Ich habe heftige Trennungsschmerzen und weiß nicht so richtig, was ich tun soll.
Meinen liebsten Kollegen kenne ich fast 13 Jahre und in diesem Sommer hat er plötzlich sein Herz für mich entdeckt. Ich habe mich anfangs gewehrt, weil ich unseren fröhlich-unbeschwerten Umgang miteinander nicht aufs Spiel setzen wollte, aber er war einfach zu hartnäckig. Er hat mir später gesagt, das er nicht weiß, was das mit uns Beiden werden soll, weil er den Kopf zur Zeit nicht frei hat. Er hatte sich mit einer Frau einen Hof ausgebaut, mit Tieren u.s.w., er hängt an diesem Ort und möchte das Grundstück übernehmen. Seine Ex-Freundin redet aber zur Zeit nicht mit ihm darüber, er will aber versuchen das zu klären. Die Beziehung wäre vorbei, er hat sich auch in Berlin eine Wohnung gemietet. Wenn er rausfährt, hat das nichts mit Liebe zur Ex zu tun. Die Frau leidet seit der Kindheit an Depressionen, mag sich selbst nicht, hat schon versucht sich umzubringen u.s.w. (ich tippe auf Borderline.....). Er hat ein ausgeprägtes Helfersyndrom und findet, das man versuchen muß ihr zu helfen. Damit konnte ich umgehen, habe aber immer gemerkt, das er mir gegenüber ein schlechtes Gewissen hat. Trotzdem hatten wir eine schöne Zeit und völlig aus dem Nichts heraus, kam er letzten Dienstag hier an und meinte wir müssen mal über uns reden. Die Ex hat sich jetzt entschlossen in eine Tagesklinik zu gehen, das bedeutet, das er sich da draußen um Alles kümmern muß und mir nicht zumuten kann, hier immer auf ihn zu warten. Es wäre ja kein Land in Sicht, dort was endgültig zu klären, denn selbst wenn er das Grundstück bekommt, müßte für sie ja neuer Lebensraum geschaffen werden. Ich hab ihm gesagt, das es okay ist, wenn wir so weiter machen wie bisher, er meinte das kann er nicht und er hat gehofft, ich schmeiße ihn raus. Ich habe gesagt, das kann ich nicht, aber wenn er das mit uns beenden möchte, kann ich das nicht ändern. Es tut zwar weh, aber ich hab schon ganz andere Sachen überstanden.....
Er ist dann gegangen und ich kam mir vor, als ob ich aus einem fahrenden Zug springen soll.
Seit dem haben wir nichts mehr voreinander gehört, zur Zeit bin ich krank geschrieben (nicht wegen der Trennung!) aber demnächst werde ich wieder arbeiten gehen und eine Begegnung bleibt sicher nicht aus.
Ich hab schon 100 Briefe geschrieben,(aber nicht abgeschickt) um den Kopf frei zu kriegen und glaube, das es mir geholfen hätte, wenn wir nochmal darüber geredet hätten wie unser Umgang miteinander zukünftig aussehen soll. Das konnte ich Dienstag Abend aber nicht sagen und anrufen will ich ihn auch nicht. Ich glaube wirklich, das er überhaupt nicht weiß, wo ihm der Kopf steht, deshalb will ich keinen Druck machen, ihn aber wissen lassen, das ich nicht böse auf ihn bin. Es wird sicher schwer, nach so einer intensiven Zweisamkeit auf ein normales Verhältnis zurück zu kehren, aber ich denke, das wir Beide das schaffen können.
Wäre es okay, wenn ich ihm einfach eine SMS schicke, das ich versuche ihn zu verstehen und ihm nicht böse bin? Ich denke in seinem Kopf tobt genauso einen Gedankenkrieg wie in meinem und ich möchte für mich und für ihn da einfach etwas Ruhe reinkriegen. Ich will einfach nicht, das er "Angst" hat sich zu melden, weil er glaubt das ich Stress mache. Das liegt mir fern, aber ich möchte das wir Freunde bleiben und vor allem auf Arbeit normal miteinander umgehen können. Das heilt dann irgendwann die Wunden, auch wenn es sicher nie wieder so unbeschwert wird, wir früher....
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