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Drang nach eigener Wohnung - ist es falsch?

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  • Drang nach eigener Wohnung - ist es falsch?

    Hallo ihr Lieben,

    mich plagen seit ein paar Wochen Gedanken, die ich so noch mit niemandem wirklich besprochen habe und zu diesen möchte ich mir gerne ein paar Meinungen von Außenstehenden einholen...

    Also folgendes; Ich (W20) und mein Freund (23) sind seit 1,5 Jahren zusammen und leben davon seit knapp 1 Jahr in einer gemeinsamen Wohnung. Ich bin damals auf seinen Wunsch hin eingezogen, er hatte die Wohnung schon. Es lief eigentlich alles ganz gut... Wir haben viel weniger gestritten und die Nähe des anderen immer sehr genossen.

    Seit einiger Zeit aber Nerven mich sehr viele Dinge an unserem Zusammenleben, Hauptpunkt seine Unordentlichkeit. Wenn ich nicht stets dahinter bin aufzuräumen, zu saugen, nach dem Kochen alles sauber zu putzen, die Betten zu machen, die Bettwäsche zu waschen, die Fenster zu putzen etc. sieht es bei uns schlichtweg aus wie Sau!

    Er wischt nie den Tisch nachdem er gegessen hat, er macht nie die Küche sauber, wenn er sich mal alleine was zu Essen macht, er saugt nicht raus, er ist einfach die Unordnung in Person und das geht mir gehörig auf die Nerven! Ich habe es ihm schon so oft gesagt, wie mich das nervt und dass ich doch nicht seine Mutter bin, aber er nimmt es nicht ernst! Hinzukommt, dass wir BEIDE 40 Stunden arbeiten und ich deswegen nicht einsehe, den Haushalt komplett alleine zu schmeißen...

    Mich belastet das zur Zeit so sehr, dass ich darüber nachdenke auszuziehen. Also ich will mich nicht von ihm als meinen Partner, sondern einfach nur räumlich trennen. Ich bin es so leid für 2 zu denken, zu kochen, zu putzen, zu tun und machen, ich will einfach mal für mich sein, etwas eigenes haben. Ich fühle mich auch in unserer Wohnung überhaupt nicht mehr wohl. Größtenteils wahrscheinlich deswegen, weil ich seit dieser Woche "putz-streike" und mal wieder sehe, wie die Wohnung verdreckt, weil er auch nicht einsieht einen Finger zu rühren, obwohl er Urlaub hat und zu hause gammelt...

    Ich weiß im Moment einfach nur nicht, ob es richtig wäre auszuziehen, aber der Drang danach ist so groß.

    Wart ihr schon mal in so einer Situation und versteht was ich meine?
    Dann wäre ich sehr dankbar über eure Erfahrungen zum getrennten Wohnen und wie ihr dem Partner das erklärt habt...

    Ganz liebe Grüße

    Anne


  • Re: Drang nach eigener Wohnung - ist es falsch?

    Hallo,

    wenn du bis jetzt trotz Streik am Ende doch immer wieder Ordnung geschafft hast, dann verlässt sich dein Freund auch weiterhin darauf.
    Er hat die Geduld zu warten und die Gabe sich trotz Unordnung wohl zu fühlen.
    Warum sollte er also irgendetwas tun, wenn er weiß das der Tag kommen wird an dem es dich so stört das du es machst?

    Lade doch mal Besuch ein, vielleicht seine Eltern, seine Geschwister , seine Freunde, vielleicht motiviert ihn das.
    Natürlich musst du es dann aushalten könnnen, wenn die Gäste da sind und die Wohnung schmuddelig bleibt.

    Ich würde noch ein wenig zuschauen wie sich das entwickelt, es als Wettstreit sehen, wer hält länger durch im nichts Tun.
    Räume deine Sachen auf, lass seine liegen, so bist du aus jeder Verpflichtung raus und musst nur dein Bedürfnis nach Ordnung unterdrücken.
    Koche für dich und wenn er fragt wo Seins ist, dann sage ihm das eigentlich er dran ist und das nur ein Snack ist um die Zeit zu überbrücken und du dich auf seine Kochkünste freust.

    Wenn sich nach einiger Zeit immer noch nichts tut, würde ich hin gehen und sagen:
    So, nun ist die Wohnung versifft und ich habe keine Lust das wieder in Ordnung zu bringen.
    Da du das auch nicht möchtest, nehme ich mir eine neue und saubere Wohnung, in der du immer willkommen sein wirst, aber die nicht zum versiffen freigegeben wird und deshalb musst du in dieser bleiben."
    Dann würde ich ihm noch eine Frist von wenigen Tagen einräumen und auf Wohnungssuche gehen, was ja auch ne Weile dauern wird.

    Versuch das aber alles nicht so verbissen zu sehen, nimmst es mit Humor und vielleicht auch dem Verständnis das er wohl eine sehr fürsorgliche Mami hat und du ihm erst einmal zeigen musst was der Unterschied zwischen Sohn sein und Partner sein ist.

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    • Re: Drang nach eigener Wohnung - ist es falsch?

      Hallo Anne,

      ich kenne die Situation nur zu gut. 5 Jahre habe ich das mit mir machen lassen - geändert hat sich nie etwas.
      Mein ehemaliger Freund war aber schwer depressiv, und hat dies natürlich vorgeschoben. Weißt du, ob dein Freund an psychischen Problemen leidet? Falls ja, bitte ihn sich Hilfe zu suchen. Wenn er das nicht macht, dann geh.
      Ich weiß dass das schwer ist, aber dein Leben ist noch lang und der Liebeskummer heftig aber kurz.

      Viele Grüße,
      Sarah

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      • Re: Drang nach eigener Wohnung - ist es falsch?

        Du schreibst, dass Du ihn seit 1,5 Jahren kennst. Du wirst ihn doch sicherlich vorher besucht bzw. Dich dort in seiner Wohnung aufgehalten haben.

        Sah es da ordentlich aus oder war die Wohnung verdreckt?

        Dann wüsste man ja, ob er tatsächlich depressiv ist. Er hätte sicherlich schon vor Deiner Zeit seine eigene Wohnung vernachlässigt.

        Kommentar



        • Re: Drang nach eigener Wohnung - ist es falsch?

          Er hatte die Wohnung nur 2 Monate "alleine", aber da war es eigentlich sauber. Es war auch sauber als wir die ersten Monate zusammengewohnt haben. Aber nach und nach hat er aufgehört mir beim Kochen zu helfen, sich um den Haushalt zu kümmern etc., ist einfach total bequem geworden. Und da ich etwas anständiges zu Essen haben möchte, blieb mir nix anderes übrig als zu kochen. Und da ich auch nicht im Dreck leben will, blieb mir nix anderes übrig als aufzuräumen. Also bin ich eigentlich selber schuld, denn er hat gesehen "ich rühre keinen Finger, aber hey es funktioniert, die Alte machts schon"

          Aber ich denke, dass ich Tired's Vorschlag annehmen und es jetzt mal drauf ankommen lassen werde.

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          • Re: Drang nach eigener Wohnung - ist es falsch?

            Mit den Depressionen wäre es ja so, das dann auch vieles andere nicht mehr rund läuft, zumindest wenn jemand schon so weit ist das er die Wohnung verwahrlosen lässt.

            Ich denke er verlässt sich einfach auf dich und hat es sich mit seinem inneren Schweinehund gemütlich gemacht.
            Du hast ja auch bisher funktioniert, fällst du mit dem Putzen weg wird er sicher zumindest das Nötigste wieder machen, oder Mama kommt einmal die Woche vorbei.

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            • Re: Drang nach eigener Wohnung - ist es falsch?

              "nicht von ihm als meinen Partner, sondern einfach nur räumlich trennen"

              Und wie soll das später werden?

              Falls es der geeignete Lebenspartner wäre, würden Sie dann ewig getrennt wohnen?

              Kinder dann bei Ihnen?

              Falls Sie sich nicht trennen wollen, sollten Sie ihm doch eine Chance geben.
              Wie würde er reagieren, wenn Sie ihm z.B. Ihre Mail hier zeigten, aus der Ihr ganzer berechtigter Frust hervorgeht?

              Kommentar



              • Re: Drang nach eigener Wohnung - ist es falsch?

                Ergänzung:

                Eine Strategie hat Tired schon vorgeschlagen.

                Wo liegt denn seine Schwachstelle?

                Wie wäre es mit Sexentzug? Da Sie z.Z. seine Mutter sind, nutzen Sie die Inzest-Schranke (kleiner Scherz). Aber ähnlich könnten Sie reagieren.

                Wenn er Ihre Forderung, den Haushalt gemeinsam zu bewältigen, kennt, könnten Sie auch ohne Ankündigung Ihre Maßnahmen ergreifen.

                Der Fantasie sind da kaum Grenzen gesetzt. Hauptsache, es entsteht ein Ausrufezeichen, dass er aufwacht!

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                • Re: Drang nach eigener Wohnung - ist es falsch?

                  Bestimmt zeigt er auf diese Weise, dass er mit etwas nicht zufrieden ist. Meist kann man über die nonverbalen Aussagen mehr erfahren, als wenn man drüber redet.

                  Wenn er weiß, du liebst Ordnung, dann geh davon aus, er will nicht, dass du es gemütlich hast.

                  Auseinander gehen bedeutet nicht selten, endlich kann man wieder frei wählen, wie man leben möchte und was man gerne tun würde.
                  Ich kann mir vorstellen, dass es nicht nur dir besser gehen wird, wenn ihr nicht mehr zusammen wohnt. Wie eine "Ehe" die beide nicht mögen, so klingt es.
                  Mach es dir leicht. Geh mal probeweise alleine wohnen. Seine Art, wie er kann und möchte verträgt sich nicht mit deiner. Das macht unzufrieden und krank auf die Dauer. BEIDE.
                  Ihr seid zum Lieben auf der Welt und nicht zum Dauergrämen.

                  Vermutlich räumt er bei der nächsten Freundin sehr wohl auf. Unbewusst sagt ihr alle zwei, es passt leider nicht, sonst wärs ja komplett nett.



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                  • Re: Drang nach eigener Wohnung - ist es falsch?

                    Also wer Sexentzug vor offener Kommunikation vorschlägt... darauf würde ich nichts geben.
                    Entweder ihr könnt miteinander reden und diese Gespräche tragen Früchte, sprich aktive Änderung der Situation, oder ihr passt kommunikativ nicht zusammen und müsst euch trennen.

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                    • Re: Drang nach eigener Wohnung - ist es falsch?

                      Wie hat er denn reagiert, als Du ihm sagtest, dass es dich nervt und er Dich nicht ernst genommen hat? Hat er Dich ignoriert oder gelacht ?
                      Hast Du von Dir aus vielleicht auch einen Vorschlag gemacht, der einen Kompromiss für Euch beide darstellt? Also z.B. Er achtet darauf seine Klamotten nicht alle in der Wohnung zu verteilen, dafür siehst Du darüber hinweg, wenn er nicht sofort jeden Krümel vom Tisch wischt, ohne gleich zu denken, dass die Wohnung deshalb aussieht wie Sau.
                      Vielleicht könnte auch ein "Putzplan" weiterhelfen? Damit meine ich keinen starren Plan, der einem am Wochentag vorschreibt was zu tun ist. In Partnerschaften ist es oft so, dass der eine Partner einen anderen Sinn für Sauberkeit und Ordnung hat als der andere und während der eine denkt, dass mindestens alle zwei Tage gesaugt werden muss, ist der andere damit zufrieden, dass dies eben unregelmäßig "bei Bedarf" geschieht.
                      vielleicht könnt Ihr Euch darauf einigen, dass er bspw. einmal die Woche die Wohnung saugt und darauf achtet, den Müll runter zu bringen, wenn er voll ist und auch darauf achten muss. Das sind sozusagen "seine Aufgaben", die er erledigen muss, da Du dich darum dann nicht mehr kümmerst. Vielleicht entwickelt er damit eine gesteigerte Aufmerksamkeit, dass sich die Dinge eben nicht wie von Zauberhand von selbst erledigen, bzw. Du das schon tust.

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                      • Re: Drang nach eigener Wohnung - ist es falsch?

                        Also wer Sexentzug vor offener Kommunikation vorschlägt... darauf würde ich nichts geben.
                        Entweder ihr könnt miteinander reden und diese Gespräche tragen Früchte, sprich aktive Änderung der Situation, oder ihr passt kommunikativ nicht zusammen und müsst euch trennen.

                        Wenn man es genau nimmt Sarah, dann entzieht ER ( zwar nicht Sex, aber häusliches Behagen) und sie belohnt ihn trotzdem . Jetzt wäre sinnvoll, ihn nicht mehr zu "bezahlen" mögen, können, wollen, mit dem, was IHM sehr wertvoll ist.
                        Reden macht schon Sinn, aber solange nur geredet wird ist alles Reden umsonst. Das hat Anne garantiert schon zigmal probiert- siehe ohne Erfolg.

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                        • Re: Drang nach eigener Wohnung - ist es falsch?

                          Böse Absicht ist keine dahinter, aber Bequemlichkeit sicher. DIESER Bequemlichkeit gehört der Kampf angesagt. Man kann auf einmal ganz viel, wenn kein Aufschieben mehr möglich ist.

                          Andererseits- mein Ex hat von mir einmal gehört: wenn du heute wieder mit deinen Kumpels saufen gehst, dann bin ich weg. Er ging saufen... was heißt das? Freundlich ausgedrückt ganz deutlich und klar- mach, dass du weg bist.

                          Man sagt viel, aber zählen tun letztendlich die Taten und Handlungen. Wenn man mir noch so schwört, ich liebe dich, was nutzt es, wenn ich dabei versink in Missstände.

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                          • Re: Drang nach eigener Wohnung - ist es falsch?

                            Reden macht schon Sinn, aber solange nur geredet wird ist alles Reden umsonst. Das hat Anne garantiert schon zigmal probiert- siehe ohne Erfolg.
                            Aus genau diesem Grund sagte ich ja: Bringt das reden nichts, muss Sie sich trennen.

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                            • Re: Drang nach eigener Wohnung - ist es falsch?

                              Andererseits- mein Ex hat von mir einmal gehört: wenn du heute wieder mit deinen Kumpels saufen gehst, dann bin ich weg. Er ging saufen... was heißt das? Freundlich ausgedrückt ganz deutlich und klar- mach, dass du weg bist.
                              Ahh jetzt ist mir auch klar, warum ich hier wegen meinem Wort "Alkoholismus" derartige Überreaktionen erleben durfte.

                              Gut ist, wenn ich konsequent bin und dann meine Drohungen auch verwirkliche.

                              Ich habe es zumindest getan bei meiner Mutter, wo ich 4 Jahre lang Sucht live erleben durfte und
                              dann bei Nacht und Nebel abgehauen bin.

                              Zum Wiederholungstäter bin ich in dieser Hinsicht nicht mehr geworden, zumal ich mir solche Exemplare nie wieder ausgesucht habe.

                              Das hat mir gereicht bis ans Ende des Lebens.

                              IGITT



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                              • Re: Drang nach eigener Wohnung - ist es falsch?

                                Es ist ja auch so, wenn man sich so über die Ignoranz des anderen ärgert, dann hat man doch eh keine Lust mehr auf Sex.
                                Wenn man ihn weiter hat ist es eine Form eines Entgegenkommens die eher einer überflüssigen Beschwichtigung gleicht, um nicht alles kaputt zu machen.

                                Ich denke nicht das gleich eine Trennung sein muss, wenn reden nichts hilft.
                                Es gibt nicht wenige Leute die erst etwas verstehen wenn sie es auch selber fühlen, irgendwie fehlt da die nötige Empathie.
                                Also kann man die Unlust auch nutzen, im Sinne von: Ich kann unter den schmuddeligen Umständen keinen Sex haben, wenn sich das nicht ändert wird es auch so bleiben."

                                Reden übersteigt manchmal einfach das Fassungsvermögen, vor allem wenn man sich nicht in den anderen hinein versetzen kann und eigentlich alles gut so findet wie es ist.
                                Erfahrungen die dann auch gefühlt werden können, damit auch Verständnis hervor locken für die Situation des anderen, können vielleicht mehr bewirken. Wozu das Einstellen von sexueller Aktivitäten genauso gehört wie das aufhören vom Bekochen, Wäsche waschen, oder auch putzen und aufräumen von Sachen die man selber nicht verdreckt hat.

                                Fühlen gehört zum Be"greifen" dazu, also muss man Wege finden wo der andere zu spüren bekommt was einen selber fertig macht und dadurch auch ein gewisses Verständnis weckt, welches ja erst den Wunsch zu Veränderungen aufkommen lässt.
                                Nur reden, ist in dem Fall möglicherweise nicht genug, das ganze am eigenen Leib zu Fühlen würde fehlen und damit gibt es keine Motivation.
                                Allerhöchstens ein Nachgeben weil die Frau sonst zickig wird, ohne verstanden zu haben weshalb das so ist.

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                                • Re: Drang nach eigener Wohnung - ist es falsch?

                                  Ich habe mir früher so viele psychologische Bücher reingezogen. Dann dachte ich, jetzt weiss ich alles und die Sache ist geritzt.

                                  Vom Verstand her ist es alles wunderbar, aber mit dem Umsetzen happert es halt.

                                  Was aber trotzdem bei mir hängen geblieben ist, war:

                                  "Die äussere und innere Ordnung ist das höchste Gesetz des Himmels" oder so ähnlich.

                                  Natürlich ist es bei mir stimmig, dass nach der inneren Verwahrlosung auch die äussere folgt.

                                  Meine Mutter war ein Putzteufel und leidete unter einem Reinigungswahn.

                                  Ich konnte ihr nix recht machen. Aber auch wirklich nichts. Alles musste sie verbessern.

                                  Dann habe ich mich aus Protest genau ins Gegenteil entwickelt, nämlich in die Schlamperei.

                                  Natürlich ist es eine Zumutung für einen anderen Menschen, mit dem ich zusammenlebe.

                                  Wenn ich die Wohnung verdrecken lasse und die Kleider überall verteilt sind, dann kommt irgendwann der Punkt, wo es mich anwidert und ich gehe die Sachen an.

                                  Das geht aber auch nur, weil ich alleine lebe.

                                  Es wäre für mich der absolute Zwang, der mir die Luft zum Atem nähme, hätte ich hier einen Ordnungshüter, der meine Sachen aufräumt.

                                  Wie beim Barras in der Rekrutenstube.

                                  Kommentar


                                  • Re: Drang nach eigener Wohnung - ist es falsch?

                                    Hätte man die Wahl, wie man gern leben würde- ordentlich, oder vermüllt, das ist, wie wenn man fragt, wärst du gern dick oder schlank? Oder reich oder arm? Ich hab das Gefühl, nicht jeder kann gegen steuern, auch wenn er noch so gerne will.

                                    Kann man sagen: wie innen, so außen?
                                    Ist ein ordentliches Zuhause nicht ein Grundbedürfnis, ähnlich wie ein gesunder Körper, oder genügend Geld?

                                    Wenn es mir gelingt, alles so richtig propper und ordentlich zu haben, dann fühle ich mich so richtig reich und zufrieden. Sowie auch umgekehrt- bin ich schlapp, arm , dann gehts mit dem Ordnung halten auch nicht gut.

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                                    • Re: Drang nach eigener Wohnung - ist es falsch?

                                      Kann man sagen: wie innen, so außen?
                                      Ne, das kann man nicht.
                                      Es gibt so viele Menschen deren Wohnungen verwahrlost sind, die aber ganz normal zur Arbeit gehen, ohne das es irgendjemandem auffällt.
                                      Ich denke es kommt auf die Ursache und Form der Verwahrlosung, bzw. Unordnung an, sicher gibt es Formen (z.B. bei Depressionen) wo auch der Mensch schmuddelig wird, aber sicher nicht immer und Unordnung ist auch etwas anderes als versifft.

                                      Man hat ja auch die Wahl wie man lebt, sofern der Antrieb nicht das Problem ist.
                                      Wenn man aber mit jemanden zusammen leben möchte, dann muss man Kompromisse eingehen, in sehr vielen Bereichen, auch in den Ansichten über die Ordnung.
                                      Wenn man sein Leben einfach so weiter leben möchte, ohne Kompromisse einzugehen, dann muss man entweder sein Gegenstück finden mit dem man zusammen die Wohnung zerwohnt, oder aber man bleibt alleine, weil die Ordnungsliebenden irgendwann die Nase voll haben.
                                      Jemand mit Puzzwang könnte aber auch passen, vielleicht gäbe das sogar ein perfektes Paar ab, sofern der Zwang gerne ausgeübt wird.;-)

                                      Aber so Kerle wie in diesem Fall haben meist auch eine Schmerzgrenze, wo sie dann selber zum Putzmaterial greifen, wie die Motivation dazu geweckt wird gilt es heraus zu finden.

                                      Übrigens, ich kenne mehrere Männer die so waren und erst einmal von der Freundin nacherzogen werden mussten, da bisher wirklich alles von Mama gemacht wurde.
                                      Die meisten sind heute vorbildlich, in der Haushaltsteilung.
                                      Genauso gab es welche die sehr ordentlich waren, das mussten sie auch bei Mama sein.
                                      Es ist also ein großes Stück Gewohnheit und auch das Selbstverständnis, was für die einen heist das Frau dafür zuständig ist weil Mann das einfach nicht kann und beim anderen erst gar nicht zum Thema wird, da wird einfach gemacht.

                                      Anne, wie ist denn seine Mutter so, hat sie ihm alles abgenommen?
                                      Und weißt du ob sie vielleicht tatsächlich bei ihm "ausgeholfen" hat, als er alleine lebte? Das kommt gar nicht so selten vor.

                                      Anne bist du noch bei uns?
                                      Oder putzt du schon?

                                      Kommentar


                                      • Re: Drang nach eigener Wohnung - ist es falsch?

                                        Hallo ihr Lieben,

                                        mich plagen seit ein paar Wochen Gedanken, die ich so noch mit niemandem wirklich besprochen habe und zu diesen möchte ich mir gerne ein paar Meinungen von Außenstehenden einholen...

                                        Also folgendes; Ich (W20) und mein Freund (23) sind seit 1,5 Jahren zusammen und leben davon seit knapp 1 Jahr in einer gemeinsamen Wohnung. Ich bin damals auf seinen Wunsch hin eingezogen, er hatte die Wohnung schon. Es lief eigentlich alles ganz gut... Wir haben viel weniger gestritten und die Nähe des anderen immer sehr genossen.

                                        Seit einiger Zeit aber Nerven mich sehr viele Dinge an unserem Zusammenleben, Hauptpunkt seine Unordentlichkeit. Wenn ich nicht stets dahinter bin aufzuräumen, zu saugen, nach dem Kochen alles sauber zu putzen, die Betten zu machen, die Bettwäsche zu waschen, die Fenster zu putzen etc. sieht es bei uns schlichtweg aus wie Sau!

                                        Er wischt nie den Tisch nachdem er gegessen hat, er macht nie die Küche sauber, wenn er sich mal alleine was zu Essen macht, er saugt nicht raus, er ist einfach die Unordnung in Person und das geht mir gehörig auf die Nerven! Ich habe es ihm schon so oft gesagt, wie mich das nervt und dass ich doch nicht seine Mutter bin, aber er nimmt es nicht ernst! Hinzukommt, dass wir BEIDE 40 Stunden arbeiten und ich deswegen nicht einsehe, den Haushalt komplett alleine zu schmeißen...

                                        Mich belastet das zur Zeit so sehr, dass ich darüber nachdenke auszuziehen. Also ich will mich nicht von ihm als meinen Partner, sondern einfach nur räumlich trennen. Ich bin es so leid für 2 zu denken, zu kochen, zu putzen, zu tun und machen, ich will einfach mal für mich sein, etwas eigenes haben. Ich fühle mich auch in unserer Wohnung überhaupt nicht mehr wohl. Größtenteils wahrscheinlich deswegen, weil ich seit dieser Woche "putz-streike" und mal wieder sehe, wie die Wohnung verdreckt, weil er auch nicht einsieht einen Finger zu rühren, obwohl er Urlaub hat und zu hause gammelt...

                                        Ich weiß im Moment einfach nur nicht, ob es richtig wäre auszuziehen, aber der Drang danach ist so groß.

                                        Wart ihr schon mal in so einer Situation und versteht was ich meine?
                                        Dann wäre ich sehr dankbar über eure Erfahrungen zum getrennten Wohnen und wie ihr dem Partner das erklärt habt...

                                        Ganz liebe Grüße

                                        Anne

                                        https://www.welt.de/wissenschaft/art...-als-eine.html

                                        Zitat:
                                        "Während bei zusammenwohnenden Paaren der geteilte Alltag dominiert, verbringen getrennt lebende Paare ihre aktiv gestaltete Freizeit miteinander. Man begegnet sich nicht zwangsläufig, wenn man unleidig, schwierig und schlechter Laune ist, sondern gibt sich bei den Begegnungen mehr Mühe mit dem anderen."
                                        und
                                        "dass notwendige Auseinandersetzungen vermieden werden und das Paar sich nicht wirklich kennen lernt. Dem anderen wird das „wahre Gesicht“ nicht zugemutet."


                                        https://www.welt.de/print/wams/lifes...-schlafen.html

                                        http://www.focus.de/wissen/mensch/ge...d_3728995.html

                                        https://de.wikipedia.org/wiki/Fernbeziehung


                                        am besten, den ganze Unfug durchlesen, deine Wahrnehmung wird deine Realität bestimmen.

                                        MfG canoso

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                                        • Re: Drang nach eigener Wohnung - ist es falsch?

                                          So ähnlich ist es, wenn ich in eine andere Stadt umziehe, die weit vom bisherigen Wohnort entfernt ist.

                                          Da heisst es: Mach' erst mal dort vor Ort ein paar Wochen Urlaub, guck' Dir alles ganz genau an. Lass' es auf Dich wirken. Höre in Dich. Fahr Deine Sensoren in alle Richtungen aus. Erst einmal sich probeweise und auf längere Zeit in diese Situation reinbegeben.

                                          Da gehört ein ganz schönes Stück Gelassenheit dazu. Diese Hauruck-Aktionen von Sofort-Entscheidungen kann man hinterher - ohne irgendwelche Einbußen - nicht immer wieder so schnell rückgängig machen.

                                          Ich gehöre auch zu denjenigen, welche voreilige Entscheidungen trifft.

                                          Entscheide erst dann, ob der Schritt und das Wohnungsobjekt sowie der Partner (vielleicht sogar ein Blender) das Richtige sind.

                                          Friedrich Schiller hat gesagt: "Drum prüfe, wer sich ewig bindet".

                                          Das kann man tatsächlich in allen Lebenslagen anwenden.

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                                          • Re: Drang nach eigener Wohnung - ist es falsch?

                                            Ich gehöre auch zu denjenigen, welche voreilige Entscheidungen trifft.
                                            Ich habe mich gefragt, wie diese Hau-Ruck-Entscheidungen bei mir entstehen.

                                            Ganz einfach: Bei mir bricht eine Begeisterung auf, die man schon als unrealistisch bezeichnen könnte. Verstärkt kommt dann noch meine Ungeduld hinzu, alles sofort regeln zu müssen. Auch noch eine nicht richtig eingeschätzte Erwartungshaltung.

                                            Ich projeziere meine Wünsche in einen Menschen oder in ein Projekt hinein. Es ist nicht der Boden der Realität sondern ein sehr stark projeziertes Wunschdenken meinerseits.

                                            So ging es mir mal mit Psychologen. Bei einer einzigen Probesitzung brach bei mir schon eine helle Begeisterung aus. Nicht umsonst werden von der Krankenkasse 5 probatorische Sitzungen vorgeschlagen und genehmigt.

                                            Dann hinterher merkte ich: Verdammt, es passt ja gar nicht !




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                                            • Re: Drang nach eigener Wohnung - ist es falsch?

                                              Hallo ihr Lieben,

                                              danke für die zahlreichen Antworten!

                                              Ich habe, nachdem ich letzte Woche ein ausgiebiges Gespräch mit meiner Mutter über die Situation geführt und mich mal so richtig - auf deutsch gesagt - ausgekotzt habe, am Samstag nochmal das Gespräch mit meinem Partner gesucht. Ich habe ihm erklärt, wie ich die momentane Situation sehe, erklärt, wie ich mich fühle und ihm klar gemacht, dass es so nicht weiter gehen kann. Das Gespräch wurde auch sehr emotional, aber auf schöne Art und Weise. Es war das erste mal, seit wir zusammen sind, dass wirklich jeder mal ausgesprochen hat, was ihn am anderen "stört" und so konnten wir auch endlich mal Kompromisse finden, die jedem passen.

                                              Ich habe ihm unter Anderem auch gesagt, dass ich mir das jetzt mal bis Ende des Jahres noch anschauen und, wenn sich bis dahin nichts tut, ausziehen werde. Das war, so denke ich, der ausschlaggebende Satz von mir, der in ihm wirklich alle Alarmglocken zum läuten gebracht hat. Denn seitdem ist er wie ausgewechselt. Gestern haben wir zum Beispiel das erste mal seit Monaten wieder zusammen gekocht und das ohne, dass ich auch nur ein Wort gesagt habe. Er hat sich einfach dazugestellt und mitgeschnippelt und es hat ihm auch gefallen, wie er mir nachher mitgeteilt hat

                                              Natürlich stehe ich seiner "'Wandlung" noch kritisch gegenüber, weil ich Angst habe, dass das nur von kurzer Dauer sein könnte, aber wenn dem nicht so ist und er sich jetzt wirklich mehr anstrengt, dann würde ich sagen, hat das Gespräch mehr erzielt, als eine überstürzte Auszieh-Aktion, denn er ist mir ja wichtig und ich möchte unsere Beziehung ungern "wegschmeißen".

                                              Meine Mama meinte, dass man manchmal einfach auf den Tisch hauen muss, damit der andere einen wirklich ernst nimmt. Aber so ist das eben; eine Beziehung ist extrem viel Arbeit bis sie so ist, dass sie beiden passt und auch sie hat nach 10 Jahren Beziehung immer noch nicht aufgehört an ihrer Beziehung zu arbeiten....

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                                              • Re: Drang nach eigener Wohnung - ist es falsch?

                                                Hi Anne, wow..

                                                Jetzt geht dein Freund ganz bestimmt sorgfältiger mit dir um, nachdem er weiß, du wärst imstande seinen Job zu kündigen...

                                                Liebe Grüße an deine Mama . Falls du selber einmal Mama wirst, dann warte nicht zu lange einem Mädchen beizubringen mehr Prinzessin zu sein und einem Jungen zu lernen, weniger Prinz zu sein. Es kann sein, dass seine Mutter noch die alte Rollenverteilung eingeübt hat bei ihm. Sie ist die Putzfrau, er ist der König.

                                                Nicht aufgeben, er belohnt sich ja selber, wenn du ihn anstrahlst, statt unzufrieden zu sein mit ihm. Respekt.

                                                Viel Glück beim Zusammenraufen weiterhin
                                                Servus
                                                Lg
                                                Elektraa

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                                                • Re: Drang nach eigener Wohnung - ist es falsch?

                                                  Ich denke ihr habt da wirklich sehr gute Chancen auf einen Nenner zu kommen.

                                                  Wenn ihm seine Mama tatsächlich alles in Sachen Hausarbeit abgenommen hat, dann kann es auch gut sein das er einfach nicht wusste wie ungern du ihm hinterher räumst.
                                                  Frische Nestflüchtler verschwenden daran oft keinen Gedanken, nehmen es als gegeben das derjenige der die Hausarbeit mach sie auch gerne macht und hinterfragen das nicht.
                                                  Es kann also die Unwissenheit darüber sein, das Frauen möglicherweise doch kein Putzfimmelgen besitzen.

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