"wozu dann also noch diese biologische selbstverständlichkeit betonen? weil dabei so schön mitschwingt, jede frau sei verpflichtet zur mutterschaft, und sie möge diese gefälligst zum biologisch optimalen zeitpunkt anstreben? "
Nein, um die Bequemlichkeit geht es hier nicht, glaube ich. Ich persönlich werde mit Sicherheit KEINE Kinder haben wollen, wenn ich 37 werde. Es geht um dieselbe Verantwortung gegenüber dem Kind, von der man hier gesprochen wird. Wenn das Kind mit einer Erkrankung zur Welt kommt, wobei ihm 5-6 Jahren zum Leben bleiben, ist es äusserst unverantwortlich von Eltern, das Risiko bewusst einzugehen. Und es ist blauäugig zu denken, dass es jederzeit mit Kinderkriegen problemlos klappen kann. Bei dem Stress, den man heutzutage der Mensch ausgesetzt ist, als vor z.B 100 Jahren, ist es keine Selbstverständlichkeit, bei ungeschütztem Sex, schwanger zu werden.
"zum drüberstreuen dann noch der dezente hinweis darauf, daß eine gegenteilige entscheidung doch nur anzeichen mangelnder reife sein kann - dankeschön, das ist mir der heimlichen unterstellungen genug "
Es war Deine berechtigte Reaktion darauf: "...wenn jemand sich unreif fühlt und zum Reifen (= zu einer neuen Umstellung) nicht bereit ist, soll lieber keine Experimente machen. "
Ich dachte, dass man es deutlich erkennt, dass es sich nicht um die Gleichung "Keine Kinder-haben-wollen = unreif" geht. Gemeint war die verschlossene Einstellung, wenn etwas neues zukommt: "um Himmels Willen, es wird ja alles anders sein! Dann lieber nicht! Ich möchte meine Ruhe/schlanke Hüfte/ was es immer sein mag haben" .
Ich rufe ja nicht auf, dass jeder unbedingt Kinder haben soll:-) Ich vertrete zwar die Einstellung, die "FÜR"Kinder ist. Respektiere aber die gegenseitige Position "Gegen". Und angesichts der modernen Wandelung der Werten scheint es fast eine exotische Einstellung zu sein;-)
"kannst du ansatzweise nachvollziehen, wie deine argumentation auf (noch-)nicht-eltern wirken muß? "
Hoffentlich objektiv. Wenn man so schön schreibt, dass es mit Kindern unendlich lange warten kann, gibt es Kinder - gut, keine - noch besser, etc, warum kann ich nicht die Argumente "dafür" bringen? Sind es Argumente "dafür"? Ich hoffe, ja.
:-) Es mag sein, dass ich etwas emotioneller reagiere, als es angebracht wäre.
Schöne Grüsse, Rita
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