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Vergewaltigung

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  • Vergewaltigung

    Hallo, hoffe ihr könnt mir helfen!? Vor gut 10Tagen hat mir meine Freundin gestanden dass sie, als sie 11 war vergewaltigt wurde. Ich weiß einfach nicht mehr weiter, für mich ist total eine Welt zusammengebrochen. Ich kann einfach nicht damit umgehen, es fängt damit an dass ich ihr irgendwie aus dem Weg gehe, ihr kaum noch in die Augen schauen kann, ganz zu schweigen von dem Gedanken an Sex.
    Ich kann einfach den ganzen Tag an nichts anderes mehr denken, kaum noch schlafen, habe keinen Appetit mehr und mein Job leidet auch schon darunter. Sie kann irgendwie ganz gut damit umgehen (vielleicht auch nur Fasade?), ok, es ist für sie auch schon über 10Jahre her aber mich zerfrisst es einfach. Am liebsten würde ich einfach Schluss machen und dem Problem einfach aus dem Weg gehen, ich weiß das ist natürlich die falsche, und vor allen Dingen feige, Art aber was kann ich denn tun. Ich denke einfach jedes Mal wenn ich sie anfasse, küsse oder auch nur Versuche an Sex zu denken, daran was ihr damals passiert ist. Ich weiss auch nicht mit wem aus meinem bzw. unseren Freundeskreis ich darüber reden kann, immerhin habe ich ihr ja versprochen dass ich es keinem erzähle, deswegen versuche ich es nun hier!
    Wir sind jetzt erst ein halbes Jahr zusammen, und ich hasse sie einfach dafür dass sie es mir nicht später oder überhaupt nie erzählt hätte (natürlich fühle ich mich ja auch geehrt dafür dass sie so viel Vertrauen in mich fasst, aber zu welchem Preis?)


  • RE: Vergewaltigung


    Hallo Lars

    Das ist wirklich eine schrecklich Situation. Ich weis wie du dich fühlst.

    Bitte mach nicht den Fehler und mach Schluß. Das wäre das Schlimmste was du machen kannst.
    Denn dann wird sie das nie wieder jemandem anvertrauen.
    Gib dir noch ein bisschen Zeit. Sie scheint die Sache ja weitgehend verarbeitet zu haben, obwohl man sowas ein Leben lang nicht vergessen kann.
    Wenn sie es schafft, damit zu leben, wirst du das auch können.

    Vor allem musst du mit ihr drüber reden. Wie du dich fühlst, wie sie mittlerweile damit klarkommt, ob sie es sonst schon jemandem erzählt hat, usw.
    Das hilft auch dir damit klar zukommen.
    Das du dir solche Gedanken darum machst, zeigt ja auch, dass dir viel an ihr liegt. Deshalb, bitte bitte keine voreiligen Entscheidungen treffen. Du weist ja auch selber das eine Trennung nur feige wäre.

    Gib ihr bloß nicht das Gefühl, dass sie sich dafür schämen müsste, oder das sie das irgendwie Schuld wäre. Sie kann absolut nichts dafür, und deshalb gibt es keinen Grund, das du sie verlässt.

    Hast du denn schon mit ihr geschlafen? Ich denke ja, so wie du schreibst.
    Sie hat also keine Probleme mit Sexualität, was durchaus nicht selbstverständlich ist.

    Ich hoffe, du kriegst das in den Griff.
    Viele Grüße, kelly

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    • RE: Vergewaltigung


      Es ist zwar sehr schlimm, was deiner Freundin passiert ist, aber ich verstehe nicht ganz, was dich so irritiert an dieser Geschichte? Das es schlimm ist, ist ja klar, aber ich habe fast das Gefühl, dass du ein Problem damit hast, dass ein anderer Mann mit ihr Sex hatte? Was genau schockiert dich so sehr?

      Es ist, wie du sagst über 10 Jahre her und sie hat gelernt damit zu leben, was gar nicht so selbstverständlich ist!

      Ich bin wie kelly der Meinung, dass es ziemlich fies wäre, wenn du sie nun hängen lassen würdest, sie kann ja wirklich nichts dafür, was ihr passiert ist!

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      • RE: Vergewaltigung


        Nein nein, keine Angst ich habe ja nicht vor Schluss zu machen, das ist nur so eine innere Idee, die total emotional und dumm wäre.

        Wir schlafen schon ziemlich lange miteinander und sie sagt auch, dass sie in Therapie war und eigentlich im Allteag und wenn wir Sex haben überhaupt kein Problem damit hat.

        Ich mach mir halt nur Gedanke darüber dass wenn wir Sex haben ob es auch wirklich so ist, ich stelle es mir halt einfach total schrecklich vor, falls sie dabei mal daran denken sollte!?

        Außerdem glaube ich jetzt auch (vielleicht) ein Grund für ihr Verhältnis zu teilweise auch harten Drogen gefunden zu haben, was ich noch nie respektiert habe, aber jetzt wo ich vielleicht ein Motiv sehe, traue ich mich doch nicht mehr was zu sagen... ach herr je

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        • RE: Vergewaltigung


          wofür ein Motiv?? Versteh dich nicht ganz. Sie kann damit umgehen, ein bißchen vertrauen würde nicht schaden wenn du ihr das geben würdest. Denn ich finde ihr solltet offen sein und reden und nicht schweigen darüber. Wenn Dich was bewegt dann rede mit ihr darüber. Ich habe den Eindruck das Du mehr Probleme damit hast als Sie. Dinge geschehen leider aber du kannst Sie lernen zu akzeptieren und wenn du einen Grund gefunden hast für ihre Drogen sei doch froh und versuche hier nicht auf Prinzipien rumzureiten. Sehe zu das du für die Zukunft durch dein Vertrauen schaffst, das Sie keine Drogen mehr nehmen braucht weil Sie Dich hat.

          Denk mal umgekehrt wenn dir das passiert wäre, wärst du auch froh wenn du jemanden hättest der dich versteht.

          Wünsche Euch alles Gute!

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          • RE: Vergewaltigung


            "...ich hasse sie einfach dafür dass sie es mir nicht später oder überhaupt nie erzählt hätte ..."

            Der Satz hat mich erschreckt.

            Eine Partnerschaft ist auch dazu da, in schlechten Zeiten zueinander zustehen. Deine Freundin hat Dir vertraut und Dir nach kurzer Zeit ihr schreckliches Erlebnis anzuvertraut. Vielleicht weil sie Halt bei der Verarbeitung sucht? Vielleicht weil sie von vornherein klarstellen wollte, dass sie eventuell irgendwann einmal Hilfe brauchen wird? Und Du hasst sie dafür? Wofür? Dass sie eine vermeintlich heile Welt zerstört hat? Dass sie Dich an ihrem Leben teilhaben lässt? Das verstehe ich nicht so ganz. Willst Du eine richtige Partnerschaft oder nur die Schokoladenseite?

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            • RE: Vergewaltigung


              Hallo Lars,

              ich schließe mich Sunflower an, dieser Satz ist erschreckend. Du hasst sie dafür, dass sie Vertrauen zu dir gefasst und dir von diesem schrecklichen Erlebnis erzählt hat?

              Nun, ich will mal ganz offen sprechen. Mit eurer Beziehung stimmt ganz entschieden etwas nicht. Ich weiß nicht, was für ein Problem du hast und wo du eigentlich stehst. Aber dein Posting gibt mir sehr zu denken und ich möchte nicht einfach so dazu raten, diese Beziehung aufrecht zu erhalten. Ich jedenfalls wollte nicht mit einem Partner zusammen sein, der sich so äußert.

              Dann erwähnst du noch so ganz am Rande ein Drogenproblem deiner Freundin und erklärst gleichzeitig, sie könnte aber inzwischen gut mit der Vergewaltigung umgehen. Hallo??!! Offenbar "helfen" ihr die Drogen bei diesem - ach so guten Umgang - mit dem Trauma, was ist daran positiv zu nennen?

              Schau dich noch mal genauer an, dann deine Freundin und schließlich eure Beziehung, denn offenbar ist hier vieles im Argen.

              Herzliche Grüße
              Sina

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              • RE: Vergewaltigung


                Hallo?
                Die Betonung lag Eindeutig aus SPÄTER, das andere wurde doch nur aus reiner Verzweiflung gesagt, das ist einfach total der Schock! Ich meine wir sind nicht mal ein halbes Jahr zusammen und ich denke dass sie vielleicht einfach noch hätte warten können...
                Versetzt Euch doch mal in meine Lage, für mich ist einfach eine Welt zusammen gebrochen, die Beziehung wird auf keinen Fall wieder so schön sein wie sie war (ok, vielleicht ja doch, will mich da nicht einschränken). Ich bin halt einfach immer noch total geschockt und da darf man ja wohl mal aus lauter Wut, Verzweiflung, Mitgefühl einfach rein emotional sagen dass ich sie dafür hasse, ich denke ich brauche einfach noch Wochen und Monate bis ich damit umgehen kann.

                Ich kann sie ja verstehen dass sie unbedingt will dass ich über ihre Vergangenheit bescheit weiss und mir ist das ja auch wichtig, aber ich denke es war einfach zu früh!

                So langsam denke ich dass es ein Fehler war hier zu posten, weil die Sachen nicht so rüber kommen wie sie gemeint sind!?

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                • RE: Vergewaltigung


                  hi lars,

                  darf ich dich mal ganz wertfrei fragen, wo das problem für DICH liegt? wirklich wertfrei, denn ich habe es einfach nicht verstanden.

                  um es ganz deutlich auszusprechen: ich bin ebenfalls einmal vergewaltigt worden und ich kann dir sagen, dass dies - trotz aller aufarbeitung - eine gewisse wunde auf der seele hinterlässt. und sei es nur die wunde, dass man angst hat verlassen zu werden, wenn der partner es erfährt...

                  was meinst du mit "sie hätte warten können"?? auf was? hätte sie es dir erst später sagen sollen? damit es noch mehr weh tut, wenn MANN aus einer für frau unverständlichen reaktion dann das weite sucht?

                  kannst du dir nicht vorstellen, dass dies der größte vertrauensbeweiss und der größte zuneigungsbeweiss war, den sie dir erbringen konnte?
                  sie war einmal opfer einer brutalen gewalttat, bestrafe SIE doch nicht dafür. schock, mitgefühl, nicht-wissen-wie-man(n)-reagieren soll, sind ganz natürliche reaktionen, aber deine vorwürfe und aggressionen sollten sich auf den gewalttäter richten, nicht gegen sie!!

                  ein guter rat: durchforste das internet nach dem thema, du findest viele hilftreiche tipps und informationen. und dann gibt es noch sowas wie das frauentelefon, wo du auch als MANN anrufen kannst und den fall schildern. und wo man dir weiterhelfen kann...

                  wenn sie es dir wert ist!

                  darauf läuft es im endeffekt hinaus...

                  lg

                  angel28

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                  • RE: Vergewaltigung


                    Hallo Lars,

                    ich denke ich kann dich bis zu einem gewissen Grade gut verstehen.
                    Ich habe einen jahrelangen sexuellen Missbrauch (in meiner Kindheit) hinter mir. Meinem Mann habe ich mich erst anvertraut, als wir schon 16 Jahre zusammen waren. Er kam damit auch nicht klar.
                    Es gibt für Männer eine Selbsthilfegruppe, die sich um Männer/Partner von "Überlebende" (so nennt man die jenigen, die eine Vergewaltigung oder einen sexuellen Missbrauch erlebt haben) kümmert. Dort kannst du dich mit anderen Männern austauschen. Ansonsten gibt es ein sehr gutes Buch, das ich dir sehr empfehle es heißt "Verbündete" und ist von der Autorin Laura Davis. Versuche dir dieses Buch mal in einer Bücherei auszuleihen. Meinem Partner und mir hat das Buch und auch andere Bücher zu diesem Thema sehr geholfen. Laß dir unbedingt Zeit, denn auch wenn deine Freundin sagt, dass sie damit recht gut umgehen kann, ist es nicht gesagt, dass das auch wirklich der Fall ist. Man macht sich bekanntlich ja gerne selber was vor.
                    Wenn du deine Freundin liebst und mit ihr zusammen bleiben möchtest, dann wirst du diesen Weg hoffentlich gehen. Versuch doch ansonsten mal mit deinem Arzt zusprechen, ob er nicht evtl. noch einen Rat für dich weiß. Denke bitte daran, du bist mit diesem Problem nicht alleine. Es ist für dich als Partner von einer Überlebenden sehr schwer und darum nimm soviel Hilfe in anspruch, wie du sie bekommen kannst. Vorallem aber spreche mit deiner Freundin über deine Ängste und Sorgen, gemeinsam könntet ihr es schaffen!!!
                    Ansonsten schreibe ich nicht mehr viel zu deinem posting, denn dazu haben die anderen schon genug geschrieben.

                    Liebe Grüße bluesky

                    Kommentar



                    • RE: Vergewaltigung


                      Angel28!
                      Ich finde Deinen Beitrag wirklich am passendsten! Ich schließe mich Deiner Meinung an!

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                      • RE: Vergewaltigung


                        Hallo Lars,

                        indem sie es Dir erzählt hat, zeigt sie Dir, dass sie viel Vertrauen in Dich hat, das Du jetzt auf keinen Fall verletzen darfst.

                        Es war eine schlimme Erfahrung für sie und nun solltest Du ihr Rückendeckung geben und ihr zeigen, dass ihr das gemeinsam "durchsteht". Ich kann verstehen, dass Dich die Sache aus der Bahn wirft, aber gleich so extrem, wie Du es beschreibst, ist es - meines Erachtens nach - übertrieben.

                        Klar, für Dich ist es auch eine ungewohnte Situation und Du bist machtlos, aber sei einfach für sie da. Es ist und bleibt ihre schlimme Erfahrung, nicht Deine. Sie trägt die Erinnerung mit sich, nicht Du. Also, mach Dir nicht so viele Gedanken über Dein Gefühlsleben, sondern um ihres. Redet gemeinsam über die Sache, dann könnt ihr beide mit der Situation besser umgehen.

                        Noch eines...Du wünschst Dir, sie hätte es Dir später oder noch besser, nie gesagt?! Was wäre gewesen, wenn Sie es Dir erst irgendwann erzählt hätte oder Du es herausgefunden hättest? Du wärst mit Sicherheit enttäuscht von ihr und traurig, dass sie Dir nicht so viel vertraut und es Dir "erst jetzt" erzählt.

                        Redet darüber, dann findet ihr eine gemeinsame Lösung.

                        Alles Gute
                        Nefertari

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                        • RE: Vergewaltigung


                          ist ja echt cool von euch, dass ihr nur an seine Freundin denkt. Er hat als Partner seiner Freundin um Rat gefragt. ER hat genauso Gefühle und Bedürfnisse, wie sie auch. Warum sollte er nur an sie denken? Er als Partner muss lernen damit umzugehen und das kann er nicht, wenn ihm hier von allen gesagt wird, dass sie wichtig ist und er nur weniger wichtig. Zumindest kommt das so bei mir rüber und bei Lars anscheinend ja auch. Sonst würde er nicht schreiben, dass es vermutlich falsch war hier zu posten. Er braucht Kraft und Unterstüzung für SICH. Wenn er die hat, dann kann er seiner Freundin auch eine gute Stütze sein. ER muss erstmal sehen, dass er wieder Grund unter den Füßen bekommt, sonst kann er niemandem richtig helfen. Wer selber eine Vergewaltigung oder einen sexuellen Missbrauch erlebt hat, der wird mir vermutlich Recht geben, dass der/die Partner/Partnerin nur dann festen Halt geben kann, wenn er/sie selber mit sich im reinen ist. So habe ich es zumindest selber und in der Selbsthilfegruppe erfahren.
                          bluesky

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                          • RE: Vergewaltigung


                            Tut mir leid das sagen zu müssen aber wenn Du so reagierst ist nicht genug Gefühl in Dir.
                            Sie offenbart Dir ein tiefsitzendes Trauma. Sie vertraut sich Dir an und wie reagierst Du???
                            Wirklich schade, denn das wird sie noch mehr traumatisieren... Ich denke nicht, das sie sich nochmals jmd. anvertrauen wird, auch um das alles zu verarbeiten!
                            Reiss Dich zusammen und helfe ihr, nimm sie in den Arm und gebe ihr Halt und Hoffnung!

                            Kommentar


                            • RE: Vergewaltigung


                              Nee, Lars, da würde ich gerne noch etwas verdeutlichen. Ich habe durchaus Verständnis dafür, dass dich die Nachricht schockiert und du dir Gedanken machst, wie du damit umgehen kannst. Soweit kann ich dich unterstützen und dir auch folgen.

                              Die Worte "Geständnis" (als ob sie etwas verbrochen hätte) und "Hass" wirken wiederum auf mich schockierend, und ich kann sie nicht alleine mit der Begründung erklären, sie hätte es dir nicht bereits nach einem halben Jahr erzählen sollen. Auch deine Freundin muss dich einschätzen können, inwieweit sie sich emotional auf dich einlässt, denn sie hat ein Trauma erlebt, dass sie - auch bei guter Verarbeitung - Zeit ihres Lebens mit sich herumträgt. Sie muss auch entscheiden können, ob sie von ihrem Partner mit diesem Trauma geliebt wird und es sich lohnt, mit ihm zusammen zu bleiben.

                              Ich habe auch sexuelle Gewalt erlebt und meinem Partner relativ früh davon erzählt (wir kannten uns auch ca. 6 Monate). Er war sehr betroffen und traurig, nahm mich in die Arme und zeigte sich zornig gegenüber dem Täter. Mein Freund machte deutlich, dass er hinter mir steht und auch, dass er aus diesem Erlebnis keine Einbußen für unsere Beziehung ableitet oder befürchtet. Ich sagte ihm, dass ich schon manchmal schwierig sei wegen dieses Erlebnisses, aber das hatte für ihn keine Bedeutung. Er sagte einfach nur, damit käme er klar und er liebe mich.

                              Wir sind jetzt seit fast fünf Jahren glücklich zusammen. Hätte er so reagiert wie du, hätte ich mich hoffentlich getrennt.

                              Wenn du dich mit deinen Gefühlen auseinandersetzt und eine ehrliche Antwort auf deinen Hass findest und auch die hier angeratenen Gruppen um Rat aufsuchst (Gruppen für Partner von Frauen mit sexuellen Gewalterfahrungen) oder auch das empfohlene Buch "Verbündete", dann kannst du eurer Beziehung eine positive Wendung geben. Und deiner eigenen Entwicklung auch.

                              Sina

                              Kommentar


                              • RE: Vergewaltigung


                                Hi bluesky,

                                ich selbst bin auch Opfer eines sexuellen Übergriffs geworden und könnte es meinem Partner nur erzählen, wenn ich der Ansicht wäre, dass die Beziehung, das Vertrauen und der Partner selbst stark genug für eine solche Offenbarung sind.

                                Wenn dem nicht so ist, ist es verständlich, dass er entsprechend verunsichert ist und mit dieser Sache zu kämpfen hat. Was rätst Du ihm denn? (Falls Du es ihm vorher schon geschrieben hast, dann sorry, hab die Beiträge vorher nicht gelesen).

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                                • RE: Vergewaltigung


                                  Hallo Nefertari!

                                  ich würde ihm dringend zu einer Selbsthilfegruppe raten, die sich auf Partner von Vergewaltigungs- und sexuellem Missbrauch Opfer spezialisiert hat. Diese kann man bei jeder Frauengruppe erfragen, die mit sexueller Gewalt zutun hat. Ansonsten würde ich ihm einen Therapeuten empfehlen, der eben auch auf die Zeilgruppe spezalisiert ist. Alleine scheint er es nicht zu schaffen, also sollte er sich unbedingt Hilfe holen. Den ersten Schritt hat er ja schon gemacht, indem er sich hier an uns gewandt hat. Er sieht ja ein, dass er alleine nicht damit klar kommt. Das finde ich sehr toll von ihm. Ich kenne es aus meiner Gruppe, dass es wirklich Männer gibt, die nach der Offenbarung, dass ihre Partnerin Opfer einer sexuellen Gewalt wurden (auch wenn es in der Vergangenheit war) in ein tiefes schwarzes Loch fallen. Sie kommen dort aus eigener Kraft nicht wieder raus. Doch wenn sie, wie Lars, erkennen dass sie Hilfe brauchen, dann können sie damit auch besser umgehen. Und wie schon geschrieben, er kann seiner Freundin nur dann eine richtige Stütze sein, wenn er sich selber wieder etwas gefangen hat. Sie braucht jemanden, der stark genug ist, um ihr Kraft zugeben... der einfühlsam genug ist, um sie auch emotional zu stärken... der ein offenes Ohr für sie hat, damit sie mit ihren Ängsten und Sorgen zu ihm gehen kann... Er muss lernen seine Wut, seinen Hass gegen den Täter zustellen, doch das kann er eben im Moment noch nicht. Und da hilft es ihm wenig, wenn hier die meisten beigehen und ihm immer wieder nur deutlich machen, dass er stark sein muss und dass sein Verhalten falsch ist. Das hat er ja selber schon erkannt. Lars möchte jemanden der IHM hilft, mit dieser Situation klar zukommen.

                                  Wie ich schon in einem vorherigen posting hier geschrieben habe, habe ich ebenfalls sexuellen Missbrauch erfahren und ich konnte mich erst nach 16 Jahren meinem Mann anvertrauen, der kam damit auch nicht klar. Er wollte noch nicht mal einsehen, dass er Hilfe brauchte, um damit umgehen zukönnen. Als ich mich ihm anvertraute, hat er mich hinterher genommen und fragte nicht nach, ob ich mit ihm schlafen wollte oder nicht. Es kam mir vor, als wollte er damit sein "Revier" makieren. Solche Reaktionen gibt es eben auch.
                                  Heute habe ich einen Partner, dem ich meinen Missbrauch gleich von vorn herein erzählt habe und er kommt damit gut klar. Wir haben sehr viel darüber gesprochen und es hat uns beiden gutgetan, dass ich nicht so lange geschwiegen habe.
                                  LG bluesky

                                  Kommentar


                                  • RE: Vergewaltigung


                                    Ja, dass es gut war, dass sie es ihm "schon jetzt" gesagt hat, meine ich auch.

                                    Jedoch, mir war nie bewußt, dass der Partner auch so sehr damit zu kämpfen hat. Wenn es während einer aktuellen Beziehung passiert, klar, dann ist es schon ein riesen Problem. Aber, es liegt in der Vergangenheit!?

                                    Meinem Ex-Freund habe ich es nach 1 Jahr erzählt. Wir haben noch ein paar mal das Thema angeschnitten, aber eigentlich nie richtig darüber geredet. Ich dachte bis heute immer, dass es normal war, da es ja eigentlich eine Sache war, die mich anging und vor seiner Zeit passierte.

                                    Jetzt bin ich verunsichert, ob es ihm nicht doch zu schaffen gemacht hat und er nur nie etwas davon gesagt hat. Er hat sich aber auch nie etwas anmerken lassen und hat schon gar nicht wie Dein Mann reagiert.

                                    Ich habe mit der Sache (ohne Selbsthilfegruppe - nicht einmal meine Mutter weiß darüber bescheid, obwohl ich damals erst 14 Jahre alt war) abgeschlossen.

                                    Kommentar


                                    • RE: Vergewaltigung


                                      Ich wollte dich ganz bestimmt nicht verunsichern.
                                      Sprich mit deinem Freund einfach mal darüber, wie er mit deiner Geschichte klar kommt. Wenn ihr immer schon gut miteinander sprechen konntet, dann wird er dir schon ganz ehrlich sagen, was er empfindet und ob er damit zurecht kommt.
                                      Bist du dir da ganz sicher, dass du mit deiner Geschichte abgeschlossen hast? Meinen Missbrauch ging über 8 Jahre (6-14 Jahre) und ich habe erst Jahre später angefangen ihn zu verarbeiten. Ich hatte bist dahin immer gedacht, dass ich damit schon durch wäre, aber dass dem nicht so war, habe ich dann gemerkt, als ich einfach nicht mehr anders konnte und mich direkt damit auseinander setzen musste. (meine Tochter wurde von einem "Penner" unsittlich angemacht) Plötzlich war ich offen, um darüber zusprechen und es zu verarbeiten. Heute bin ich froh, dass ich alles noch mal aufgearbeitet habe. Das alles liegt nun schon über 4 Jahre zurück und selbst heute merke ich immer wieder mal dass ich mich selber nicht ernst nehme und mir nicht die Zeit nehme, die ich für mich brauche. Dann trete ich wieder kürzer und sorge für mich. Das alles hätte ich aber mit einem nicht so starken Partner nicht so durchstehen können, denn dann wäre ich beigegangen und hätte mich sehr viel um ihn mitgekümmert, statt mich selber aufzufangen und an mir zu arbeiten. Ich kann nur jedem Paar raten, dass sie beide die Geschichte des anderen gemeinsam durchgehen. Ich meine das "Opfer" sollte sich professionelle Hilfe holen und alles durcharbeiten und der/Partner/in sollte sich ebenfalls jemanden suchen, der ihm/ihr hilft. Alleine mit einem solchen Trauma fertig zuwerden ist echt verdammt schwer. Es holt einen meistens irgendwann dann doch wieder ein. So habe ich es bisher zumindest immer wieder, auch bei anderen gesehen. Ich habe für mich selber einen Spruch, den ich mir in Phasen, wo ich ganz tief unten bin, weil mich meine Geschichte wieder eingeholt hat sage: "Ich habe es damals überlebt und ich werde mich auch heute nicht unterkriegen lassen."

                                      LG bluesky

                                      Kommentar


                                      • RE: Vergewaltigung


                                        Bei mir war es kein Mißbrauch, wie bei Dir. Ich wurde fast vergewaltigt. Mit fast meine ich, dass ich ihn sexuell befriedigen musste, sonst... Das liegt nun schon fast 10 Jahre zurück und ich denke (natürlich) nur ungern daran.

                                        Meinen Ex kann und brauche ich heute nicht mehr zu fragen und seit ihm ist mir kein Mann vertrauensmäßig so nahe gekommen, dass ich es ihm erzählt hätte.

                                        Natürlich werde ich es einem zukünftigen Freund erzählen und ihn - da ich es jetzt besser weiß - auch darauf ansprechen, wie er damit umgeht. Er muss es wissen, damit er einige von meinen Verhaltensweisen versteht.

                                        Mein Geheimrezept liegt in der Verdrängung. Ich weiß, dass ich nicht richtig, aber ich komme ganz gut damit zurecht.

                                        Kommentar


                                        • RE: Vergewaltigung




                                          Nefertari schrieb:
                                          -------------------------------
                                          Mein Geheimrezept liegt in der Verdrängung. Ich weiß, dass ich nicht richtig, aber ich komme ganz gut damit zurecht.

                                          Ich wünsche dir, dass es bei dir nicht plötzlich und total unvorbereitet zum Ausbruch kommt. Wie du mit deiner Geschichte umgehst, das kannst nur du entscheiden. Du kennst dich selber am besten.

                                          LG bluesky

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                                          • @bluesky


                                            Danke, hoffe ich auch...!

                                            Und danke für den Gedanken-/Erfahrungsaustausch. Ich wünsche Dir alles Gute und eine wunderschöne Zeit mit Deinem verständnisvollen Freund.

                                            Liebe Grüße
                                            Nefertari

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                                            • RE: Vergewaltigung


                                              Ich würde sagen sprich mit Ihr über Dein ängste! Und das Du nicht weisst wie damit umgehen! Sie wird es am besten wissen wie Du damit umgehen sollst....

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                                              • RE: Vergewaltigung


                                                Danke, mal haupstächlich an BlueSky und alle anderen die nicht ununterbrochen auf den Begriffen "Hass" und "später" rumgeritten sind. Denkt ihr denn wirklich dass ich diesen Hass, den ich garantiert auf diesen Täter habe und nicht weiß wo ich ihn hin projezieren soll, gegen sie habe, ihr stellt mich echt so hin als ob ich sie wie einen täter behandeln würde und den hass aktiv gegen sie auslebe, die bekommt davon doch gar nichts mit.Ich versuche die ganze Zeit die Beziehung aufrecht zuerhalten und damit fertig zu werden, ich habe jetzt ein paar Mal mit ihr geredet und ich kann einfach nicht verstehen dass sie sagt es macht ihr gar nix mehr aus, sie muss da fast nie daran denken etc. natürlich ist es total toll wenn es so wäre aber ich kann mich einfach nicht in diese Situation reinversetzen, ich erinnnere mich da an ein paar situationen aus meiner kindheit an die ich fast jeden tag erinnert werde und das war ganz schön harmlos im vergleich da zu...
                                                na ja wenigsten kann sie tatsächlich ziemlich offen darüber reden und ich finde dass ich schon fortschritte gemacht haben (hatten auch mal wieder sex :-) (obwohl ich gestehen muss dass ich den gedanken an das geschehene schon ein paar mal verdrängen musste, aber es ging und war fast wie früher)

                                                ich denke ich werde mir auf jeden fall dieses buch zulegen dass in einem beitrag empfohlen wurde.

                                                bin ziemlich froh dass es am ende doch noch ein paar beiträge gab die sich auf MEIN problem bezogen haben :-)

                                                PS:
                                                übrigens dass mit dem, hätte sie es mir doch später erzählt, da muss ich dazu sagen dass es bei mir seit etwa 2 wochen verdammt stressig im job war und das kommt einfach dazu, ich meine sie wusste das und hätte doch vielleicht einfach noch 3 wochen warten können, das hätte es zumindest für mich ein wenig leichter gemacht, ich denke dadurch dass dieser stress jetzt erstmal ein wenig abgenommen hat ist auch ein wichtiger faktor, kann mich jetzt einfach besser (mit ihr) darum kümmern und hab nicht so viele andere sachen im kopf. das ganze habe ich ihr natürlich auch nicht vorgeworfen, damit habe ich mit keinem geredet außer hier im forum, weil ich hier etwas mehr verständnis erwartet hätte

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                                                • @ Lars


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                                                  du musst bedenken, dass Menschen, die noch nicht in deiner Lage waren, dir auch nicht so recht die Ratschläge geben können, die du hier erhofft hattest. Leider wird auch in der heutigen Zeit noch das Thema Vergewaltigung oder sexueller Missbrauch viel zu oft totgeschwiegen. Outet man/frau sich bekommt man die unterschiedlichsten Reaktionen. Ich finde es echt super, dass du erkannt hast, es nicht einfach so wegstecken zukönnen und dir darum hier einen Rat gesucht hast. Viele Partner/innen verdrängen es, genauso wie die Opfer es auch oft jahrelang verdrängen und kommen in Wirklichkeit nicht so recht klar damit. Du hast den ersten Schritt gemacht und so wie ich es lese, bist du bereit eure Beziehung aufrecht zu erhalten, es liegt nun an euch beiden den Weg gemeinsam weiter zugehen. Es hilft beiden sehr, wenn ihr miteinander redet, darum setzt euch immer wieder zusammen und sprecht miteinander. Vorallem aber zeige ihr, dass auch du Ängste und Sorgen hast, denn das hilft ihr sehr, sich dir gegenüber auch weiterhin zuöffnen. Bedenke bitte, dass jeder Mensch seine Erlebnisse anders verarbeitet, sie scheint durch ihre Therapie schon einiges aufgearbeitet zu haben, doch es gibt gerade bei Überlebenden immer wieder Phasen, in denen sie ihre Geschichte wieder einholt. Wenn eine solche mal bei deiner Freundin eintritt, dann sei einfach für sie da und nimm sie in den Arm (wenn sie das zulassen kann) zeige ihr, dass du für sie da bist und ihr helfen möchtest. Ich wünsche euch beiden sehr viel Kraft, Mut und Glück
                                                  ganz liebe Grüße von bluesky

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