Ihre Erlaubnis vorausgesetzt, habe ich Ihren Beitrag aus dem "Sunny-Thread" auf ein gesondertes Podium gesetzt. Er verdient es einfach:
Mein Partner und ich haben vereinbahrt, wir sind uns wegen nichts sauer, wir erlauben alles, was nur passiert, alles ist Teil vom Ganzen und wird akzeptiert, das haben wir uns vorgenommen.
Ziel dieser Vereinbahrung ist ein größtmöglichstes Herausschöpfenkönnen unseres Potentiales. Seines, meines, unseres.
Es ist eigentlich ein Experiment, ich kenne das noch nicht, so eine Form von Miteinander, aber man kann sehen, es ist gut, sich gegenseitig nichts aufzuerlegen und der Regelung zu vertrauen, die der Moment so bringt.
Im Moment komme ich nicht raus aus dem Staunen, weil wir auseinander sind gerade und nicht zusammen. Plötzlich werden Kräfte wach bei Beiden, die wochenlang geschlummert haben.
Das ist für mich der Beweis, dass wir IMMER etwas unterdrücken, wenn wir einseitig leben.
So freudig und nett Zweisamkeit auch ist, es gibt noch Zusätzliches, das erst zum Tragen kommt, oder kommen kann, wenn man sich mal nicht im WIR befindet.
Alles ist gut. Aber sicher nicht alles immer und dauernd.
Ist irgendwie eh logisch.
Sie beschreiben hier nämlich einen fast "reinrassigen" altruistischen Beziehungsstil in einer etwas modifizierten Form. Aber in letzter Konsequenz ist diese Form des Miteinander ein Garant dafür, dass der jeweilige Partner seine Individualität, besonders auch sein eigenes Entwicklungspotenzial behalten kann. Und nicht wie bei der ungünstigsten Form einer Beziehung, der symbiotischen, auf dem Weg zum "Wir" alles Eigene aufgeben muss.
Ich habe schon oft in Ihren Beiträgen, Elektraa, Elemente dieser "hohen Form des Miteinander" (wie sie manchmal von Soziologen bezeichnet wird) bemerkt. Aber in dem o.g. Beitrag haben Sie die Modalitäten deutlich formuliert. Dafür vielen Dank, denn etwas davon tut jeder Beziehung gut.
Die reine altruistische Beziehung zu leben, ist aber nur wenigen Menschen vergönnt. Es gehört sehr viel Format dazu und vor allem auch Reife und Lebenserfahrung. Deshalb halten Paartherapeuten sich bei sehr jungen Paaren auch stets mit ihren Ratschlägen in dieser Richtung zurück, weil ganz junge Paare fast immer in der Symbiose erst eigene Erfahrungen zu machen scheinen müssen.
Also nochmal: Danke, Elektraa.
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