ich habe leider ein ziemlich komplexes Problem. Ich bin chronisch erkrankt (immunologisch, nichts Psychisches) und dadurch vor allem die letzten Jahre dauerhaft erschöpft samt Arbeitsunfähigkeit. Ich war seit ich denken kann noch nie wirklich gesund, habe aber trotzdem mein Studium erfolgreich absolviert, bin nun aber schon mehrere Jahre AU, beziehe derzeit Hartz 4 und weiß auch nicht ob und wie sich das ändern sollte (bin erst Anfang 30!).
Mit meinen Freunden von früher habe ich schon länger praktisch keinen Umgang mehr, die haben Familien und ein gutes Leben, es gibt irgendwie keine gemeinsame Basis mehr und außerdem bekäme ich dann noch mehr vorgeführt, wie übel meine Situation eigentlich ist. Bin ziemlich resigniert im Moment, fast schon depressiv. Nicht nur wegen der Krankheit, sondern weil ich niemanden habe (Eltern und Geschwister + Verwandschaft ausgenommen, lebe aber schon länger alleine). Ich würde so gerne eine Beziehung haben, habe ein extremes Defizit an körperlicher Zuwendung seitens des anderen Geschlechts. Aber welche halbwegs realistische Chance besteht, an dieser Situation was zu ändern, weiß ich wirklich nicht. Welche Frau will schon einen mit Anfang 30, chronisch kranken Hartz 4 Bezieher, um mit ihm eine Familie zu gründen oder auch nur eine Beziehung einzugehen? Ich weiß jetzt nicht, ob ich mich in Selbstmitleid ergehe, aber meiner Meinung nach ist die Situation ganz objektiv betrachtet einfach übel.
In der Vergangenheit hatte ich mir insgeheim schon ausgemalt, eben nie eine Frau, geschweige denn eine Familie zu haben. Nun habe ich die Tage nach einer früheren Freundin gegoogelt, die mir viel Herzeleid in Form von Liebeskummer bereitete (ist schon fast 15 Jahre her, war auch keine Beziehung). Ich habe dann bei ihrem Arbeitgeber ein Profil gefunden, und als ich ihr Bild sah, schnitt es mir sprichwörtlich durchs Herz. Ich habe immer noch sehr starke Gefühle für diese Frau, wie mir jetzt bewusst wurde. Da sie immer noch denselben Namen hat, würde ich vermuten, dass sie noch nicht verheiratet ist, was in mir eine - vermutlich unrealistische - Hoffnung weckte, mit dem Wunsch sie per Mail zu kontaktieren. Selbst wenn sie sich wirklich freuen sollte, von mir nach so langer Zeit zu hören, was soll ich ihr erzählen? Dass mein Leben im Grunde ein Scherbenhaufen ist? Das wäre zumindest die Wahrheit, wie ich sie empfinde - und lügen will ich natürlich auch nicht.
Vielleicht hat ja jemand für mich ein paar hilfreiche Gedanken.
Kommentar