Jetzt wird´s politisch. Der Staat hat für die Bedürftigen unter den Diabetikern (Hartz4 und Grundsicherung) den Mehrbedarf für kostenaufwändige Ernährung mit der Begründung gestrichen man könne sich ganz normal vom Regelsatz verpflegen.
Das ist zwar möglicherweise in dem Punkt, daß man ein normales Einkommen zur Verfügung hat korrekt, wo es unbedeutend ist ob Brötchen 10 oder 30 cent kosten, trifft aber meiner Meinung nach nicht auf Bezieher von Grundsicherung zu, die mit jedem Cent kalkulieren müssen.
Ich habe im Winter erheblich höhere Kosten für gesunde Vollkostverpflegung als im Sommer, zumal berücksichtigt werden muß das die Auswahl im Winter erheblich eingeschränkt ist.
Das vom Staat vorgesehene Budget für die Vollverpflegung liegt pro Person sowieso nur bei ca. 135 Euro aus dem Regelsatz. Das unterläuft sogar die Vorstellungen der EVS-Arbeitskommision von 2003 in der Beamten 268 Euro Ernährungsbedarf, Arbeitslosen immerhin noch 189 Euro und Empfängern von SGBII-Bedürftigen eben 135,55 Euro zugestanden werden.
Es gab wohl eine Beratungskommision die den Mehrbedarf durch Statistikmanipulationen runtergebrochen hat, denn es gibt diesen Mehrbedarf inzw. fast nur noch für "tödlich verlaufende Erkrankungen" wie AIDS und Krebs. Alle "Wohlstandkrankheiten" wurden entfernt, wie dies vor Jahren mal mit Allergien gemacht wurde. (Heuschnupfen ist von Kassenseite heute auch nur noch eine Art Unwohlsein, demnächst werden die sich mit Sicherheit die Blutdruckklientel vornehmen)
Kennt jemand hier im Forum die Arbeit dieser Kommision? Bin über alle Backgroundinfos dankbar.
Ciao
Wolfgang
P.S. Bei dem Tempo des Sozialabbaus kann ich mir ja ausmalen wann Byetta nur noch für Besserverdienende erhältlich ist während für Diabetiker aus der "Unterschicht" nur noch "Schweinemast per Insulin" möglich ist.
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