schon 3x waren wir in der Frauenklinik. Die Ärzte geben sich da ganz viel Mühe.
Am Dienstag hat sich nur die Ärztin mein Problem angesehen und war auch gleich so ehrlich und sagte, dass sie überfordert ist und sie noch einen plastischen Chirurgen braucht, da die großen Schamlippen nur ein "vernarbtes Etwas" darstellen, so hat sie es genannt. Ich musste soooo weinen aber Michael war da. Am Nachmittag war ein Arzt da und ich musste wieder zur Untersuchung, das ist so schlimm und kostet mich so viel Überwindung, dass ich es jetz schon kaum schaffe. Michael hat mich beruhigt und sagte, dass es für deutsche Frauen auch schwierig ist zum Frauenarzt zu gehen und sie das auch viel Überwindung kostet, stimmt das wirklich?
Der plastische Chirurg war entsetzt, nahm meine Hand und sagte, dass er sich bemühen wird mir zu helfen. Er machte sogar Fotos. Er hat nichts weiter gesagt, nur dass er noch einen weiteren Kollegen einbeziehen möchte. Wir sollten Heim und auf einen Anruf warten. Am Mittwoch durften wir auch schon kommen.
Da waren nochmal zwei neue Ärzte und ich wollte gehen. Wäre ich auch ohne Michael, wäre ich auch gegangen aber er hat sich ja sogar Urlaub genommen.
Sie haben sehr lange geschaut und gesprochen, ich finde es so schlimm da zu liegen, ich kann es gar nicht beschreiben , ich fühle mich nur ausgeliefert.
Sie sagten dann, dass sie noch sehr gründlich meinen Fall besprechen müssen und wir haben für heute einen Termin bekommen.
Heute waren da insgesamt 5 Ärzte im Raum aber Michael hat mich wieder beruhigt und sagte, dass es normal im Krankenhaus ist, dass so viele Augen einen anschauen, stimmt das?
Also wichtiger ist, was wir heute erfahren haben.
Die Narben müssen abgetragen werden,da ich eh jetzt schon Schwierigkeiten beim Laufen durch das starke Abtragen der Schamlippen und durch die wulstigen Narben habe, müssen diese weg. Es bleibt dann keine Haut übrig, hat man mir erklärt.So müssen vor der ersten OP irgenwelche Exspander für die Haut eingebaut werden, ich glaub so soll die Haut wachsen.Dann würden sie das was noch bleibt mit der Haut abdecken.
So würde der erster Schritt aussehen. Was sie dann im Innerem vorfinden, wissen die Ärzte noch nicht so wirklich. Sie meinten nur, da das Äußere schon so stark verstümmelt ist, wird es an den Stellen wo normalerweiße die kleinen Schamlippen und die Öffnungen sind
bestimmt auch reichlich Narbengewebe vorhanden sein aber darum müssten sie sich erst später kümmern.Sie sagen auch, dass das alles innen zusammenverwachsen sei, so wie sie es auf dem Röntgenbild und Ultraschall erkennen konnten. Im zweiten Schritt würden sie dann die Öffnungen für Urin und GV machen und wieder Narbengewebe entfernen.
Das ist doch nicht möglich, dass diese Beschneidung solche Folgen haben kann.
Ich habe so geweint, wie soll ich das überstehen. Ab heute ist mir meine Heimat noch fremder und ich hasse da alles noch mehr. Das ist bestimmt alles ganz schmerzhaft und ich kann mich noch zu gut an die Schmerzen bei der Beschneidung erinnern.
Auch Michael musste heute weinen.
Das ist aber jetzt mein Weg, den ich gehen möchte. Vielleicht schaffe ich es.
Lieben herzlichen Gruß
Sinmali
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