dieses Mail wird wohl ziemlich lang werden......
Ich bin zurzeit (mal wieder) am Boden zerstört. Mein Mann und ich sind seit 7 Jahren zusammen und seit 5 Jahren verheiratet. Ich habe eine 9jährige Tochter und wir haben zusammen einen 4jährigen Sohn.
Kurz nach unserer Hochzeit (ich war mit unserem Sohn schwanger) schlichen sich immer mehr Streitereien in unser Beziehungsleben ein. Meist war es seine Unzufriedenheit in Bezug auf zuwenig Nähe/Sex (wobei ich das so nicht empfinde, wir hatten eigentlich 1-2x die Woche mit einander geschlafen. Bei Streits natürlich nicht...). Oder es ging um meine Unordentlichkeit und Unorganisiertheit, oder es ging um Erziehungsfragen. Kurz, er wurde immer unzufriedener und immer unleidlicher und nach und nach wurde unser Umgang miteinander immer respektloser, bis hin zu verletzenden Schimpfworten und kleinen Handgreiflichkeiten. Ich bin einmal aus lauter Wut über seine Worte mit einem Körnerkissen auf ihn losgegangen; das wirft er mir immer noch vor.
Das Thema Trennung wurde oft in den Raum geworfen, aber wir haben uns eigentlich irgendwie immer wieder versöhnt. Ich bin allerdings ein Verdrängungstyp und danach hatte ich über seine Unzufriedenheit nicht mehr nachgedacht und alles lief weiter wie bisher. Seit 3 Jahren allerdings droht er mir, dass er sich seine Bedürfnisse künftig woanders holen wird. Er braucht mehr Sex/Nähe, er braucht Lust und Verspieltheit. Bei uns hat sich alles mehr und mehr verkrampft und ich hatte immer weniger Lust auf ihn, habe dann aber doch mit ihm geschlafen oder was auch immer. Aber ich war dann nicht die Attraktivste für ihn, weil ich immer klein beigegeben habe. Bisher hat er sich noch keine "Freundin" besorgt, aber nun scheint es ziemlich ernst zu sein und seine Worte waren "Ich werde künftig keine Rücksicht mehr auf Dich nehmen!".
Er beschwert sich, dass am Anfang alles anders war - dass ich auch anders war. Er wirft mir vor, dass ich ihm nur eine Fassade vorgespielt habe und ihn so in die Falle gelockt habe.
Nach der Geburt unseres Sohnes bin ich Vollzeit wieder in den Beruf gegangen und mein Mann ist zu Hause geblieben. Das ging eigentlich ganz gut, aber dennoch war er immer unzufrieden und hat es auch ständig gesagt. Er arbeitet nun seit ein paar Monaten wieder und ich dachte, dass er dadurch vielleicht auch zufriedener ist, aber weit gefehlt. Es war und ist immer so, dass ich morgens um 6:30 Uhr das Haus verlasse und um 17:30 Uhr wieder da bin und sofort für die Kinder zuständig bin, bis sie ins Bett gehen. Dann soll ich noch für Ihn und seine Bedürfnisse parat stehen (die Reste aufräumen, reden, und die besagte Nähe). Ich fühlte und fühle mich oft überfordert. Er versteht das zwar, kann aber nicht anders und fängt dann an zu pricken.
Er ist argumentativ sehr gut und redet mich in Grund und Boden. Mir fehlen dann die Worte, um all meine Gefühle auszudrücken - ich habe es auch nie gelernt.
Nun scheint es ihm mit der Trennung sehr ernst zu sein und ich bin ??? Eigentlich weiß ich gar nicht, was ich bin. Ich bin verletzt, verwirrt..... Am liebsten wäre ihm, wenn ich einfach gehen würde. Auch Weihnachten soll ich weg bleiben. Es ist sein Haus und er geht davon aus, dass er notfalls die Polizei holen könnte, die mich dann wegbringt.
Es ist natürlich noch viel mehr zwischen uns passiert - viele verletzende Worte von beiden Seiten. Die Wunden sind auf beiden Seiten sehr tief. Dennoch möchte ich nicht einfach gehen. Ich kann und will einfach nicht verstehen, dass für ein bisschen Sex alles den Bach herunter gehen soll....
So, nun habe ich mir ein paar Sachen von der Seele geschrieben - weiß noch nicht, ob das hilft?!?!?
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