Ich habe, als Vater, ein "kleines" Problem, welches ich euch gerne schildern würde.
Ich bin mit meiner Freundin seit 4 Jahren zusammen und vor einem halben Jahr ist unser Sohn auf die Welt gekommen. Wir haben total Glück mit dem Kleinen, da er, außer wenn er Hunger hat oder eine Flasche will, eigentlich kaum quakig ist - ab und an mal, wenn er einfach nur "bespaßt" werden will, aber das ist ja völlig normal.
Meine Freundin und ich sind beide um die dreißig und haben abgemacht, dass sie sich um Kind und Haus kümmert und ich arbeiten gehe - kein Problem.
Nur ist es, seitdem das Kind da ist, bzw. eigentlich seitdem sie schwanger ist, wirklich extrem geworden, was ihre Trägheit angeht. Sie ist keine "typische" Hausfrau, sondern eher etwas schluderig, aber ich kann von der Arbeit kommen wann ich will, ich sehe sie nie nur seltenst etwas im Haushalt machen.
Gefeudelt wird, trotz Tieren, nur alle 1-2 Wochen, Fenstergeputzt gar nicht (1x im Jahr durch eine Firma, die sie dann anruft und wir teuer bezahlen), Betten morgens machen - gar nicht, Wäsche gewaschen, wenn der Korb voll ist, also unregelmäßig etc. Einzig allein das Kochen "funktioniert" meistens. Nur zum klaren Verständnis: Ich will keine Haussklavin, aber wenn ich weg bin und von der Arbeit komme, möchte ich ein ordentliches Heim. Das ordentliche Heim gibt es aber nur, wenn Besuch angekündigt ist, dann wienert sie 3-4 Stunden durchs Haus und macht die Besuchsbereiche dann ordentlich und so, wie ich sie mir eigentlich täglich wünsche.
Es ist nicht so, dass unser Haus ein Drecksstall wäre. Aber es liegen überall Sachen in den Ecken, der Kühlschrank wird unregelmäßig mal überprüft, Kleiderschränke mir Scharen an "Benutzt - aber zieh ich nochmal an Kleidung" verwendet, Fliesen dreckig, überall liegen irgendwelche Sachen in den Ecken und auf Treppen, Tischen etc.
Dass sie sich in den 4 Jahren nur 1x für 2-3 Stunden um den Garten gekümmert hat, brauche ich wohl nicht zu erwähnen. ;-) Aber nicht jeder Mensch ist ja mit einem grünen Daumen ausgestattet.
Ansatzweise kommt mal etwas, dann hat sie mal die Küche saubergemacht, das Badezimmer in Ordnung gebracht oder mal die Betten bezogen und Wäsche gewaschen, aber generell ist es meines Empfinden nach eher wenig.
Wenn ich sie darauf anspreche (und das ist schon oft passiert), wird sie sehr schnell "pampig" und erzählt, dass sie ja auch das Kind hat um das sie sich kümmern muss und dass sie eben nicht mehr schafft. Sie wirft mir dann vor, dass ich sie überfordere bzw. zuviel von ihr verlange und ich sollte es doch mal selber probieren.
Ihr Umgang mit unserem Kind ist dagegen astrein. Der Kleine wird gepflegt und gehegt, geknuddelt, bespaßt, es muss alles 100% hygienisch sein, tägliches Waschen, neue Sachen, jeder rote Fleck wird untersucht usw. - da ist absolut nichts zu bemängeln. Im Gegenteil, selbst als ängstlicher Vater wäre ich in manchen Situtationen ein wenig gelassener und sicherlich könnte ich mich evtl. auch mehr ins Windeln und Füttern mit einbringen, da habe ich derzeit sicher einige Defizite.
Über die Gesamtsituation mache ich mir natürlich Gedanken. Wenn ich aber ihren Arbeitseinsatz im Haushalt pro Tag hochrechne, komme ich vielleicht auf 30 Minuten (1-2 Wäschetrommeln und hier ein wenig den Tisch/Küchenplatz aufräumen). Das frustiert mich enorm, weil ich das Gefühl habe, dass sie mich dahingehend ausnutzt.
Wenn ich dann nach Hause komme, ist sie oftmal vor dem Fernseher und wenn ich dann nur mit den Augen zucke, kommt als Reaktion "Was ist? Ich hab mich vor 10 Minuten hingesetzt und mich vorher ums Kind gekümmert, das hat heute so geschrien".
Ich möchte meine Frau nicht verlassen, weil ich mir tatsächlich eine Zukunft mit ihr vorstellen kann (aufgrund anderer Charaktereigenschaften etc. - und nein, Sex haben wir seit der Geburt nur sehr sehr selten, da sie eigentlich nie mag). Aber diese Situation nervt mich tierisch an und mir vorzustellen, dass das bis an unser "Lebensende" so bleibt, ist für mich unvorstellbar nervtötend.
Zumal für mich auch wichtig ist, dass ich meinem Kind eine gesicherte, ordentliche Zukunft bieten kann. Dafür gehört für mich, dass es, trotz schon vorher geregeltem, geteilten Sorgerecht, mit einem Vater aufwächst.
Ein bisschen Verzweiflung - habt ihr Erfahrungen oder Tipps? Auch gerne von anderen Müttern oder Vätern, wie weit die damit umgegangen sind
Vielen Dank!
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