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Statussymbol Kind?

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  • Statussymbol Kind?

    Hallo Forum,
    ich möchte einmal eine Frage in den Raum stellen, die mich zur Zeit sehr beschäftigt.
    Ich bin in meinem Freundeskreis die letzte ohne Mann und Kind. Ich freue mich am Glück meiner Freude, ich habe aber immer das Gefühl, von ihnen nicht mehr richtig ernst genommen zu werden. Meistens höre ich da einen Unterton von "Ach du hast doch keine Ahnung, worauf es im Leben ankommt".
    Hallo? Bin ich jetzt plötzlich ein Mensch, den man nicht ernst nehmen muß, der keine Werte kennt bloß weil ich noch kein Kind habe?
    Oder weiß ich doch wohl erst richtig etwas vom Leben wenn ich Mutter bin?
    Wie seht ihr das? Würde mich über eure Meinung freuen.
    LG
    Sina


  • RE: Statussymbol Kind?


    Laß keinen Gruppendruck von Deinem Umfeld auf Dich einwirken bis 30 Jahre hast Du noch Zeit ein Kind zu bekommen geniese Deine Freizeit , mach Reisen, spar Dir was an, festige Dich erst mal in Deinem Beruf das wenn Du später mal ein Kind hast und es zeitweise alleine bleiben kann Du wieder gut einsteigen kannst in Deinem Beruf ein Kind soll man erst bekommen wenn man selbst dazu bereit ist, weil man sich dannauch lange Zeit auf sein Kind konzentrieren muß/will und alles andere tritt dann erst mal in den Hintergrund.

    Liebe Grüße

    Puppi

    SinaE schrieb:
    -------------------------------
    Hallo Forum,
    ich möchte einmal eine Frage in den Raum stellen, die mich zur Zeit sehr beschäftigt.
    Ich bin in meinem Freundeskreis die letzte ohne Mann und Kind. Ich freue mich am Glück meiner Freude, ich habe aber immer das Gefühl, von ihnen nicht mehr richtig ernst genommen zu werden. Meistens höre ich da einen Unterton von "Ach du hast doch keine Ahnung, worauf es im Leben ankommt".
    Hallo? Bin ich jetzt plötzlich ein Mensch, den man nicht ernst nehmen muß, der keine Werte kennt bloß weil ich noch kein Kind habe?
    Oder weiß ich doch wohl erst richtig etwas vom Leben wenn ich Mutter bin?
    Wie seht ihr das? Würde mich über eure Meinung freuen.
    LG
    Sina

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    • RE: Statussymbol Kind?


      Vorab:
      Ich bin ein anderer Mensch als zuvor, seit ich Mutter bin.
      Ich halte eine solche Veränderung für ziemlich normal.
      Verantwortung lässt reifen, ob das nun im Privatleben - z.B. durch eine eigene Familie - oder im Beruf ist. Das bleibt sich gleich.
      Es verändern sich die Perspektiven, wenn man nicht einfach mal so entscheiden kann, etwas zu tun oder zu lassen, sondern immer auch die Auswirkungen auf diejenigen zu bedenken hat, für die man die Verantwortung trägt. Es gibt Menschen, die sich dieser Verantwortung entziehen möchten, die ihr nicht gewachsen sind oder befürchten, es zu sein. Ich habe schon ganz wilde Typen kennengelernt, die nach beruflichem Aufstieg in Führungspositionen plötzlich ihr ganzes Leben und ihr ganzes Wertesystem "überholt" haben - vorher hätten sie "Spießer" oder "Juppie" zu den Schlipsträgern gesagt ("und heute bin ich selber einen" <grins> lautet ein viel bemühter Ausspruch). Genau so kenne ich Mitmenschen, denen kein Risiko zu hoch und kein Vergnügen zu billig war, um es auszukosten, und die durch Kinder zu beinahe schon erschreckend "normalen" Leuten geworden sind.

      Nein, ich glaube nicht, dass JEDER Junggeselle und jede Single-Frau ein Leben lebt, dass irgendwie keinen rechten Sinn birgt. Ich weiß nicht, wie alt Du bist, aber nahezu jede Frau überprüft irgendwann einmal ihre Entscheidung für oder gegen das Kinderkriegen. Und Zweifel werden selbstverständlich geschürt, wenn im Freundeskreis lauter Paare mit Kindern die glückliche Familie mimen. Man kann durchaus glücklich und verantwortungsvoll seinen Platz im Leben einnehmen, ohne eigene Kinder zu haben. Man kann vielleicht sogar zu vielen Dingen eine völlig andere, objektivere Blickrichtung bewahren, als es im Erziehungsstress stehenden Freunde könnten. Ich glaube, dass der Rat einer guten Freundin, die eben nicht durch eigene Erwartungshaltungen an ihre persönliche Erziehungsqualität geprägt etwas zum Problembereich Kind/Familie/Erziehung sagen kann, nicht eben das ist, was sich so ein geplagtes Elternteil erhofft, aber es kann oft die herrschende Betriebsblindheit beim Namen nennen. Und das finde ich persönlich doch hörenswert.

      Fühl Dich nicht "minderbemittelt", nur weil um Dich herum lauter "Überzeugungstäter" ihren Status hervorkehren. In vielen Situationen wünschen sich Eltern nichts sehnlicher als schlicht und einfach mit nix Familiärem zu tun zu haben, da kannst Du Dir sicher sein. Wenn beide Seiten die Augen und Ohren offen halten, um die unterschielichen Erfahrungen auszuschöpfen, dann kann jeder voneinander profitieren. Kinder sind nicht grundsätzlich ein Qualitätsmerkmal derer, die sie haben. Ob sich Eltern als "ausgezeichnet" erweisen, wird sich zeigen, wenn die Kinder das Elternhaus verlassen und die dort vermittelten Werte in Eigenregie für ihr Leben ummüntzen. Bis dahin hadere nicht mit Deinem Schicksal. Ob Du ein wertvolles, erfülltes, lebenswertes Leben hast oder nicht, das hängt nicht davon ab, ob und wieviele Kinder Du in die Welt setzt. Es hängt davon ab, ob Du die Dir gegebene Verantwortung bewusst trägst und damit glücklich wirst. Manche kommen nicht einmal mit der Verantwortung für ihr eigenes Leben zurecht. Es ist schade, wieviele Kinder gerade darunter zu leiden haben, finde ich.

      Grüße
      Anke

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      • sorry


        tut mir leid, aber bist du.

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        • RE: Statussymbol Kind?


          "bis 30 Jahre hast Du noch Zeit ein Kind zu bekommen"

          Lieben Dank für deine Worte Puppi!

          Aber du willst mir wohl hoffentlich nicht sagen, daß es mit über 30 zu spät ist?
          Dann wäre der Zug für mich schon abgefahren :-(

          Kommentar


          • RE: Statussymbol Kind?


            ach und sobald jemand Kinder hat, überkommt ihm dann die Erleuchtung und er weiß sofort, was gut und richtig ist, bzw. wo es langgeht???


            SinaE schrieb:
            -------------------------------
            Meistens höre ich da einen Unterton von "Ach du hast doch keine Ahnung, worauf es im Leben ankommt".
            Hallo? Bin ich jetzt plötzlich ein Mensch, den man nicht ernst nehmen muß, der keine Werte kennt bloß weil ich noch kein Kind habe?
            Oder weiß ich doch wohl erst richtig etwas vom Leben wenn ich Mutter bin?
            Wie seht ihr das? Würde mich über eure Meinung freuen.
            LG
            Sina

            Kommentar


            • RE: Statussymbol Kind?


              Nein aber ab da an ist es altersmäßig gefährlich beim ersten Kind erkundige dich bei Deinem Frauenarzt ab wann man spätestens ein 1. Kind bekommen soll und laß Dich ja nicht von anderen zu was zwingen was Du jetzt noch nicht möchtest sonst bereust du es außerdem muß der äußere Rahmen stimmen das ein Kind behütet aufwachsen kann sonst nicht.
              Du trägst Die Verantwortung für ein Kind so ein Wesen ist nicht wie ein Teddybär den man in die Ecke stellen kann wenn man gerade keine Lust drauf hat das Kind hast Du dann lebenslang mit seinen schönen und vielleicht auch mal schwierigen Seiten und Du trägst die Verantwortung
              Allso überlege Dir gut wenn oder ob die Zeit dafür reif ist und der äußere Rahmen geschaffen ist das ist kein Spielzeug.

              Liebe Grüße

              Puppi

              SinaE schrieb:
              -------------------------------
              "bis 30 Jahre hast Du noch Zeit ein Kind zu bekommen"

              Lieben Dank für deine Worte Puppi!

              Aber du willst mir wohl hoffentlich nicht sagen, daß es mit über 30 zu spät ist?
              Dann wäre der Zug für mich schon abgefahren :-(

              Kommentar



              • RE: Statussymbol Kind?


                kommt da ein bischen ironie durch ? )

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                • RE: Statussymbol Kind?


                  jein ;-)) aber ich denke Anke hat es eigentlich sehr gut beschrieben.


                  tomâs schrieb:
                  -------------------------------
                  kommt da ein bischen ironie durch ? )

                  Kommentar


                  • Mich wird


                    interessieren (in welschen zusammenhang oder situation) du diese "art von vorwurfe oder untertöne" festgestelt hast?

                    Grüsse,
                    véro

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                    • RE: Statussymbol Kind?


                      hallo sina,
                      als 33jährige kenn ich die situation nur zu gut, die du beschreibst.
                      das treibt sogar in der familie derartig blüten, dass meine große schwester mich mangels eigener kinder nicht für fähig hält, mich um meine nichten zu kümmern (immerhin inwzischen schon 13 und 14). dann hör ich eben auch immer den satz, hab du erst mal kinder oder du weißt ja nicht, was echte verantwortung is...
                      alles schwachsinn, wenn du mich fragst. meine sozilakompetenz ist doch nicht von eigenen kindern abhängig. ich finde es großartig, wenn du dich am glück deiner freunde mit ihren kindern freuen kannst. wenn das umgekehrt nicht auf verständnis stößt, existiert da möglicherweise ein problem auf der beziehungsebene.
                      wenn du das nicht klärst mit ihnen, wird es euere freundschaft belasten.
                      ich würde probieren, mich bei einem gespräch nochmal zu erklären.
                      fruchtet das nicht, dann steht für mich die überlegung im raum, ob das wirklich freunde sind, obgleich sie mir nur auf grund der (derzeiten) kinderlosigkeit gewisse fähigkeiten absprechen.
                      feenhafte morgengrüße!

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                      • RE: Mich wird


                        Guten Morgen allerseits!

                        Das ist nicht leicht zu erklären, weil es nicht immer direkt ist. Und ich frage mich manchmal, ob ich bei dem Thema einfach zu empfindsam bin. Manchmal ist es nur ein Bauchgefühl. Ich fühle mich ja schon manchmal selbst wie ein "Loser", weil ich es mit über Dreißig noch nicht geschafft habe, eine Familie zu gründen. Ich habe einfach noch nicht den richtigen Mann in meinem Leben gefunden und das macht mir auch Kopfweh. Viele Männer zwischen Dreißig und Vierzig sind gebunden, wieder Andere verarbeiten Trennungen und Scheidungen, haben Unterhaltspflichten und sind nicht in der Lage an eine neue Familie zu denken.Und dann gibt es noch viele, die sich nur mit jungen Frauen abgeben. Ist nicht so einfach, Mädels , oder? :-(
                        Da kommt mir das Glück meiner Freunde manchmal vor wie ein Hohn. Und es gibt ja auch immer wieder Sprüche â la "Hab du erst mal eines...Na, warte mal ab, wenn du Familie hast" usw.
                        LG
                        Sina

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                        • RE: Mich wird


                          Hi

                          ich bin Ende dreissig und war 14 Jahre verheiratet gewesen (jetzt in Scheidung) und es sind keine Kinder da. Es hat aus verschiedenen Gründen nicht geklappt. Ich vermisse Kinder in meinen Leben auch wenn es jetzt recht praktisch ist keine Kinder zu haben.
                          Ich kann es dir also relativ gut nachfühlen auch wenn es solche Anwürfe der lieben Verwandschaft oder Bekanntschaft in der Form nicht gab.
                          Das Leben ist schon manchmal seltsam

                          Tolot

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                          • Dafür bist Du noch zu klein!


                            Das ist der Spruch, den ich am meisten gehasst habe als Kind. Sicher: ich hatte nicht die Erfahrungen der Erwachsenen, konnte manche ihrer Probleme einfach aus meinem Blickwinkel heraus nicht verstehen, aber mir mit diesen Dämlichspruch zu kommen, das fand ich immer zum Mäusemelken.
                            Mit dem "warte mal ab, bis Du selbst Kinder hast", ist es fast genau so: natürlich verändert es den Blickwinkel, wenn man Kinder hat. Das heißt aber nicht, dass dieser andere Blickwinkel in jedem Fall der optimale wäre. Warum veranstalten Firmen zum Beispiel bewusst Team-Treffen mit Brainstormings? Weil die Experten eben zu sehr auf die Lösung mittels ihrer Fachkenntnisse und innerhalb ihres Kompetenzrahmens suchen. Manchmal ist es einfach besser, sich von eingefahrenen Verhaltensweisen und Denkmustern zu lösen und auch mal Leute zu fragen, die nicht eben Fachleute sind oder nicht sofort zum Hammer oder Zange greifen wollen, wenn sie einen Nagel in der Wand sehen. Wie war der Spruch noch: "Für jemanden, der gewohnt ist, einen Hammer zu gebrauche, sieht jedes Problem aus, wie ein Nagel". Genau so ist das.

                            Schade, wenn Dich diese Sprüche Deiner Freunde an Dir selbst zweifeln lassen. Die innere Zerrissenheit, die Du da spührst, kennen viele Frauen in Deinem Alter. Es macht da auch wenig zuversichtlich, wenn ich von einer Freundin erzähle, die kürzlich erst Mutter geworden ist, weil es - genau wie bei Dir - vorher noch nicht zum richtigen Mann dafür gelangt hat. Ich weiß. Vielleicht hilft es Dir zu hören, dass Mutter sein oft ganz anders aussieht als sich das für verhinderte Mütter so anhört. Du hast sicher eine Vorstellung davon, wie Dein Leben einmal aussehen soll, damit Du Dich glücklich und zufrieden fühlen kannst. Was hindert Dich momentan daran, glücklich zu sein? Sind es tatsächlich nur die dummen Kommentare Deiner Freunde? Oder hast Du insgesamt nicht das Gefühl, am rechten Ort, in der rechten Umgebung zu sein? Du kannst jederzeit mit Dir selbst glücklich sein. Du musst es nur wollen. Andere Menschen verschaffen nicht dieses dauerhafte Gefühl, ein wertvolles Leben zu haben, wie es dieses Bewusstsein, selbst wertvoll und liebenswert zu sein tun kann. Warum liebst Du Dich nicht?

                            Grüße
                            Anke

                            Kommentar


                            • RE: Mich wird


                              Hallo Sina!

                              Also ich kann Dich schon gut verstehen obwohl ich seit 10 Jahren Mutter bin.
                              Ich denke aber das Deine Freunde das nicht so meinen
                              diese Floskeln sind schnell mal gesagt und um ehrlich zu sein entsprechen Sie schon irgendwie der Wahrheit.
                              Zumindest war es bei mir so meine Wertvorstellungen z.b. haben sich verändert viele Sachen die man früher als unheimlich Wichtig sah sind heute nebensächlich , man hat Verantwortung die einem keiner nehmen kann und der man sich stellen muß.
                              Allerdings bist Du kein schlechterer unerfahrener Mensch nur weil Du keine Kinder hast , Dir fehlt halt nur die Erfahrung Mutter zu sein, dass ist kein Drama und kann sich jederzeit ändern also Kopf hoch und schönen Tag.

                              Zoe

                              Kommentar


                              • RE: Mich wird


                                über solche Sprüche denken Deine Freunde doch gar nicht nach - die sind leicht gesagt und kommen bei Dir als Sperrgut an.
                                Normalerweise sind solche Sprüche auch eine Reaktion,
                                also - was ging voraus?
                                Ging es um Deine unbeschwerte Freiheit, die du ihnen vielleicht "unter die Nase gerieben" hast (ohne es so zu meinen, wie eben die von Dir zitierten Sprüche Deiner Freunde auch)

                                Kann es vielleicht sein, dass ihr da beide was in den falschen Hals bekommen habt?

                                Vielleicht unterhälst Du Dich mal mit denen, die das zu Dir gesagt haben - das könnte viele Missverständnisse aufdecken

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                                • RE: Statussymbol Kind?


                                  Meine liebe Puppi, offenbar bist du selber noch ziemlich jung, nicht?

                                  @Sina: Keine Angst - so eng ist es nicht... Du hast gute 10 Jahre mehr Zeit als Puppi meint. Heute ist es mittels pränataler Diagnostik auch möglich mit 40 ein gesundes Kind zu bekommen! Die biologische Uhr tickt nicht mehr ganz so schnell ;-)))!

                                  Kommentar


                                  • Ich kenne Frauen,...


                                    ...die würden Dir bei der Erwähnung der Pränataldiagnostik nebst dem Anspruch "gesundes Kind" an den Hals gehen wollen. Ich kann mich beherrschen und nur sagen, dass sich die Sicht auf die diversen Untersuchungsmethoden ganz schön ändert, wenn Du selbst einmal damit zu tun hattest.

                                    Eine Freundin hat mir ihre ablehnende Haltung gegenüber Fruchtwasseruntersuchungen erst gestern so erklärt: Sie ist späte Mutter (Ende 30 - früher war man Spätgebährende mit Ende 20) und zu Anfang der Schwangerschaft bewusst mit dem Wunsch an den Frauenarzt herangetreten, mögliche Schädigungen (durch in der Familie herrschende Krankheiten oder eben einfach nur durch die Angst, nicht mit einem behinderten Kind zurecht zu kommen) durch Untersuchungen feststellen zu lassen. Durch diverse Zufälle verlagerten sich die Untersuchungen und damit auch die Verfügbarkeit der Ergebnisse in den Zeitraum, in dem sie dann auch die ersten Kindsbewegungen spührte. Plötzlich fragte sie sich, was für sie tatsächlich ein Grund sein könnte, ihr Kind nicht haben zu wollen. War es das Fehlen von Gliedmaßen, Fehler an Organen, Downsyndrom? Und noch weit vor der Zeit, als die Ergebnisse da waren, und fest stand, dass sie ein gesundes Kind bekommen würde, hatte sie sich entschieden, anzunehmen, was immer sich in ihr bewegte und lebte.

                                    Ich glaube, dass es wichtig ist, sich vor der Durchführung einer Untersuchen genau zu überlegen: Was mach ich, wenn tatsächlich die Diagnose gestellt wird, es liegt eine von der Norm abweichende Form von Leben vor? Kann ich - und unter welchen Umständen -, tatsächlich prompt sagen: will ich nicht, schaff ich nicht!? Man muss auch mit den Ergebnissen umzugehen wissen. Das wird übrigens auch völlig vernachlässigt, wenn AIDS-Tests durchgeführt werden, mit deren positiven Ergebnissen die Patienten dann oft völlig überfordert sind, weil sie sich über diese Möglichkeit keine weiteren Gedanken gemacht haben, sie nicht wissen, wie sie mit diesem Wissen umgehen sollen.

                                    Meine Freundin würde niemals wieder eine solche Untersuchung in einer Schwangerschaft vornehmen lassen, sagt sie. Die Zeit danach gehört zu den schlimmsten, die sie je durchgemacht hat. Und es stimmt auch: nicht jedes Risiko ist mit den gegebenen Untersuchungsmöglichkeiten auszuschließen, nicht jede Krankheit bestimmbar, nicht jede Lebenssituation vorausplanbar, nicht jede Einflussgröße auf die Komplexität menschlichen Daseins eroierbar. Manchmal sollte man sich darauf verlassen, dass man bewältigt bekommt, was immer geschieht.

                                    Behinderte Kinder sind sicher nicht etwas, von dem man träumt, wenn man Eltern wird - jedenfalls nicht in den guten Träumen. Aber behindertes Leben ist Leben, ist lebenswert, hat seine Berechtigung, gerade weil es so ganz anders ist, als die Norm. Ich kann mir ein Leben ohne Menschen, die anders sind als der Standard, nicht vorstellen. Ich habe Angst vor Menschen, die in jeder Hinsicht Perfektion erwarten, als selbstverständlich voraussetzen, dass etwas weniger an Vollkommenheit aussortiert werden kann.

                                    Pränataldiagnostig als vorauseilendes Erbarmen halte ich als verwandt zur Euthanasie. Und ich bin mir an dieser Stelle sehr bewusst, mit welchen Bildern wir Europäer gerade dieses Thema belegt haben.

                                    Viele Grüße
                                    Anke

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                                    • Jedem das seine...


                                      liebe Anke, auch hier gehen die Meinungen halt auseinander. Ich bin sehr für diese Diagnostik, habe es selber erlebt und bin froh, dass mir damit auch einiges erspart geblieben ist.

                                      Nur, bevor du Untersuchungen machen lässt, muss man sich schon im klaren sein, über etwelche Entscheide, nicht?

                                      Ich habe eine Verwandte, die wurde mit 42 zum ersten Mal schwanger, verweigerte jegliche Voruntersuchungen und gebar ein schwerstbehindertes Kind, dass nur gerade 2 Stunden lebte!

                                      Im Nachhinein, wäre ihr wohl sehr viel erspart geblieben, hätte sie Untersuchungen zugelassen, nicht?

                                      Kommentar


                                      • RE: Ich kenne Frauen,...


                                        Hallo Anke!

                                        das Thema ist ein sehr schwieriges und ich habe es genauso wie Du bei 2 Freunden miterlebt bei der einen war dann die Diagnose Down bei der andren alles oK.
                                        bei haben sich für das Kind entschieden denn die Mutter des Down- Kindes hatte auch wie du schreibst schon Kindsbewegungen und wollte keinen Eingriff mehr machen lassen.
                                        OK das ist eine schwierige entscheidung und ich könnte ein dafür und ein dagegen verstehen, was man schlußendlich hat ist eine Diagnose mit der man sich schon wärend der Schwangerschaft auseinandersetzen kann und dies finde ich besser als bei der Geburt gesagt zu bekommen Ihr Kind ist krank.
                                        Im übrigen werde ich, sollte es so weit sein auch machen lassen!

                                        LG Zoe

                                        Kommentar


                                        • RE: Jedem das seine...


                                          Bist Du sicher, dass sie es leichter verkraftet hätte, das Kind vorher abzutreiben, weil es feststand, das es nicht überleben würde?

                                          Ich kenne da Gegenbeispiele...

                                          Aber im Grunde - machen wir uns nix vor - würde ich im Falle von Erbkrankheiten wie Mukoviszidose auch nicht einen Stall voll Kinder haben wollen, die diese wirklich furchtbaren Anlagen in sich tragen.
                                          Frag aber mal Mütter/Väter von schwerstkranken Kindern, ob sie gern von ihrer Belastung befreit sein wollten, indem jemand im Nachhinein dafür sorgt, dass der Existenz ihres Kindes ein Ende gesetzt wird. Du wirst keinen finden, der das möchte, da mach ich jede Wette. Und die Kinder selbst, die WOLLEN leben. Es ist schade, dass gerade Mukoviszidosekranke früher sehr früh haben sterben müssen. Die Lebenserwartung solcher Kinder ist heute eine andere als noch vor 20 Jahren.

                                          Und davor gefeit sein, ein behindertes Kind in der Familie zu haben, das kannst Du auch bei allerbesten Untersuchungen nicht. Die selbe Freundin, von der ich oben schon erzählt habe, hat in der Familie einen Jungen, der mit 12 durch Schnüffeln an Feuerzeuggas schwerste Hirnschädigungen erlitten hat. Der Junge ist in der Pubertät und hat eine jüngere Schwester. Er kann, obwohl sich keiner erklären kann, warum er das überhaupt überlebt hat, sprechen, laufen, fühlen, hören - einfach alles, nur hat er keine Kontrolle über seine Gefühle. Kürzlich ist er mit dem Messer auf seine Mutter los - keiner weiß, warum. Die Mutter hat Angst: um sich, um den Jungen und um ihre Tochter. Der Junge ist unberechenbar und vor allem auch nicht beherrschbar mit seinen mittlerweile 90 Kilo. Trotzdem ist allein die Vorstellung, dass sie ihn in ein Heim geben soll, für die Mutter ein Unding. Sie hat ihm damals, als er im Koma und mehr tot als lebendig im Krankenhaus lag, versprochen, sie werde immer für ihn da sein, wenn er sich - nach etlichen Wiederbelebungen - zum Bleiben entschließen würde. Sie hat ihm das an seinem Bett auf der Intensivstation gesagt. Und er ist aus dem Koma wach geworden. Dieser Mutter zu sagen, sie möge den Jungen weggeben, um - als wäre es nie anders gewesen - weiterzuleben, ohne die Bedrohung, ist sicher vom Verstand her absolut das Richtige. Allein, ich verstehe sehr gut, wenn sie darüber mehr als verzweifelt ist. Sie liebt ihren Sohn, sie hat ihn zur Welt gebracht, sie hat ihn gewickelt, mit so vielen Hoffnungen akribisch auf seine Erziehung und seine Entwicklung geachtet. Ein Moment des Übermuts, der Unbedachtheit - vielleicht war es nur eine Mutprobe! - hat alles verändert, und doch wieder nicht.

                                          Verstehst Du, was ich meine? Ich rede von inneren Konflikten, die eine Mutter kämpft, deren Kind anders ist als andere. Vielleicht ist das an dieser Stelle nicht der richtige Punkt. Ich habe trotzdem immer Magenschmerzen, wenn ich von Pränataldiagnostik Lobpreisungen höre. Ich bin da komisch, ich weiß...

                                          Grüße
                                          Anke

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                                          • RE: Jedem das seine...


                                            Nein Anke, du bist nicht komisch *ggg!

                                            Natürlich kenne ich auch ein tragisches Beispiel, bei dem ein Kind verloren ging durch die Chorionbiopsie... Im Nachhinein haben die Eltern erfahren, dass alles okay gewesen wäre... Aber sie gehörte leider zu den 1% wo es schief geht! GEMEIN!

                                            Ist ein liebe Freundin von mir, die nun 38 ist und seit 10 Jahren verheiratet. Sie haben sich sosehr Kinder gewünscht und als sie dann endlich schwanger wurde, war die Freude gross!

                                            Aber wir schweifen wiedermal total vom Thema ab. Ich wollte nur Puppi "belehren" das 30 heute nicht mehr die Grenze ist!

                                            Alles andere lieber intern, okay?

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                                            • Ich kannte


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                                              Im grunde kannst du davon ausgehen das wen du dein eingenes kind hast, das du in ein "fach bereich" landent, wo es charlatane gibt und aber auch wo es "profis" gibt.
                                              Diese : "warte mal hab, wen du kinder hast...bla bla bla"
                                              Nur dieser satzt kamm, wo ICH etwas kritisierte" eine situation wo kindern und eltern zum beispiel zusammen waren und ich fandt den verhalten der elter oder kindern, in den "ackuter moment" nicht für richtig, oder gar für verlig daneben.
                                              Nun ich kassierte einiger dieser sätze und dachte... hmmm ? vieleicht haben sie recht? am besten beobarte ich liebe was mir nicht besonderts gut pass und lerne für mich was ich als mutter später nicht in der erziehung oder privates sfäre meine famille haben will.

                                              Unter dieser blick winkel, habe ich eine mänge negatives verhalten gelernt, was meine türschwelle nie erreicht hat
                                              :-) anderst herrum, habe ich mir, (was ich für armonisch oder für ein richtiger kompromiss)hillt, rausgepickt ;-)

                                              Grüsse,
                                              Véro

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                                              • RE: Statussymbol Kind?


                                                Ich habe auch noch keine Kinder, aber ich denke viele Mütter bilden sich viel zu viel darauf ein Kinder zu haben. Sie glauben, nur sie haben so viel Streß, Erfüllung und Lebenserfahrung, und vergessen, daß für andere Menschen die Werte des Lebens woanders liegen. Und daß man auch kinderlos durchaus glücklich, erfahren und gestreßt sein kann.

                                                Manche sagen sogar der Mensch ist dazu da Kinder zu bekommen. Es gehöre dazu, wenn man lebt, auch für Nachkommen zu sorgen.

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                                                • RE: Statussymbol Kind?


                                                  die Werte des Lebens woanders liegen.
                                                  ...............................
                                                  An diese stelle denke ich das die wiessen welsche werte es sind, zu mindesten bis zu ein gewiessen alter haben (diese eltern) diese zeit auch gelebt, somit sind diese Priorität nicht fremdt, nur vieleicht mit der zeit in vergessenheit gerraten worden.

                                                  Es ist auch schwierig, ich bin selbe nur mit 16-18 motoradt gefahren, aber denoch kann ich nicht sagen das ich motoradt fahren kann, (weder ein führechein/ weder die übung) somit weiss ich ungefähr worum es geht, aber es reparieren pflegen, betutel tag für täg? jahr für jahren? habe ich es noch nicht, somit währe ich den ich am der falschen stelle um zu sagen " ich weiss ich weiss.... worum es geht".
                                                  Ich kann mit eine pfanne umgehen bin aber denoch kein koch?
                                                  Aber eins ist klar es gibt eltern die mit sich nichts anfangen können, wen die kinder aus den haus sind, seies nur für ein paar tage, da schauen die etwas doof aus der wäsche, ich an diese stelle begrüsse mein lehre kühlschrank :-))

                                                  Véro

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