#}
  • Sie können sich hier registrieren, um Beiträge zu schreiben. Registrierte Nutzer können sich oben rechts anmelden.

Die gute alte Zeit

Einklappen
X
 
  • Filter
  • Zeit
  • Anzeigen
Alles löschen
neue Beiträge

  • Die gute alte Zeit

    Ich eröffne mal einen Thread zum Frauenbild der 50er, golem, vielleicht entwickelt sich ja eine nette Diskussion.

    Hier schon mal ein Link, über den man heute eher schmunzelt, der aber früher die Realität einer fast jeden Frau war und diese sogar in Schulen genau das lernen mussten:

    https://www.elle.de/maenner-und-frau...rn-266332.html


  • Re: Die gute alte Zeit

    Wie ich schon sagte, ich habe es anders erlebt! Heute wird vieles so dargestellt, wie es sich medial am Besten verkauft!

    g.

    Kommentar


    • Re: Die gute alte Zeit

      Hehe Tired, schönes Thema!
      Gut, dass wir in der westlichen Gesellschaft, speziell in Europa/Deutschland als Angehörige und TeilhaberInnen dieser Kultur nicht mehr so leben müssen wie im Deutschland der 50er Jahre. Wobei es vorher auch schon mal liberalere Zeiten gab bzgl. Frauenrechten (Weimarer Republik) und noch restriktivere (davor und danach). In den 50ern kamen immerhin schon so großartige Erfindungen wie Staubsauger und Waschmaschinen auf ;o)
      Aus der Erfahrung und "Berichterstattung" meiner Eltern in den 1970ern kann ich noch drauflegen, dass es Paaren nicht erlaubt war, zusammenzuwohnen, solange sie nicht verheiratet waren. Auch die Pille gab es nicht für unverheiratete Paare. Getrennte Konten waren auch keine Option. Frauen durften zwar ab 1962 (!) ein Bankkonto auch ohne Erlaubnis des Ehemannes eröffnen, aber noch in den 1970ern nur Dinge des täglichen Bedarfs davon zahlen, keine größeren Anschaffungen wie Möbel etc. Frauen durften zwar arbeiten gehen, aber nur mit Erlaubnis des Ehemannes, und der durfte den Arbeitsvertrag kündigen, wenn er wollte.
      (All diese Möglichkeiten hat mein Vater dann gnadenlos ausgenutzt, als meine Mutter die Scheidung einreichte - der Mann war dann doch fast "allmächtig" und konnte die Frau wirtschaftlich problemlos ruinieren, ohne selber Sanktionen befürchten zu müssen.)
      Erst 1997 wurde Vergewaltigung in (Eheänlichen) Beziehungen bzw. in der Ehe hier in Deutschland für strafbar erklärt. Vom Abtreibungsrecht wollen wir mal gar nicht anfangen.
      Meine Güte, man müsste mal nen Zahlenstrahl finden zum Thema Frauenrechte vom Mittelalter bis heute oder so. Und dann noch global im Vergleich. Denn in anderen Kulturen sieht es mit Frauenrechten teilweise noch immer ganz übel aus bzw. existieren sie gar nicht.
      Wir haben einiges erreicht im Laufe der Jahrhunderte, und dennoch scheinen manche Frauen scheinen ihre mittlerweile erreichten (relativen) Freiheiten nicht so zu schätzen zu wissen und verzichten von selber darauf. Aber das ist wohl auch Typsache. Davon mal abgesehen, gibt es immer noch sehr viel zu tun in Sachen Frauenrechte - weltweit und auch lokal. Man denke nur an "gleichen Lohn für gleiche Arbeit" und "Me too" etc....
      Ja, Tired, da hast du ein Faß aufgemacht! ;o)
      Herzliche Grüße
      Venus

      Kommentar


      • Re: Die gute alte Zeit

        Du meinst also dass was ich mitbekommen habe, was ich von solchen Frauen erzählt bekommen habe und das was in den seriösen Medien dargestellt wird, ist alles Lüge weil es sich am Besten verkauft?

        Ich habe die dunkle Seite dieser Zeit kennen gelernt.
        Ich würde eher sagen, Eltern waren immer bemüht den Kindern das beste Bild von ihrer Ehe zu vermitteln, kaum eine Mutter wird mit ihren Kindern über schlimme Begebenheiten in dieser Zeit reden, oder über das was sie sich erträumt hätte.
        Es war ein Merkmal dieser Zeit dass immer alles gut war, für die Frau und viele haben bis heute diese Einstellung bewahrt.

        Ich will damit nicht sagen dass dies bei deinen Eltern so ist, ich glaube dir da jedes Wort und finde es natürlich gut dass sich da zwei gefunden haben die auch zusammen zufrieden waren und sind.

        Du leugnest aber irgendwie die andere Seite, die Seite dass eine Frau sich einen Mann angeln musste wenn sie nicht ins Abseits geraten wollte, dass die Eltern da ein Wörtchen mitzureden hatten und dass es sehr viele Männer gab die ihre Vormachtstellung wie Diktatoren gewahrt haben, vom Machtwort bis hin zur Vergewaltigung in der Ehe, von einer Rüge bis hin zur körperlichen Gewalt gegen die Frau und nicht selten auch im Sinne von gewaltvollen Erziehungsmaßnahmen bei den Kindern.
        Das war sein Geburtsrecht!

        Wenn eine Frau schwanger wurde, hat der Mann entschieden ob sie abtreibt und das Risiko musste sie alleine tragen, wenn der Mann einigermaßen solide war, war auch die Nachfolge falls es schief geht gesichert.

        Nochmal, damit meine ich nicht alle Männer, aber davon gab es viele, mal abgesehen davon dass Begrapschen und Anzüglichkeiten von fremden Männern, zum Alltag einer jungen Frau gehörten und kaum ein Mann war dann nicht der Meinung dass die Frau selber Schuld ist, wenn sie so aussieht wie sie aussieht.
        Schau in die Medien, das war bis vor kurzem noch so und manch ein renitenter Mann macht es immer noch.

        Die Richter, falls es überhaupt mal vor Gericht kam, gaben "immer" dem Mann recht, auch bei offensichtlichen Vergewaltigungen und manchmal ist es auch heute noch so.

        Kommentar



        • Re: Die gute alte Zeit

          Oh, das hat sich überschnitten, der letzte Beitrag war die Erwiderung an Golem.

          Ja Venus, die Zeiten waren für Frauen hart wenn sie keinen "guten" Mann hatten, sie konnten dem nur entkommen wenn sie bis zum 21. Jahr durchhielten und dann unverheiratet blieben.
          Beruflich konnten sie aber dennoch nicht viel machen, sie durften nur in den typischen Frauenberufen arbeiten und genau deshalb sind diese heute noch so mies bezahlt.
          Manche Frau die es schaffte sich was aufzubauen musste sich sogar zum Mündel eines Mannes machen, da sie keine Geschäfte im größeren Rahmen führen durfte, oder zumindest einen Mann brauchte damit dieser ihre Anliegen besser durchsetzen konnte, denn die Anliegen die eine Frau einforderte waren bedeutungslos.

          Kommentar


          • Re: Die gute alte Zeit

            ... ich stimme dir zu, Tired, diese "guten alten Zeiten" mögen bitte niemals wiederkehren! Allein in meiner Familie haben ausnahmslos alle Frauen, deren Geschichte mir bekannt, sehr unter den damaligen Bedingungen leiden müssen. Das Potenzial von Machtmißbrauch durch die (Rechte der) Männer war einfach viel zu groß und wurde leider auch regelmäßig ausgeschöpft. Und selbst heute noch gibt es unfassbar viel Diskriminierung - und wir Frauen haben uns auch den ein oder anderen "Schuh" selbst angezogen (z.B. die Vorstellung, dass eine Frau besser (in ihrem Job) sein muss als ein Mann, um erfolgreich sein zu können - oder die Übernahme bestimmter Schönheitsideale und Verhaltensregeln etc.)
            Ich bin wahrlich keine Männerfeindin, ich stehe nur für gleiche Rechte ein, bin gegen Machtmißbrauch in jeder Hinsicht und für konstruktive Zusammenarbeit und tolerantes Zusammenleben aller. Weltfrieden wäre schön, dafür kann man auch schon mal mit Frieden zwischen Mann, Frau und "Divers" beginnen!
            Auf geht's )

            Kommentar


            • Re: Die gute alte Zeit

              Genau so ist es, niemand soll weniger wert sein, weniger bekommen, weniger geachtet werden, nur weil er anders ist.

              Kommentar



              • Re: Die gute alte Zeit

                golem

                Wenn heute 85-jährige sagen, sie hätten das nie anders gewollt, dann ist das das Gleiche, wie wenn ein 85-jähriger katholischer Pfarrer sagt: Der Zölibat ist super, der muss bleiben. Oder, noch krasser, wenn eine 85-jährige Sudanesin sagt: Natürlich werden unsere Mädchen beschnitten, so ist es am besten für die Mädchen!

                Du kannst von 85-jährigen, die irgendwie ihren Frieden mit ihrem Scheißleben gemacht haben, nicht erwarten, dass sie ihr Scheißleben als Scheißleben bezeichnen. Dann wär' der Frieden ja dahin.
                Du musst junge Frauen fragen, was sie wollen. Und wenn du meinst, du wüsstest besser, was die jungen Frauen zu wollen haben, dann tust du bitte das einzig richtige: Du behältst deine Weisheit für dich.

                Kommentar


                • Re: Die gute alte Zeit

                  Herr_Lich

                  Woher nimmst du das Recht, jemandem den du nicht kennst, sein glückliches Leben als "Scheißleben" zu bezeichnen! Das ist schon ein Gipfel an Anmaßung! Offenbar hältst du dich für den Herrgott persönlich!

                  Was junge Frauen heutzutage wollen ist damit nicht vergleichbar, weil es eben insgesamt ganz andere Zeiten sind.

                  Seltsam nur, daß Unterdrückung von Frauen bei hierzulande lebenden Türken und Moslems geduldet wird bzw. gar noch gutgeheißen wird. Kopftuch ist nur die Spitze eines Eisbergs. Aber ja, das ist ja was gaaaaanz anderes!

                  Welch eine verlogene Political Correctness!

                  g.

                  Kommentar


                  • Re: Die gute alte Zeit

                    Golem, mir geht es darum dass die Frauen nicht "durften", das ist sogar unabhängig davon ob sie wollten, sie hatten einfach keine Wahl und waren vom Wohlwollen des Gatten abhängig, der auch disziplinarische und brutale Maßnahmen anwenden durfte wenn ihm danach war.

                    Natürlich wird sich regelmäßig darüber aufgeregt, wie es (manchen) muslimischen Frauen hier ergeht, auch wie es ihnen in ihren Heimatländer ergeht, das ist regelmäßig ein großes Thema.
                    Genauso wie man über Gewalt gegen Frauen und die mangelnden Plätze in Frauenhäusern spricht, oder darüber dass Männer manipuliert und jungen missbraucht werden.
                    Aber es hat nichts mit diesem hier zu tun, wieso soll hier jemand etwas über pro und contra Kopftuch schreiben, wenn es um die alten Zeiten in Deutschland geht.

                    Übrigens, damals waren Kopftücher auch in Deutschland üblich und noch heute werden sie im Vatikan aus Respekt getragen, auch in mancher Kirsche.
                    Das Kopftuch ist keine Erfindung der Türken, aber die Türkei war das allererste Land dass ein Kopftuchverbot erließ, leider gab es auch dort jemanden der meinte dass die guten alten Zeiten dann doch besser (für die Männer) waren.

                    Kommentar



                    • Re: Die gute alte Zeit

                      golem

                      ..... dann tust du bitte das einzig richtige: Du behältst deine Weisheit für dich.
                      Mich interessiert jede Meinung und egal, wie sie ausfällt, es ist ja die Möglichkeit da, diese Meinung zu hinterfragen, oder sie auszutauschen- umsonst nennt man das nicht Meinungsaustausch.

                      Mha Herr_Lich, das ist doch gut, wenn mehrere Gedankenmodelle aufs Trapez gebracht werden.

                      Ich habe gehört, es gibt immer mehr Frauen, die sich nach der Zeit sehnen, wo sie "nur" Hausfrau waren und nicht doppelt und dreifachbelastet.

                      Schauma mal, wie es weiter geht, wie sich die Jungen einrichten. Nachbessern lässt sich überall. Wo auch immer, wie auch immer.

                      Kommentar


                      • Re: Die gute alte Zeit

                        Herr_Lich

                        Woher nimmst du das Recht, jemandem den du nicht kennst, sein glückliches Leben als "Scheißleben" zu bezeichnen! Das ist schon ein Gipfel an Anmaßung! Offenbar hältst du dich für den Herrgott persönlich!

                        Was junge Frauen heutzutage wollen ist damit nicht vergleichbar, weil es eben insgesamt ganz andere Zeiten sind.

                        Seltsam nur, daß Unterdrückung von Frauen bei hierzulande lebenden Türken und Moslems geduldet wird bzw. gar noch gutgeheißen wird. Kopftuch ist nur die Spitze eines Eisbergs. Aber ja, das ist ja was gaaaaanz anderes!

                        Welch eine verlogene Political Correctness!

                        g.
                        Logische Deduktion zeigt dir, dass ich niemandem unterstelle, dass er ein Scheißleben gehabt hat. Ich sage nur, dass Menschen, die eins gehabt und sich damit arrangiert haben, dir eine gefilterte Antwort geben. Sie wollen es heute nicht als Scheißleben sehen.

                        Überprüf's mal: Red' mit einem alten katholischen Pfarrer. Oder mit einer somalischen Beschneiderin.

                        Die Unterstellung, dass die gleichen Menschen, die die mangelnde Gleichberechtigung der Frauen in den 50ern beklagen, heute Befürworter der Unterdrückung muslimischer Frauen seien, ist unsäglich.

                        Kommentar


                        • Re: Die gute alte Zeit

                          Das ist irgendwie irre, was ich die letzten Tage so mitgekriegt habe.
                          Die Hausarrestler drehen teilweise schon durch, weil keiner ihre Kinder abnimmt, sie selbst drauf schauen müssen, nervlich völlig am Ende, weil die Kita zu hat, die Schule, die Krippe.

                          Ich lach mich kaputt. Wie komisch. Der Fernsehreporter hat gefragt, wieviele Kinder haben sie zu betreuen? Eins... Oma fehlt sehr...

                          Kommentar


                          • Re: Die gute alte Zeit

                            Streitet doch nicht.

                            Über verschüttete Milch klagen bringt ja nichts. Es ist natürlich besser, sich von Schuldgefühlen frei zu halten, als dauernd nachzusehen, was man alles falsch gemacht hat.
                            Die Jungen beobachten doch und lernen doch auch dabei.

                            Keiner ist umsonst auf der Welt. Er kann auch als schlechtes Beispiel sehr nützlich sein.

                            Kommentar


                            • Re: Die gute alte Zeit

                              Bei uns hat eindeutig die Mutter das Regiment geführt- entschieden hat sie.

                              Kommentar


                              • Re: Die gute alte Zeit

                                Ich kann mich erinnern, dass sie mir beigebracht hat, wie man Socken richtig zusammenlegt, kurz vor meiner Hochzeit. Das musst du können, machs ja richtig. Oder: so empfängt man Vater, habt ja nie eine Schürze an, wenn euer Mann heimkommt. Ebenso, wie beim Modell ganz oben: habt alles Tipp-Topp, wenn er auftaucht. Ihr Schwestern, ihr bedient eure Brüder, die dürfen nicht Hausarbeit machen. Schnurli, komm, Kinder geht raus, Papa und ich gehen jetzt feiern. Wir sieben Kinder sind sofort aufgestanden und natürlich raus, was sonst.
                                Diese Frau war echt zu komisch. Das glaubt man nicht, wie sie war.

                                Kommentar


                                • Re: Die gute alte Zeit

                                  War ja auch der einzige Bereich wo Frau herrschen und gelten konnte, das zuhause.
                                  Haben sich die Kinder nicht benommen, fiel es auf die ganze Familie zurück, ok, da hat sich noch nicht so viel geändert.:-)

                                  Wenn mein Vater Mittags sein Schläfchen hielt war auch absolute Ruhe angesagt und wenn ich mir die Stimmung in dieser Ruhezeit ins Gedächtnis rufe, dann war sie unheilvoll, fast wie jetzt mit Corona: Oh je, oh je, hoffentlich wird keiner laut, dann kommt der Tsunami, dann wirds bös........

                                  Kommentar


                                  • Re: Die gute alte Zeit

                                    Ich kenne lauter Geschichten wie die von meiner Mutter: Im achten Monat schwanger vor dem Traualtar, von den Schwiegereltern Zeit ihres Lebens als Nestbeschmutzerin und Erbschleicherin behandelt. Mein Vater hat da nie klar Stellung für meine Mutter bezogen. Er hat sich verwirklicht, eine kleine Lokalpolitiker-Karriere gemacht. Sie war mit sechs Kindern daheim, eins davon nach einem Unfall schwerbehindert.
                                    Da kommt viel zusammen: Kleinbürgerlicher Mief, katholische Doppelmoral vom Allerfeinsten aber auch die Tatsache, dass mein Vater sich als kleiner König gefühlt hat. Er war der Erbe, der Gemeinde- und Kreisrat, Bürgermeisterkandidat und der Mann im Haus. Ihm hat sich alles untergeordnet. Und meine Mutter hatte nullkommanull Fluchtmöglichkeit. Ihre Schulausbildung war mit Kriegsende zuende. Ab da musste sie halt irgendwas arbeiten. Ihr Vater wiederum war vollkommen dagegen, dass sie überhaupt noch in die siebte Klasse ging. Dem war es suspekt, dass ein Mädchen mehr lernen sollte als Lesen und Schreiben.
                                    Ähnlich ist die Geschichte einer ehemaligen Nachbarin, die jetzt 100 wäre: Die hatte 1941 einen Verlobten, der 1949 ohne sein linkes Bein aus russischer Kriegsgefangenschaft zurückkam. Wenn sie das erzählte, hat es mich geschaudert: Sie sagte, dass sie den Mann kaum wiedererkannt hätte - er war äußerlich und auch vom Wesen her vollkommen verändert. Sie hat ihn geheiratet, weil das halt einfach so war. Und sie hat sich 50 Jahre lang bis zu seinem Tod untergeordnet, weil sie keine andere Möglichkeit hatte. Er hat ihren Wunsch, selbst Geld zu verdienen, nicht akzeptiert. Sie hat bis zum Schluss in der kleinen Beamtenwohnung gewohnt, die ihm für seinen Kriegsversehrtenjob zustand, ihre Rente bestand bis zu ihrem Tod aus der Witwen- und Kriegsversehrten-Rente ihres Mannes. Sie war immer nur ein Anhängsel eines Abgehängten, und sie hat sehr darunter gelitten. Das ist so eine, die mit deutlich über 90 Jahren ihr Leben als Scheißleben bezeichnet hätte.

                                    Kommentar


                                    • Re: Die gute alte Zeit

                                      dass mein Vater sich als kleiner König gefühlt hat.
                                      Oh ja, als hätte man Gott im Wohnzimmer sitzen.
                                      Mir scheint es als hätte die damalige Zeit ihre Männer zu Narzissten erzogen, die sich frei an ihrer Familie ausleben durften und natürlich bietet ein Narzisst dem anderen keinen Einhalt.
                                      Es gab niemanden an den sich Frauen wenden konnten, Ärzte, Richter, Psychiater, alles Männer mit göttlichem Anstrich die fest zu ihrer Art standen und fast immer den Frauen die Schuld gaben.
                                      Krass, dass die Frauen dieses Bild übernommen haben, Frauen das Männerbild als ok verteidigten und selber andere Frauen nicht für vollwertig ansahen.
                                      Und welches Medikament hatte in den 50ern wohl seine Hochzeit, verschrieben wie Smarties und millionenfach geschluckt?
                                      Valium und das war keine Modeerscheinung, sondern eine echte Not dass Frauen das genommen haben und die Ärzte sorgten damit dafür dass sie weiterhin funktionierten und die Domäne des Mannes nicht kollabierte.

                                      Nur nochmal zum Verständnis, ich schreibe nicht über alle Männer, aber das vorherrschende Bild und die Umsetzung war Flächendeckend.
                                      Welcher Mann hätte es sich sagen lassen wollen, dass er unter dem Pantoffel seiner Frau stand, wenn da eine Gefahr bestand wurde sehr hart durchgegriffen.
                                      Viele Männer waren sehr gut zu ihren Frauen, meist wenn sie so funktionierten wie es ihren Vorstellungen entsprach, wie es in die Gesellschaft passte.
                                      Ein paar wenige konnten die Norm verlassen, meist unverheiratete, oder im Künstlermilieu beheimatet..
                                      Eine Frau die nicht ins Schema passte, war einfach keine gute Frau und so musste sie auf ihre Freiheit verzichten, um überhaupt irgendeine Sicherheit für sich und die Kinder zu haben und dabei hat Valium geholfen, damit sie nicht verzweifelt und zusammenbricht, denn das hätte gesellschaftlich auch nicht gut ausgesehen.

                                      Egal ob es nun die guten oder schlechten Ehen gab, Fakt ist, der Mann hat die Macht und die Frau war einzig von seinem Wohlwollen abhängig und musste sich dem Bild des minder Intelligenten und einfältigen Wesens Frau anpassen, um nicht zu riskieren alles zu verlieren.

                                      Sie taten was sie durften, Mode, Kochen, Kinder, sie taten es mit ganzer Kraft weil ihnen nichts anderes möglich war und das wurde nicht als Zwang dargestellt, sondern als eine natürliche Erfüllung und wenn das nicht funktionierte war die Frau abartig, was für sehr viele das schiere Grauen war.

                                      Kommentar


                                      • Re: Die gute alte Zeit

                                        ...mal noch ein kleiner Denkanstoß: die Frauen in Deutschland haben nach dem 2. WK das Land wieder aufgebaut, dann kamen die (kriegsversehrten, traumatisierten) Männer zurück und haben wieder die ihnen ja per Gesetz zustehende Ober- und Übermacht übernommen. Ich hab auch solche Schicksale in der Familie, wie fast jeder, der sich an dieser Diskussion beteiligt, und hätten Männer ihre Stellung nicht immer wieder auf heftigste ausgenutzt, dann hätte es Frauenrechte quasi gar nicht gebraucht. Dann hätten einfache Regeln des Zusammenlebens vielleicht gereicht.
                                        In meiner Familie haben alle Frauen unter den fehlenden Rechten gelitten, und selbst ich habe davon meinen Teil abbekommen, denn meine Kindheit war davon völlig überschattet. Meine Mutter z.B. sieht ihr Leben auch als "Scheißleben", redet es sich aber heute schön durch ihre Religiosität, um es im Alter aushalten zu können. Und ihren Lebensfrust, verursacht durch ihren Ehemann, der sie finanziell ausgenommen hat vor der Scheidung und völlig ruiniert sitzengelassen (weil er es konnte), hat sie mein halbes Leben lang auf mich projiziert, weil halt kein anderer da war dafür. Und noch heute bei fast jedem Besuch muss ich irgendwann das Gespräch von diesem Thema ablenken, weil sie es immer wieder aufbringt und dann die Bitterkeit wieder durchkommt. Ich erinnere sie halt an ihren Ex-Mann. Mea culpa ;o)
                                        Nichts in ihren Leben lief wie geplant, weil da immer Männer waren, die den Vorzug bekamen (sie wollte z.B. das Haus ihrer Großmutter erwerben, aber da wurde dann ein Pfleger eingesetzt, der es anderweitig verkauft hat - aber erst, nachdem er sich an meine Mutter rangemacht hat und ihr Hoffnungen machte auf das Haus, wenn sie ihm... nun ja, lassen wir das! Als alleinerziehende geschiedene Frau war sie eine gesellschaftliche "Paria" in der spießigen Kleinstadt, wo sie das Haus kaufen wollte (und wo wir dann "endeten" als Mieter in dem Haus). Die Ehefrauen der anderen Männer fürchteten um diese, weil meine Mutter ne attraktive Frau war und diese kleingeistige und ängstliche Einstellung unter den Frauen herrschte - denn sie waren ja auch abhängig von ihren Ehemännern, da war nix mit Solidarität unter Frauen!
                                        Diese Zeiten haben vielleicht einige wenige Frauen als "gut" empfunden (oder sich halt schön geredet), aber insgesamt waren sie es definitiv nicht.

                                        Kommentar


                                        • Re: Die gute alte Zeit

                                          Ja, wer die Herrschaft hat und keiner Kontrolle unterliegt, der wird sie irgendwann ausnutzen zum Schaden anderer.

                                          Es geht ja nicht nur um die 50er, sondern um die Menschen dieser Zeit, die ihre Vormachtstellung teilweise bis heute behaupten, Ehe in den 50er geschlossen und die Mechanismen bis heute beibehalten.
                                          Diese Frauen versorgen immer noch ihre Männer, führen ihnen den Haushalt, kochen, etliche wissen nicht wie man die Kaffeemaschine bedient.

                                          Ein Beispiel, das war weit nach den Fünfzigern, so in den siebzigern, oder achtzigern.
                                          Das Ehepaar hat fünf Kinder, sie wird wieder schwanger und soll einen Abbruch machen.
                                          Ein Arzt übernimmt das, Ehemann fährt sie hin, aber sie muss über einen Kilometer alleine zum Arzt laufen, weil Mann sich da nicht in der Nähe sehen lassen möchte.
                                          Frau bekommt während dem Abbruch einen Herzstillstand, als sie wieder die Augen öffnet tobt der Arzt, was ihr einfiele das nicht vorher gesagt zu haben dass sie einen Herzstillstand bekommen könnte.
                                          Frau muss den Kilometer wieder zum Auto laufen, natürlich alleine.
                                          Sie darf sich dann ausruhen, aber nur wenn der Mann wie gewohnt versorgt bleibt, zum Glück lkebt die Mutter mit im Haus.

                                          Einige Zeit später, Frau wird wieder schwanger.
                                          Mann fährt sie zu dem besagten Arzt, der den Herzstillstand wohl nicht als so schlimm ansah asl dass er auf den Zuverdienst verzichten müsste.
                                          Unterwegs hört das Paar dass der Arzt erschossen wurde, also keinen Abbruch, besonders weil sie sich Holland nicht leisten können.
                                          Im fünften Monat ist dann das Geld zusammen, ab nach Holland.
                                          Die Frau hätte das Kind behalten wenn sie gekonnt hätte, sie wurde aber überstimmt von der "Vernunft" des Mannes und der Mutter.
                                          In Holland dann der Abbruch, die Schwestern halten ihr den Eimer des Gemetzels vors Gesicht, damit sie sieht was sie da angerichtet hat, wie schlecht und erbärmlich sie doch ist.........

                                          Oder, Mann verdient recht gut, Frau natürlich nicht so.
                                          Sie muss ihr Geld für den Haushalt aufwenden, er gibt ihr manchmal in seiner Güte etwas dazu.
                                          Natürlich reicht es nicht für acht bis neun Personen, Frau muss klauen gehen wenn das Geld knapp wird und Mann geht abends mit Freunden aus, säuft sich durch die Nacht, kauft sich immer das Beste und Teuerste (vom Kugelschreiber bis zum Zigarettenetui) und gibt den Mann von Welt.
                                          Er bringt seine Geliebten sogar mit nachhause, vögelt alles was ihm vor die Flinte kommt und wenn seine Frau mal krank ist bekommt er extrem schlechte Laune, sobald es sich darauf auswirkt dass sein Kaffee nicht regelmäßig nach geschenkt wird.
                                          Auch die Kinder werden geprügelt, vor allem die Älteren.
                                          Ansonsten natürlich ein guter Mann, der schafft und versorgt, der alles im Griff hat und Probleme für die Familie regelt, eben das tut was er als Mann tun muss.
                                          Wenn Vadder gute Laune hat ist die ganze Familie euphorisch, es gibt Leckerlis für alle, hat er schlechte Laune wird bei dem die Tür eingetreten der als erstes den Mund aufmacht.

                                          Das mag jetzt extrem sein, aber es gibt dennoch viele solcher Geschichten und der Punkt ist, die Männer konnten so sein wenn sie wollten, niemand hat sie gestoppt, niemand hat es gejuckt und alleine die Tatsache dass jeder Mann das konnte wenn er wollte und die Gesellschaft dies auch noch gestützt hat, degradiert Frauen und Kinder zu austauschbaren und wertlosen Geschöpfen.

                                          Als im Bundestag das erste Mal eine Frau den Sexismus anprangerte, ist bei den Abgeordneten schallendes Gelächter ausgebrochen und das war auch weit nach den 50ern und zeigt wie der Wert der Worte einer Frau damals war, sie waren nichts wert und es gibt immer noch viele Ausläufer dieser Zeit die in unserem System weiter gelebt werden.

                                          Unsere Jugend stimmt mich aber hoffnungsvoll, da ist der Respekt vorm anders sein weiter gefächerter als bei unserer Generation und auch das Bewusstsein dass Rechte für jeden gelten, ist viel stärker ausgeprägt.
                                          Hoffen wird dass dies nicht verlorengeht, sobald sie in Politik und Wirtschaft strömen.

                                          Kommentar


                                          • Re: Die gute alte Zeit

                                            Wie hättet ihr es ursprünglich eigentlich gewollt und am nettesten gefunden?

                                            Wenn ihr euch ein gutes, wirklich gutes Aufwachsen wünschen könntet, wie wär das?

                                            Wie müsste die "richtige Mutter", oder der "wirklich Richtige" Modus sein daheim?.... damit man später sagt, mir fehlte es an nichts, alles war richtig so, zufriedenstellend, genau so, wie es wirklich gefällt. Wie ist so eine Form, wie schaut so eine eigentlich aus?

                                            Kommentar


                                            • Re: Die gute alte Zeit

                                              Ich glaube nicht dass man das pauschal definieren kann.
                                              Aber, ein liebevolles zuhause, wo alle ernst genommen werden und keiner wie ein Dummchen behandelt wird, wo es keine Gewalt gibt und jeder nur das Beste für alle will, dabei aber flexibel ist, empathisch und tolerant, das wäre schon mehr als viele hatten/haben.

                                              Kommentar


                                              • Re: Die gute alte Zeit

                                                Mein Aufwachsen hat bewirkt, dass ich nun steh, wo ich steh.

                                                Ich geh davon aus, sämtliche Erschwernisse mussten sein.

                                                So ähnlich wie: erleb einen gewalttätigen, oder unwürdigen, oder rechtswidrigen etc. Zustand und erfinde ein Mittel dagegen, arbeite an der Lösung so eines Problems...

                                                Das haben viele Frauen ja getan. Sie haben ihren Buben und Mädchen andere Sitten eingebläut, oder sich erhoben und wehren gelernt. Ich kann heute "Karate" und vor allem, mich befreien von Menschen, die sich nicht richtig anfühlen, oder aus Umständen, die ich nicht möchte. Unter dem Motto, lern draus.

                                                Kommentar


                                                • Re: Die gute alte Zeit

                                                  Eben, mein Aufwachsen hat auch dafür gesorgt dass ich jetzt stehe wo ich stehe und dass ich bin wer ich bin und das nehme ich diesen Umständen extrem übel.

                                                  Kommentar

                                                  Lädt...
                                                  X