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Pubertät Akt II - Mordanschlag

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  • Respekt ist nicht Liebe


    Ich hatte als Kind auch Respekt vor meinem Vater - blieb mir auch nichts anderes übrig nachdem er äußerst dominant und autoritär war. Geliebt habe ich ihn aber aufgrund seines Verhaltens mir gegenüber nicht. Ganz im Gegenteil, ich wollte mit meinem Vater so wenig wie möglich zu tun haben, war froh, wenn er nicht zu Hause war und ergriff die erste Gelegenheit um so weit wie möglich von meinen Eltern wegzuziehen.
    Inzwischen ist mein Vater ein alter Mann und würde sich über mehr Zuwendung von mir freuen. Ich kann sie ihm aber nicht geben, da ich nichts für ihn empfinde.Ich erfülle meine Pflicht ihm gegenüber und das wars.
    Liebe kann man von seinen Kindern nur erwarten, wenn man sie mit Liebe und Verständnis erzieht und nicht indem man autoritär auf seine Rechte als Eltern pocht und alles was die Eltern sagen als Gesetz zu gelten hat. Fakt ist, daß auch Eltern irren können.

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    • Wie wahr, wie wahr!


      Mein Vater ist auch eher einer von der authoritären Sorte. Ich habe trotzdem lange vergeblich um seine Liebe gekämpft. Inzwischen weiß ich, dass die rau(h)e Schale nur einen sehr weichen Kern schützt, denn er liebt meine Tochter so, wie ich es mir für mich immer gewünscht hätte...

      Dafür habe ich vor einigen Monaten den Fluchtversuch unserer Nachbarstochter mitbekommen, deren Vater ihr leider keine Liebe zeigt sondern ihre Achtung (für mich lediglich Angst) mit rigorosen Anordnungen und teils auch körperlicher Gewalt erzwingt. Grund des Ausbruchsversuchs war das Erwischtwerden beim Rauchen, wofür sie ein wochenlanges Rausgehverbot erteilt bekam (sie war zu dem Zeitpunkt 13), neben etlichen anderen "Züchtigungsmaßnahmen".

      Die Mutter hatte bei uns geschellt (wohlgemerkt, nicht andersherum!), weil sie der sich wehrenden Tochter nicht gewachsen war (sie wollte sie am Weglaufen hindern, beide heulten und zerrten aneinander). Ich habe mir das Kind geschnappt und mir ein Gespräch unter 4 Augen erbeten, wozu die Mutter ihr OK gab. Dann habe ich einen sehr ausgedehnten Spaziergang mit ihr gemacht, in dem sie mir alle möglichen Sachen über ihren Vater erzählte, deren Wahrheitsgehalt ich gar nicht einschätzen will oder kann.

      Zu vielem habe ich nichts gesagt oder nur mmmhhhh gemacht, habe meine schlechten Erfahrungen mit meinem Vater beschrieben und ihr versichert, dass ihr Vater sie sehr wohl liebt, auch wenn er ihr das nicht zeigen kann. Ich habe versucht, ihr die Hilflosigkeit von Eltern zu erklären, die manchmal hinter Schlägen oder Verboten steckt, und sie gebeten, solche wirklich dummen Sachen, wie das Rauchen im Gästeklo zu unterlassen, wenn sie schon weiß, dass in diesem Nichtraucherhaushalt sehr eindeutige Ansichten über das Rauchen der Tochter existieren (es war ja nicht das erste Mal). Ich habe ihr geraten, den jetzt offenbar als Störfaktor in der Beziehung zur etwas aufgeschlosseneren Mutter empfundenen Vater möglichst nicht zu reizen und ihm ein wenig aus der Schusslinie zu gehen. Nach dem Spaziergang war sie einigermaßen beruhigt und einsichtig und wurde von der wartenden Mutter erleichtert in Empfang genommen.

      Resultat war leider auch, dass sie jetzt heimlich die Dinge tut, die ihren Vater aufregen (rauchen z.B.), dass inzwischen die Nachbarn kaum noch mit mir sprechen, weil sie es als Einmischung empfinden, der Tochter einen Ausweg geboten zu haben, obwohl sie danach eben wieder in ihr Elternhaus zurückgegangen ist und nicht abgehauen.

      Es wurde und wird nicht über die Tochter gesprochen, obwohl die Mutter bereits mehrfach versucht hat, die Strenge zum Thema zu machen. Eine Bitte meinerseits wurde ablehned kommentiert und ich mit der Nachbarin allein im Wohnzimmer sitzen gelassen. Der Mann ist nicht gesprächsbereit. Leider. Alle 3 leiden, und ich habe dabei noch den schwarzen Peter aufgedrückt bekommen. Es ist absehbar, dass das Kind bald ihren eigenen Weg geht, von dem der Vater nichts mehr mitbekommt. Ich finde das schade. Aber es lässt sich nicht ändern.

      Meine Tochter hat übrigens ihren ersten Rauchversuch mit 9 hinter sich gebracht, einen weiteren als ihren letzten gebeichtet und war total erleichtert, dass sie weder Stubenarrest noch sonstige Sanktionen geerntet hat. Ich habe ihr im Gegenteil für den Vertrauensbeweis gedankt, dass sie mir davon erzählt hat, und Verständnis dafür gezeigt, dass sie in der Gruppe "mitgemacht" hat. Gruppenzwang ist in diesem Alter enorm. Sie wird noch viele Dinge tun, die mir nicht gefallen, obwohl sie sie eigentlich nicht tun möchte, nur, um Anerkennung von anderen Jugendlichen zu bekommen. Das gehört zum Erwachsenwerden dazu. So sehe ich das.

      Gruß
      Anke

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      • Knuddeln


        Meine Tochter möchte gegenwärtig eher mehr als weniger KUSCHELN! Echt! Ich bin ganz baff, wie liebebedürftig sie wieder ist. Aber das wechselt sicher bei Gelegenheit. Dann kommen diese Stacheln wieder raus: Igel!

        Muss ich mit leben!

        Danke für das Interesse an unserem Familienleben!

        Gruß
        Anke

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        • RE: Wie wahr, wie wahr!


          Das ist wohl falsch rübergekommen, meine Eletern waren beide sehr sehr liebevoll zu uns, und was in ihrer Macht stand haben wir auch erhalten, aber wir haben gelernt, dass man nicht alles haben kann, und schon garnicht durch solch ein Benehmen. Wenn ich heute manchmal die Jugendlichen sehe, wie sie schon mit 11-12 besoffen in den Ecken rumstehen, dann wird mir schlecht. Ist das unsere Zukunft? Die kriegen von klein an alles was sie wollen, und wenn es dann später nicht mehr geht, dann bricht für sie eine Welt zusammen und sie sehen es nicht ein. Dann gehen sie eben "klauen". Arbeiten tun ja nur die Blöden. Dass sie sich selber ins AUS schießen, wenn sie keine anständige Schulbildung und Berufsausbildung haben interessiert sie nicht, dann geben halt die Eltern Geld...Wer da nicht ganz stark ist, geht unter!!!

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          • RE: Wie wahr, wie wahr!


            Da stimme ich Dir voll und ganz zu, ich sehe das genauso.

            Allerdings glaube ich, dass Zwangsmaßnahmen nach alter Schule nicht der richtige Weg sind dieses Ziel zu erreichen.

            Ein wesentlicher Bestandteil ist das Vorbild der Eltern.
            (Meiner Meinung nach der allerwichtigste.)

            Und wie sie sich um die Kinder gekümmert haben:

            - Haben sie ihren Kinder vorgelesen als sie klein waren, oder haben sie den Fernseher angeschaltet ?

            - Haben sie ihnen ein Eis gekauft oder mit ihnen gespielt ?

            Diese Liste lässt sich beliebig fortsetzen.


            Ich glaube, dass unsere Kinder ein ausgezeichneter Spiegel unserer Erwachsenenwelt sind.

            LG

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            • RE: Wie wahr, wie wahr!


              Genau das meinte ich!
              Bei uns zuhause wurden viel Märchen erzählt und gesungen, Sonntags waren wir im Schrebergarten und ab und zu gab es auch mal etwas Geld zum "Vernaschen" aber minimal, denn bei uns war nicht viel Geld zu Verfügung. Aber es hat uns nie etwas gefehlt! Meine Mama hat Bonbons selbst gemacht und Eis, dagegen schmeiß ich das gekaufte weg.
              Wenn ich heute an meine Kindheit denke, dann oft mit Wehmut, die Kinder heute tun mir teilweise echt leid!
              Traumkind

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              • RE: Pubertät Akt II - Mordanschlag


                Hallo jeune!

                Ich bin zwar keine Mutter aber ich erinnere mich sehr gut, dass ich selber in meiner Pubertät sehr schwierig war. Nicht nur dass ich von meiner Mutter wegen der ständigen Mäkeleinen genervt war, ich hab mich regelrecht dagegen aufgebäumt! Jetzt wo ich erwachsen bin (und ich glaube gut gelungen, ich achte sehr auf Sauberkeit und Ordnung) weiss ich dass das einerseits Trotz war mit dem Wunsch, endlich mein eigenes Ding zu drehen. Endlich anerkannt zu werden, als Mensch mit Verstand und Meinung. ich denke, ein ordentliches Gespräch, vernünftig und erwachsen hätte mich aufgerüttelt und beruhigt. Denn dieses Verhalten kam bei mir aus einer Wut heraus. vielleicht das Kind für gutes Verhalten ein bißchen belohnen. Solche Kotzbrocken sind glaub ich ziemlich frustriert über ihr nicht Kind- nicht Erwachsenen-Zustand!

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