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Trennung - Ursachenforschung

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  • Trennung - Ursachenforschung

    Hallo,

    ich bin 39 Jahre alt, seit 2006 mit meiner Frau zusammen, 2008 haben wir geheiratet und 2009 kam unsere kleine Tochter auf die Welt. Seit 6 Wochen leben wir getrennt ... ich hatte eine Trennung auf Zeit vorgeschlagen, da wir uns nur noch nervlich zerrieben haben, auch aus Rücksicht auf unsere Tochter. Jedoch haben wir uns weiter entfernt ... die Trennung ist jetzt eigentlich schon endgültig. Das wollten wir nicht, aber wir sehen keinen Weg zurück. Ich denke, es geht mir besser, wenn ich abschließen kann. Dennoch bin ich wehmütig. Traurig, wir wollten eine Familie sein, lebenslang. Die Fragen sind permanent existent.. Warum ? Wieso ... ? Was ist passiert ? Nun von Anfang an :

    Ich lernte meine Frau 2006 über das Internet kennen. Sie ist 11 Jahre jünger als ich. Ich hatte mich von meiner ersten Frau getrennt, die sich in einen Arbeitskollegen verliebte. Das Thema konnte ich schnell abschließen ... nachdem die Trauer verflogen war. Meine neue Frau lebte in Hamburg, ich in Hessen. Sie hatte keine Arbeit - nur einen Aushilfsjob -, wohnte bei Ihrer Mutter, da sie die gemeinsame Wohnung mit Ihrem Ex aufgab... und hatte nichts was sie in HH hielt. So zog sie nach einigen Wochen zu mir in meine große Wohnung. Anfangs hatte sie Probleme mir ihre Gefühle zu offenbaren. Sie war recht kalt, ab und an abweisend. Das legte sich nach einigen Wochen und wir bauten uns eine sehr gute, feste und unerschüttliche Beziehung auf. Sie hatte keinen Beruf erlernt und hatte noch keinen Job, ich eröffnete für sie eine Kinderboutique. Das Geschäft lief nicht gut und sie langweilte sich im Laden. Danach versuchte sie sich in einem Job nach dem anderen. Immer verkrachte sie sich irgendwann mit einem Chef oder einer Kollegin. So verschliß sie in den 6 Jahren schon 5 verschiedene Arbeitgeber. Ich unterstütze sie immer und ja, ich verwöhnte sie. Da meine Liebe grenzenlos war. Sie bekam ein neues Auto .. .hatte vorher nie eines. Wir bezogen ihre Traumwohnung, 5 Zimmer, Sauna, 140qm. Sie richtete ein ... ich übernahm wie selbstverständlich alle Kosten. Alle... bis heute. Ihren Verdienst hatte und hat sie für sich. 1.000 € im Monat ... für Ihre Ausgaben, Ihre Einkäufe. Das Kindergeld bekommt sie ... den Kindergarten, Haushaltseinkäufe ... alle Ausgaben decke ich. Es war für mich normal ... ich war der Mann, ich verdiene gut, ich sorge für meine Familie. Sie kochte für mich abends .. sie machte den Haushalt.. ich arrangierte mich damit. Ich habe mir schon immer ein wenig mehr Anerkennung gewünscht .. irgendwie auch ein bisschen Dankbarkeit, dass ich ihr das Leben ermögliche ... sie bekam alles, sie hatte alles ... Urlaube, Freiheiten, alles... Dennoch denke ich heute, dass es eine Art goldener Käfig für sie war. Sie hatte hier Anfangs nur meine Familie, meine Bekannten und sie heftete sich an sie. Sie ist sehr offen, kommunikativ und plaudert gerne viel zu viel aus. Das birgt Konfliktpotential. Es kam zu Streitigkeiten, auch innerhalb meiner Familie.

    Es ist alles sehr komplex ... Ihre Eltern belasten sie .. .Vater Alkoholiker, Mutter schwer depressiv. Dazu ihr Ärger auf den diversen Arbeitsstellen, Unstimmigkeiten mit meiner Familie ... dann im letzten Jahr eine Totgeburt ... sie ist wirklich psychisch am Ende. Doch ich war plötzlich nur noch der Seelenmülleimer. Obwohl unsere Kleine einen Ganztagesplatz bekam, zog es meine Frau vor in der Gastronomie zu arbeiten. Freitags abends, den ganzen Sonntag. Wir sahen uns nur noch abends kurz .. da ich bis ca. 19 Uhr arbeite ... Freitags war sie weg als ich nach Hause kam, Sonntags ging sie gegen 10 Uhr und kam oft spät abends geschafft nach Hause. Der Samstag ging für Einkaufen und diverse Erledigungen drauf .... Ab und an blieb unsere Tochter über Nacht bei der Oma oder Tante. Jedoch gelang es mir nicht, meine Frau zu einem schönen Abend in Zweisamkeit zu überreden. Sie ist rastlos, will unter Leute und konnte es nicht genießen mit mir alleine zu sein. Ja, sie hatte auch seit geraumer Zeit kein Interesse mehr an Sex mit mir. 2 Jahre lang versuchte ich es immer und immer wieder und zwar mit allen Tricks. Sie war müde, hatte Kopfschmerzen, war nicht in Stimmung ... ich solle sie in Ruhe lassen. Selbst leidenschaftliche Küsse oder intensive Streicheleinheiten waren für sie nicht mehr möglich. Selten .. sehr selten lies sie es über sich ergehen. Ich bemerkte die Unlust, das erzeugte bei mir sogar sexuelle Funktionsstörungen ... immer mal wieder. Denn sie sage nur, ok ... dann mach.. ich bin aber müde ... und legte sich wie ein Brett hin. Schrecklich. Sie offerierte mir sogar, dass ich mir den Sex aushäusig holen könnte, sie wäre einfach lustlos. An mir würde es nicht liegen, vielleicht sei sie frigide .. .! Auf Dauer hält das doch niemand aus.

    Meine Frau begann eine Ausbildung im Gastro-Bereich, da sie sich beruflich weiterentwickeln wollte. Somit war ein Wechsel der Arbeitszeiten unmöglich. Sie berichtete mir immer öfter von ihrem netten Arbeitskollegen, der so unheimlich locker drauf sei. Sie würde sich super mit ihm verstehen. Es sei ein richtiger Freund für sie. Es kam vor, dass sie ihn tagsüber traf, um mit ihm und unserer Tochter in den Freizeitpark zu fahren. Ich teilte ihr meinen Unmut darüber mit ... gerade weil sie genau wußte, wie meine erste Ehe in die Brüche ging - durch eine Liäson mit dem Kollegen. Sie hatte kein Verständnis für mich, wollte mich immer nur davon überzeugen, dass es ein guter Freund sei. Als sie mit der Kleinen bei Ihren Eltern in Hamburg zu Besuch war, fragte sie mich dann ob ich einverstanden wäre, dass besagter Kollege auf einen spontanen Besuch nach HH käme. Er würde gerne mal Hamburg kennenlernen und mit meiner Frau auf eine Party gehen. Das konnte ich nicht akzeptieren, zumal ich wegen meiner Arbeit nicht mitfahren konnte. Sie sagte ab, aber nur weil ich energisch protestierte, Verständnis konnte ich nicht erwarten. Als sie mich einige Wochen später mal anlog ... und entgegen ihrer Aussage mit dem Kollegen zu Nacht gegessen hatte... riss mir der Geduldsfaden. Ich wollte das nicht akzeptieren und drohte die Trennung an. Sie weinte bitterlich, warf sich vor mir auf die Knie, bettelte mich an nicht Schluss zu machen und holte sich sogar ein Messer.. sie simulierte es sich in den Bauch zu rammen. Echt heftig. Von da an wußte ich, dass ihr psychisches Problem größer war als angenommen.

    Sie verkrachte sich immer mal wieder mit dieser Freundin, der Kollegin, dann war die eine wieder gut .. die andere nun die böse.. es war alles für mich nicht mehr nachvollziehbar. Mich störte auch immer mehr, dass sie tagsüber lebte ... shoppen ging, zum Frisör, mit Freunden weg ... am Telefon lachte, glücklich wirkte, lebte.. und abends oder samstags, wenn wir uns sahen war sie dann schlecht drauf, es wurden nur Probleme besprochen .. .an Lachen, Spass haben, Liebe, Zuneigung war lange nicht mehr zu denken.

    Ich bin der Meinung, dass ich mich in meiner Lebensweise, meinem Charakter und meiner Weltansicht nicht verändert habe. Sie hat sich verändert, vielleicht entwickelt ... oder ihr altes Leben insgeheim vermisst. Und somit andere Wege eingeschlagen, wie zu Beginn unserer Beziehung.

    Da ich bemerkte, dass irgendwie alles den Bach hinunter ging, ich mich nicht mehr als Mann wahrgenommen fühlte und wir eigentlich beide nicht mehr glücklich waren, schlug ich eine Ehetherapie vor, um die Ehe zu retten .. darum zu kämpfen. Wir hatten auch 5 Sitzungen, jedoch ohne Erfolg. Im Gegenteil, was ich dort von ihr hörte, lies die Chancen auf eine Rettung schwinden. Einmal sagte sie, dass sie eventuell was verpasst habe ... dann schlug sie eine offene Beziehung vor, was ich gar nicht nachvollziehen konnte..., da sie ja angeblich überhaupt keinen Sex wolle ... in der nächsten Sitzung hielt sie ihren eigenen Vorschlag für eine Schnapsidee, dann sagte sie, sie würde sich wünschen dass ich sie schlage oder eine andere Frau hätte, dann könnte sie wenigstens abschließen ... es war schrecklich.

    Wir entfernten uns immer mehr ... sie las plötzlich mit Leidenschaft pornografische Bücher, Sex bekam ich aber schon lange nicht mehr. Reden konnte ich nicht mehr darüber ... die Erkenntnis hatte sie dennoch. Sie sagte oft, wenn sie Sex wollen würde, dann wäre ich sicher viel ausgeglichener und wir hätten weniger Streit. Ein bisschen wahres ist sicher dran.

    Jedenfalls hatten wir nur noch Meinungsverschiedenheiten, unterschiedliche Ansichten, jeder nervte den anderen, man fühlte sich angegriffen, verurteilt, usw. Es gab keinen Ausweg mehr. Die Trennung war unumstößlich ...

    Selbst jetzt zanken wir immer wieder, obwohl wir eigentlich zumindest freundschaftlich miteinander umgehen wollen. Doch jetzt zeigt sich, wie sehr ich sie verwöhnt habe...ich habe ihr und der Kleinen 1.000€ im Monat + Kindergeld angeboten. Die Kleine hat einen ganztages Kiga-Platz ... und meine Frau verdient selbst in der Ausbildung mit Trinkgeldern noch 700-800 Euro. Nun, sie käme mit 1.800 Euro nicht rum ... sie müsse ja jetzt ihren Sprit, dann eine Wohnung, Ihr Handy, etc. selbst bezahlen. Mittlerweile finde ich das auf irgendeine Art schon dreist. Jetzt zieht sie sogar in Erwägung, hier ihre Zelte abzubrechen und mit meiner Tochter nach Ihrer Ausbildung im Juni nach Hamburg zu ziehen. 550 km weg. Ich weiß, dass sie das nur mit meinem Einverständnis könnte .... aber was bringt es mir, wenn ich sie zwinge zu bleiben ? Schlußendlich wenig...

    Sie weiß im Moment nicht was sie tut. Ich denke durch Ihren psychischen Zustand bedingt, kann sie keinen klaren Gedanken fassen, fühlt sich durch die Trennung alleine gelassen, hat Zukunftsängste und reagiert dann nicht rational. Oft sagt sie heute das, bei anderen dies und morgen was ganz anderes. Heute will sie nach HH ziehen, morgen erzählt sie meiner Mutter, dass sie auf alle Fälle hier bleibt, anderen dass sie hofft, dass wir beide wieder zueinander finden, mir dann wieder, dass wir ohne Chancen sind. Sie ist so sprunghaft, durcheinander ... und keiner kann ihr helfen. Sie hat vor 4 Wochen eine Psychotherapie begonnen. Ich wünsche ihr wirklich, dass ihr geholfen werden kann ... den seelischen und psychischen Knoten zu lösen. Ich hatte dazu keine Möglichkeit ...

    Tja, das ist meine ganz persönliche Geschichte. Ich würde mich freuen, wenn jemand mal seine Ansicht kommentiert. Oder mir vielleicht mitteilt, woran es gelegen haben könnte. Sehe ich alles falsch .. oder einen Teil. Freue mich über Input jeder Art.

    Vielen Dank.

    Liebe Grüße
    J.


  • Re: Trennung - Ursachenforschung


    Hallo JULER:

    Ich kann nur aus meiner Erfahrung sagen, dass es in einer Ehe wichtig ist, dass sich beide, beide auch zurücknehmen können.

    In einer Ehe kann man nicht die ganze Zeit nur seinen eigenen Kopf durchsetzen und nur sein Ding durchziehen.

    Ich habe den Eindruck, dass ihr beide da mehr ein Konkurrenzkampf geführt habt, wo sich jeder benachteiligt gefühlt hat.

    Ihr habt beide mehr Fronten aufgebaut als ein Miteinander.

    Es ist auch nicht so einfach eine Ehe zu führen, wenn beide auf sehr unterschiedlichen Entwicklungsstufen stehen.

    Du, sagst deine Frau ist 11 Jahre jünger und hatte keine Ausbildung.

    Du hingegen bist gesettelt und stehst sehr erfolgreich im Beruf.

    Deine Frau wollte und konnte eventuell sich nicht so schnell dir angleichen. Sie hat anderes als du noch ein paar Stufen auf ihrer Leiter zu klettern in ihrer Entwicklung.

    Für sie hatte eine Party in HH mit einem Kollegen eine andere Bedeutung als für dich. Nur mal so als Beispiel. Für sie war es Spaß, Freiheit, Abenteuer, in ihrem Alter auch nicht ungewöhnlich, für dich war es die gescheiterte erste Ehe mit einem Betrug. Da knallen zwei unterschiedliche Perspektiven aufeinander.

    Dieses Gefälle von 11 Jahren und unterschiedlichen Stufen auf der biografischen Entwicklungsskala schafft natürlich auch noch mehr Probleme.

    Mein Eindruck ist auch, dass deine Frau auch etwas unreif ist und du sie auch so gesehen hast. Du hast gesagt, sie hat in der Ehe 1000 Euro bekommen und ein Auto und dieses und jenes.

    Nun, dass letzte Mal, dass ich Taschengeld bekommen habe, da war ich 14 Jahre alt. Nur mal so als Beispiel, ich persönlich würde mich in einer Ehe nicht ernst genommen fühlen, wenn mein Mann mir als erwachsene Frau Taschengeld oder Haushaltsgeld geben würde.

    Aber du hast ihr anscheinend nicht zugetraut mit dem Geld, dass du verdienst umzugehen.

    Das scheint bei dir auch ein großes Thema zu sein. Du verdienst sehr gut sagst du, jedoch rechnest du uns fremden Menschen hier vor, was deine Frau an Unterhalt für sich un der Tochter bekommt.
    Und auch, dass du großzügiger Weise, deiner Tochter ihr Kindergeld, was deiner Tochter eigentlich von rechtswegen her zusteht, überlässt. Ich meine was willst du mit dem Kindergeld deiner Tochter wenn deine Tochter nicht bei dir lebt????

    Ich denke, ihr habt beide dieses Gefälle an Alter und Persönlichkeit zwischen euch nicht berücksichtigt und somit konntet ihr das auch nicht ausbalancieren.

    Du hast dir eine Frau gesucht, die nicht mit dir gleichermaßen mitziehen konnte und deine "Erziehungsmaßnahmen" sind gescheitert, jetzt schaust du, dass du zumindest nicht zu viel Lehrgeld zum Fenster rauswirfst für Frau UND Tochter.

    Ella

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    • Re: Trennung - Ursachenforschung


      " Sie hat sich verändert, vielleicht entwickelt ... oder ihr altes Leben insgeheim vermisst. Und somit andere Wege eingeschlagen, wie zu Beginn unserer Beziehung."

      Jeder Mensch verändert sich - teilweise kann man das auch entwickeln nennen - , aber in Paarbeziehungen gehen diese Veränderungen leider nicht immer in die gleiche Richtung.

      Bei Ihrer differenzierten Schilderung hat man aber den Eindruck, dass Ihre Frau eine Persönlichkeitsstörung haben könnte, die in den ersten ein bis zwei Jahren durch die für sie sehr günstigen äußeren Umstände kompensiert wurde, aber jetzt offen zu Tage tritt.

      Wenn das so wäre, sind die therapeutischen Aussichten allerdings relativ gering. Die laufende Psychotherapie wird das näher beleuchten.

      Kommentar


      • Re: Trennung - Ursachenforschung


        Hallo Dr. Riecke.

        Ich persönlich finde es gewagt, auf Grund dereinseitigen Schilderungen eines Ehepartners, welcher sich in einer Trennungssituation befindent und entsprechend emotional befangen ist, aus diesen Schilderungen eine Persönlichkeitsstörung des anderen Ehepartners fern zu diagnostizieren.

        Zudem auch noch der laufenden Therapie in denen sie keinen Einblick haben und ohne jeglichen Kenntnisse einer Diagnose auch noch jegliche Erfolgsaussichten abzusprechen, ist meiner Meinung mehr als gewagt und entspricht auch nicht den professionelle Maßstäben.

        Just my two cents.

        Ella

        Kommentar



        • Re: Trennung - Ursachenforschung


          Hallo Ella,

          ich denke, dass wir uns alle im Klaren darüber sind, dass hier keine medizinischen Indikationen getroffen werden. Es handelt sich bei den hier veröffentlichten Erzählungen immer um einseitige Darstellungen.

          Desweiteren geht es hier anonym zu .. und niemand wird durch eine fachmännische Prognose geschädigt oder falsch behandelt.

          Von daher sehe ich den Hinweis des Dr. als eine Einschätzung aufgrund meiner Darstellung. Nicht mehr und nicht weniger ..

          Gruß J.

          Kommentar


          • Re: Trennung - Ursachenforschung


            Hi Juler,

            wie würdest du deine Frau denn im Rückblick beurteilen.
            Die Zeit in der ihr glücklich ward und die Zeit jetzt, war sie damals wirklich glücklich oder kann es auch sein das ihre Stimmung eher gedämpft war? Das sie deshalb in der Familie relativ gut funktionierte, während sie jetzt ein Hoch hat durch das ihr die Welt zu eng wird, sie von emotionalen Kick zu emotionalen Kick lebt?
            Wäre es möglich das die Trennung weniger mit dir und eurer Beziehung an sich zu tun hat, als vielmehr damit das sie ihr Leben einer Stimmungslage die sie gerade erfährt anpasst? So als würde der Adrenalinpegel mehr über ihr Leben bestimmen als ihr Verstand?

            Sie scheint jedenfalls ein vollkommen anderer Mensch zu sein als es sich am Anfang für dich darstellte, möglicherweise war sie schon immer so und hat sich angepasst weil sie keine Möglichkeit hatte sich auszuleben. Durch deine Unterstützung ist es ihr möglich geworden das zu tun und auszuprobieren was schon immer ihrem Wesen entsprach, sie hat nun die Freiheit sich ausleben zu können ohne deshalb Gefahr zu laufen unterzugehen.

            Kommentar


            • Re: Trennung - Ursachenforschung


              Sehr geehrter Herr Dr. Riecke,

              vielen Dank für Ihre Einschätzung.

              So wie Sie es beschreiben, sehen es einige Leute in unserem/ihrem Umfeld. In der Paartherapie wurde es angesprochen, Ihre Mutter leidet unter einer Persönlichkeitsstörung und meine Frau ertappt sich oft selbst dabei. Sie gibt Dinge verfälscht wieder, obwohl Zeugen in der Nähe sind und die Aussagen revidieren. Sie neigt zu offensichtlichen Übertreibungen und glaubt das Gesagte oft später selbst.

              Sehr schlimm ist, dass sie Aussagen verdreht oder Gesagtes verstärkt und es sich so bei ihr manifestiert. Irgendwann ist es für sie so gewesen und es wird auch so weitergetragen. Ich halte das wirklich für sehr schlimm ...

              Die Personen in unserem Umfeld sowie auch ich ... glauben wirklich, dass sie sich durch die für sie sehr günstigen Umstände einfach in Ihre Rolle als meine Frau, später auch Mutter reingezwängt hat. Sie wollte das lt. eigenen Aussagen schon immer sein ... aber vermutlich konnte sie das im Laufe der Zeit nicht mehr so leben .. und reagierte mit Lustlosigkeit, Unzufriedenheit und suchte sich auf Ihre Art Auswege und Ausflüchte ...

              Ich glaube, dass ihr persönlich die Psychotherapie helfen wird. Unsere Beziehung kann wahrscheinlich dadurch nicht wieder reanimiert werden...

              Viele Grüße
              J.

              Kommentar



              • Re: Trennung - Ursachenforschung


                <<<Von daher sehe ich den Hinweis des Dr. als eine Einschätzung aufgrund meiner Darstellung. Nicht mehr und nicht weniger .. >>>>>


                Hallo J.

                Unter untherapierbaren Persönlichkeitsstörungen fallen nach den allgemeingültigen Diagnosestandards des DSM -IV und des ICD-10 der Psychiatrie ganz bestimmte psychische Erkrankungen.

                Diese sind sehr schwerwiegend und gehen weit über eine Depression hinaus.

                Ein kompetenter Therapeut stellt grundsätzlich keine diagnostischen Vermutungen über einen Patienten auf Grund von Informationen aus dritter Hand in den Raum. Erst recht nicht, wenn er damit eine sehr schwerwiegende, unterapierbare psychische Störung meint oder vermutet.

                Ferndiagnosen auf Grund von Hören-Sagen und auch vermutete Ferndiagnosen im Sinne von "es könnte eine untherapierbare" Persönlichkeitsstörung sein (da kommen wie gesagt nur gaz bestimmter Erkrankungen in betracht) ............ ist in diesem Berufszweig der Psychotherapie ein alsolutes no go. Und das ist nicht meine Meinung, sondern herrschende Meinung.

                Ella

                Kommentar


                • Re: Trennung - Ursachenforschung


                  Hallo Tired,

                  vielen Dank für Dein Post.

                  Rückwirkend sehe ich das so : Zu der Zeit als wir glücklich waren, konzentrierte sich meine Frau zwangsläufig auf mich. Wir machten Urlaube, gingen aus, sie hatte meine gesamte Familie als Bezugspersonen, verbrachte viel Zeit mit ihnen.

                  Trotz ihres seelischen Ballastes in Ihrer Heimatstadt, sehnte sie sich natürlich immer wieder mal nach zuhause. Ihr Vater rief die gesamten 6,5 Jahre täglich mehrfach bei uns an. Morgens nüchtern, abends betrunken. Ihre Mutter zog in den Jahren mindestens 6 mal bei Ihrem Lebensgefährten ein und aus ... immer unterstützte sie meine Frau beim Umzug. Sie knüpfte wieder Kontakte zu damaligen (angeblich falschen) Freunden und genoß ihren Aufenthalt in HH. Sie war 4-5 mal im Jahr dort, später auch mit der Kleinen, da Oma und Opa sie auch sehen wollten. Ich unterstütze sie immer dabei, da ich weiß, dass man seine Familie braucht, egal wie es läuft..

                  Dadurch bemerkte sie aber auch immer wieder, dass viele Personen in ihrem Umfeld anders lebten. Meist vom Partner getrennt, jedes WE auf dem Kiez. Mit Mitte Ende 20 hast Du mit der Feierlaune noch nicht abgeschlossen. Es gab immer öfter vor, dass sie sich bei einem HH Aufenthalt mindestens einmal die Lichter ausschoß...

                  Ich glaube nicht, dass es eine Stimmungslage ist. Sie hat sich ganz sicher angepasst und eine zeitlang das sichere, seriöse und bodenständige Leben gut gelebt. Sie konnte ja auch immer weggehen, wenn sie das wollte. Niemals habe ich es verhindern wollen und niemals hatte ich schlechte Gefühle dabei. Oft wollte sie das nicht mal und blieb zuhause. Mittlerweile hat sie Freunde und Bekannte - alle aus dem Gastro Umfeld. Tagsüber sind alle da ... und das ist die Zeit in der sie lebt. Abends ... wie gesagt .. nur noch Probleme und Alltag ... WE ist sie meist arbeiten.

                  Ja, eine schwierige Situation war das. Ich denke einfach, dass wir im Innern nie zueinander passten .. auch wenn es eine ganze zeitlang gut ging...

                  Kommentar


                  • Re: Trennung - Ursachenforschung


                    [quote Ella26]
                    Ein kompetenter Therapeut stellt grundsätzlich keine diagnostischen Vermutungen über einen Patienten auf Grund von Informationen aus dritter Hand in den Raum. Erst recht nicht, wenn er damit eine sehr schwerwiegende, unterapierbare psychische Störung meint oder vermutet.

                    Ferndiagnosen auf Grund von Hören-Sagen und auch vermutete Ferndiagnosen im Sinne von "es könnte eine untherapierbare" Persönlichkeitsstörung sein (da kommen wie gesagt nur gaz bestimmter Erkrankungen in betracht) ............ ist in diesem Berufszweig der Psychotherapie ein alsolutes no go. Und das ist nicht meine Meinung, sondern herrschende Meinung.
                    [/quote]

                    Interpretierst du da nicht etwas viel hinein?
                    Ein Eindruck ist lediglich ein Eindruck und der Hinweis auf die laufende Therapie auch ein Hinweis das dieser Eindruck nichts weiter als ein Eindruck aufgrund der Schilderungen ist, also von einer Ferndiagnose meilenweit entfernt.
                    Es gibt nun mal Hinweise die in eine bestimmte Richtung lenken, in deinem eigenen Beitrag ist es nicht anders, du hast dich da auch von Eindrücken lenken lassen und aus deiner Erfahrung heraus geantwortet. Bei einem Fachmann ist es doch nicht anders, die Antwort ist auf seine Erfahrungen begründet.

                    Die herrschende Meinung sehe ich da auch etwas anders, es wurde keine Diagnose gestellt und auch nicht in eine laufende Therapie eingegriffen.
                    Wäre es so wie du es annimmst würde man keine Fachleute in Foren benötigen, da sie keinerlei Eindrücke weitergeben dürften und nur auf das was man schon sicher weiß reagieren würden, dazu reichen aber schon ein HA und der Beipackzettel vollkommen aus.

                    Von "untherapierbar" habe ich auch nichts gelesen.

                    Zumindest sollte man bei so viel rationaler Kritik auch die "genaue" Wortwahl des Kritisierten beachten um nicht die eigene Meinung über das geschriebene mit dem tatsächlich geschriebenen zu vermischen und aus einer allgemein gehaltenen Äußerung eine komplette Diagnose samt Prognose machen.

                    Ich denke der Threadschreiber ist auch nicht unbedarfter als wir alle und weiß genau wie er das einordnen sollte, als eine Möglichkeit die ohne Bestätigung im realen Leben auch nur eine Möglichkeit bleibt.
                    Was meiner Meinung dieser Hinweis:
                    "Die laufende Psychotherapie wird das näher beleuchten."
                    auch ganz klar aussagt.

                    Kommentar



                    • Re: Trennung - Ursachenforschung


                      Hallo Ella,

                      vieles was Du schreibst mag zutreffen. Es sind Welten aufeinander geprallt. Wir hatten und haben noch heute unterschiedliche Entwicklungsstufen. Jedoch waren wir mal glücklich und beide taten und handelten aus freien Stücken.

                      Es ging nicht anders, als dass ich die kompletten Lebenskosten übernahm. Meine Frau hatte weder Ausbildung noch Job. Als sie den hatte, verdiente sie ja ihr eigenes Geld. Das Geld mit dem sie keine Verbindlichkeiten tilgen musste ... sondern zum Ausgeben für Dinge, die man sich eben so leisten möchte.

                      Du hast da etwas falsch verstanden. Ich gab ihr nie Taschengeld. Sie verdiente ihr Geld. Ich zahlte die Wohnung, Ihr Auto, die Einkäufe, den Kiga Platz ... also alles was drum herum gezahlt werden musste. Das war auch niemals Bestandteil einer Kritik .. und sicher auch kein Trennungsgrund, weil ich es gerne gemacht habe.

                      Hier, im Schutze der Anonymität, kann man sicherlich Details veröffentlichen, um ein umfassendes Bild darzustellen. Nach einer Trennung werden Geldfragen nun mal anders gesehen als in der Zeit, in der man zusammen ist. Unterhaltszahlungen sind sicherlich begründet und gerechtfertigt. Die Umstände sind aber oft gänzlich verschiedene.

                      Das Kindergeld steht dem Kind zu. Das steht ausser Frage. Meine Frau bezog es aber schon immer ... und die Kosten, die unser Kind nun mal verursacht, wurden und werden von mir getragen. Es handelt sich trotzdem um Ihre Einnahme. Das mag schwer verständlich sein, stellt sich in der Realität aber so dar.

                      Dass wir das Gefälle zwischen uns ... nicht ausbalancieren konnten ist wohl richtig.

                      Aber Dein letzter Satz klingt mir persönlich zu vorwurfsvoll. Ich hatte keine großen Ansprüche, die unerfüllbar waren. "Gescheiterte Erziehungsmaßnahmen" sind auch eine falsche Wortwahl. Denn ich wollte niemanden erziehen, sondern meine Frau wollte sich meinem Leben anpassen. Ich habe ebenso viele Zugeständnisse gemacht und sie in allen Belangen unterstützt. Nicht nach meinem Gusto sondern ganz nach Ihren Wünschen und Bedürfnissen. In erster Linie finanziell, weil sie die Umsetzung nur mit Geld darstellen konnte. Aber auch mit meiner emotionalen, geistigen Unterstützung ... und das nenne ich persönlich keine Erziehungsmaßnahme.

                      Meine Tochter wird immer meine Tochter sein. Lehrgeld ... ja, im Bezug auf eine gescheiterte Ehe mag das sich so anhören. Meine Tochter ist mir heilig .. und niemals zu teuer.

                      J.

                      Kommentar


                      • Re: Trennung - Ursachenforschung


                        Hallo Ella,

                        es mag begründet sein, dass Du Dich hier so engagierst. Ich möchte dennoch darauf hinweisen, dass es hier nicht um die Therapie oder Therapiemöglichkeiten meiner Frau geht.

                        Ob es eine Persönlichkeitsstörung nach DSM ist oder nicht, ob sie therapierbar ist oder nicht ... dass werden wir hier im Forum nicht herausfinden. Fakt ist, dass sie den Beitrag niemals lesen wird und niemals jemand wissen wird, um wen es hier geht.

                        Wenn der Dr. hier eine Vermutung äußert .. sie ja auch klar als Vermutung deklariert .. dann ist das eine Vermutung und nicht mehr und nicht weniger.

                        Wenn Du hier vermutest, dass ich dies und das vielleicht falsch gesehen habe und hier oder da meine Frau falsch behandelt habe .. .dann ist das ebenso eine Vermutung. Nicht mehr und nicht weniger.

                        Daher sollten wir hier keine medizinischen Verurteilungen vornehmen ... oder Berufsstände zitieren. Ich erwarte hier sicherlich keine fundierte psychologische Behandlung. Weder für mich ... noch für meine Frau ... die mit dem hier geschriebenen überhaupt nicht tangiert wird.

                        J.

                        Kommentar


                        • Re: Trennung - Ursachenforschung


                          Vielen Dank, Tired. Genau so sehe ich das auch ...
                          und habe es auch nicht anders verstanden.

                          Gruß
                          J.

                          Kommentar


                          • Re: Trennung - Ursachenforschung


                            Hallo Tired.

                            Ich möchte mich einletztes Mal kurz erklären.

                            Ich habe nichts in Dr. Rieckes Vermutung hineininterpretiert. Lediglich mM nach sachlich begründet, warum man in der Regel solche Vermutungen aus Therapeutensicht nicht in den Raum stellt, da sie eine Ferndiagnose implizieren. So wie hier Dr. Riecke den Unterschied zwischen psychischer Störung und Persönlichkeitsstörung getroffen hat. Denn diese Differenzierung ist bereits eine (Fern) Diagnose, soweit meine Meinung.

                            Ich möchte jedoch auch nicht ausschließen, dass ich seine Aussagen missverstanden habe.

                            Denn offensichtlich haben du Tired und J. diese Aussagen anders interpretiert. Damit kann ich leben.

                            In diesem Sinne möchte ich auch nicht weiter auf meine Meinung beharren und an dieser Stelle die Diskussion auch nicht weiter in diese andere Richtung treiben.

                            Ich hoffe ihr seid damit einverstanden.

                            Ella

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                            • Re: Trennung - Ursachenforschung


                              Ich bin damit einverstanden.

                              Da es sich bei Herrn Dr. Riecke um einen erfahrenen Mediziner handelt und nicht um einen Amateuerpsychologen ... vermute ich schon, dass er genau weiß was er tut und ausdrückt.

                              Wie immer im Leben kann aber alles mißverstanden werden.
                              Das ist menschlich...

                              Gruß
                              J.

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                              • Re: Trennung - Ursachenforschung


                                [quote Ella26]Ich hoffe ihr seid damit einverstanden.
                                Ella[/quote]

                                Na klar.;-)

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                                • Re: Trennung - Ursachenforschung


                                  [quote JULER]Ich denke einfach, dass wir im Innern nie zueinander passten .. auch wenn es eine ganze zeitlang gut ging...[/quote]

                                  Das würde ich nicht sagen.
                                  Der Mensch durchlebt viele Phasen, in einer davon habt ihr sicher gut zueinander gepasst, jetzt hat sich deine Frau von dir weg entwickelt und ist in einer Phase die nicht mehr kompatibel ist. Eigentlich ganz normal und der Grund für viele Trennungen.

                                  Bei euch scheint das alles nur intensiver vonstatten zu gehen als bei anderen, was die Geschichte deiner Frau erklären könnte.
                                  Sie hat sicher viel schlimmes erlebt und auch verdrängt, kam damit gut klar als ihr euch kennengelernt habt, sie konnte einiges beiseite schieben. Das alles etwas exzessiv bzw. vollkommen passiv von statten geht, gerade in Hinsicht auf Alkohol und Sexualleben, mag vielleicht daran liegen das die Verdrängung bröckelig wird und das auch zu psychischen Reaktionen führt. Ganz egal ob es nun von einer Persönlichkeitsstörung oder sonst einer emotionalen Ursache herrührt, für mich hört es sich so an als hätten ihre Lebenserfahrung und damit verbundene Ausnahmezustände einen großen Einfluss auf ihr Leben gehabt und auch auf das was sie jetzt tut. Eltern prägen nun mal und wenn die Zeit mit den Eltern sehr schlimm war verändert es einen sehr, auch noch in späteren Lebensphasen.

                                  Vielleicht ist sie jetzt in einer Phase die durch Erinnerungen und Konditionierungen geprägt ist, was ich nicht im krankhaften Sinne meine. Wir leben alle mit unseren Prägungen und Erinnerungen, die Persönlichkeit wird dadurch geformt, manchmal stecken aber Erlebnisse in einem die man verdrängt und man entwickelt sich anders als eigentlich vorgesehen. Wenn die Barriere bröckelt dann bekommen diese negativen Prägungen wieder mehr Raum und man verändert sich, kann dadurch in eine Lebensphase kommen die man quasi verschoben hat und die noch nicht abgeschlossen wurde. Während andere in ihrer Jugend zu dem geformt wurden was sie heute sind ist deine Frau vielleicht jetzt erst an diesem Punkt, da sie vorher weniger mit der Selbstfindung als eher mit dem Überleben beschäftigt war.

                                  Natürlich erwachsen daraus auch psychische Probleme, was für welche und inwieweit man damit klar kommt reicht von vorübergehen bis hin zum unangenehmen und dauerhaften Begleiter und natürlich kann ein Außenstehender da Probleme wahrnehmen die den Betroffenen im Grunde überhaupt nicht belasten.

                                  Das nur weil mich deine Geschichte ein wenig an jemanden erinnert.

                                  Fakt ist das deine Frau in eine neue Lebensphase eingetreten ist und nun ihren Weg geht, sie wird daran wachsen vielleicht aber auch scheitern.
                                  Du wirst damit klar kommen, mit etwas Glück entwickelt sich auch etwas Neues, wundervolles zwischen euch das dann von Dauer sein wird.

                                  Das was ich persönlich nicht so gut finde ist das du weiterhin alle Kosten übernimmst, nicht weil es eine moralische Frage wäre oder sie es nicht verdient hätte, sondern weil zum Leben auch Eigenverantwortung gehört und wenn immer jemand im Hintergrund ist der für alles notwendige sorgt dann schadet es einem selber auf Dauer mehr als es einem nutzt.
                                  Zumindest würde ich darauf bestehen dass das Kindergeld nicht versandet, sondern gut angelegt wird, denn es gehört nun mal dem Kind und wenn es gerade nicht benötigt wird dann sollte man es doch auch für das Kind sicher aufbewahren. Sicher wird es später eine gute Verwendung dafür geben, ein Auto, Auszug oder Ausbildung und ein Stück Unabhängigkeit von den Eltern sein, was eine gute Sache für Kinder die Flügge werden ist.

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                                  • Re: Trennung - Ursachenforschung


                                    Hallo Tired,

                                    nochmals vielen Dank, dass Du Dir diese Mühe machst und hier so intensiv mitwirkst. Deine Einschätzung klingt sehr schlüssig. Ich kann Dir in allen Punkten zustimmen.

                                    So kann es gewesen sein .. und ich behaupte einfach mal, es war sogar so !

                                    Ja, wir sollten sehen, dass wir eine sehr gute Freundschaft entwickeln können. Gerade auch, weil es für unsere Tochter enorm wichtig ist...

                                    Zum finanziellen Aspekt. Ich liebe meine Frau noch immer und ich liebe meine Tochter. Dadurch, dass ich in den letzten Jahren alle Kosten übernommen habe ... fühle ich mich einfach moralisch verpflichtet. Auf der anderen Seite fühle ich mich ein wenig .... ausgenutzt. Weil ich auch weiß, dass sie eigentlich voll arbeiten gehen könnte. Oder einen Nebenjob annehmen könnte .. Aber wir können im Moment nicht miteinander diskutieren, es kommt unweigerlich zum Streit.

                                    Ich bin mir sicher, dass es unsere Tochter immer gut haben wird. Sie sorgt für sie und ihr wird es an nichts fehlen. Sie muss halt irgendwie wieder mit den Füssen auf den Boden gelangen. Erkennen, dass das Geld verdient werden muss .. ! Und das sie den Lebensstandard, den sie hatte, nicht mehr halten können wird. Das wird ein schwieriger Lernprozess werden, vermute ich ...

                                    Liebe Grüße
                                    J.

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                                    • Re: Trennung - Ursachenforschung


                                      Hallo J.


                                      <<<<<Du hast da etwas falsch verstanden. Ich gab ihr nie Taschengeld. Sie verdiente ihr Geld. Ich zahlte die Wohnung, Ihr Auto, die Einkäufe, den Kiga Platz ... also alles was drum herum gezahlt werden musste. Das war auch niemals Bestandteil einer Kritik .. und sicher auch kein Trennungsgrund, weil ich es gerne gemacht habe.>>>>>

                                      Entschuldige, ich habe deinen Beitrag noch einmal gelesen. Ich habe überlesen, dass es die Summe war die sie verdiente.

                                      Ich habe da etwas missverstanden, in dem Sinne, dass ihr keine gemeinsamen Finanzen hattet und du deiner Frau das nicht zugetraut hast, mit dem was du verdienst umzugehen.

                                      Bei mir und meinem Mann ist das zB so, dass mein Mann zwar mehr verdient, mir aber in Geldangelegenheiten vertraut.


                                      Doch es kommt häufig in Beziehungen vor, dass sobald ein Partner für die gesammten gemeinsamen Ausgaben zuständig ist und der andere Partner nichts dazu beitragen kann oder beiträgt, ein Ungleichgewicht entsteht, der auch für emotionalen Zündstoff sorgen kann.

                                      Da du hier sehr diffenziert über deine Ausgaben geschrieben hast, habe ich dahingehend interpretiert, dass du dich ausgenutzt fühlst.

                                      Du hast wie du sagst deine Frau zu sehr verwöhnt. Daraus entnehme ich, dass sie nicht mit Geld umgehen kann und du ihr das auch nicht zutraust. Deswegen bin ich der Meinung, dass dieses Thema ein Problem dargestellt hat, sowohl für dich als auch für euch beide. Aber vielleicht täusche ich mich ja auch.



                                      <<<<<Hier, im Schutze der Anonymität, kann man sicherlich Details veröffentlichen, um ein umfassendes Bild darzustellen.<<<<

                                      Das ist richtig.

                                      <<<<<Nach einer Trennung werden Geldfragen nun mal anders gesehen als in der Zeit, in der man zusammen ist. <<<<<

                                      Das sehe ich anders. Der Umgang mit Geld innerhalb einer Ehe spiegelt sich auch nach einer Trennung wieder.

                                      Und er ist auch ein Idikator dafür, was man dem Partner innerhalb einer Ehe zutraut.

                                      Wir zB haben nebst einem Ehevertrag auch gegenseitige Kontovollmacht. Und in finanziellen Angelegenheiten haben wir klar definierte Aufgabenbereiche von Versicherungen bis hin zur Steuererklärung über Buchhaltung. Und dennoch gibt es auch bei uns Konfliktpotenzial. Das ist auch unter gleichberechtigen Partner nicht immer reibungsfrei.

                                      Deswegen habe ich bei deinen Ausführungen auch gedacht, dass das bei euch auch in der Beziehung zu Konflikten geführt hat.



                                      <<<<<Aber Dein letzter Satz klingt mir persönlich zu vorwurfsvoll. Ich hatte keine großen Ansprüche, die unerfüllbar waren. "Gescheiterte Erziehungsmaßnahmen" sind auch eine falsche Wortwahl. Denn ich wollte niemanden erziehen, sondern meine Frau wollte sich meinem Leben anpassen. Ich habe ebenso viele Zugeständnisse gemacht und sie in allen Belangen unterstützt. Nicht nach meinem Gusto sondern ganz nach Ihren Wünschen und Bedürfnissen. In erster Linie finanziell, weil sie die Umsetzung nur mit Geld darstellen konnte. Aber auch mit meiner emotionalen, geistigen Unterstützung ... und das nenne ich persönlich keine Erziehungsmaßnahme. <<<<<

                                      Das ist richtig, etwas vorwursvoll klingt mein letzter Satz.

                                      Denn ich habe den Eindruck, dass es keine Beziehung auf Augenhöhe war. Wobei ich nicht damit sagen will, dass du alleine dafür verantwortlich bist und alleine Schuld bist.Das liegt mir fern.

                                      Wenn ich richtig gerechnet habe, dann muss deine Frau so um 21 Jahre alt gewesen sein als ihr zusammen gekommen seit und sie schien keinen Plan zu haben was sie beruflich machen will.

                                      Du hast versucht ihr eine Richtung zu geben, wie diese Boutique welche sie gelangweilt hat. Das meinte ich mit "Erziehungsmaßnahmen". War vielleicht unglücklich formuliert, meinte jedoch, dass du diesem jungen Menschen ohne Ausbildung in seinem Leben zu einer Richtung helfen wolltest. Womit dieses Gefälle wieder sehr deutlich wird, warum ich den Eindruck einer Ehe nicht auf gleicher Augenhöhe habe.

                                      Du hast nach Einschätzungen gefragt und das ist eben meine.

                                      Es muss irgendwo auch Gründe geben, warum man sich in einer solchen Beziehung begibt, wo ein solches Gefälle besteht.

                                      Gut geht das in den seltesten Fälle aus.


                                      Ella

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                                      • Re: Trennung - Ursachenforschung


                                        Ich sehe, dass es noch weitere Beiträge gab von dir J.
                                        Diese habe ich leider vor meinem Beitrag nicht mehr lesen können und somit inhaltlich auch nicht mehr berücksichtigen können.

                                        Jetzt muss ich auch wieder an meine Arbeit.

                                        Noch eine produktive Diskussion,

                                        Ella

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                                        • Re: Trennung - Ursachenforschung


                                          [quote JULER]
                                          Ich bin mir sicher, dass es unsere Tochter immer gut haben wird. Sie sorgt für sie und ihr wird es an nichts fehlen.[/quote]

                                          Das glaube ich dir aufs Wort.
                                          Allerdings sind die Zeiten hart und im Hinblick auf die finanzielle Zukunft unsicher, egal wie sich alles entwickelt ich denke spätestens wenn eure Tochter erwachsen ist und an die eigene Zukunft und Altersvorsorge denken muss würde sie dankbar für ein eigenes finanzielles Polster sein, das Kindergeld würde sich dazu gut eignen und es ist ja auch ihres.

                                          >>>Und das sie den Lebensstandard, den sie hatte, nicht mehr halten können wird. Das wird ein schwieriger Lernprozess werden, vermute ich ...<<<

                                          Oh ja und da sie relativ spät mit diesem Lernprozess konfrontiert wird, wird sie es erst mal sehr persönlich nehmen wenn sie sich einschränken muss.
                                          Wenn sie sich in dieser Abhängigkeit von dir wohl fühlt, vielleicht sogar als ihr gutes Recht ansieht, wird es ganz schwer werden. Mit etwas Glück erkennt sie aber das sie nur unabhängig und selbstbestimmt leben kann wenn sie auch ihre eigenen Finanzen hat und unterscheiden lernt, dass das was du ihr als Vater zukommen lässt für das Kind sein sollte und dass alles was sie sich regelmäßig bezahlen lässt, sie selber in ihrer Unabhängigkeit einschränkt.

                                          Die Einsicht hängt wohl davon ab ob ihr Eigenständigkeit bedingungslos wichtig ist, oder ob sie gerne auf die anstrengenderen Punkte verzichtet ohne ein Problem damit zu haben das es eigentlich nicht ihres ist von dem sie lebt. Es gibt ja immer noch Frauen die der Meinung sind das ein Vater, für Mutter und Kind sorgen muss und das voller Dankbarkeit. Gerade wenn der Verdienst auch noch stimmt kommt der Wunsch das selber zu tun, oder auf etwas zu verzichten, im Denken gar nicht so richtig vor da die finanzielle Absicherung fast wie ein Rechtsanspruch empfunden wird. Oft geht es in den Vorstellungen weit über die möglichen gesetzlichen Ansprüche hinaus und auch weit über den moralisch guten Geschmack, begriffen wird dieses Fehlverhalten erst wenn man selber Verantwortung und Sorge übernimmt und sich auch in der finanziellen Hinsicht einbringen muss.
                                          Das was man selbstverständlich erhält ist nicht mehr als eine Art Gewohnheitsrecht und man wird trotzig und wütend wenn sich etwas daran ändert. Erarbeitet man sich es selber dann weiß man es viel mehr zu schätzen, auch im Rückblick auf das was der Partner einem ermöglicht hatte, man lernt durch eigene Erfahrungen es viel höher zu bewerten und auch dankbar zu sein, als nur eine Selbstverständlichkeit darin zu sehen.
                                          Diese Erfahrungen die man am Anfang seines Erwachsenenlebens macht scheinen deiner Frau vollkommen abzugehen, sie war anscheinend nie dankbar für ihr abgesichertes Leben an deiner Seite weil sie es nicht anders kannte, sie sieht es als eine Selbstverständlichkeit, die du auch nach der Trennung fortführen musst.
                                          Wenn man weiß das man bei einer Trennung an Lebensqualität nichts einbüßt, dann fehlt auch ein wichtiges Kriterium für das es sich lohnt um eine Beziehung zu kämpfen und auch an tiefer liegenden Problemen zu arbeiten, was man ohne Not dann doch lieber meidet.

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                                          • Re: Trennung - Ursachenforschung


                                            "Von daher sehe ich den Hinweis des Dr. als eine Einschätzung aufgrund meiner Darstellung. Nicht mehr und nicht weniger .."

                                            Genau so war es auch gemeint.
                                            Ein Aspekt, der weder in eine Therapie eingreift, noch irgend jemand manipuliert, aber doch den Blickwinkel erweitern kann.

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                                            • Re: Trennung - Ursachenforschung


                                              "Von daher sehe ich den Hinweis des Dr. als eine Einschätzung aufgrund meiner Darstellung. Nicht mehr und nicht weniger..."

                                              Genau so war es auch gemeint.
                                              Zum Glück hat uns die Sprache den Konjunktiv beschert, so dass eine Aussage den Charakter der Eventualität bekommt.

                                              Hier wird in keine Therapie eingegriffen, noch irgend jemand manipuliert. Es geht nur um einen zusätzlichen Aspekt, den der Thread-Ersteller in seiner Überschrift ausdrücklich wünscht..

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                                              • Re: Trennung - Ursachenforschung


                                                Pardon für den Doppelbeitrag, ich hatte das Einstellen übersehen.

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                                                • Re: Trennung - Ursachenforschung


                                                  Mir erschien es anfangs sogar, als würde der Threaderöffner beruflich oder in der Freizeit im psychiatrisch/psychologischen Bereich tätig sein, da sich die Schilderung wie ein Fallbeispiel aus einem entsprechenden Lehrbuch (für PS) liest.

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