie so etwas (noch) nicht bräuchte; und seitdem liegt er bei uns im Kleiderschrank, und wird natürlich nicht benutzt.
    Wenn wir miteinander schlafen, schafft meine Frau es auch nicht, sich einfach einmal gehen zu lassen und mir zu sagen, was sie gerne möchte. Igendwelche traumatischen Erlebnisse in ihrer Kindheit oder Jugend hat sie (soweit ich weiß) nicht gehabt. Meine Frau verhütet seit ihrem 18 Lebensjahr mit der Pille.
    Das sind ersteinmal die wichtigsten Details. Wenn jemand mehr Informationen haben möchte: Einfach nachfragen!
    Da mich die momentane Situaion sehr belastet, wäre ich sehr dankbar, wenn mir jemand weiterhelfen könnte.


  • die theorie


    Störungen des Orgasmus bei der Frau

    Erscheinungsbild, Kernmerkmale und Phänomenologie

    Wohl aufgrund guter Objektivierbarkeit des Orgasmusphänomens stand die Orgasmushemmung bei den weiblichen sexuellen Funktionsstörungen traditionell im Vordergrund sexualtherapeutischer Aktivität. Bei der reinen Form dieser Störung erlebt die Frau Lust zu Sexualität, genießt genitale Aktivität und entwickelt ausgeprägte sexuelle Erregung, doch reicht die Erregungssteigerung trotz ausreichender Intensität und Dauer der Stimulation nicht aus, um die individuell unterschiedliche Orgasmusschwelle zu überwinden. Häufig beklagen Patientinnen, dass ihre Erregung „auf einem Punkt stehen bleibt". Auffällig ist die große Bandbreite weiblicher Orgasmuskapazität: Einige Frauen können bei keiner sexuellen Praktik einen Orgasmus erleben, andere sind zwar durchaus orgasmusfähig, meistens bei Selbstbefriedigung, nicht aber bei Koitus oder anderer Partnerstimulation - als würde die Anwesenheit des Part¬ners den Höhepunkt blockieren. Die klinischdiagnostischen Leitlinien des ICD-10 (WHO 1993) definieren unter
    Orgasmusstörung (F52.3)

    „Der Orgasmus tritt nicht oder nur stark verzögert ein. Dies kann situativ, d.h. nur in bestimmten Situationen, mit psychogener Verursachung, oder ständig auftreten. Bei ständig vorhandener Orgasmusstörung können körperliche oder konstitutionelle Faktoren schwer ausgeschlossen werden, außer durch eine positive Reaktion auf eine psychologische Behandlung. Orgasmusstörungen finden sich bei Frauen häufiger als bei Männern".
    Als Ergänzung beschreiben die Forschungskriterien des ICD-10 (WHO 1994) folgende Variationen:

    1. Ein Orgasmus wurde niemals, in keiner Situation erlebt.

    2. Die Orgasmusstörung ist nach einer Zeit relativ normaler sexueller Reaktionen aufgetreten
    a. generell: die Orgasmusstörung tritt in allen Situationen und mit jedem Partner auf
    b. situativ: bei Frauen: in bestimmten Situationen kommt es zum Orgasmus (z.B. bei der Masturbation oder mit bestimmten Partnern)".

    Diese Kategorisierung geht (bis auf die Benennung hypothetischer Ursachenfaktoren als psychisch oder organisch) über die formalen Beschreibungsmerkmale primär/sekundär bzw. global/situativ kaum hinaus.
    Eine weit umfassendere diagnostische Beschreibung liefert das amerikanische DSM-III-R (APA 1987) und das nachfolgende DSM-IV (APA 1994).
    DSM-III-R beschreibt ausführlich unter 302.73 den gehemmten Orgasmus bei der Frau „als anhaltende oder wiederkehrende Verzögerung oder Fehlen des Orgasmus bei der Frau nach einer normalen sexuellen Erregungsphase, wobei die sexuelle Aktivität vom Kliniker hinsichtlich ihrer Zielrichtung, Intensität und Dauer als ausreichend beurteilt wird. Manche Frauen können bei nichtkoitaler Klitorisreizung einen Orgasmus erleben, erreichen diesen jedoch nicht beim Koitus ohne manuelle Stimulation der Klitoris. Bei den meisten dieser Frauen stellt dies eine normale Variation der weiblichen Sexualreaktion dar und rechtfertigt die Diagnose gehemmter Orgasmus bei der Frau nicht. Dennoch handelt es sich bei einigen dieser Frauen um eine psychische Hemmung, welche die Diagnose rechtfertigt.
    Diese schwierige Entscheidung wird erleichtert durch eine gründliche sexuelle Abklärung, die auch einen Behandlungsversuch erfordern kann."
    DSM-TV ergänzt, dass bei Frauen eine große Variabilität hinsichtlich Art oder Intensität der Stimulation besteht, die zum Orgasmus führt. Die Diagnose sollte auf der klinischen Einschätzung beruhen, dass die Orgasmusfähigkeit der Frau geringer ist als für Alter, sexuelle Erfahrungen und Stimulationsart zu erwarten. Da die Orgasmusfähigkeit bei Frauen mit dem Alter ansteigt, ist die weibliche Orgasmusstörung bei jungen Frauen wahrscheinlich häufiger. Die meisten weiblichen Orgasmusstörungen treten eher lebenslang als erworben auf:
    Wenn eine Frau einmal gelernt hat, wie sie zum Höhepunkt kommen kann, dann ist es ungewöhnlich, dass sie diese Fähigkeit wieder verliert, wenn nicht die sexuelle Kommunikation verarmt oder ein Beziehungskonflikt, eine traumatische Erfah¬rung (z.B. Vergewaltigung), eine affektive Störung oder eine körperliche Erkrankung auftre¬ten. Viele Frauen verbessern ihre Orgasmuskapazität, wenn sie eine breitere Stimulations¬vielfalt erfahren und ihren Körper besser kennenlernen.

    Ein Blick in die Vergangenheit zeigt, dass die westlichen Kulturen historisch mehr am Ergebnis weiblichen Sexualverhaltens (Schwangerschaft) interessiert waren als an der sexuellen Reaktionsfähigkeit der Frau. Wohl um unwägbaren Faktoren, z.B. im Hinblick auf Geburt/unbekannten Vater, vorzubeugen, wurde weibliches Sexualverhalten strengen Regeln unterworfen (s. Heiman & Grafton-Becker 1989). Im viktorianischen Zeitalter des 19. Jahrhunderts hatten „gute" Frauen rein und asexuell zu sein. Starke sexuelle Aktivität bei Frauen galt als be¬handlungsbedürftig - im Gegensatz zur heutigen westlichen Kultur, in der sexuell gehemmtes Verhalten als therapiebedürftig bewertet wird.
    Erst die Jahrhundertwende brachte mit Freud (1905) eine Hinwendung zur weiblichen sexuellen Reaktionsfähigheit. Wenn Freud auch das Vorhandensein des weiblichen Orgasmus anerkannte, so implizierte seine Präferierung des vaginalen über den klitoralen Orgasmus doch im¬merhin, dass die der Fortpflanzung dienende sexuelle Praktik kulturell von höherem Wert sei.
    Die Praktikabhängigkeit spielt gerade bei dieser sexuellen Funktion oder ihrer Dysfunktion im Rahmen von Diagnostik und Behandlung eine große Rolle - ist doch das Orgasmuspro¬blem historisch mit eingreifenden sexualideologischen Vorstellungen befrachtet.
    Seit Freud die Überlegenheit des „reifen" vaginalen Orgasmus über den minderwertigen und „unreifen" klitoralen Orgasmus postulierte, durchzieht die sexualideologische Kontroverse von klitoralem vs. vaginalem Orgasmus die psychoanalytische Theorie, die Literatur der Frauenbewegung und die empirische Sexualwissenschaft.
    Auch wenn die Forschung Freuds These widerlegte und Masters & Johnson (1966) an¬hand ihrer Ergebnisse nachwiesen, dass fast alle Orgasmen Ausdruck desselben neurophysiologischen Prozesses darstellen und durch klitorale Stimulation (direkt oder indirekt) ausgelöst werden, durchzieht die Forderung nach dem vaginalen Höhepunkt bis heute die gesellschaftlichen Vorstellungen und beschwert das Sexualleben auch vieler heutiger Paare. Da nützte es auch nichts. wenn z.B. Sichtermann (1986) po¬lemisch formulierte: .,Ein Orgasmus, wenn er zustandekommt, hat immer eine Geschichte, die Geschichte eines Begehrens und einer Erregung, und wenn eine solche Geschichte gelebt worden ist, dann ist es zweitrangig, wo die Stimulierung erfolgt; [ ...] dann kommt der Orgas¬mus, und sei es - ich übertreibe - der große Zeh, an dem die Frau stimuliert wird"

    Allerdings geben Frauen an, dass sie den durch klitorale Stimulation erreichten Orgasmus als nicht so beglückend wie den , koitalen Orgasmus erleben. Dies wird jedoch in stärkerem Maße mit der psychologisch unterschiedlichen Situation und Bewertung erklärt als mit der Technik der Stimulation.
    Zwar gilt der in der Partnerschaft herbeigeführte Orgasmus gegenüber dem durch Selbstbefriedigung ausgelösten als höherwertig, doch muss der Partner über subtile Kenntnisse und Erfahrungen verfügen, damit die Frau den Orgasmus ohne Unterbrechung und Störung ihrer Erregungssteigerung erreichen kann (Mutke 1984).
    Wir orientieren uns heute an dem Modell einer individuell unterschiedliche Orgasmusschwelle bei Frauen (Kaplan 1987), wobei neben taktiler Stimulation auch weitere Einflussfaktoren (psychologische Hemmungen, Drogen, emotionale Zustände) wirksam sind.
    Die Orgasmusfähigkeit gilt als verteilt in Form einer Glockenkurve:

    An dem einen Pol befinden sich Frauen, die nie einen Orgasmus erlebten,
    gefolgt von Frauen, die nur vom Partner „ungestört", durch Selbstbefriedigung, einen Höhepunkt erreichen können;
    weiter zur Mitte liegen Frauen, die mit gezielter klitoraler Stimulierung in Gegenwart des Partners orgasmusfähig sind
    oder Frauen, die längere koitale Stimulation dazu benötigen (das ist der bevorzugte Bereich aller Histrionikerinnen);
    im höheren Bereich befinden sich Frauen. die durch Koitus schnell orgasmusfähig sind, und am Endpol Frauen, die allein Phantasietätigkeit oder Bruststimulation zur Auslösung des Höhepunktes benötigen.
    Bei Frauen, die an den Endpunkten der Skalen liegen, gilt die diagnostische Zuordnung zu gestört/ungestört als unstrittig.
    Eine kontroverse Bewertung ergibt sich bei den Frauen im mittleren Spektrum der Orgasmusschwellen je nach den zugrunde gelegten Orgasmuskriterien und der Bewertung, die der benötigten Stimulationsform zugeschrieben wird.

    Die heutige Forschung stellt in Zweifel, ob es pathologisch ist, wenn eine Frau klitorale Stimulation bevorzugt oder benötigt, um einen Orgasmus zu erreichen. Kaplan erklärt dezidiert, sie betrachte Frauen „als normal, die im Zusammensein mit ihren Partnern bei lilitoraler Stimulierung orgastisch sind" (1987: 35).

    Frauen benötigen im allgemeinen eine länger dauernde Stimulation hinsichtlich Vorspiel und Koitus als Männer, um zum Höhepunkt zu gelangen. Für Masturbation scheint dieses nicht zu gelten. Allerdings verfügen Frauen über eine viel größere Variationsbreite sexueller Stimuli, die zum Orgasmus führen. Sie benötigen jedoch oft eine jahrelange Lernphase, um die für ihren Erregungsaufbau adäquaten Stimulationstech¬niken zu erkunden. Frauen mit der Fähigkeit zu multiplen Orgasmen behalten diese Reaktionsmöglichkeit ein Leben lang. Für die weibliche reproduktive Rolle stellt der Orgasmus keine Voraussetzung dar, während der Mann für die Fortpflanzung auf Orgasmus/Ejakulation angewiesen ist (Hertoft 1989).
    In der Regel wird der gelegentlich ausbleibende Orgasmus nicht als Problem erlebt, es sei denn, es kommen eigene oder fremde Normen, Erwartungen und Orgasmus-Mythen ins Spiel.
    Diese gehen oft einher mit Zweifeln der Frau an ihrer weiblichen und sexuellen Kompetenz, da sie sich anderen Frauen unterlegen fühlt, oder mit Hilflosigkeit des Partners, der sich in seiner Männlichkeit verunsichert fühlt, wenn trotz zärtlicher und geduldiger Mühegabe der Orgas¬mus der Frau ausbleibt. Und selbst wenn er der Frau gelingt, sollte er zeitgleich mit dem des Partners eintreten - eine immer noch verbreitete Norm, die weiterhin das Sexualleben vieler Paare belastet. Leider resultiert daraus nicht selten, dass Frauen einen Orgasmus vortäuschen - eine kurzfristige Entlastung, welche die Frau jedoch ihrem eigenen Erleben entfremdet und ihre grundsätzlichen Probleme nicht löst.
    Darling & Davidson (1986) berichteten, dass 5814 ihrer Versuchspersonen bereits einen Orgasmus vorgespielt hatten, sei es, um den Partner nicht zu enttäuschen, sei es aus Angst, als sexuell unfähig zu gelten, oder um unangenehmen Koitus abzukürzen.
    In der Tat haben Männer es schwer zu erkennen, ob die Frau beim Geschlechtsverkehr einen Orgasmus erlebt. Michael et al. (1994) berichteten, dass 44% ihrer männlichen Studienteilnehmer annahmen, die Partnerin sei immer zum Höhepunkt gelangt, während dies nur 2914 der Frauen selbst angaben.
    Dagegen schätzten die Frauen ihre Partner korrekt ein.
    Obwohl weibliche Sexualfunktion und Zufriedenheit in der Forschung häufig vom Orgasmuskriterium determiniert wird, scheinen viele Frauen eine Sexualität zu bevorzugen, die nicht unbedingt zum Orgasmus führt, wodurch sie in der heutigen orgasmuszentrierten Kultur leicht in Konflikt mit ihren eigentlichen Bedürfnissen geraten können. Masters & Johnson (1966) fanden zwar heraus, dass die physiologisch intensivsten Orgasmen durch Selbstbefriedigung entstanden, doch bewerten viele Frauen Partneraktivitäten, unabhängig vom Orgasmuserleben, als begehrteste und befriedigendste Aktivität. Die nicht partnerbezogene Selbstbefriedigung wird dagegen häufig als unnormal oder als nur halbwertiger Ersatz empfunden.
    Hite (1977) befragte Frauen nach ihrem größten Vergnügen beim Sex. Am häufigsten wurde benannt: „Emotionale Intimität, Zärtlichkeit, Nähe, Gemeinsamkeit, tiefe Gefühle mit einer geliebten Person" (597).
    Wenn auch im Hite-Report (1977) die meisten Frauen äußerten, dass ihnen beim Sex emotionale Intimität, Zärtlichkeit und tiefe Gefühle für eine geliebte Person am Wichtigsten seien, zeigen klinische Erfahrungen, dass viele Frauen diese Gefühle nicht durch Sexualität zu erfahren suchen. De sexualmedizinische Behandlung zielt deshalb darauf ab, eine Verbindung zwischen diesen Grundbedürfnissen und der Sexualität herzustellen.

    Michael und Mitarbeiter (1994) resümierten in ihrem amerikanischen Report über die Liebe in den 90ern ganz explizit: „Obwohl die meisten Frauen angeben, nicht immer zum Orgasmus zu gelangen, scheinen sie doch mit ihrem Sexualleben zufrieden zu sein".
    Als für sie unerwartetes Ergebnis (angesichts des Medienkults um den Orgasmus, seine Erreichbarkeit und Bedeutung für die körperliche Befriedigung) wurde kein eindeutiger Zusammenhang zwischen dem Orgasmus und einem erfüllten Sexualleben gefunden. Obwohl nur 29% der Frauen bei jedem Sexualkontakt einen Orgasmus erlangten, berichteten 40% von außerordentlicher körperlicher und seelischer Zufriedenheit mit ihrem Sexualleben.
    Die Anzahl überaus zufriedener Männer betrug dagegen, trotz 75% immer erreichten Orgasmus, auch nur 40%.
    Die Autoren schließen:
    „Offenbar ist aber ein angenehmes Sexualleben mehr, als bei jedem Geschlechtsverkehr zum Orgasmus zu gelangen, und nicht jeder, der jedesmal zum Höhepunkt kommt, hat auch ein glückliches Sexualleben".
    Dennoch stellte die „Unfähigkeit zum Orgasmus" in der Untersuchung ein Hauptproblem der heutigen amerikanischen Frauen dar (nach „mangelndem Interesse an Sexualität").
    Nur 29% der befragten Frauen gelangten beim Koitus „immer" zum Orgasmus,
    ca. 40% „meistens",
    rund 25% erlebten nur „manchmal" oder „selten" einen Höhepunkt,
    4% „nie".

    Dass Orgasmusfähigkeit nicht gleichgesetzt werden kann mit Orgasmusfähigkeit bei Partnersexualität demonstrierte eine ältere Studie: 46% „glücklich" verheirateter Frauen klagten über Orgasmusprobleme, obwohl nur 15% von Orgasmusunfähigkeit berichtet hatten (Frank et al. 1978).
    Für viele Frauen scheint es schwierig zu sein, ihr Orgasmuspotential in der Partnersexualität zu aktualisieren.

    Die Determinanten weiblicher Orgasmusfähigkeit und die Ursachen von Orgasmusproblemen sind trotz vieler Theorien nicht endgültig ge¬klärt.
    Sicherlich handelt es sich um das Zusammenwirken unterschiedlicher Variablen, das heißt körperlicher, psychologischer und soziokultureller Faktoren.
    Als globale psychische Beeinträchtigung für das Orgasmuserleben wurde Angst identifiziert (Masters & Johnson 1970; Kaplan 1974; Mutke 1984). Heiman & Grafton-Becker (1989) vermuten, dass es viele unterschiedliche Formen von Angst gibt, die mit unterschiedlichen Orgasmusmustern verknüpft sind. Die Angst kann auch von anderen Gefühlszuständen wie Ärger, Ekel. Schuldgefühl überlagert sein. Es sind bis heute keine konsistenten empirischen Befunde über Faktorenkonstellationen verfügbar, die zwischen Frauen mit und ohne Orgasmusfähigkeit trennen. Wahrscheinlich gibt es mehr Unterschiede als Ähnlichkeiten zwischen Frauen mit Orgasmusproblemen.

    Psychoanalytisch betrachtet wird die Übertragung des klitoralen auf den vaginalen Orgasmus nicht mehr als „Reifeziel" betrachtet.
    Aus gegenwärtiger Sicht ist die Fähigkeit zum vaginalen Orgasmus verknüpft mit der Fähigkeit der Frau zu einer intimen Beziehung zu einer anderen Person. Diese Fähigkeit wird heute mit der frü¬hen Mutterbeziehung in Verbindung gebracht. Eine emotional nahe Mutter-Tochterbeziehung formt eine Selbstidentität, die teilweise von Bezogenheit zu anderen Menschen bestimmt ist.
    Nach Stiver (1984) ist das Angewiesensein der Frauen auf Beziehungen nicht als ein pathologisches Abhängigkeitssyndrom, sondern als ein normaler Teil ihrer Selbstdefinition zu betrachten.
    Als „Fallstrick" resultiert für die erwachsene Sexualfunktion, dass intime Beziehungen auch bedrohlich erlebt werden können, weil sie die frühere Verschmelzung mit der Mutter wieder beleben können - sei es z.B. in der Form, Bedürfnisse anderer (früher der Mutter, heute des Partners) erfüllen zu müssen. Da klare innere Grenzen notwendig sind, um Intimität tolerieren zu können, können Näheängste entstehen, resultierend in Feindseligkeit gegenüber dem Partner und einem gehemmten Orgasmus.
    Eine Frau muss sich in ihrer Selbstidentität sicher genug fühlen, um den Partner ohne Angst vor Selbstverlust körperlich „in sich aufnehmen- zu können.
    Eine schon ältere Studie von Fisher (1973) liefert die bisher vollständigsten Aussagen über die Beziehung des weiblichen Orgasmus zu Persönlichkeitsvariablen und lebensgeschichtlichen Hintergrunddaten.
    Fisher hält die Qualität der frühen Vater-Tochter-Beziehung für eine signifikante Determinante der weiblichen Orgasmusfähigkeit.
    Sein Ergebnis besagt, dass anorgastische Frauen häufig die ersten Liebesobjekte (besonders Väter) als unzuverlässig erlebt und ihre Erfahrungen und Verlustängste auf spätere Liebesobjekte übertragen haben.
    Als Ergebnis ist ein höheres Bedürfnis entstanden, starke Erregungssituationen, die das Potential für Kontrollverlust beinhalten, zu kontrollieren. Trotz fehlender Replikation dieser Studienergebnisse gelten sie für die klinische Tätigkeit als nützliche Arbeitshypothese.
    Die Determinante Angst vor Kontrollverlust wird auf unterschiedlichem theoretischen Hintergrund als wichtiger Ursachenfaktor für Orgasmusprobleme benannt. Aus psychoanalytischer Sicht können Orgasmusstörungen eintreten, wenn aufgrund der regressiven Komponenten von Hingabe und Loslassen ein Übermaß an Kontrolle der körperlichen Funktionen stattfindet.
    In einer Studie von Bridges et al. (1985) zeigten Frauen, die sich bei Alkoholgenuss gern „treiben lassen" und ihre Gedanken und Bewegungen bei Koitusende weniger kontrollieren konnten, eine höhere koitale Orgasmusfrequenz.
    So ist zu vermuten, dass stark kontrollierte Frauen weniger orgasmusfähig sind - wie es bei sexuell missbrauchten Frauen, für die Kontrollverlust extrem bedrohlich ist, auch häufig deutlich wird. Diese Frauen mit traumatischen sexuellen Erfahrungen erleben das Sich-Gehen-Lassen beim Orgasmus, das eine Kontrollrücknahme erfordert, als besonders bedrohlich.
    Als weiterer Hemmfaktor für den Orgasmus entwickelt sich oftmals bei fortschreitendem
    Vorspiel und Koitus ein gedankliches Fixiertsein auf das Erreichen des Höhepunktes sowie eine ständige Selbstbeobachtung des Erregungslevels mit verstärkter Wahrnehmung ablenkender innerer und äußerer Reize, wodurch die Erregungssteigerung behindert wird.

    Nach kognitiv-behavioraleni Verständnis wird das Orgasmusproblem mit lerntheoreti¬schen Überlegungen erklärt. Sexuelles Verhal¬ten ist durch Angst oder Schmerz aversiv konditioniert, wodurch Entspannung, Erregung und Orgasmus gehemmt werden.
    Auch Mangel an angemessener Bestätigung für sexuelle Verhaltensweisen kann in gestörter Einstellung zu Sexualität und sexueller Vermeidung resultieren.
    Als mit Anorgasmie verknüpfte Faktoren gelten weiterhin: schlechtes Selbstbild, Außenseitergefühl, Unfähigkeit, sexuelle Wünsche zu verbalisieren. Letzteres bestätigend fanden Kelly et al. (1990) in einer Studie heraus, dass die Frauen mit Orgasmusproblemen ein größeres Unwohlsein bei der Kommunikation über ihren Wunsch nach direkter klitoraler Stimulation durch den Partner und eine negativere Einstellung gegenüber Selbstbefriedigung zeig¬ten. Des weiteren wiesen sie auch ein stärkeres sexuelles Schuldgefühl und Verhaftetsein in Sexualmythen auf.

    Barbach (1980) führte als Ursachen für weiblichen Orgasmusmangel auch eine Reihe „nichtpathologischer" Faktoren an:

    1. Informationsmangel,

    2. Mythos vom „reifen" vaginalen und „unrei¬fen" klitoralen Orgasmus,

    3. Glaube an eine „richtige" sexuelle Reaktion,

    4. Zuschreibung der weiblichen Rolle als passiv und angepasst,

    5. Angst vor Kontrollverlust als Ergebnis kultureller Indoktrination, dass Frauen die damenhaft zurückhaltende Rolle einzunehmen hätten.

    In der Tat ist es schwierig, die weibliche Orgasmushemmung vom sozialen Kontext zu trennen, in dem Frauen ihre Sexualität lernen und erfahren.
    Stock (1984) benannte weibliche sexuelle Skripts als typisch für anorgastische Frauen, z.B. das „good girl"-Skript (passiv, gehorsam, nett) oder das „sleeping beauty"-Skript (passiv auf den Mann wartend, der Erregung und Orgasmus erweckt). „Gute" Mädchen zügeln das sexuelle Drängen der jungen, „lose" Mädchen erfreuen sich des Sexes (auf Kosten von Respekt und Ehepotential).
    Nach dem Unterdrücken ihrer Sexualität während der Ado¬leszenz haben viele Frauen es schwer, später im Kontext einer legitimierten Beziehung sexuell „loszulassen". Auch bewerten manche Männer, die ihrerseits das „nice girl"-Skript internalisiert haben, sexuell ungehemmte Frauen als suspekt.
    Die diagnostische Einschätzung der Orgasmusfähigkeit der Frau stellt den Kliniker vor keine leichte Aufgabe:
    „Die Definition der Orgasmus-Störung ist kontrovers, weil es bisher noch nicht gelungen ist, Spielbreite und Grenzen der weiblichen Orgasmus-Reaktion zu definieren" (Kaplan 1987: 35).
    Frauen zeigen in der Tat eine hohe Bandbreite in Bezug auf ihre Orgasmuskapazität. Die Fähigkeit, den sexuellen Höhepunkt zu erreichen, variiert in Abhängigkeit von individuell unter¬schiedlich benötigten Stimulationsformen sowie von der individuell unterschiedlichen Schwelle des Orgasmusreflexes (um im Denkmodell von Kaplan zu bleiben).
    Die diagnostisch als „normal" zu betrachtenden Grenzen des Orgasmusreflexes sind bisher nicht bekannt, und die unterschiedlichen Stimulationsformen zur Erreichung des Orgasmus haben, wie schon ausführlich beschrieben, seit Freud zu heftigen Kontroversen in der Bewertung geführt.
    Diagnostisch unterscheiden wir nach koitaler, Partner- und Selbststimulation. wobei Frauen, die mit klitoraler Stimulierung orgasmusfähig sind, als ungestört zu betrachten sind.
    Dem schließt sich auch Langer (1991) an, der empfiehlt, die Unfähigkeit zum koitalen Orgasmus. zumal ohne gleichzeitige klitorale Stimulation, nicht unbedingt als ,.Störung" zu scheu, "sondern im Kontext unterschiedlicher physiologischer Schwellen und psychologischer Bereitschaften" (179). Andere Therapeuten betrachten Frauen, die nicht koital orgasmusfähig sind, als „gestört", auch wenn sie bei klitoraler Stimulation multiple Orgasmen erleben können.
    Diese unterschiedliche Bewertung, die auch immer noch in der Bevölkerung verbreitet ist, macht die Diagnose der Orgasmusstörung schwierig und ihre Abhängigkeit von ideologischen Einflüssen deutlich.
    Aus den vielfältigen Erscheinungsformen des Orgasmus ist abzuleiten, dass diagnostisch eine Reihe von Subtypen des Orgasmuskontinuums abzuklären sind.

    Die Bilder umfassen z.B.

    - primär anorgastische Frauen, die bei keiner Praktik je einen Orgasmus erlebten,

    - Frauen, die nur bei Selbststimulation orgas¬musfähig sind, nicht aber bei Partnerkontakt,

    - Frauen, die nie oder selten einen vaginalen Orgasmus erleben,

    - Frauen, die koital nur bei gleichzeitiger klitoraler Stimulation einen Höhepunkt erreichen können, und andere Varianten.

    Bei keiner Störung sexuellen Erlebens und Verhaltens erscheint die Abgrenzung zwischen normalem und pathologischem Verhalten als so willkürlich wie bei diesem Problembereich.

    Die diagnostische Bewertung, ob es sich bei den obigen Orgasmusformen im Einzelfall um „psychische Hemmung", d.h. „Störung", handelt oder um Stimulationsdefizite, Erregungsmangel, partner- oder situationsbezogene Ursachenfaktoren, die bei eigentlich vorhandener Orgasmusfähigkeit der Frau den Höhepunkt verhindern, muss laut DSM-III-R und DSM-IV vom Kliniker vorgenommen werden. Allerdings erscheint das Kriterium des „klinischen Urteils" als kritisch, da es die Gefahr der Pathologisie¬rung von normalen Variationen der Orgasmuskapazität beinhaltet. Ein sexuelles Reaktions¬muster, das auch ohne Orgasmus Erregung und Befriedigung vermittelt, kann auf dem weiblichen sexuellen Reaktionskontinuum eine normale Spielbreite darstellen. Die Grenzen des klinischen Urteils zeigen sich auch dann, wenn der Kliniker z.B. zwischen inadäquater Stimulation („ungestört") und Orgasmus-Hemmung („gestört") zu differenzieren hat oder individuell unterschiedliche Orgasmusschwellen bewerten muss. Tiefer (1988) schlägt vor, ein weiblich definiertes Modell sexueller Störungen zu entwickeln, das auf den vielfältigen Erfahrungen, Präferenzen, Zielen und Lebenshintergründen von Frauen basiert. Auch Hertoft (1989) bezieht sich diagnostisch auf die Bewertung der Frauen selbst, indem er beschreibt, dass „viele Frauen, die bei objektiver Betrachtung nicht voll orgastisch potent sind, dies aber nicht als Mangel empfinden und deshalb nicht behandelt werden wollen, es sei denn, dass sie einem Druck, z.B. seitens ihres Partners, einer Gruppe, der Medien, anderer Frauen, ausgesetzt sind. Wie schon gesagt, muss der eigentliche Maßstab für die Befriedigung der Frau ihr eigenes Erleben sein und nicht die Überlegung, ob dies zu einem bestimmten von anderen vorgeschriebenen Muster passt, so wohlmeinend solche Vorschläge auch sein mögen" (151).
    Das Diagnoseproblem der Orgasmusstörung muss auch unter dem Aspekt der Schwierigkeit beurteilt werden, ob die vorhergehende sexuelle Erregungsphase für das Orgasmuserleben ausreichend ist (Leiblum 1998).
    Während einige Frauen lediglich Phantasien oder Bruststimulation benötigen, ist für andere Frauen ausgedehnte klitorale Stimulation erforderlich, um die Erregung bis zur Orgasmusreaktion zu steigern. Angesichts der unterschiedlichen weiblichen Anatomie und Physiologie, der unterschiedlichen Orgasmusschwelle zu verschiedenen Zeiten und bei verschiedener Stimulation, wurde sogar angeregt, situative Anorgasmie überhaupt nicht als Sexualstörung zu betrachten.
    Nichtsdestoweniger herrscht Einigkeit, dass bei der Diagnostik von Orgasmusproblemen eine detaillierte Erfassung nicht nur des Sexual¬verhaltens zu erfolgen hat, sondern auch des Beziehungskontextes, in dein sexuelle Aktivität stattfindet.

    Organische Ursachen und ihre Diagnostik

    Es empfiehlt sich, wie in ICD-10 (F 52.3) die weibliche Orgasmusstörung als Einheit zu betrachten und - bei Berücksichtigung der Ausführungen zu organischer Verursachung von Erregungsstörungen - nicht vorrangig nach DSMIV (302.73) als verzögerten oder fehlenden Orgasmus .,nach einer normalen sexuellen Erregungsphase" zu definieren.

    Im Gegensatz zu erregungsassoziierten vasoreakti¬ven Prozessen geht es beim Orgasmus schwerpunktmäßig um die Aktivierung der circumvaginalen bzw. Beckenbodenmuskulatur, die über den Nervus pudendus geleitet wird. Da dieser Nerv (außer seiner Afferenz-Funktion) auch für die Kontrolle der vesikalen und analen Sphinkteren „zuständig" ist, müssen bei deren Störung auch Orgasmusprobleme neuro-urologische Aufmerksamkeit finden.

    Das Spektrum weiblicher Orgasmusfähigkeit bzw. -gestörtheit ist so bekannt, dass es an dieser Stelle keiner Erwähnung bedürfte, wenn es nicht in der Vergangenheit Spekulationen über organische Verursachungsfaktoren angestoßen hätte:

    1. Orgasmusfähigkeit durch Phantasie oder zärtliche Interaktion allein;

    2. die Fähigkeit von schätzungsweise 20 bis 30°% der Frauen, Orgasmus durch Koitus ohne jede direkte klitorale Stimulation erreichen zu können;

    3. koitale Orgasmusfähigkeit, die der Bahnung und/oder Begleitung durch klitorale Stimulation bedarf;

    4. Frauen, die in Gegenwart eines Partners durch keinerlei Stimulation zum Orgasmus kommen können, wohl aber (phantasiebegleitet) durch Selbststimulation;

    5. totale (lebenslange) Anorgasmie, die als Störung erlebt bzw. erlitten wird;

    6. Frauen, die aus koitaler oder nicht-koitaler Zärtlichkeit Zufriedenheit gewinnen, ohne einen Orgasmus zu vermissen, dessen Fehlen also auch nicht als Störung empfinden.

    Obwohl theoretisch jedwede Krankheit oder Nebenwirkung von Pharmaka, die die lntaktheit der orgasmusrelevanten Strukturen beein¬trächtigt, Orgasmusstörungen verursachen kann, gelten diese zu Recht als im allgemeinen psychisch verursacht und - bei gegebener Indikation- sexualtherapeutisch behandelbar. Die erwähnten somatologischen Spekulationen galten der „Kräftigung" der Beckenbodenmusku¬latur, der angeblichen Notwendigkeit der Lösung „klitoraler Adhäsionen", dem überbewerteten „Gräfenberg-Punkt".
    Sie gipfelten in (tatsächlich durchgeführten) Operationen (!!!) zur „Verbesserung" der Beziehung zwischen Klitoris und Vagina - ausgehend von der Vorstellung einer anatomisch „falschen" Plazierung der Klitoris, die deshalb beim Koitus nicht die erforderliche Reibung erfahren würde (Burt & Burt 1975).
    Sieht man von der Absurdität dieses Unterfangens ab und vergegenwärtigt sich die enorme Variationsbreite vulvärer Strukturen - was auch für ratsuchende Frauen therapeutische Bedeutung haben kann -, so bleibt die interessante Frage, ob diese von möglicher Relevanz für die koitale Orgasmusschwelle sein könnte.
    Dem Versuch, eine kompakte Übersicht organischer Faktoren zu vermitteln, die mit einiger Wahrscheinlichkeit Orgasmus beeinträchtigend wirken, muss vorangestellt werden, dass in erster Linie dann nach solchen Faktoren gesucht werden muss, wenn eine früher orgasmusfähige Frau anorgastisch wird - vorausgesetzt, dass dies nicht durch psychologische Krisen gleich welcher Art ausgelöst wurde.
    An erster Stelle sind Beeinträchtigungen nervaler Strukturen oder Mechanismen zu nennen, die den Orgasmusreflex vermitteln. Am häufigsten sind „chemische" Beeinträchtigungen, also solche durch Pharmaka (unter Einschluss von Drogen): Nebenwirkungen von Antidepressiva sowie Neuroleptika, wie sie bereits zuvor an mehreren Stellen besprochen wurden (diese sind stets in Bezug zur Grundkrankheit zu setzen, mitunter durch Umstellung auf ein anderes Präparat zu lindern, nicht selten aber leider zu akzeptieren); Substanzen (v.a. Antihy¬pertensive) mit Blockade von (zumal) Alpha-Adrenozeptoren; schließlich v.a. Sedativa, Narkotika und Alkohol in zu hoher Dosierung. Eher seltenere Verursacher von Orgasmusstö¬rungen sind neurologische Erkrankungen oder Läsionen - so gut wie immer im Zusammen¬hang mit dem Gesamtbild des neurologischen Syndroms zu sehen:
    a) Unter den Erkrankungen des Rückenmarks hat die Multiple Sklerose größte Bedeutung;
    b) Schädigung peripherer Nerven hat Auswirkungen bei diabetischen oder alkoholischen Neuropathien (mit möglicher Schädigung der Klitorissensibilität), bei altersbedingten Fibrosierungen in der Klitoris, bei Spinalstenose (mit motorischen und/oder sensorischen Beeinträchtigungen) und bei Wurzelkompressionen, hier hauptsächlich schmerzbedingt;
    c) chirurgische Interventionen haben (selten) Bedeutung bei Läsionen sympathischer Strukturen thorako-lumbal, retroperitoneal-paravertebral und aorto-iliacal;
    d) Querschnittsläsionen des Rückenmarks können sich sakral durch Unterbrechung sensorischer Afferenz oder thorakal durch Blockierung sympathischer Efferenz auswirken.
    Endokrine und metabolische Störungen wirken sich weitreichender als auf den Orgasmus aus. Hier ist zu erinnern an Testosterondefizienz, unterschiedliche Störungen der Neurotransmission, Schilddrüsenunterfunktion sowie an Störungen der Nebennierenrinden- und Hy¬pophysenfunktion.

    Therapieoptionen
    Wie bereits verdeutlicht, gibt es heftige Kontroversen um die Bewertung der weiblichen Orgas¬muskapazität als „gestört" oder „normal" und damit um eine Behandlungsnotwendigkeit. Unabhängig davon suchten und suchen jedoch auch heute viele Frauen therapeutische Hilfe, weil sie darunter leiden, dass sie gar nicht, zu selten oder zu mühsam bei sexuellen Aktivitäten zum Höhepunkt gelangen - oder nicht den „richtigen" (= koitalen) Orgasmus erreichen können.
    Das Ziel der Behandlung von Störungen des Orgasmus besteht darin, die Neigung der Patientin, zwanghaft auf ihre präorgastischen Emp¬findungen zu achten, zu modifizieren und es ihr auf diese Weise zu erleichtern, sich erotischen Gefühlen hinzugeben, da dieses „eine notwendige Voraussetzung für das orgastische Loslassen ist" (Kaplan 1979: 35).
    Was den genitalen Bereich betrifft, ist die Situation so zu strukturieren, dass die Patientin unter Bedingungen vollständiger Ungestörtheit und Entspannung optimale Klitorisstimulation erhält. Gleichzeitig muss sie von zwanghafter Selbstbeobachtung abgelenkt werden. Für Patientinnen, welche diese Schritte allein durch¬führen, kann die Ablenkung durch erotische Phantasien, durch Lesen von erotischer Litera¬tur oder durch Betrachten von Bildern oder Filmen (in der Regel keine für Männer gemachte Pornographie) erfolgen.
    Die sexualmedizinische Behandlung bleibt nicht auf einer vorder¬gründig genitalen und technischen Ebene stehen, sondern wird von Anfang an die Ebene der Beziehung im Blick haben und sexuelle Übungen in dieses größere Ganze integrieren.

    Man unterscheidet zwischen der Behandlung der totalen Anorgasmie, der Anorgasmie im Partnerbezug sowie der koitalen Anorgasmie und bietet je spezifische Behandlungsmaßnahmen an.
    Einige Frauen haben noch niemals einen Höhepunkt erlebt (totale Anorgasmie), vielleicht aus Mangel an richtiger Stimulation oder weil der Orgasmusreflex im Übermaß gehemmt ist. Übereinstimmend gilt bisher als effektivste Stimulationstechnik die Selbstbefriedigung, die der Frau erlaubt, die für sie optimale Stimulierung zu identifizieren und sie gleichzeitig von Hem¬mungen entlastet, die aufgrund von Beobachtung und Erwartungsdruck durch einen Partner behindernd vorhanden sein können.
    Voraussetzung ist, dass die Frau eventuelle Vorurteile und Schuldgefühle gegenüber Masturbation in den Therapiesitzungen abbauen kann.
    Für viele Frauen ist der Hinweis hilfreich, dass es sich hier ja nicht um die von ihnen abgelehnte „Selbst"-Befriedigung (als Selbstzweck oder ver¬meintliche „Ersatzhandlung") handelt, sondern um einen Weg, die Beziehung zu sich selbst als auch zum Partner zu verbessern.
    Des weiteren müssen unbewusste Orgasmushemmungen, de¬ren Wurzeln häufig in Sexualverboten der Kindheit liegen, in den Therapiesitzungen durchgearbeitet werden - seien es Ängste um Bestrafung für sexuelle Lustempfindungen, seien es Schuldgefühle in Bezug auf Lust und Glück. Auch Informationsvermittlung zur Masturbationstechnik kann hilfreich sein, sowie die Ermuti¬gung der Patientin, die sie stimulierenden sexuellen Phantasien zu erkunden.
    Wie sehr tief ver¬wurzelte Sexualverbote die Entfaltung des Or¬gasmuserlebens behindern können, demon¬striert die folgende Fallvignette:

    Fallbeispiel: Primäre Anorgasmie

    Die 24-jährige Frau C. leidet darunter, in der neunjäh¬rigen Beziehung zum Freund noch nie einen Orgasmus erlebt zu haben. Erst nachdem die Patientin jahrelang den Höhepunkt vorgespielt hatte, gelang es ihr, mit dein Partner über das Problem zu sprechen. Obwohl das Paar sexuell viel experimentiert (verschiede¬ne Stellungen, variantenreiches Vorspiel), ist der Orgasmus bisher nicht gelungen. Der Freund fürchtet inzwischen, es liege an ihm, und leidet unter dem Mangel. Manchmal hat die Patientin schon ganz die Lust zu sexueller Aktivität verloren, die ihr sinnlos erscheint. .wenn ich zum Schluss doch nichts davon habe.
    Manchmal jedoch kann sie den Sexualkontakt genießen, auch wenn der Höhepunkt fehlt. Der verständnisvolle und bemühte Partner gibt ihr die von ihr gewünschte Stimulation, über die sie ohne Scheu mit ihm sprechen kann. Auch durch Selbststimulation kann sie hohe Erregungsstufen erreichen, jedoch nicht den Orgasmus. Eine Steigerung ihrer Erregung tritt auch ein durch „merkwürdige" anregende Gedanken und Phantasien ..von brutalen Männern", die sie hinterher beunruhigen. „Ich verstehe mich selbst nicht." ..In dem Moment kann ich die Phantasien genießen, hinterher denke ich: 'Oh Gott, das gehört sich nicht'." Wenn Frau C. erregt ist, bricht sie die Selbst¬stimulation plötzlich ab, muss aufstehen und sich die Hände waschen. .,Als habe ich mich beschmutzt und muss mich wieder reinwaschen." „Als wenn ich es mir selbst verbiete. Ich breche es ab, wenn es besonders schön ist." Frau C. schämt sich auch wegen ihres Körpers, an dem sie viel auszusetzen hat. Sie hat große Hemmungen, sich dem Partner nackt zu zeigen.
    Auch FKK oder Sauna lehnt sie ab. „Man tut das nicht."

    Es wird deutlich, dass bei dieser Patientin zu¬nächst die Bearbeitung der tief liegenden Sexualverbote bzw. ihrer „sexuellen Weltanschauung" in den Mittelpunkt der sexualtherapeutischen Maßnahme treten muss. Die Unfähigkeit. durch Koitus zum Höhepunkt zu kommen, ist bei Betrachtung der weiblichen Anatomie und Physiologie nicht überraschend, da der sensorischen Stimulation im Bereich der Klitoris in der Regel große Bedeutung für die Auslösung des Orgasmus zukommt. Dafür bietet der Ge¬schlechtsverkehr mechanisch gesehen keine günstige Voraussetzung, wenn auch der Koitus psychologisch betrachtet eine stark erregende und emotional befriedigende Reizqualität beinhaltet. Wahrscheinlich können nur Frauen mit relativ niedriger Orgasmusschwelle durch Koitus allein (ohne klitorale Stimulation) zum Höhepunkt kommen - das sind nach Schätzungen nur ein Drittel bis die Hälfte der amerikanischen Frauen -, wobei die übrigen entweder intensivere klitorale Stimulierung benötigen (mit der Diagnose „nicht pathologisch gehemmt") oder aufgrund seelischer Hemmungen eine hohe orgastische Schwelle aufgebaut haben. Erstere profitieren von Bestätigung und Beratung, letztere benötigen sexualtherapeutische Maßnahmen.
    Als hilfreich erweist sich das sog. „Brücken-Manöver", das darauf zielt, die Frau klitoral bis kurz vor, nicht hinein in den Orgasmus zu stimulieren und dann die koitalen Beckenbewegungen den Orgasmusreflex auslösen zu lassen. Dies ist eine „Brücke zwischen klito¬raler Stimulierung und Koitus" (Kaplan 1987: 40).
    Unabhängig von der Stimulationsform stellt jeder Orgasmus normalerweise eine lustvolle Erfahrung dar, vorausgesetzt, dass keiner der Partner den nichtkoitalen Orgasmus als das „Zweitbeste" ansieht. Das sexualtherapeutische Vorgehen besteht allerdings nicht nur aus mechanischen Übungen, sondern auch aus durchgreifenden Haltungsänderungen der Frau, um z.B. Verantwortung für die eigene Befriedigung zu übernehmen, sicherzustellen, ausreichend stimuliert zu werden und sich nicht gänzlich auf Sensibilität und Entgegenkommen des Partners zu verlassen. Dazu gehört auch, die eigenen se¬xuellen Bedürfnisse akzeptieren zu lernen statt Sexualität als Mittel zu betrachten, dem Mann zu gefallen.
    Bei aller therapeutischen Vielfalt wird der „Kampf" um den weiblichen Orgasmus aber auch häufig in Frage gestellt. Jedenfalls ist der Orgasmuszwang, der seit der sog. sexuellen Revolution auch die Frauen erreicht hat, ebenso kritisch zu betrachten wie der schon ältere Potenzzwang auf Seiten der Männer. Auf jeden Fall ist es wichtig, den Frauen in der Therapie zu vermitteln, dass es keinen „einzig richtigen" oder „normalen" Orgasmus gibt, sondern dass dieser durch vielerlei Stimulierungsarten aus¬gelöst werden kann, die nicht auf Penis-Vagina Kontakt begrenzt sind. Es würde vielen Frauen zu größerer Befriedigung und vielleicht besserer Funktion verhelfen, wenn die große Bandbreite weiblicher sexueller Reaktionen mit verschiede¬nen Orgasmusarten und unterschiedlichen Formen von sexueller Stimulation akzeptiert würde und das Dogma von einem einzigen Orgasmus ¬oder Stimulationstyp aufgegeben würde.

    Kommentar


    • RE: sexuelle Unlust meiner Frau


      Bä-muh schrieb:
      Vor ca. 2 Jahren hat mich meine Frau allen Ernstes gefragt ob ich wüsste, wo ihr Kitzler ist (die Frage war wirklich ernst gemeint; sie scheint es selber nicht gewußt zu haben). Das hat mich schon, na sag´ ich mal, doch ein wenig schockiert. Ich meine, mit damals 29 Jahren und nach 20 Sexualpartnern sollte man (Frau) seinen/ihren Körper doch eigenlich kennengelernt haben.
      ------------------------

      das schockiert mich am meisten, dass du die frage (nach 2 JAHREN EHE) deiner frau nicht wirklich verstanden hast.
      aber immerhin hast du ihr einen vibrator gekauft, bämuh, der macht nun deinen job, ein riesengroßer esel bist du!

      es ist nicht zu fassen, wie sagte unser philosphie lehrer so gern:
      "oh herr, sieh dein volk an, es sind lauter hornochsen und bäh-lämmer."

      er hatte damals recht, ebenso wie er heute recht hat, so flehe ich denn vergeblich gen himmel:
      oh herr, lass es hirn regnen, oder gib den dummen unter uns, endlich lange hälse, sodass sie ihren kaffee aus der dachrinne saufen müssen -
      man/frau könnte sie somit endlich eindeutig identifizieren...

      Kommentar


      • RE: sexuelle Unlust meiner Frau


        Danke für Deine recht umfangreiche und ausführliche Darstellung, sexologie!

        Jedoch muß ich ich sagen, daß Dein erster Beitrag zwar sehr informativ ist (wenn auch manchmal sehr theoretisch); jedoch die Aussagen in Deinem zweiten Beitrag ganz deutlich erkennen lassen, daß Du meinen Beitrag entweder nicht vollständig gelesen, oder mein eigentliches Problem nicht erkannt hast.

        Ich danke Dir trotzdem für Deine Antworten, muß aber dennoch sagen: Netter Versuch;
        trotzdem weit über das Ziel hinausgeschossen...setzen 6...

        Gibt es vielleicht doch jemanden, der weniger an seiner eigenen Selbstdarstellung interessiert ist, sondern vielmehr einen Beitrag zur Lösung meines Problems leisten möchte?

        Kommentar



        • RE: sexuelle Unlust meiner Frau


          Hallo Bemu!

          Mir ging es in meiner ersten Beziehung gleich, wie deiner Frau jetzt. Der Unterschied ist, dass der Grund keine Schwangerschaft war, sondern ein anderer, den ich eigentlich so genau auch nicht kenne.
          Bei mir hat es relativ früh angefangen, dass ich keine Lust mehr auf meinen Partner hatte. Ich konnte es mir zu dem Zeitpunkt nicht erklären, weil ich diesen Mann geliebt habe und er mir auch optisch sehr gefiel.
          Mittlerweile habe ich eine neue Beziehung und seit einiger Zeit sehr, sehr viel Spaß am Sex. Wie gesagt, den Grund für die Unlust bei meinem ersten Partner kann ich nicht genau sagen, jedoch versuchen zu erklären woran es womöglich gelegen haben könnte: Ich hatte nie einen Orgasmus, dass ständige "Warten" darauf ließ meine Lust schwinden!, das ewige gleiche Spiel (wie du auch beschreibst) Licht aus, küssen, Sex, fertig... hat mich sehr gelangweilt. Jetzt ist es einfach so, dass wir sehr viel ausprobieren. Wir reden darüber was uns gefällt und werden dann irgendwie so geil aufeinander, dass wir es gleich ausprobieren möchten, wir sagen uns während dem Sex, wenn etwas gerade besonders gut ist und das Wichtigste ist, dass sich mein Partner wahnsinnig um mich bemüht und zeigt, dass er richtig Lust auf mich hat (ich glaube sowas gefällt einer Frau)
          Vielleicht liegt die Unlust deiner Frau wirklich daran, dass sie gelangweilt ist?! Dann müsstest du das ausprobieren, indem du sie mal richtig verwöhnst, mit allem Drum und Dran.
          Vielleicht gibt es aber auch sonst ein Problem, nach dem solltest du deine Frau fragen, rede mit ihr, teile ihr mit wie es dir geht.
          Aber vielleicht weiß deine Frau selbst nicht was mit ihr los ist und warum sie keine Lust hat, dann könntet ihr euch professionell helfen lassen. Ich habe mal gehört, dass es das bei Partnern geben kann, wenn sie lange zusammen sind: das sie sich zwar lieben, aber keine Lust mehr aufeinander haben. Aber diese Lust kann man wieder "erlernen". Der Doktor, der dieses Forum betreut hat dazu mal etwas zu einem Beitrag geschrieben indem es um ein ähnliches Problem ging, vielleicht suchst du mal hier im Forum mit der Suchfunktion nach Unlust der Frau..

          Ich hoffe ich konnte dir ein bischen helfen und ihr findet bald heraus woran es liegt!

          Kommentar


          • RE: sexuelle Unlust meiner Frau


            Naja,vielleicht hat der Herr Sexologe das nicht wirklich gewählt ausgedrückt,aber irgendwo recht hat er schon.Ich habe Deinen Report heute morgen gelesen und habe mir eine Antwort verkniffen.Ich sag sie aber jetzt trotzdem...kurz und knapp:
            Vielleicht weiss Deine Frau ziemlich gut wo ihr Kitzler ist,aber DU weisst es nicht?Oder Du weisst es schon,aber nicht wirklich wie mit umgehen?Und das was Deine Frau fragte war eine....ähhh....rhetorische Frage?Sozusagen ein Wink mit der Blockhütte?
            Hm??

            Ich erzähl Dir was aus meinem Liebesleben.Nur ganz kurz,sonst wird die Seilerei zum Stricke drehen wieder angeworfen.
            Die Beziehung zu meinem Mann ist unter anderem daran gescheitert.Es war immer wieder dasselbe.08/15 -Sex bei Licht aus.Man konnte die Uhr danach stellen,es war vorprogrammiert bis zum erbrechen.Und keine Aussicht auf Besserung.Sex wurde zur Pflichtübung.
            Ich hab's nachher komplett gelassen.Nach dem Mottoann lieber garnicht.
            Es kamen zum Scheitern noch ein paar Gründe hinzu,aber die gehören hier jetzt nicht hin.

            Kommentar


            • RE: sexuelle Unlust meiner Frau


              also auch pflicht...
              dann doch lieber die kür ,oder?

              Kommentar



              • RE: sexuelle Unlust meiner Frau


                Salut,
                Ja stimmt, klingt langweilig, und sehr roh, frage: ausser dieser "dummen" ausrutscher mit den dildo" Was hast du selbe schon ausprobiert"?

                Lischt aus und so weiter, mein gott, das sind "Biologische bedurfnisse" aber sonnst?

                Wie ist es den mit dein "feuer" den spass? Hast du dazu die möglichkeit? ich meine ok eine frau mit 2 kindern ist oft sehr platt, aber gibt es nicht den nicht die möglichkeit die kinder bei eure eltern abzu geben?
                Weisst du, ich wurde an deine stelle anbstand nehmen unter der gulteligne zu suchen was da nicht "stimmen könnte" und ein bischen pferffer in das "zusammen leben" einbringen, das heisst.
                Ich wurde ein bischen die sache erst mal auf eis legen, (zu mindestent aus mein kopf) und wurde mich organisieren, das heisst , erst mal (gut)--> an sie denken.
                *Ein brief scheiben, wo darin liebe und leidenschaft zu finden ist.
                *2 karten für ein konzert?, vieleicht mit : http://www.ryanair.com/site/DE/?culture=DE ein ticket für eine wochenende zu zwei nach Rom ? Ohne an den sex zu denken, aber denoch ein bischen von den" flär des süden" ihr zu spühren lassen das du sie begärst...seies an eine strassen ecke... lasse dich von deine fantasie leiten... und wen du dann mit ihr schläft ...sei kein schwein, nimmt sie im arm, drücke sie an dich ...schlaffe erst mal nicht mit ihr...spricht ihr ins ohr... von der liebe...

                Grüsse,
                Véro

                Kommentar


                • nachtrag


                  Kennst du feuer und leidenschaft? tuhe so wie du deine frau nie vorher gesehen hätte... dann, wart das feuer auf und wen du ein bischen (dich) beobartet, es löft auf den anderen diesen gewiessen stolz... dann wart (eure) leidenschaft... mental überzeugung zu erst einschalten, mein lieber...

                  Véro

                  Kommentar


                  • RE: nachtrag


                    Ohhh vero,
                    schade, dass du kein Mann bist.....
                    Jungens, aufgepasst, hier könnt ihr was lernen!
                    Karin

                    Kommentar



                    • RE: nachtrag


                      ja genau das ist der Richtige Weg. Raus aus dem Alltag, rein ins Vergnügen.
                      So wollte ich auch antworten, nur bist du mir zuvorgekommen.
                      Vero du musst eine bemerkenswerte Frau sein.

                      Kommentar


                      • RE: sexuelle Unlust meiner Frau


                        "nicht wirklich gewählt ausgedrückt"

                        liebe nerea, das ist eines der agressivsten postings, welches ich hier jemals losgelassen habe, wenn du verstehst, was ich damit sagen will,
                        aber ich will mich ja bemühen, noch "unbefangener" zu werden, wie du weißt.

                        natürlich hast du recht mit deiner vermutung, stell dir doch nur vor bemu`s frau würde hier (in diesem forum zumal) posten und uns fragen:
                        "also nach 2 jahren ehe fragt mich doch allen ernstes mein mann, wo sein penis ist"

                        Ich habe schon angeblich hochorgastische ehefrauen nach 15 ehejahren dasselbe fragen gehört -
                        so etwas spricht selbstverständlich für die völlig ignoranz ihrer ehemänner, ansonsten würde sie ja auch nicht einen anderen mann "fragen", es sich "zeigen" lassen - also fremdgehen.

                        bemu, sollte sich die vorgenannte theorie (ein erstklassiger text aus der sexualmedizin) genau erarbeiten und vor allem zu eigen machen und nicht nur seiner frau zuliebe.

                        Kommentar


                        • RE: sexuelle Unlust meiner Frau


                          hallo bemut,
                          ich denke mal manche frau die deinen artikel liest erkennt ihre situation wieder. du schreibst unteranderem, dass du viel arbeitest und dazu kommt, dass du schichtler bist. wie sieht es aus mit gemeinsamkeiten in eurem leben, interessen? habt ihr denn noch zeit füreinander? hast du dir denn mal die frage gestellt wieviel zeit für euch über ist? habt ihr euch denn noch etwas zu sagen, außer über problem und die kinder zu reden? um ein intaktes sexualleben zu führen in einer längefristigen beziehung, gehört einfach mal auch sich zeit zu nehmen auch wenn die kinder zuhause sind. kinder gehen abends ins bett und dann sollte eure zeit beginnen. der vorschlag hier aus dem forum...zitiere "kinder abzugeben" ich denke mal das sollte nicht euer problem sein. frage deine frau was sie im innersten so fühlt, was sie vermisst und bitte sie darum wirklich ehrlich zu dir zu sein, egal es vielleicht auch wehtun mag. für mich klingt euer leben wie ein nebeneinader herleben, vielleicht aus gewohnheit? ihr solltet darauf achten, dass die beziehung nicht zum bruder-schwesterverhältnis wird, denn dann geht nichts mehr. redet vernüftig miteinander am besten nicht zuhause sondern schön essen gehen in entspannter lage!!! ich drücke euch beide daumen und alles liebe für euch! leila

                          Kommentar


                          • Rollenspiel


                            in einer neuen beziehung ordnen sich menschen einer bestimmten rolle zu. Insbesondere in sexueller hinsicht.

                            gerade mit einem neuen partner kann man wohl alte rollenspiele, denkschemata, verhalten verändern - aber gross ist die gefahr in einer rolle zu verharren - in einer neu eingespielten rolle.

                            dass heisst z.b.

                            - ich krieg keinen orgasmus
                            - es muss immer im dunkeln passieren
                            - ich zeig keine initiative
                            ...

                            ihr seid in der anfangs eingenommenen rolle verharrt. es gilt sie zu durchbrechen, obwohl man einander lange in dieser rolle kennt und annimmt.

                            ein vibrator war zuviel für diesen durchbruch. eine solche veränderung, ein solcher durchbruch gestaltet sich ohne schwierig

                            ich würde das ganz vorsichtig gestalten, mit gefühl, mit massage, einander kennenlernen, den körper meines partners kennenlernen - ihren, deinen, gemeinsam duschen, berühren, wissen, wo der kitzler und der penis sitzt, fühlen, was sie/er mag, und angstfrei werden.

                            wie gesagt: ein solcher durchbruch ist nicht einfach. und der vibrator war wohl einfach zu heftig.

                            lernt euch doch mal kennen und berühren.

                            Kommentar


                            • RE: nachtrag


                              @Spe.
                              Ganz plat gesagt, so blöd es klingt , ja, bin ich. punkt.

                              :-)) véro

                              @Karin, ja misst, im negsten leben gebe ich mir dann mühe ein mann zu sein, dann bist du drann baby ;-)

                              Kommentar


                              • RE: nachtrag


                                was denkt eine Vero über Männer?

                                Kommentar


                                • RE: nachtrag


                                  Das es weesen sind die genau so wertvoll sind wie ich, das es weesen sind die ich weterhin erforschen will, das es menschen sind die mit ihren sensibilität zu sehr in die ecke gedrängt worden sind und genau so wenig oder soviel denke ich über frauen, ich habe respeckt für ihren gedankenwelt oder ihren lebens philosofie ab den moment wo sie mich als gleichen sehen...und nicht als konkurentin...mann oder frauen sind in meine augen das mitel wo ich mich vortbewegen kann für meine innere entfaltung...menschen sind was feines,ich empfinde keine mentale unterschiede und vor allem, ich tuhe keine von beiden in schublade ordnen...es ist unmöglich, die welt ist dafür zu gross um diesen weesen zu katalogisieren, ich schenke mir dieser "raum-respeckt" davor.

                                  Véro

                                  Kommentar


                                  • RE: sexuelle Unlust meiner Frau


                                    ich kann dich gut verstehen.
                                    da ist der mann der viel geben möchte und die frau liegt dann anscheinend da wie ein brett.
                                    wie in einem anderen beitrag angespochen hilft da wahrscheinlich nur die zweitbeziehung.
                                    wünsche dir viel glück, egal was du tust. ob du auf die pirsch gehst für eine frau nebenher oder ob du versuchst mit deiner frau alles ins beste zu bringen

                                    Kommentar


                                    • RE: sexuelle Unlust meiner Frau


                                      fremdgehen ist doch keine lösung solch dieses problems. nur weil man den heini nicht stillhalten kann einem menschen solche schmerzen zuzufügen, verstehe das nicht!!! klingt als ob du einen seitensprung verherrlichst aber wehe dir würde man so etwas antun...aua aua. solche ratschläge sollte man tunlichst vermeiden. das ist nie eine lösung um ne ehe oder partnerschaft aufrecht zu erhalten sondern eher endgültig zu zerstören!!!

                                      Kommentar


                                      • RE: nachtrag


                                        Hi vero,
                                        Jetzt mal Spaß beiseite, glaubst du daran? An ein nächstes Leben? Schon mal was erlebt, was du dir nicht erklären kannst? Ich seh manchmal Sachen voraus, und erahne Gefühle und Schmerzen anderer. Psychometrie geht auch. Früher habe ich Karten gelegt, und war auch schon mal mit Freunden am Ouicha-Brett. Wenn du Lust hast schreib mir doch mal privat. [email protected]
                                        karin

                                        Kommentar


                                        • RE: nachtrag


                                          1)Im nägsten leben glaube ich nicht, da bin ich vieleicht in diese insicht dum, keine ahnung, es wird sich zeigen? ich lasse mich gerne überraschen :-) wen ich allerdings ein wunsch frei hätte...möschte ich eine löwin sein *g*
                                          2)Von Karte legen nehme ich abstandt, die franzosen sind dafür "sehr einfählig" mich langweilt es... ich möschte meine zukunft nicht wiessen, ich lasse mich von mir leiten.

                                          3)Mit sachen vorrausehen, tja, da braucht man nur ein bischen erfahrung im leben gemacht zu haben...nicht war?! *g* so schwer ist es ja gar nicht, man lest sein instinkt genug raum und schon klapt es.
                                          4) Ouicha-Brett, habe ich mit 16 "experimentiert" zuviel, für meine sensible weeschen *g*
                                          5) nein, ich werde dir nicht schreiben, ich vermeide den kontackt mit teilnehmer dieser forum.

                                          Grüsse,
                                          Véro

                                          Kommentar


                                          • RE: sexuelle Unlust meiner Frau


                                            Erst einmal an großes Dankeschön an diejenigen, die an dieser Diskussion teilgenommen haben oder noch teilnehmen werden!

                                            Ich möchte allerdings eines klarstellen: Es ist nicht so, daß sich die Unlust meiner Frau
                                            auf eine mangelnde Kenntnis der Anatomie des weiblichen Körpers meinerseits zurückführen läßt. Soll heißen: Die Frage meiner Frau (siehe meinen 1´ten Beitrag) ob ich wüßte, wo sich ihre Klitoris befindet, war tatsächlich ernst gemeint und nicht, wie es einige hier interpretiert haben, der obligatorische Wink mit dem Zaunpfahl...
                                            Und das ist etwas, was ich nicht verstehe! Wie kann es sein, daß man (in diesem Falle Frau) , nachdem man zwischen dem 18 und 22 Lebensjahr mit ca. 20 Männern geschlafen hat, sich nicht darüber im Klaren ist, was einem gut tut, geschweige denn seinen eigen Körper ausgiebig erkundet (z.Bsp. durch Masturbation) und kennengelernt hat?
                                            Und daß sie nach 4 Jahre Ehe vom Sex so gut wie nichts mehr wissen will (und ich kann schon von mir selbst behaupten, nicht langweilig zu sein)?

                                            Kann das irgendjemand nachvollziehen?

                                            Kommentar


                                            • RE: sexuelle Unlust meiner Frau


                                              Ja dann, sage ich dir was ich nachvolziehen kann:

                                              1)Das du dich darauf fixiert das deine frau umberdingt "ein defiziet" hat... wen es dir danach ist, nur zu, es kann kein dich davon abhalten.

                                              2) das wen das lischt ausgeht und so weiter... das (du, in der tat) für diese langweilige vorgehenweise, mit veranwortlich bist.

                                              3) wen du in der tat etwas zu bemängel hast, dann "wer den ersten stein wirft...", sollte schön mit "besserung vorschläge" kommen, das heisst ; konstrücktive initiative" übernehmen.

                                              4)Es hat weniger mit "langweilig zu sein oder nicht " es hat mit "lebensfreude zu zweit zu sein" zu tun.... ein kleines-bischen-briese-Fantasie und lockerheit, könnte von vorteil sein... nicht jeder seins.

                                              Véro

                                              Kommentar


                                              • Nachtrag:


                                                Ich lasse dir von hier "aus mein adlerblick" schauen was ich dein text lese.

                                                1) das der erst abzatz dazu dinnen sollte, dich verteildigt bevor du ein vorwurf bekommst...kann sein das du damit nicht umgehen kannst... ist doch nehbenseztlich oder ist das den so wieschtig für dich deine etickette gerade zu stellen? ist doch wurscht, finde ich.
                                                3)Das du wieder... du aus deine verblüfenheit herraus, auf den tepisch bringt das deine frau woll einigerst wiessen solte über ihr körper...erlich gesagt, solltes du dich schämmen sie so bloss zu stellen, weil du´s es nicht nachvolziehen kannst, oder nicht will.
                                                Was hat den deine frau noch für ein pulwer erfunden wo ich ihr mein hut heben darf? vieleicht zum thema " kinder gebärren" könnte jeder "mann" von ihr lernen, nicht war?
                                                Also, zu dein thema, legt dir ein Tantrabuch auf dein nachtisch...wen du dann im bett schlauer geworden bist, lasses deine frau davon wiessen.

                                                Véro

                                                Kommentar


                                                • RE: sexuelle Unlust meiner Frau


                                                  Hi, vielleicht ist Deine Frau einfach noch immer überlastet. 2 Kinder - Haushalt - Job. Ich kann ihr nachfühlen, da kann man sich nicht einfach so gehen lassen. Zumindest wir Frauen - das ist so - "Mars und Venus" als Stichwort. Zum Thema Pille: manche Pillen setzen die Lust der Frau doch weit herab. Vielleicht mal mit dem Gyn sprechen? Als Idee: Vielleicht klappt es mal, dass ihr euch für ein Wochenende von zu Hause abseilt, in ein nettes Hotelchen fährt, lecker ißt und zum Nachtisch euch vernascht. Ich weiß, das ist keine Lösung des Problems auf Dauer, kann aber vielleicht für kurze Zeit mal wieder die Gelüste wecken. Zum Thema Licht: Stell doch mal ein paar Kerzchen auf. Und vor allem laßt das Gespräch über das Thema Sex nicht versiegen. Sag was Du willst. Und sie soll sagen, was sie sich wünscht. Vielleicht wünscht Du Dir als Mann härtere Sachen, aber sie will kuscheln, streicheln, und und und. Schreib ihr mal einen erotischen Brief. Bevor Du zur Arbeit gehst schmuckele ihn ihr unter. Bekommst Du Antwort? Im Moment scheint Deine Frau passiv zu sein, erweck sie wieder zum "Sexleben".

                                                  Kommentar

                                                  Lädt...
                                                  X