Vor der Geburt meines Sohnes waren wir ja beide berufstätig. Nach der Geburt blieb ich dann zuhause und war furchtbar frustiert. Dieses Baby hielt mich dermassen in Schach. Während alle anderen Kinder dieser Welt brav rythmisch funktionierten und wussten, wann sie zu schlafen und zu essen hatten, somit Muttern ihre Zeit für den Haushalt liessen - klappte bei mir gar nichts. Meiner hatte zwar nicht diese furchtbaren 3-Monats-Koliken, aber er war hatte doch ausreichend Verdauungsprobleme, um nicht einfach mal über einen längeren Zeitraum ruhig zu Schlafen. Ich hatte ihn ständig bei mir. Beim Abwaschen, putzen,
Wäsche waschen - sogar aufm Klo :-))
Und ich fand das ganz furchtbar, tagtäglich eigentlich überhaupt nix Produktives zu erreichen, sondern nur dafür da zu sein, mein Baby glücklich zu machen. Hört sich ja gut an, hatte auch Priorität für mich, insoweit dass ich mir nicht ernstlich Gedanken machte um liegengebliebenen Abwasch. Aber dieses Gefühl - frustrierend, den ganzen Tag eigentlich nix erreicht zu haben.
Und dann die Hoffnung auf den Feierabend von meinem Mann !!! Endlich Unterstützung,
endlich jemand, der sich auch einmal damit befassen würde, damit ich vielleicht doch noch zum Liegengebliebenen komme.
Tja, nix wars, der Gute hatte täglich nur ein Ansinnen nach getaner Arbeit: Schlafen!!!
Er legte sich ins Bett! Er habe ein extremes Schlafbedürfnis. Aber meine nichtgetane
Arbeit vermochte er noch mit einigen Worten zu erwähnen, bevor die Augen zufielen...
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Mein Ex-Freund hatte die Einstellung, dass er zur Haushaltsführung gar nix beizutragen
hätte, weil er ja schaffen ginge. Nur dass - anders als bei meinem Mann natürlich - ich
von diesem ertragreichen Schaffen ja überhaupt gar nicht profitierte - mit welcher Begründung also?!
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Und meine Eltern? Tja, die hatten die klassische Aufteilung. Er schafft, sie schmeisst
Haushalt und KInder (zzgl. späterer Halbtagsbeschäftigung).
Eigenartig nur: Mittlerweile sind sie in Rente. Er schafft nicht mehr. Sie schmeisst den
Haushalt: grosses Haus, Einkäufe, Bügeln, Kochen, Waschen ... hm, gelegentlich macht er
natürlich so kleinere handwerkliche Reparaturen - aber ansonsten: macht er sich nen
schönen Lenz - oder Herbst.
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Und da frag ich mich nun (wie schon des öfteren, denn ich habe keine nennenswerten
Vorbilder in meinem Umkreis): Wie funktioniert das heutzutage in einer guten Beziehung?
Wie funktioniert das mit Kindern - aber wie auch ohne? Sind beide berufstätig und teilen
sich die Hausarbeit auf ?? Kennt Ihr solche Beispiele ? Lebt Ihr sie selbst so aus ??
Dabei stellt sich mir natürlich auch die Frage: Wieviele der Foren-Mitglieder leben wohl
überhaupt in guten Beziehungen ? Aber man kann ja auch hypothetisch antworten, d.h. es so formulieren: Wie würde ich mir denn eine Aufteilung in einer gut funktionierden Beziehung wünschen und halte ich das für praktikabel ??
Das ist ehrliches Interesse meinerseits (ich will nix diskutieren :-)).
Ich würde mich sehr freuen, insbesondere über positive Beispiele wie dieses Arbeitsmanagement gut laufen kann !
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