Diese Beweisführung ist schlicht wertlos. Wer weiss denn, ob Herr Lutz ohne Fleischverzehr nicht 100 Jahre alt geworden wäre?
Statt ein solches Einzelbeispiel zu nehmen, bekommt eine Antwort auf die Frage Fleischverzehr und Lebenserwartung nur dann, wenn man sich den wissenschaftlichen Forschungsstand dazu anschaut. Dieser ist zB in folgendem Aufsatz dargestellt:
American Journal of Clinical Nutrition, Vol. 78, No. 3, 526S-532S, September 2003
Does low meat consumption increase life expectancy in humans?
http://www.ajcn.org/cgi/content/full/78/3/526S
Es wurde also die Frage untersucht, ob geringer Fleischverzehr die menschliche Lebenswartung erhöht. In einer Meta-Analyse wurden sechs Studien zu diesem Thema untersucht, mit folgendem Ergebnis:
Vier Studien zeigten eine bedeutende Erhöhung der Lebenserwartung bei sehr geringem Fleischkonsum. Die fünfte Studie zeigte eine weniger starke Erhöhung der Lebenserwartung, immer bei sehr geringem Fleischkosum. Und die sechste Studie zeigte keinen Zusammenhang zwischen sehr geringem Fleischverzehr und Lebenserwartung.
Die Frage, ob ein Ursachenzusammenhang zwischen hohem Fleischverzehr und tödlichen Krankheiten "biologisch plausibel" ist, wird mit ja beantwortet. Sechs Gründe werden dafür genannt:
1) der Beitrag gesättigter Fettsäuren des Fleisches zu atherogenen Pathologien,
2) der Beitrag von verdautem Fleisch-Protein zur endogenen Bildung karzinogener und mutagener Stoffe,
3) der Beitrag des erhöhten kalorischen sowie Häm-Eisen-Gehaltes von Fleischprodukten zu oxidativem Stress und Gewebeschäden,
4) der Beitrag von Antibiotika in der Tierzucht und das Zurückschlagen auf den Menschen, der solches Fleisch dann isst (Resistenzen),
5) Creutzfeld-Jakob-Krankheit usw.
6) der Beitrag bestimmter Brat- und Grillmethoden zur Bildung biologisch bedeutender Mengen von Karzionogenen.
Werner
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