Ich glaube zwar nicht, dass irgendjemand mir hier weiter helfen kann... ich glaube im Grunde noch nicht mal das wirklich jemand versteht, was ich jetzt schreibe... ich bin einfach quasi austherapiert, ich denke hier sind eher Menschen, die noch nie eine Therapie gemacht haben... ich will auch niemandem die Hoffnung nehmen oder so etwas.... deshalb sollte man hier wohl auch nicht weiter lesen, wenn es einem selbst gerade nicht so besonders gut geht....
ich versuche mich so kurz wie möglich zu fassen....
Ich war mehrmals zwangsweise in einer Psychiatrie, weil es mir häufig so schlecht ging, dass ich den Zustand nicht mehr ausgehalten habe und dann für Außenstehende irrationale Dinge gemacht habe.
Auf Eisenbahnschienen laufen, auf Straßen, Autobahne, Brückgeländern... ich habe mich absichtlich in gefährliche Situationen gebracht. Am Anfang um Suizid zu üben. Später weil es mir besser ging, wenn ich quasi in Lebensgefahr war.
Ich hatte in den Situationen immer extreme emotionale Schmerzen. Also psychische Schmerzen ohne richtigen Grund. Ein Gefühl, wie wenn ein nahestehende Person gestorben ist und man das begreift, oder man verlassen wird. Also dieses Gefühl ohne Bezug zu irgendwas... nur dumpfer und irgendwie allumfassender... dann Traurigkeit ohne Weinen zu können... extreme Anspannung... und das alles wurde so schlimm, dass ich mich dann eben in Gefahr gebracht habe.... immer wieder... weil das diesen Zustand beendet hat...
Aber irgendwann war ich es auch leid und habe mich absichtlich von der Polizei aufgreifen lassen. Letztendlich habe ich alle Zwangseinweisungen absichtlich provoziert, weil ich Aufmerksamkeit wollte.... bzw. weil ich mich nicht umbringen konnte und ich mir wahrscheinlich irgendwie Hilfe erwartet habe.. auch wenn ich das nicht bewusst gemacht habe. Aber das war auf jeden Fall ein Motiv. Die Zwangseinweisungen haben alles noch viel schlimmer gemacht und mir natürlich gar nicht geholfen. Was soll es einem helfen, wenn man ein paar Monate unter nicht so guten Bedinungnen eingesperrt leben muss und dann wird man entlassen?
Irgendwann ging es mir noch schlechter... ich habe Drogen genommen... hatte Verfolgungswahn... dachte überall sind Kameras und Leute mischen Drogen in mein Essen. Hatte ständig diese Gedanken auch, wenn ich wusste, dass sie nicht Realität sein können oder ein Teil von mir wusste das. Ich hatte ständig Panikattacken, Derealisation, usw. Ich wollte einfach nur noch sterben. Aber als es mir so schlecht ging, habe ich bemerkt, dass ich das nicht kann und auch meinen Eltern nicht antun möchte.
Dann habe ich meine erste Psychotherapie abgefangen... es ging mir dann auch besser... aber die Therapie war zuende knaopp 2 Jahre später kam ich wieder zwangsweise in die Klinik. Dieses Mal hatte ich eine Zwangeinweisung absichtlich durch einen Foreneintrag provoziert... weil es mir einfach so schlecht ging und ich das aber nicht anders kommunizieren konnte. Mitten in der Nacht stand dann die Polizei vor meiner Tür. Und jede Zwangseinweisung hat mir mehr geschadet als genutzt. Keine Ahnung, warum ich das immer wieder gemacht habe.
In der Klinik habe ich dann eine Therapeutin kennengelernt, die mir angeboten hat, dass ich bei ihr die Therapie nach dem Klinikaufenthalt ambulant weiter machen kann. Ich war bei ihr ca. 5 Jahre. Und dazwischen einmal wieder "freiwillig" in der Klinik.
Da hat man mir auch gesagt, dass ich keine "richtige" Depression habe... sondern eine emotional-instabile PS. ... In den 5 Jahren in denen ich die Therapie gemacht habe, war ich die meiste Zeit auch relativ stabil, ich hatte nie das Bedürfnis in irgendeiner Form mich in Gefahr zubringen, eine Klinikeinweisung zu provozieren o. ä. Die Therapie ist seit einem Jahr zuende. (Meine Therapeutin ist auch in Elternzeit).
Und keine warum... als ob ich ein kleines Kind wäre, was nie allein klar kommt, aber es geht mir von Woche zu Woche immer schlechter. Ich gehe 40 Stunden in der Woche arbeiten und auf der Arbeit funktioniere ich relativ "normal"... aber wenn ich einen freien Tage habe, komme ich gar nicht klar. Ich habe wieder diese extremen Stimmungsabstürze und eigentlich kam ich die ganze Zeit mit solchen Situationen klar. Aber im Moment nicht. Im Moment möchte ich einfach nur wieder eine Zwangseinweisung provozieren. Auch wenn sich das für andere wahrscheinlich völlig krank anhört, aber ich will mich selbst in Gefahr bringen, damit jemand auf mich Aufmerksam wird - als die Polizei. Aber ich will nicht einfach nur so Aufmerksamkeit, es ist ja eher so, dass ich diesen Zustand dann einfach nicht mehr aushalte. Und ich habe Angst, dass ich das tatsächlich umsetze.
Aber es hat so viele negative Konsequenzen, wenn ich es tatsächlich umsetze. Ich habe noch keinen Festvertrag und nach einer Zwangseinweisung ist man oft 2 bis 3 Monate eingesperrt und kann nichts dagegen tun. Ich versuche immer die andere Seite in den Vordergrund zu bringen, die das Alles eigentlich nicht will. Aber im Moment fällt es mir einfach so schwer. Ich weiß nicht. Ich würde am liebsten einfach nur an meinen freien Tage in einer Klinik sein... denn wenn ich abreiten gehe, habe ich das am alles im Griff... aber das geht nicht, wegen den Vorschriften der Krankenkasse o. ä., denke ich. Ich versuche zwar, dass ich an freien Tagen nicht so oft allein bin... aber manchmal lässt es sich nicht vermeiden ... bzw. manchmal geht es mir so schlecht, dass mir gerade egal ist, was nun vernünftig wäre...
Das komisch daran ist, dass ich dann am nächsten Tag wieder arbeiten gehe und alles ist wieder ok und es geht mir auch gut...
aber dann habe ich wieder frei und wieder diesen krassen Stimmungsabsturz...
Sorry, für den langen Text.
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