Er hat auf meinen Beitrag die folgende Webseite einfach komplett ins Forum kopiert:
http://www.milch-den-kuehen.de/pcrm.html
die Seite gehört zur militanten internationalen Tierschützervereinigung PETA:
http://www.peta.de/index.php
Ich bedanke mich ausdrücklich bei Luis für die mit angegebenen Literaturquellen, die mir teilweise schon bekannt waren, die genau das Gegenteil aussagen was diese Tierschützer so behaupten. Ich vermute Luis hat sie gar nicht gelesen, da sie alle in Englisch sind. Dies bedeutet nichts anderes als vorsätzliche Täuschung durch pseudowissenschaftlichen Anstrich, Mißbrauch seriöser Wissenschaftler.
Was haben die zitierten Quellen wirklich herausgefunden:
1) In keiner der zitierten Arbeiten wird die Behauptung aufgestellt, dass durch Milch die Osteoporose verstärkt, oder sogar ausgelöst wird. Das ist also frei erfunden um die Milchtrinker abzuschrecken. Es geht lediglich um die Wirkung oder Wirkungslosigkeit von Milch bei der Bekämpfung oder Vorbeugung von Osteoporose.
im einzelnen:
2.)
die berühmte Harvard Studie (neueste Fassung vom Februar 2003!):
Feskanich D, Willett WC, Colditz GA.
Channing Laboratory, Department of Medicine, Brigham and Women's Hospital and Harvard Medical School, Boston, MA 02115, USA. [email protected]
Am J Clin Nutr. 2003 Feb;77(2):504-1
"Calcium, Vitamin D, milk consumption, and hip fractures: a prospective study among postmenopausal women."
Es handelt sich um eine Langzeit Studie über 18 Jahre von 72 337 älteren Frauen n a c h den Wechseljahren (postmenopausal women), bei denen die Osteoporose besonders häufig ist. Das Unterscheidungskriterium waren 600 Oberschenkelhalsbrüche, die in diesem riesigen Kollektiv auftraten (was die große Zahl schon ganz erheblich relativiert).
Ergebnis:
Die zusätzliche Gabe von Calzium zur Ernährung oder größerer Milchmengen (zusammen über 1200mgCa verglichen mit 600mgCa) führte für sich a l l e i n e trotz positiven Trend (RR = 0.96; 95% CI: 0.68, 1.34) nicht zu einer statistisch signifikanten Absenkung des Knochenbruchrisikos (aber natürlich auch nicht zu einer Erhöhung). Die Kombination von erhöhter Zufuhr (Milch oder Ca.-Tabletten) zusammen mit Vitamin D (12.5 microg vitamin D/d) führte zu einer signifikanten Verminderung des Knochenbruchrisikos von 37%.
3.)Um auch praktisch alle anderen Studien mit in die Beurteilung einfließen zu lassen möchte ich auf die größte Metastudie auf diesem Gebiet von dem Australier Cummings verweisen, der ebenfalls in der Tierschützerliste zitiert ist:
J Bone Miner Res. 1997 Sep;12(9):1321-9
"Calcium for prevention of osteoporotic fractures in postmenopausal women. "
Cumming RG, Nevitt MC.
Department of Public Health and Community Medicine, University of Sydney, Australia.
Metastudie heißt eine (Ober-) Analyse aller veröffentlichten (pro und contra) Arbeiten. Cummings untersuchte alle Arbeiten zwischen 1966 und 1997. Um harte Fakten zu erhalten, wurden nur Arbeiten mit bereits erlittenen Knochenbrüchen ausgesucht. Es handelte sich um 14 Studien mit zusätzlicher Calcium Gabe (supplements) zum normalen Essen (davon 4 randomisierte), 18 Studien mit erhöhter Calciumaufnahme durch Milchprodukte, sowie weitere 4 bei denen es zu Knochenbrüchen in anderen Lokalisationen als im Hüftgelenk gekommen war.
Bei den reinen Milchdiätstudien bestand eine größere Schwankungsbreite wegen der ungenauen Angaben über die tatsächliche Clciumaufnahme von ca. 300mg, was etwa einem Glas Milch entspricht. (odds ratio (OR) of 0.96 (95% confidence interval, (CI) 0.93-0.99). Dies führte oft zu einer Unterschätzung des positiven Calcium Effektes. Für die exakteren randomisierten Studien mit einer mittleren Calziumzufuhr von 1050mg pro Tag verminderte sich das Knochenbruchrisiko um zwischen 25% und 70%.
Anmerkung: Die Knochendichte wird beim Menschen bereits in der Jugend entscheidend geprägt, hier ist Calciummangel und milchfreie Ernährung wesentlich dramatischer und schädlicher. Andere Faktoren neben Calcium insbesondere Bewegung spielen auch eine wichtige Rolle, bei den Frauen nach den Wechseljahren besonders die hormonelle Umstellung.
facit:
Es gibt danach also keinerlei objektive Begründung von den bisherigen Empfehlungen (DGE) über die wünschenswerte Calciumzufuhr bzw. den Milchkonsum abzuweichen und wer die Milch meiden muß (Unverträglichkeit) oder aus ideologischen Gründen meiden möchte, sollte zur Tablettensubstitution greifen, denn auch mit allen anderen Zusatzmaßnahmen (Sport, Hormone) geht es beim Knochenstoffwechsel nun mal nicht ohne Calzium. Wie schon gesagt, ist das bei Kindern im Wachstum alles noch wesentlich dramatischer.
Gruß
Paul
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