Homoehe jetzt auch für Heteros
Zwei Rentnerinnen aus Bad Schwartau haben es vorgemacht: Obwohl bekennend heterosexuell, gingen sie eine amtliche Lebenspartnerschaft ein. Das Modell könnte Schule machen, denn es ist juristisch zulässig und entlastet die Sozialsysteme
VON CHRISTIAN RATH
Seit Jahresbeginn ist die eingetragene Partnerschaft auch für Nichthomosexuelle interessant. Zwei Rentnerinnen aus Schleswig-Holstein haben sich jetzt verpartnern lassen, um sich später eine Hinterbliebenen-Rente zu sichern. Eine lesbische Beziehung führen sie freilich nicht, wie sie einer Regionalzeitung versicherten: "Wir sind nicht ,anders', wir wollen uns aber gegenseitig absichern."
Mit einer Flasche Sekt und zwei Gläsern stießen die Rentnerinnen vor wenigen Tagen im Standesamt von Bad Schwartau an. Dem Ordnungsamtsleiter Bernd Kubsch sagten sie offen, dass sie nicht homosexuell sind, dennoch vollzog dieser die Trauung, berichteten die Lübecker Nachrichten. Die beiden Frauen, eine ist 79 Jahre alt, die andere 73, wollen allerdings anonym bleiben. Ihre Umgebung soll nicht über sie tratschen.
Doch was wie ein Missbrauch aussieht, ist ganz legal. Das Gesetz schreibt für die eingetragene Partnerschaft nur das gleiche Geschlecht vor, homosexuelle Orientierung ist nicht erforderlich. Eine unzulässige Scheinpartnerschaft läge laut Gesetz nur dann vor, wenn die beiden PartnerInnen lediglich Vorteile kassieren und nicht für einander sorgen wollen. Das aber ist im Falle der Schwartauer Rentnerinnen wohl nicht der Fall. Mit der Übernahme von Fürsorgepflichten dürften sie wohl auch die Sozialkassen entlasten.
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