vor 3 Monaten wurden bei mir im Rahmen eines Check-Ups von meinem Hausarzt als "Zufallsbefund" deutlich vergrößerte Lymphknoten im Kieferwinkel (beiderseits) festgestellt, welche mir bisher nicht aufgefallen sind und ich generell auch nicht ertasten kann. Die Ausmaße sind mit rechts 2,8 cm x 1,2 cm sowie links 2,7 cm x 1,5 cm durchaus beträchtlich. Da sich für meinen Arzt allerdings die Form, Beschaffenheit etc. normal dargestellt haben, sah er keine weitere Untersuchungsnotwendigkeit.
Da mir die Sache allerdings keine Ruhe gelassen hat und ich meinen Hausarzt nicht als ausgewiesenen "LK-Experten" einschätze, habe ich auf eigene Faust noch einen Internisten (kein Onkologe bzw. Hämatologe) zur weiteren Klärung aufgesucht.
Bei der ersten Untersuchung kam er zum selben Ergebnis wie mein Hausarzt:
- Abmessungen: s. o., Form somit oval bzw. "Zigarren-förmig" und im Grunde symmetrisch auf beiden Seiten
- Knoten sind weich, klar abgrenzbar bzw. nicht verbacken und echoarm
- Ansonsten keine weiteren LK-Schwellungen im Halsbereich
- Ultraschall des gesamten Bauchraums ergab keine LK-Schwellungen, sowie keine Auffälligkeiten bei Milz und Leber
- Das große Blutbild blieb ebenfalls ohne Befund, allerdings war der EBV-Test "positiv", so dass ich wohl zu früheren Zeiten mal infiziert war
Er sah das Thema zusammenfassend ebenfalls relativ locker und erachtete chronisch reaktive Knoten (ggf. w /EBV) - welche bereits seit langer Zeit bestehen könnten - als wahrscheinlichste Diagnose.
Dennoch wollte er die LKs nach zwei Wochen vorsichtshalber nochmal überprüfen. Bei dieser Untersuchung wurde nur der Hals einem US unterzogen. Das Ergebnis war analog zu den beiden ersten Vermessungen.
Auf mein Drängen hin hat er sich dazu bereit erklärt, nach weiteren 4 Wochen nochmals eine große Untersuchung (inkl. Bauchraum-US und Blutbild) durchzuführen. Auch hier kam es zu keinen anderen Ergebnissen wie bei der ersten Untersuchung, so dass er nun endgültig von weitergehenden Schritten (Punktion oder gar Entfernung) absah.
Sein Fazit (ich hoffe ich gebe das alles richtig wieder): Chronisch reaktive Knoten, welche sich im US idealtypisch zeigen und somit faktisch nicht maligen sein können. Die Abmessungen liegen zwar über der Norm, sind aber mit Blick auf den Durchmesser (welcher für ihn wichtiger ist) noch nicht bedenklich! Außerdem sind die LKs im Kieferraum generell etwas größer. Des Weiteren spreche die Symmetrie sowie die Tatsache, dass keine weiteren LKs betroffen sind gegen eine Bösartigkeit.
Da mir der Arzt einen sehr kompetenten Eindruck gemacht hat, konnte ich mit der Diagnose erstmal gut leben. Leider konnte ich es diese Woche dennoch nicht lassen, Dr. Google zu bemühen. Hier ergaben sich für meine LK-Ausmaße natürlich sehr beunruhigende Informationen, wobei mir immer noch nicht klar ist, "welche Größe" (Durchmesser oder maximaler Umfang) entscheidend ist.
Ich würde deshalb sehr gerne auf Basis meiner Schilderungen ihre Einschätzung zu dem Sachverhalt erfahren. Mir ist bewusst, dass ich eine 100%-ige Sicherheit nur durch eine Entnahme erreichen könnte. Dennoch würde ich mich über eine Rückmeldung zu folgenden Fragestellungen freuen:
- Ist aufgrund der Abmessungen sowie der Tatsache, dass Zeitraum und Grund für die Vergrößerung unklar sind, einen Entnahme zu empfehlen oder sehen Sie diese auf Basis der stabilen US-Ergebnisse als verzichtbar an?
- Können diese Abmessungen überhaupt durch "normale" Infekte erreicht werden?
- Da die LKs zumindest 6 Wochen nicht gewachsen sind: Ist eine Malignität deshalb unwahrscheinlich oder könnten die Knoten just in diesem Zeitraum eine "Wachstumspause" eingelegt haben und nun weiterwachsen?
- Sind aus Ihrer Sicht deshalb regelmäßige Überprüfungen (zumindest US) zu empfehlen?
- Nachdem die Knoten wohl schon geraume Zeit vergrößert sind: Wann würde sich denn eine Bösartigkeit durch weitere Symptome äußern?
Ich habe bis auf die vergrößerten LKs keine weiteren Symptome. Auch ist meine Leistungsfähigkeit nicht eingeschränkt. Im Gegenteil: seit längerer Zeit mache ich relativ viel Ausdauersport und bin konditionell "fit wie noch nie".
Für Ihre kurze Einschätzung und Rückmeldung bedanke ich mich vielmals.
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