wieder ist fast ein Monat vergangen und die Situation ist ungeklärt:
Ursprungsartikel:
Meinen Mann zieht es auch am Wochenende zu seiner Freundin, und mit ihm über seine Pläne zu reden ist unmöglich. Er schweigt zu jeder Frage. Neulich habe ich buchstäblich zwischen Tür und Angel von ihm gehört, er werde wohl ausziehen und bleibe nur noch so lange bei mir, bis meine demnächst fällige Knie-OP ausgeheilt ist. Vermutlich liebäugelt er damit, schon Weihnachten mit der Freundin zu verbringen. Das haut mich natürlich schon vom Hocker!
Dabei sagte er mir, daß er bis zum September selbst nicht daran gedacht habe, seine Familie aufzugeben. Als er mir jedoch zusagte, mit seiner Freundin Schluß zu machen, habe er erst gemerkt, was sie ihm bedeute.... Das schlimme war wohl, daß "sie" weiterhin in seiner Arbeit vor seiner Nase saß und er sie tagtäglich zu Gesicht bekam. Dadurch war es ihm wohl auch nicht möglich, wirklich mit ihr Schluß zu machen.
Das macht mich wirklich krank....was hätte ich denn besser machen können, als ihm ein halbes Jahr lang die Tür offen zu halten?
Natürlich habe ich jetzt versucht, seine Anwesenheit im Haus auch für mich als positiv zu sehen. Erstens bin ich nicht gern allein und zweitens sind die Kosten für das große Haus für zwei Leute auch leichter zu tragen. Aber es ist natürlich schon hart, wenn er einfach am Wochenende verschwindet und ich alleine zurück bleibe. Gut, ich habe schon auch einen Bekanntenkreis, aber da ist es oft auch nicht möglich, am WE etwas zu unternehmen.
Habe jetzt eine Arbeitsstelle ab Januar bekommen - das ist erfreulich für mich, weil ich dadurch wieder mehr unter Leute komme. Ich hatte ja immer gearbeitet, aber meinen geliebten Job vor einigen Jahren (wg. Verkauf der Firma) verloren. Mein Mann war damals der Ansicht, ich müsse nicht mehr unbedingt arbeiten; später hat er das als einen der Gründe angeführt, die ihn an mir "gestört" hätten...(weil ich nicht mehr gearbeitet habe - er hat das aber nie gesagt und es war darüber hinaus auch nicht möglich, als über 50jährige nochmal eine adäquate Stelle zu finden!).
Nun, jetzt hab ich wieder einen Job....aber keinen Ehemann mehr.
Ich weiß jetzt nicht, ob es besser ist, SOFORT darauf zu bestehen, daß er zu seiner Freundin zieht.......oder ob ich warte, bis er selbst seine Koffer nimmt.
Anscheinend hoffe ich immer noch, daß "sie" ihm irgendwann auf die Nerven fällt, aber ich fürchte, das kann ich nicht mehr erwarten. Vielleicht hat sie sich dadurch, daß sie endlich einen Mann abkriegt (warum ausgerechnet meiner!?) auch psychisch gefestigt. Früher war sie sehr egozentrisch und - wie einige Kollegen meinten - "manisch depressiv" veranlagt. Jetzt scheint sie etwas ausgeglichener zu sein....
Wie lange hält Verliebtheit an???
Nun, ich selbst habe zwar auch einen netten Mann kennengelernt....aber...für mich ist es auch etwas schwierig. Mein Bekannter/Freund ist mehr als 10 Jahre jünger und ich bin vernünftig genug zu wissen, daß dies nicht halten kann. Ich habe einfach Sorge, daß ich hier bald wieder eine Enttäuschung erleben werde und habe Angst davor, Gefühle zu investieren. Somit bin ich hin- und hergerissen zwischen "Ehe retten" (wenn nur irgend möglich - denn wir waren doch 31 Jahre glücklich?).....und Aufbau einer neuen Beziehung, die noch sehr viele Wenn und Aber beinhaltet.
Was würdet ihr mir raten....? Und hat auch Dr. Riecke einen Rat für mich?
Lb. Grüße - Eure Kastanie
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