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Gehen oder bleiben

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  • Re: Gehen oder bleiben




    Ich unterscheide zwischen dem Selbst und dem inneren Kind.
    Wenn es nach den Regeln des "Kindes in mir" geht, dann müssten mir die gebratenen Tauben in den Mund fliegen, nur dann bin ich zufrieden. Dieses innere Kind kann fies sein, ein Monster, ein selbstsüchtiges Egoistchen, ein klagendes und jammerndes, kümmerliches, oder übermütiges Etwas, das mich nur in Schwierigkeiten brächte, würden ich es als oberste Instanz einsetzen- natürlich kann es auch lieb sein, aber eben ein Kind.
    Das Selbst muss etwas höheres sein, von dem "ich Kind" betreut, versorgt und erfahrener gemacht werde, bis mir immer weniger Fehler unterlaufen im Umgang mit mir und den Rest der Welt. Das Ziel wird wohl sein, liebt und verträgt euch, seid zufrieden, gesund, heil und glücklich, ich zeige euch, wie das geht. Das impliziert natürlich auch komplett schwierige Lektionen immer wieder. So sehe ich das.
    Ich gehe davon aus, dass beide Teile im Zusammenspiel agieren sollten. Das verletzte innere Kind und das Erwachsenen-Ich.

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    • Re: Gehen oder bleiben

      Solange man nicht die Kontrolle über sein inneres Kind verliert und der erwachsene Teil auch erwachsen genug ist um mit ihm umzugehen.

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      • Re: Gehen oder bleiben

        Wie andere hier schon geschrieben haben, mit dem Liebesargument kann man einen natürlich ordentlich unter Druck setzen. Vielleicht sollte man ihn mal fragen, wie viel es mit Liebe zu tun hat, von dir zu verlangen, etwas durchzuziehen (ein Jahr lang noch!), worunter du ganz offensichtlich schon länger leidest. Wenn man sich liebt, kann man auch mal eine Weile seinen eigenen Weg gehen, auch wenn es anders geplant war. Vor allem, wenn man es sich anders vorgestellt hatte. Du springst ja jetzt nicht von einem Tag auf den anderen ab. Man kann das auch gemeinsam neu planen und den Bedürfnissen anpassen.

        Wenn man in der Segelwelt unterwegs ist (und das nicht gerade als Gruppenschwein) findet man schnell begeisterte Mitsegler, die nichts lieber machen, als mit einem netten Skipper ein Boot irgendwo hin oder zurück zu segeln, z.B. Hand gegen Koje. Gerade für die Atlantiküberquerung! In den Marinas gibt es meist Schwarze Bretter, da kann man sich gegenseitig finden. Aber meist ist man eh mit lauter Seeleuten in Kontakt und Gesuche sprechen sich in Windeseile herum. Sicher gibt es auch Seglerportale im www.

        Ich selber musste mal holter die polter ein Segelboot verlassen irgendwo in der Karibik und war völlig verzweifelt, weil ich auch alles auf diese Reise gesetzt hatte, zuhause alles aufgelöst. Ich suchte mir dann schweren Herzens für zwei Wochen ein Zimmer in einer Pension. Das war zwar ziemlich teuer, aber dann doch überschaubar, weil ja nur für begrenzte Zeit. Das würde ich dir empfehlen. Dann hast du genug Zeit, dich zu sammeln und zu sortieren, dich auszuruhen und neue Kräfte zu entwickeln. Das ist auch genug Zeit, um das Wichtigste zu organisieren und in Erfahrung zu bringen.

        Je nachdem wo du bist, kannst du auch zum jeweiligen deutschen Konsulat gehen, dort wird man dir auch weiterhelfen.

        Als ich dann (zwei Jahre später) wieder in Deutschland eintraf, ging alles sehr leicht und zügig, was das Jobcenter und damit Unterhalt, Krankenversicherung und Joborientierung betraf. Ich hatte mich für einige Wochen bei meinen Eltern einquartiert, das war natürlich einfach. Aber jede größere Stadt hat Wohnungsportale wo du von dort, wo du bist, leicht möblierte Zimmer zur Zwischenmiete suchen kannst. Dafür reicht auch dein Geld noch allemal. Oder eben eine Pension für ein, zwei Wochen. Es gibt auch in jeder größeren Stadt Anlaufstellen, um Menschen vor Obdachlosigkeit zu bewahren. Die nennen sich z.B. Fachstelle Wohnen / Wohnungsnotfälle. Da kann man dir sicher auch helfen. Da geht sicher auch vieles per Mail vo dort aus, wo du gerade bist. Es kommt ja jetzt bei dir auch nicht auf Stunden an, du hast genug Zeit, das zu entwickeln.

        Und was den Lebenslauf angeht, bei mir war diese immense Erfahrung sehr förderlich bei Einstellungsgesprächen. Arbeitgeber interessieren sich häufig für genau solche Menschen.

        Aber ich würde auf keinen Fall warten, bis du kaum noch Rücklagen hast. Dann wird alles nur schwieriger.

        Und so wie du für mich klingst, bist du bereits entschieden.

        Komm und mach Urlaub bei mir und bleib zig Wochen- Kost und Quartier gegen ausführliche Beschreibungen dieser Reise...außerdem, bei dieser Schritt für Schrittanleitung steht sicher keiner mehr auf verlorenen Posten, wenn er sich dran hält

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        • Re: Gehen oder bleiben

          Solange man nicht die Kontrolle über sein inneres Kind verliert und der erwachsene Teil auch erwachsen genug ist um mit ihm umzugehen.

          ggg, lach, tired, ab wann ist das? Generation um Generation knabbert an den Folgen dieser Kontrollverluste, jeder Einzelne und kollektiv die gesamte Welt. Wir sind unschuldig, die Kleinen sind schuld... der kleine Mann in uns.

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          • Re: Gehen oder bleiben



            der kleine Mann in uns.
            **gg**, genau, der isses!

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            • Re: Gehen oder bleiben

              "Komm und mach Urlaub bei mir und bleib zig Wochen- "

              MyWay, das würde ich unbedingt annehmen!

              (Aber bitte die 10 000 € mitbringen.)


              Kommentar


              • Re: Gehen oder bleiben

                "Komm und mach Urlaub bei mir und bleib zig Wochen- "

                MyWay, das würde ich unbedingt annehmen!

                (Aber bitte die 10 000 € mitbringen.)

                MyWay ist nicht mehr on bord, sie ist untergegangen, ich meinte Corana. Bei solchen Schilderungen regt sich meine Neugierde- wer ist das, was fühlt man, wenn man solche Situationen gemeistert hat, bzw. WIE hast du das gemeistert. Diese Frau ist nicht untergegangen, wird es auch nie, bei so viel Hausverstand.

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                • Re: Gehen oder bleiben

                  Kann wahrscheinlich von unterwegs aus nicht schreiben.
                  Achtung! Gleich klingelts bei dir.

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                  • Re: Gehen oder bleiben


                    Ich hänge noch zwischen Boot und Airport in einem Billighotel. Weiß noch nicht.

                    Es geht wohl nicht um eine Gefälligkeit, bei der man nach einem langen Wochenende wieder daheim ist. Ein Jahr ist mir zu lange, um "gefällig" zu sein.
                    Ich kann ihn aber gut verstehen, das ist eben viel schöner, zu segeln, während sich eine zweite Person um die Peripherie, wie kochen und putzen, kümmert. Erst dann kann man sich den eigenen Heldentaten voll und ganz widmen. Das "Schulter- an- Schulter" arbeiten und segeln, hahaha.... das hat es nie gegeben.

                    Ohne das Gefühl, irgendeinen Teil meines Lebens oder dieser Unternehmung selber in der Hand zu haben und mit bestimmen zu können, kann ich mich doch auch vor den Fernseher setzen und im Rahmen einer sicheren Umgebung mit nem Kakao in der Hand dabei zu sehen, wie andere ihr Abenteuer leben. Dann wird mir auch nicht schlecht....

                    Und das Kind in mir? Dem hat man den lebensgroßen Roboterhund geschenkt hat, den es sich schon immer gewünscht hat. Das Kind hat das Spielzeug, aber die Fernbedienung, die den Hund bellen, den Schwanz wedeln und laufen, also funktionieren lässt, hat der große Junge nebenan bekommen.
                    Ich darf das Spielzeug pflegen und mich "mitfreuen". Na, wie viel Spaß macht denn das???


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                    • Re: Gehen oder bleiben

                      Also, gehen!
                      Ich verstehe dein Zögern nicht, selbst wenn du bleibst, in einem Jahr wird dann der nächste Thread mit dieser Frage kommen und das du oder gar ihr beide kein Geld mehr habt.
                      Das wäre dann eine noch schlechtere Ausgangsposition.

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                      • Re: Gehen oder bleiben

                        Hallo zusammen,
                        sicher ist es etwas unortodox, hier mal nicht mit Problemen, sondern mit deren Lösung zu kommen.
                        Jaaa, ich bin gegangen. Ein großes DANKE!!! an Dr. Riecke, der mir den letzten nötigen Schub gegeben hat. Außer der Kreditkarte konnte ich noch ein paar Dinge mit nehmen.
                        Das war eine scheußliche und dramatische Trennung, eine lange Reise zum Airport (3 Tage) und ein langer Flug, dann noch rasch mit der Bahn in meine Heimatstadt und da stand ich dann ziemlich fertig mit meinen Köfferchen.
                        Alle Hotels aus gebucht, Herbergen überbelegt. Na toll!
                        Gelandet bin ich in einer Notunterkunft. Oh, wie schrecklich, mag man jetzt denken. Als ich nach 3 Monaten eine Wohnung gefunden hatte, hab ich über meine Probleme nicht mehr geredet.
                        In der Umgebung wird man sehr, sehr schnell sehr bescheiden.

                        Mein Freund, der alle paar Tage behauptet, er sei in ernster Lebensgefahr, weil er keine Hilfe mehr von mir vorort hat, und der alle Nase lang wegen irgendwelcher Lappalien beleidigt ist, ist ein emotionaler Erpresser, manche sagen vielleicht Borderliner (?), ich sage, ein Mensch, der für das psychische Wohl anderer, insbesondere meinem, sehr gefährlich ist.

                        Er ist noch mein Freund, ich liebe ihn trotzdem. Wenn er hier ist, werde ich gut auf mich aufpassen müssen. Ich wünsche mir, dass er eine Therapie beginnt. Die kann ich ihm natürlich nicht aufdrängen. Das wird sich irgendwie ergeben, denn in die erbärmliche Rolle, in der ich mal steckte, da werde ich nie wieder hinein schlüpfen.
                        Auf jeden Fall habe ich noch nie so viel wie in den vergangenen Monaten dazu gelernt.
                        Und gehe jeden Sonntag in mein altes Domizil, dem Obdachlosenheim, um mit wertvollen, schicksalgeschlagenen, lieben Menschen zu treffen, denn so viel Nachsicht, Respekt und Liebe wie dort hab ich schon lange nicht erfahren.
                        Meine Freunde wissen von all dem nichts, ich bin mir inzwischen auch nicht ganz sicher, ob ich überhaupt Freunde habe. Aber egal, läuft...
                        Bitte nicht meckern, dass ich das Forenthema nicht so richtig getroffen habe, ok?

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                        • Re: Gehen oder bleiben

                          Bitte nicht meckern, dass ich das Forenthema nicht so richtig getroffen habe, ok?
                          Es ist doch das Thema, dein Thema und wie es weiter ging.
                          Gar nicht unorthodox, eher schade das man so selten erfährt was sich weiter getan hat.

                          Ich drück dir die Daumen, das du weiter so stark bleibst!

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                          • Re: Gehen oder bleiben

                            "Bitte nicht meckern..."

                            Ganz im Gegenteil!

                            Ein großes Dankeschön, dass Sie sich wieder gemeldet haben.
                            Nun wünsche ich Ihnen, dass es bald ein gelungener Neuanfang wird.
                            Alles Gute!

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                            • Re: Gehen oder bleiben

                              Ich hab mir das aus gegebenen Anlass noch mal durch gelesen...
                              Ich sitze inzwischen beruflich wieder fest im Sattel und mache einen Urlaub an dem Ort, an dem es mir mal schlecht ging.
                              Es ist traumhaft schön hier, aber noch 1000 x schöner ist Selbstbestimmung. Ich finde es gut, Situationen auch mal aus zu halten, nicht immer gleich zu rebellieren. Nur muss das ja der eigenen Entscheidung obliegen.

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                              • Re: Gehen oder bleiben

                                Das hört sich gut an und freut mich für dich.
                                Danke für das Update und mögest du noch weiter wachsen an deinen Erfahrungen, auch da scheint sich ja einiges getan zu haben.

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