Anika, wir befinden uns immer noch inmitten deines Themas.
Hör genau zu- was du wissen möchtest, das erfährt man auch über andere Geschichten. Alle Geschichten hier im Forum handeln von eigentlich ähnlichen Problemen.
Hast du schon mit deinem Mann über später geredet? Ihr habt ein Kind miteinander- es redet bereits, es kann sicher schon viele Fertigkeiten und fast täglich ein neues richtig verwunderliches Talent zeigen, was dich und deinen Mann sicher recht amüsiert und überrascht.
Er und du seht es als selbstverständlich an, dass sie noch nicht Schuhe zubinden kann zum Beispiel, noch nicht mit Messer und Gabel essen richtig und so weiter und so fort. Aber das, was sie eines Tages wissen muss und soll, das wird ihr beigebracht, das lernt sie also noch dazu.
Ich wundere mich immer, dass wir ausschließen, als erwachsene Menschen nie wieder dazulernen zu können. Das ist ein Vorurteil.
Ich deute jetzt eure Zukunft. Du wirst eines Tages am Küchentisch sitzen und das Weihnachtsgeschenk für die Kleine einpacken. Vorher noch den Christbaum behängen, natürlich wie alle Weihnachten vorher auch, recht bemüht sein um gute Stimmung und zweckdienlichem Tamtam- ( bald ist es so weit, ein wenig noch warten...)) damit die erwünschte Spannung beim Kind zum Vorschein kommt, die Erwartung, weißt eh, die so geliebte Vorfreude.
Wir sind immer noch beim Thema. So wie man Kindern lieben lernen kann, sich ausdrücken, sich artikulieren, mit Messer und Gabel zu essen, ihre Vorfreude auskosten zu können, sich in Spannung versetzen zu können, so kann man auch einem Erwachsenen beibringen, die richtigen Synapsen dafür anzulegen. Was dein Freund und Mann heute nicht kann und benutzt, das könnte aktiviert werden.
Zuhören lernt man, das kann man nicht von Geburt an. Gut Liebe machen kann man auch nicht sofort.
Eine gute Ehe führen können so manche nicht, weil sie das einfach nicht gelernt haben, wo denn?
Offensichtlich hat unser Trieb einen recht kurzen Zeitplan und Verstand. Ich gehe davon aus, du hast dir die Zukunft noch nicht wirklich ausgemalt und vorgestellt. Oder mit deinem Mann besprochen.
Lass einmal deine Fantasie spielen- die Kleine ist eines Tages vierzehn, sie steht an der Türschwelle und wartet, bis du ihr erlaubst, dass sie bis zehn ausbleiben kann, oder bei ihrer Freundin übernachten kann... Sie ist nicht berechenbar, du weißt, es wird später, der Hund müsste noch raus, du bist müde, du hast Sorgen, dein Wohnungsvermieter stellt sich quer, zum nächsten Geburtstagsfest solltest du auch pünktlich erscheinen, nichts ist besorgt noch, es ist dir übel, alles dreht sich, keiner da, der dich für wenigstens ein paar Aufgaben frei hält- und so weiter und so fort- das alles und noch viel mehr ist inkludiert, wenn man in einer Beziehung ist, oder nicht.
Denk nach, es kommen eines Tages Enkel- wer wäre besser geeignet, als die eigenen Eltern, es zu erwarten und begrüßen und so weiter und so fort. Ich denke, es macht schon Sinn, Mann, Frau zu sein in Beständigkeit und nicht nur für ein paar Jahre. Werd nicht leichtsinnig, nur weil heute noch nicht da ist, was du morgen vielleicht überraschenderweise gut und gerne bekommst vom eigenem Mann.
Wer sagt, dass er für immer der gleiche ist?
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