Ernährung ohne Fleisch

[Petronius]

RE: Ernährung ohne Fleisch


liebe perbios,

schreib doch bitte einfach nicht über etwas, wovon du keine ahnung hast, ok?

[HSusi]

RE: Ernährung ohne Fleisch


Toll, das Thema ist doch immer wieder für eine heiße (und meist sinnlose) Diskussion gut. Hier werden munter die unterschiedlichsten Aspekte durcheinandergewürfelt - Ernährung, Gesundheit, artgerechte Tierhaltung, Tierhaltung überhaupt, Religion und Weltanschauung.

Was mir bei diesen Diskussionen immer auffällt, ist die Entfremdung vieler Veganer von der Natur, die der Tiere und die der Menschen. Ich weiß, jetzt krieg ich gleich Haue, aber Ausprüche wie: "Ich kann nicht verstehen, wie man Tiere essen kann" verleiten mich einfach zu dieser Aussage.

Die Aboriginies z. B. sind der Meinung, wenn ein Tier deinen Weg kreuzt und du hast Hunger, dann hat dieses Tier sich dir zum Geschenk gemacht. Und mit diesem Respekt wird es auch behandelt - aber es wird GEGESSEN!
Die Indianer Nordamerikas bedanken sich bei den erlegten Tieren, dass sie den Stamm am Leben erhalten, für Nahrung und Kleidung sorgen. Es gibt heute kaum noch Volksgruppen, die so im Einklang mit der Natur leben, wie diese beiden.
Nicht den Verzehr von Fleisch sehe ich als falsch an, der gehört einfach zur artgerechten Ernährung des Menschen. Die Fleischgewinnung ist das Problem, für das ich leider auch keine Sofortlösung vorschlagen kann.

Sicher bin ich auch nicht frei von Überheblichkeit, ich erhebe mich über die Tiere, die für mich in engen Ställen leiden müssen, weil ich jeden Tag (ja, jeden Tag) Fleisch essen will und mir nicht jeden Tag Öko-Kuh oder Weide-Schaf leisten kann.

Aber ich mache keine Religion aus meiner Ernährung und für gewöhnlich rede ich auch niemandem ein schlechtes Gewissen ein, da ich weiß, dass es noch ein langer Weg zu einer ökologischen und nachhaltigen Landwirtschaft ist. Und für gewöhnlich mache ich auch keinem sojaliebenden Vegetarier (ich hab lange kein so absolut künstliches "Nahrungsmittel" gegessen, wie die gebratenen Sojascheiben vom Grill letztens bei unseren vegetarischen Bekannten) zum Vorwurf, dass der intensive und großflächige Sojaanbau ökologisch höchst bedenklich und für die betroffenen, meist armen Ländern, oft das Aus für ihre traditionelle Landwirtschaft und der Beginn der Abhängigkeit von großen Agrarkonzernen ist. Nein, für gewöhnlich tue ich das nicht.

Wenn ich aber immer wieder die implizierte Botschaft höre: "Ich esse keine Tiere - ich bin der bessere Mensch", dann rutscht mir sowas schon mal raus. Und ihr könnt mir glauben, von diesen Argumenten gibt es noch jede Menge mehr....

[Lilly110]

RE: Ernährung ohne Fleisch


allo HSusi

Nun schreib ich doch noch mal.
Ganz ehrlich, dein Text bringt mich zum Nachdenken. Ich will von dem "Ich finde es falsch, Tiere zu essen" absehen ;-)
Das mit dem Sojaanbau wusste ich nicht. Damit hab ich mich ehrlich gesagt noch nie beschäftigt und werde dem mal nachgehen.

Ich weiß nicht, warum sich alle so angegriffen fühlen? Von wegen, ich (fühl mich nun einfach angesprochen, da ich schon mal angesprochen wurde im selben Zusammenhang) hab nie gemeint, dass ich meine, ich sei ein besserer Mensch. Ich bin bestimmt KEIN guter Mensch.
Warum sollte ich mich als etwas Besseres als ihr fühlen?Das tu ich nicht.

Ich glaube, was ich auch aus dieser "Disskusion" raushöre ist, das manche Ihre Grenzen dort, die anderen dort essen.
Einige würden auch mal einen Hund kosten, Maden,Straußfleisch ect.
Andere haben ihre spreziellen Lieblinge, die sie nicht essen und auch nichts Neues probieren wollen sondern die immer bei Kuh, Schwein usw bleiben.
Und dann gibts halt welche wie mich, die keins der Tiere isst.

Weil ich eben alle lieb

Ich entfremde mich niemanden... höchstens der Gesellschaft. Mit Sicherheit übertreibe ich in den meißten Augen. Mir wird ständig gesagt - vegan sei übertrieben, ob ich n Knall hab o.s.
Es ist aber einfach nur die Liebe zum Tier

Und anscheind gibts davon nicht so viele Menschen
Natürlich liebt man seinen Hund ,seine Katze - die Kuh scheint aber egal.
Und mir ist sie nicht egal!

Gruß

[Parmenion]

RE: Ernährung ohne Fleisch


Hi Lilly,

ich glaube nicht, das deine Sicht wirklich falsch ist, aber mir kommt es wie ein Tunnelblick, dessen Fokus das Tier ist das du nicht töten willst um es zu essen. Aber die restliche Welt siehst du nicht wirklich. Z.B:

a) der Baumwollanbau ist mindesten genauso schlimm wie der Sojaanbau. Trotzdem trage ich Jeans.
b) Beim Haus- und Strassebau werden Wühlmäuse und andere getötet. Trotzdem Wohne ich in einem Haus und bewege mich auf Strassen.

Der Beispiele gibt es viele. Deshalb muss ich nicht verzweifeln.

Ciao,

Parmenion

[Lilly110]

RE: Ernährung ohne Fleisch


Ja ich weiß

ich weiß auch, dass ich zur Zeit sehr extrem bin - aber ich schaffs nicht, meine Gedanken usw, abzuschalten. Streite mich mit meinem Freund,meine Thera meint, wenn ich so weiter mach, dreh ich irgendwann durch und denk, ich sei Jesus;-) und ich merke, dass es mich selbst fertig macht. Eben, weil ich auch ein Mensch bin und die meißten Menschen in meinen Augen schrecklich sind. Weil sie das tun, was ich wie ne Verrückkte zu vermeiden versuche.
"Veganer sind oft Menschenhasser" - hab ich mal gelesen... und da ist was dran. Was ein Teufelskreis ist, denn man wurde ja selbst als Mensch geboren.

Du hast Recht
Menschen z.B. tun mir nicht so leid.
Für Menschen hab ich nicht soviel Verständnis wie für Tiere. Ich weiß ,Menschen sind oft auch hilflos - trotzdem denk ich mehr an die Tiere...

Kann einfach nichts dagegen machen.Die Gefühle bleiben ja trotzdem da.

Tunnelblick - ja
vor allem wird der immer kleiner.

Naja

[CMS]

RE: Ernährung ohne Fleisch


Hallo Lilly,
ich habe das Thema ein wenig verfolgt, habe aber aus Zeitgründen nicht alle Beiträge gelesen.
Ich bin schon über 10 Jahre vollwertige Vegetrierin und mir ging es am Anfang auch so wie Dir. das ganze Tierelend konnte ich fast nicht mehr ertragen.
Aber es ist nun mal so in unserer Welt, dass wir Menschen mit unseren Mitgeschöpfen so umgehen. Teils aus Respektlosigkeit, teils aus Gedankenlosigkeit.
Du kannst aber etwas dagegen tun. Versuche Dich dafür stark zu machen, dass die Menschen aufgeklärt werden über diese Missstände, denn vielen ist das Tierelend gar nicht bewusst.
So hast Du das Gefühl etwas dagegen zu unternehmen und nicht tatenlos zusehen zu müssen.
Ich bin für vielen Tierhilfsoranisationen, tätig, ich sammle Spenden, kläre auf usw. (Man muss nicht unbedingt überall Mitglied werden)
Wenn es keine Menschen gäbe, die dagegnen etwas tun, ändert sich da auch nichts. Wir haben vielleicht nicht die Macht dazu, als einzelne, etwas großes zu bewirken, aber wenn viele Mensche an vielen Orten etwas tun, kann man schon etwas bewegen und man hat ein gutes Gefühl dabei, nämlich etwas dazu beizutragen, dass sich etwas ändert an diesem Tierelend.
Sprich Freunde, Bekannt darauf an, auch wenn Sie Dich anfangs doof von der Seite anschauen, aber das ist normal. Man entwickelt mit der Zeit Selbstvertrauen und Stärke, dann macht einem das nicht mehr so viel aus.
Ich wünsche Dir auf jjedenfalls Stärke.
Gruss CMS

[Tweety^ö^]

RE: Artenschutz


Huhu zusammen habe dieses Forum gerade erst entdeckt und noch nicht alles durch, deshalb verzeiht, falls ich hier jetzt etwas schon bekanntes poste.


Heute wird Lab zu 95% synthetisch (Mikroorganismen oder genetisch) hergestellt. Die Menge die der Handel zur Deckung braucht ist viel zu groß um ihn nur durch Aussortierung der männlichen Kälber zu decken. Da müßten Kälber speziell nur für das Lab produziert und geschlachtet werden.