Das hast du recht, seelische Defekte sind fast immer der Auslöser.
Trotzdem, es gibt unterschiedliche Menschen und genauso unterschiedliches Suchtverhalten.
Mittlerweile bin ich auch davon überzeugt das man eine Sucht überwinden kann und zu einem Umgang damit finden kann, wie ihn die meisten pflegen, Genuss.
Beim kontrollierten Trinken wird nicht durchgehende Kontrolle vorausgesetzt, es ist eine Form den Druck der vollkommenen Enthaltsamkeit zu mildern und genauso wie bei rigorosen Aufhörversuchen, lernt man jedes Mal dazu, um es dann besser zu machen.
Sofern man dazu in der Lage ist sich immer wieder dazu zu motivieren.
Heimlich kontrolliert trinken dürfte kaum jemand, weil es dabei nicht ums Verbergen geht.
Bei mir ist unverhofft das verschwunden was eine Sucht ausmacht und die Lust auf den Genuss wird weiter immer weniger.
Es bringt mir nichts mehr, außer das es mir gelegentlich schmeckt.
Da ist wohl das eingetreten was sich ein Suchttherapeut als Medizin wünschen würde, das man ein Suchtmittel konsumiert ohne das es etwas auslöst.
Sicher gehöre ich da zu einem glücklichen Dutzend, das wird es nicht oft geben und bei schwer körperlich Abhängigen wohl überhaupt nicht.
Ich habe nie versucht das sein zu lassen, das ist mir einfach so in den Schoß gefallen, wohl ein Nebenprodukt einer anderen Baustelle.
Ich kenne bzw. kannte auch Leute bei denen es ähnlich war, die nicht wieder auf die Piste sind nur weil sie im Restaurant statt ein alkoholfreies, ein Lightbier vorgesetzt bekamen und ich kannte auch welche die mit einer kontrollierten Sucht gut klar kamen, einzig die Finanzen und die Art der Beschaffung haben das nicht zugelassen.
Ich glaube nicht das man alle Süchtigen über einen Kamm scheren kann, schon alleine der Unterschied zwischen körperlicher und psychischer Abhängigkeit, die unterschiedlichen Ausprägungen, würden auch unterschiedliche Herangehensweisen zulassen.
Aber die Gesellschaft lässt da nur eine Sichtweise zu, weil sie auch nur eine Sorte von Abhängigen sieht.
Sicher, die meisten Süchtigen mit denen ich zu tun hatte sind auch drauf gegangen, entweder an seelischen Qualen, oder an den Folgen des Konsums, oder an den Spätfolgen als die Sucht schon lange kein Thema mehr war.
Die Suchtform die man nur durch vollkommene Enthaltsamkeit besiegen kann ist sicher die häufigste, es ist aber nicht die einzige.
Es wird natürlich auch so sein das ein kaputter Mensch sich eher weiter kaputt macht, als einer der irgendwann seine Probleme angeht und dadurch ganz andere Voraussetzungen für ein Leben ohne Drogen hat.
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