Da ich das Harmoniebedürfnis und Heile-Welt-Denken meiner Mutter kenne, hab ich sie heute darüber informiert, dass wir zur Zeit Differenzen innerhalb der Familie haben, die wahrscheinlich ein
einträgliches Zusammensein etwas beeinträchtigen könnten.
Ich wollt insofern fair sein, weil ich weiß, dass sie so was immer
sehr schwer nimmt, Disharmonien/Konflikte überhaupt - und vielleicht dann doch grad lieber daheim bleibt.
Das hat sie dann auch spontan entschieden - gegen den Besuch.
Soweit so gut. Aber was dann kam, waren so schlimme Vorhaltungen, was ich für eine schlechte Mutter sei. Es sei meine Aufgabe, dafür zu sorgen, dass meine Kinder - es ging vornehmlich um die 17jährige und den 19jährigen - mit einer warmen Tasse kakao aus dem Haus kämen.
Und es sei unmgölich, dass ich als Hartz-Iv - Empfängerin
meinen Kindern zumute, Anteile zur Hausarbeit zu leisten.
Der Hammer war: Ich lebe in Rheinland-Pfalz, es gibt hier keine
öffentliche Straßenreinigung - wie bei meinen Eltern in Schleswig-
Holstein. Die Straßenreinigung wird über die "Kehrwoche" organisiert, jeder kehrt samstags vor der eigenen Haustür (das ist das einzige Bundesland, wo das so läuft). In mietshäusern wird sich demzufolge abgewechselt - wird sind mit 6 Mietparteien also im sechswöchigen Turnus dran). Diese Aufgabe habe ich meinem Sohn übertragen, halbe Stunde kehren alle sechs Wochen.
Jetzt sagt mir meine Mutter, dass mein Vater sich darüber aufgeregt (seine Spezialität sowieso: Mich über meine Mutter wissen zu lassen, was er denn so denkt, obwohl er ja dabei war und spontan hätte seine Meinung außern können), dass er es unerträglich fand, dass
**SEIN Enkelsohn den Hof von den Türken hätte kehren müssen**.
Von den 6 Mietparteien sind drei türkisch.
Sorry, aber ich krieg hier grad so das Kotzen!
1. Diese typische Hinterfotzigkeit von meinem Vater, statt konkret
was in der Situation zu sagen, damit man sowas überhaupt ausdiskutierenkönnte - nein hintenrum - dann ein Jahr später - und dann nur über meine Mutter !!!!
2. Diese engstirnige Brille, wir leben hier in SL-H, da putzt man
nicht für Türken, da wird anders organisiert
3. dieser Rassismus, diese Intoleranz, die es ihm erlaubt, so abfällig - über eine funktionierendes Gemeinschaftssystem in einem anderen Bundesland zu urteilen.
4. die devote nachbabbelnde Haltung meiner Mutter, die überhaupt nicht rüberbringen konnte, inwiefern sie sich mit dieser Haltung - der Botschaft ihres Mannes an mich - identifiziert.
Aber die mich vor allem eines hat spüren lassen: Sowohl sie als
auch Kakaowärmende mama ihrer Kinder und Fußmasseurin ihres Mannes als auch er, finden mich als Mutter Sch..sse und unzumutbar für meine kinder.
Eigentlich hatte ich am Anfang des Gesprächs vor, wirklich freundlich und offen mit ihren so anderen Ansichten umzugehen,
und nun, jetzt habe ich beschlossen, den Kontakt eigentlich einzustellen. Mit was für Dummbatzen setz ich mich da auseinander, ich brauch das nicht - zum Glücklichsein bestimmt nicht!
So - das war mal mein Annekdötchen zum Thema Eltern ...
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