ich weiß im Moment nicht mehr weiter, weder wie ich mich entscheiden soll noch was ich von mir halten soll.
Aber vielleicht erst mal zu meiner "Geschichte":
Ich lebe seit über 8 Jahren in einer Beziehung. Wir leben eigentlich zusammen, führten aber bis vor 3 Monaten eine Wochenendbeziehung da meine Freundin in einer anderen Stadt eine Wohnung aus beruflichen Gründen hatte.
Mit der Zeit ist passiert was ich immer vermeiden wollte: die Routine und der Alltag haben "Überhand genommen". Ich habe auch gemerkt, dass mich immer mehr Kleinigkeiten an meiner Freundin stören. Das Schlimmste war aber, dass ich sehr lange das Gefühl hatte, ihr etwas zu geben (Aufmerksamkeit, Liebe, Rücksichtnahme in für sie stressigen beruflichen Phasen, Massagen,...), was ich nicht zurückbekomme. Ich habe dann mehrmals den Fehler gemacht, diese Dinge zu wirklich unpassenden Zeiten anzusprechen. Ihre Reaktionen waren von genervt ablehnend bis aggressiv.
Nach beruflichen Veränderungen auf meiner Seite war ich in den letzten Monaten immer wieder ganze Wochen nicht zuhause. In dieser Zeit habe ich eine junge Mutter kennengelernt und verstehe mich mit ihr (und mit ihrem Kind) mehr als nur gut. Sie schien mir genau das zu geben was ich vermisst hatte, auch körperlich.
Seit drei Monaten bin ich nun wieder bei meiner Freundin zu hause, und zwar jeden Tag, nicht mehr nur am Wochenende. Als das vor drei Monaten klar war, habe ich die "Affäre" beendet und dies unter vielen Tränen aller Beteiligten allen erklärt, d.h. ich habe die Affäre auch meiner Freundin gestanden.
Wider Erwarten (und wider ihren bisherigen Äußerungen zu diesem Thema) gab sie mir nicht direkt den Laufpass sondern wir haben uns 3 Wochen unseres Urlaubes ausgiebig unterhalten und sie hat mir verziehen. Nach der "Versöhnung" war eine super Zeit in unserer "neuen alten" Beziehung. Wir konnten über vieles Reden und waren scheinbar glücklich und zufrieden.
Jetzt habe ich, nach etwas mehr als drei Monaten absoluter Funkstille (keine Telefonate, keine SMS, nichts) die junge Mutter zufällig aus beruflichem Anlasse wieder getroffen. Es war eine komische Situation für uns beide. Wir haben uns dann aber doch bei einer Tasse Kaffee unerhalten und uns gegenseitig erzählt, wie die letzte Zeit so abgelaufen ist (nicht mit allen Details, aber größtenteils). Getrennt haben wir uns dann ohne irgendeine "Abmachung".
Momentan ist es jetzt so, dass ich mich eigentlich ganz wohl bei meiner Freundin fühle. Ich denke auch, wenn ich ehrlich bin, darüber nach, dass meine Freundin in absehbarer Zeit vermutlich einen guten Job erhalten und sehr viel besser Verdienen wird als meine Bekanntschaft. Das ist mir v.a. vor meiner eigenen etwas unsicheren Situation von Bedeutung.
Allerdings fehlt mir z.B. in unserer Beziehung das "Bewundertwerden", das Gefühl, "etwas Wert zu sein". Ich würde sagen, dass meine Freundin eher ein sehr rationaler und etwas kühler Mensch ist, meine Bekanntschaft sehr emotional, aufgeschlossen und warmherzig.
Jetzt habe ich meiner Meinung nach das Problem, dass ich für beide Frauen etwas empfinde. Für meine Freundin sprechen eher rationale Argumente, für die junge Mutter eher emotionale.
Übrigens, weil ich schon mal in dem Zusammenhang darauf angesprochen wurde, es steht kein unerfüllter Kinderwunsch im Raum.
Nachdenklich hat mich auch noch gestimmt, dass eine Bekannte nach einem Treffen mit mir und meiner Freundin gesagt hat, dass sie das Gefühl hat, dass irgendwas zwischen uns "nicht so harmonisch" oder "irgendwie kühl" ist. Das war lange vor der Bekanntschaft.
Was soll ich jetzt tun? Welche Fragen sollte ich mir stellen (oder euch erst mal noch beantworten)?
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