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Katarakt-OP erprobt und risikoarm - ist das wirklich so?

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  • Re: Katarakt-OP erprobt und risikoarm - ist das wirklich so?

    Nachdem dieser Beitrag jetzt schon geraume Zeit im Forum ist und mir immer noch keine Fachleute wissenschaftlich gesicherte Belege für die Risikobewertung der Katarakt-OP nennen konnten/wollten, und nachdem ich viele andere Beiträge in diesem Forum gelesen habe, muss ich jetzt leider abschliessend für mich den Schluss ziehen:
    - Der von augenärztlicher Seite immer wieder - ohne wissenschaftlich geklärte Belege dazu zu nennen - wiederholten Behauptung, die Katarakt-OP sei sehr gut erprobt und ausgesprochen risikoarm, schenke ich keinen Glauben mehr. Die dazu veröffentlichten Statistiken sind mir einfach zu widersprüchlich und fragwürdig, mit anderen Worten: zu wenig objektiv und wissenschaftlich. Ich kann allen kritischen Patienten nur raten, sich dieser OP nur bei unabweisbarer medizinischer Notwendigkeit zu unterziehen, nicht schon bei kleineren Beeinträchtigungen ("nachts blendet mich auf der Straße ein bisschen der Gegenverkehr" oder ähnliches), auch dann - und sogar besonders dann(!!) - wenn der Augenarzt zur OP drängt!!
    - Auch beim sog. "Nachstar" bin ich sehr verblüfft über die widersprüchlichen Aussagen der Augenärzte. Wenn man lange genug herumfragt und Quellen liest, kriegt man tatsächlich nahezu jede Prozentzahl zwischen 4 (war die niedrigste Zahl, die ich gehört u. gelesen habe) und 95 für das Auftreten des Nachstars zu hören. Gibt es denn dazu ebenfalls keine wissenschaftlich abgeklärten Untersuchungen und Statistiken?? Mein Rat, nach ausgiebigem Literaturstudium und vielen Gesprächen mit Augenärzten: Gehen Sie sicherheitshalber davon aus, dass jeder(!) Katarakt-Operierte den Nachstar bekommt, wenn er nur lange genug lebt...

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    • Re: Katarakt-OP erprobt und risikoarm - ist das wirklich so?

      Da ich in diesem Post schon einmal Antworten bekommen habe, frage ich mal weiter,. Die augenärztliche Untersuchung ergab:
      V RA +1,25-0,75/40°= 0,4, LA +1,0-2,0/135°= 0,4, T RA 18, LA 18 Cat.-Op. R/L
      Handschrift wurde zusätzlich vermerkt : PEX
      Bitte um Hilfe bei der Deutung.

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      • Re: Katarakt-OP erprobt und risikoarm - ist das wirklich so?

        auf beiden Augen leichte Weitsichtigkeit und zusätzlich Hornhautverkrümmung (besonders links spürbar), Sehfähigkeit von 40% nicht ausreichend für z.B. Autofahren, Augendruck nicht auffällig, Operation Grauer Star angeraten beidseitig.

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        • Re: Katarakt-OP erprobt und risikoarm - ist das wirklich so?

          PEX = Kapselhäutchenglaukom

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          • Re: Katarakt-OP erprobt und risikoarm - ist das wirklich so?

            Guten Morgen,
            asphärische Linsen erhöhen unter bestimmten Bedingungen den Kontrast. Dies trifft allerdings nur bei Augen mit einer großen Pupille (vor allem bei Dunkelheit) (das sollte also idealer Weise vorher gemessen werden) zu und hängt individuell von den sogenannten "Aberrationen" der einzelnen Hornhaut ab (müsste also eigentlich auch gemessen werden und die Linse entsprechend individuell angepasst werden - das ist natürlich als Standard nicht realisierbar, so dass die asphärischen Linsen sich an Durchschnittswerten orientieren.
            Theoretisch sind diese Linsen anfälliger für Dementierungen. Außerdem geht durch dieses Prinzip ein Teil der Tiefenschärfe (Pseudo-Akkommodation) verloren.
            Zusammengefasst: In der Regel spielt es klinisch keine Rolle - eine Geld-Mehrausgabe scheint dafür nicht sinnvoll, aber wenn eine asphärische Linse als Standard angeboten wird (das ist inzwischen häufig üblich) ist das in Ordnung.
            Ihnen alles Gute und eine klare Durchsicht!
            PRiv.-Doz. Dr. A. LIekfeld.

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            • Re: Katarakt-OP erprobt und risikoarm - ist das wirklich so?

              Sind torische oder multifokale Linsen auch asphärisch?

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              • Re: Katarakt-OP erprobt und risikoarm - ist das wirklich so?

                Guten Abend,
                das habe ich vorgestern beantwortet - bitte schauen Sie dort einmal nach…
                MfG, Priv.-Doz. Dr. A. Liekfeld.

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                • Re: Katarakt-OP erprobt und risikoarm - ist das wirklich so?

                  Guten Abend,
                  hier einige Zitate von Arbeiten über Komplikationen und Resultate nach Katarakt-Operationen…
                  Zu diesem Thema sind über 1000 Veröffentlichungen zu finden...

                  Mit freundlichen Grüßen,
                  Priv.-Doz. Dr. A. Liekfeld.


                  Impact of intracameral cefuroxime on the incidence of postoperative endophthalmitis following cataract surgery in Ireland.


                  Rahman N1, Murphy CC. Cost-effectiveness of femtosecond laser-assisted cataract surgery versus phacoemulsification cataract surgery.

                  Abell RG1, Vote BJ2. Cost-effectiveness of femtosecond laser-assisted cataract surgery versus phacoemulsification cataract surgery.

                  Abell RG1, Vote BJ2. Complication rates of phacoemulsification and manual small-incision cataract surgery at Aravind Eye Hospital.

                  Haripriya A1, Chang DF, Reena M, Shekhar M. First postoperative day review after uneventful phacoemulsification cataract surgery: is it necessary?

                  Chatziralli IP1, Sergentanis TN, Kanonidou E, Papazisis L.

                  Comparison of complication rates in veterans receiving cataract surgery through the Veterans Health Administration and Medicare.

                  French DD1, Margo CE, Campbell RR.





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                  • Re: Katarakt-OP erprobt und risikoarm - ist das wirklich so?

                    Im Juli findet meine OP mit Femtolaser statt.Bei der Untersuchung wurde auf beiden Augen ein Keratokonus festgestellt.Der Augenarzt meinte, dass sich aus diesem Grund eine torische Linse verbieten würde , um meine Astigmatismus zu kompensieren.
                    Kann mir jemand die Zusammenhänge erklären?

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                    • Re: Katarakt-OP erprobt und risikoarm - ist das wirklich so?

                      Der Keratokonus ist zumeist nicht konstant und verändert dann massiv die sphärische und astigmatische Dioptrie. Hier im Vorfeld mit einer torischen Linse zu versuchen, ein Optimum herauszuholen, kann nicht gelingen.

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                      • Re: Katarakt-OP erprobt und risikoarm - ist das wirklich so?

                        Der Augenarzt hat mir jetzt eine monofokale Linse empfohlen. Sollte ich noch irgendetwas bei der Wahl der Linse beachten?Wie z.B. aspärisch oder Blaufilter?

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                        • Re: Katarakt-OP erprobt und risikoarm - ist das wirklich so?

                          Nochmal Nachfrage: kann man bei Keratokonus auch asphärische Linsen wählen?
                          Wäre dankbar für einen Kommentar.

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                          • Re: Katarakt-OP erprobt und risikoarm - ist das wirklich so?

                            Man kann natürlich auch asphärische Linsen wählen, sie würden jedoch im Falle eines sich verschlechternden Keratokonus das vorhandene Problem unter Umständen noch verschärfen (oder zufälligerweise abmildern). Daher sehen viele Ärzte davon ab.

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                            • Re: Katarakt-OP erprobt und risikoarm - ist das wirklich so?

                              Guten Tag,

                              das hängt von der Pupillengröße, der Fehlsichtigkeit, der individuellen "Konfiguration" der Hornhaut und dem Zentrierungsverhalten der Kunstlinse nach der OP im Auge ab.
                              Grundsätzlich können asphärische Linsen die Kontraste verbessern (aber das trifft eben nur bei bestimmten Voraussetzungen zu), aber eine mögliche größere Tiefenschärfe/ Pseudo-Akkommodation geht dadurch verloren.

                              Es kommt also auf die individuellen Gegebenheiten und Bedürfnisse an.

                              Mit freundlichen Grüßen,

                              Priv.-Doz. Dr. A. Liekfeld.

                              PS: Grüßen Sie ggf. Prof. Dick herzlich von mir...

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                              • Re: Katarakt-OP erprobt und risikoarm - ist das wirklich so?

                                Moin miteinander :-)
                                hier habe ich offenbar das richtige Forum gefunden und bitte um Hilfe, Anregungen, Meinungen, Informationen, … ich bin noch ein wenig durcheinander.
                                Gerade erst gestern war ich zur Voruntersuchung für die Katarakt OP in einer Augenklinik im Norden und bin einigermaßen entmutigt.
                                Ich fasse eben zusammen: fast 52 Jahre alt, Brille seit dem 7. Lebensjahr, Netzhaut wurde geflickt mit 9 (Cryo, beidseits), 19 (Cryo, links), 29 (Laser, rechts). Vor ziemlich genau einem Jahr Netzhautablösung, rechts. Zum Zusammenflicken (?? das mit der Gasblase..) bin ich aufgrund privater Umstände und dank meines Augenarztes in der Uniklinik Essen gelandet und dort war das ganze Team einfach großartig (musste ich jetzt einfach mal sagen...).
                                Meine aktuellen Werte habe ich gerade nicht zur Hand, aber im Dezember wurde für eine Einstärkenbrille beim Augenarzt folgendes bemessen: R -12,5 -2,25 20° und L -11 -3,75 160° (die aktuellen Werte sind noch etwas schlechter); vorher hatte ich die erste Gleitsichtbrille, mit der ich allerdings ganz unzufrieden war und nicht nur des Preises wegen... also Altersweitsicht kommt auch noch hinzu.
                                Nach der Netzhautablösung hat sich die Sehkraft auf dem operierten Auge stetig verschlechtert (auf die Möglichkeit der beschleunigten Eintrübung hatte man mich auch vorbereitet), so dass jetzt operiert werden soll – beide Augen, weil auch die Kurzsichtigkeit korrigiert wird und das Gehirn nur die Korrektur des rechten Auges nicht ausgleichen kann. Für mich natürlich attraktiv, weil die zukünftige Brille damit geradezu zum Schnäppchen wird und ich so etwas wie „sehend“, mit großem Gesichtsfeld sein werde, was ich mir noch gar nicht vorstellen kann.
                                Gestern nun wurde Vieles untersucht (darunter drei Dinge, die nicht von der Kasse bezahlt werden) und abgeklärt bis hin zum Gespräch mit der Narkoseärztin und ganz zum Schluss … hatte ich das Gefühl wieder am Anfang zu stehen.
                                Ich fragte nach torischen Linsen; ob man mir dazu raten könne. Als Information bekam ich zu hören, dass meine Werte es durchaus rechtfertigen würden und ich dann pro Linse 740,-€ zuzahlen müsse... Mich würden vielmehr Erfahrungswerte und Patientenberichte interessieren – wird die Verkrümmung tatsächlich befriedigend ausgeglichen, kann da beim Entfalten nichts verrutschen? (...Ich habe zwischenzeitlich dank Frau Dr. Liekfeld weiter rumstöbern können und dieses hier gefunden: http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/19728838, aber dort ging's hauptsächlich um die Preisersparnis durch torische Linsen bei späterer Brillenversorgung, wenn ich das richtig verstanden habe).
                                Zurück zur Voruntersuchung: Als die Ärztin schon wieder weg war kam die Information, Frau Doktor operiert Sie nur unter Vollnarkose. Begründung: Sie sind eine Risikopatientin. ...Ja, gut – mag sein, aber selbst wenn nur mit Tropfen betäubt wird, wird einem für den Notfall ein Zugang gelegt und damit kann doch jederzeit die Vollnarkose gegeben werden?! Warum also? Ich bin auch kein nervöser, zappeliger Mensch...
                                Und völlig entsetzt war ich von der Information, dass zwischen den beiden OP's wenigstens eine Zeitspanne von vier Wochen liegt. Ich fragte: „Wie soll ich das machen? Vier Wochen lang ein Auge auf einen niedrigen Wert korrigiert und das andere bei minus 12??“ Achso, ja, das ist ein Problem, hieß es, aber dennoch wäre es nicht anders machbar und zwar aus „abrechnungstechnischen Gründen“(!). Ich müsse in dieser Zeit entweder das operierte Auge abkleben und mit Brille gucken oder die Brille weglassen und mit dem operierten Auge gucken; das andere würde dann eh nichts sehen.
                                Bitte, weiß jemand, ob das so üblich ist? Als Freiberuflerin kann ich mir das – ebenfalls aus abrechnungstechnischen Gründen ;-) – gar nicht leisten.
                                Mein Augenarzt ist z.Zt. leider im Urlaub und ich kann mich nicht mit ihm beraten. In der Augenklinik wartet man auf meinen Anruf – will ich torische Linsen (die müssen bestellt werden) oder nicht, will ich auf 0 korrigiert werden, sollen ein bis zwei Dioptrien stehenbleiben... ich hätte mir ein wenig mehr Beratung gewünscht.
                                Nach meiner Netzhautablösung im letzten Jahr habe ich gemerkt, wie lieb und teuer mir mein restliches Sehvermögen ist und auch, dass die Erhaltung desselben im Notfall komplett abhängig ist von den FachärztInnen. Ich zweifle überhaupt nicht an der Fachkompetenz der ÄrztInnen in dieser Klinik, aber das Vertrauen ist irgendwie weg...
                                Hat jemand Erfahrungen mit torischen Linsen? Erklärungen für die Vollnarkose? Gibt's vielleicht auch jemanden, der/die vier Wochen mit so großem Dioptrienunterschied verbringen musste?

                                Vielen Dank für's Lesen und herzliche Grüße

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                                • Re: Katarakt-OP erprobt und risikoarm - ist das wirklich so?

                                  Frohe Pfingsten allerseits!
                                  Nach stundenlanger Internetrecherche (es lässt mir keine Ruhe), habe ich folgendes gefunden:
                                  http://www.chirurgie-portal.de/ophth...-katarakt.html
                                  Eine traumatische Katarakt (Cataracta traumatica) entwickelt sich aufgrund mechanischer Einwirkungen, wie sie bei Verletzungen, aber auch sehr oft bei Augenoperationen wie beispielsweise der Glaskörperentfernung vorkommen.
                                  http://login2.webvanilla.de/laserfor...7_02022008.pdf
                                  Kapselsack
                                  Um einen perfekten IOL-Sitz zu gewährleisten, muß der Kapselsack dauerhaft stabil sein. Kapselsäcke, die eine sehr irreguläre Schrumpfung wahrscheinlich machen, z.B. bei Cataracta traumatica, sind nicht ideal für ein torisches Implantat. ... Selbstverständlich beeinflussen weitere Begleitkrankheiten, wie Korneaveränderungen oder Erkrankungen des hinteren Augenabschnittes, z. B. Makuladegeneration, die Indikationsstellung maßgeblich. Dies wird jedoch in diesem Beitrag nicht weiter thematisiert.
                                  http://www.1stq.de/media/raw/201402_...sche_IOL_D.pdf
                                  Gebrauchsinformation – monofokale refraktive asphärische hydrophile torische Intraokular-Linsen zur Implantation in den Kapselsack
                                  Sorgfältige präoperative Bewertung und klinische Beurteilung des Arztes sollte der Implantation vorausgehen, um über das Nutzen- / Risko-Verhältnis bei den nachstehend aufgeführten Zuständen zu entscheiden mit Bezug auf relevante medizinische Fachliteratur:
                                  Jede gleichzeitig bestehende schwere Augenerkrankung, wie Uveitis, Glaukom, hohe Hyperopie oder Myopie, sowie Pseudoexfoliationssyndrom
                                  Besondere Kataraktformen, z.B. harter (brauner) Linsenkern, hinterer Polstar, weiße (reife kortikale) Katarakt, Rubeolenkatarakt, nicht altersbedingte Katarakt
                                  Störungen der Aderhaut, der Netzhaut und des Sehnervs, wie z.B. Aderhautblutungen,
                                  Netzhautablösung, Makuladegeneration, schwere Optikusdystrophie.

                                  Bei mir treffen zu: Glaskörperentfernung (habe ich vielleicht einen „traumatischen Katarakt“?), Glaukom (das ich in meinem vorigen Beitrag glatt unterschlagen habe... ich tropfe 2x täglich), hohe Kurzsichtigkeit und die Netzhautablösung.
                                  Sollte sich damit die Frage nach den torischen Linsen erledigt haben?

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                                  • Re: Katarakt-OP erprobt und risikoarm - ist das wirklich so?

                                    Guten Abend,
                                    asphärische Linsen haben einen möglichen Nachteil, wenn Sie nicht optimal zentriert sind. Außerdem profitieren nur Patienten mit sehr weiten Pupillen bei Dämmerung. Es geht durch die asphärischen Linsen u.U. ein Teil der Tiefenschärfe (und mögliche größere Brillenunabhängigkeit) verloren. In der Regel machen die Linsen aber keinen Unterschied.
                                    Mit freundlichen Grüßen,
                                    Priv.-Doz. Dr. A. Liekfeld.

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                                    • Re: Katarakt-OP erprobt und risikoarm - ist das wirklich so?

                                      Vielen, lieben Dank für die Antwort! Dann habe ich mich genau richtig entschieden. Am 24. Juni wurde das rechte Auge operiert; keine Komplikationen, absolut keine Schmerzen im Anschluss. Für meine Verhältnisse kann ich gucken wie ein Adler und ich bin glücklich. Jetzt muss ich nur noch 3 Wochen irgendwie aushalten, bis zur OP des linken Auges. Wenn's vielleicht Tipps geben sollte, wie mein armer Kopf mit einerseits -12dpt und andererseits dem Adlerauge besser klarkommen könnte, dann wäre ich wirklich sehr dankbar.
                                      Herzliche Grüße
                                      M. Carstens

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                                      • Re: Katarakt-OP erprobt und risikoarm - ist das wirklich so?

                                        Nach allem, was ich im Internet finde, ist die Kataraktoperation mittels Femtolaser (inzwischen nachweislich?) schonender – besonders für Patienten mit Cornea guttata. Täusche ich mich, oder ist mein Eindruck richtig? Ich bin beidseits guttatabetroffen, und eine händische OP an einem Auge (sie liegt sieben Wochen zurück) hat mein Hornhautendothel so lädiert, daß die Sicht noch immer erheblich schlechter ist als vor der OP. Für mein zweites Auge hätte ich gern eine bessere Lösung …

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                                        • Re: Katarakt-OP erprobt und risikoarm - ist das wirklich so?

                                          Die Gefahr geht nicht vom Schnitt aus! Das ist das kleinere Risiko. Viel risikoreicher ist die Energie, die ins Auge gebracht wird durch den Femto-Laser, siehe Eintrag von Dr. Liekfeld vom 30.04.2014. Die Erschütterungen können zu einer Netzhautablösung führen, die Glaskörperdestruktion wird beschleunigt. Dieses Risiko bleibt übrigens lebenslang bestehen, es endet nicht mit überstandener OP, wie häufig irrtümlicherweise von den Patienten angenommen wird.

                                          Die Beschleunigung der Glaskörperdegeneration ist ein Risiko, sie ist sogar bedeutend und keineswegs harmlos. Auf die Gefahr wird meistens in den Aufklärungen nicht hingewiesen. Ich teile die Ansichten der Thread-Beginnerin. Solche "Komplikationen" werden nicht erfasst. Langzeitbeobachtungen liegen nicht vor. Glaskörperabhebungen und Netzhautabhebungen sind eng mit einander verbunden. Eine Katarakt-Op verändert die Anatomie des Auges erheblich. Wird einem im Alter von 50 eine Kunstlinse eingesetzt, wird die Glaskörperablösung beschleunigt, was wiederum zu Netzhautablösung führen kann. Findet eine dieser "Komplikationen" zum Beispiel 6 oder 8 Jahre später statt, wird kein Bezug mehr genommen auf die vorangegangene Katarakt-OP. Der Zusammenhang kann jedoch aus physiologischer Sicht nicht geleugnet werden. Der Patient ist dann aber erst 56 oder 58 jahre alt und möchte immer noch nicht erblinden.

                                          Deshalb sind (zu) frühe Katarakt-OPs aus ethischer Sicht durchaus diskussionswürdig. Ein Großteil der Katarakt-OPs wird ohne medizinischen Grund durchgeführt. Operierende Augenärzte stehen unter einem wirtschaftlichen Druck, die Kosten für Investitionen (OP-Apparatur, OP-Räume, OP-Personal, etc) müssen kontinuierlich erwirtschaftet werden. Dieser Aspekt wird Patienten erst bewusst, wenn das Kind bereits im Brunnen gefallen ist. Und ob der Operateur nach medizinethischen Gesichtspunkten die Katarakt-OP befürwortet hat, kann der Patient i. d. R. auch erst nach der OP beantworten, nämlich dann, wenn der erreichte Visus sich nicht gebessert, sondern vielleicht sogar verschlechtert hat und er sich mit erheblichen Dysphotopsien quälen muss. Vor der OP hat er keine Möglichkeit dies zu überprüfen.

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                                          • Re: Katarakt-OP erprobt und risikoarm - ist das wirklich so?

                                            Vielen Dank für die Hinweise. Eine Glaskörper- oder Netzhautabhebung hat mir gerade noch gefehlt. In den ersten drei Wochen nach der OP konnte ich das betroffene Auge erst gegen Mittag halbwegs schmerzfrei öffnen, bis heute leide ich unter Blendungen und Flackereffekten, fühle mich im Freien wie benommen, vom miesen Visus nicht zu reden. Früher oder später werde ich trotzdem eine Star-OP auch des zweiten Auges riskieren müssen, und da eine Kataraktlinse anscheinend nicht nur immer trüber, sondern auch immer härter wird, wächst damit wohl auch das Risiko. Sollte meine zweite OP ausgehen wie die erste, müßte ich mich vom Lesen und Schreiben verabschieden. Deshalb interessiert es mich brennend, ob die geringere Belastung bzw. Schädigung des Endothels beim Femtolaserverfahren inzwischen nachgewiesen ist.

                                            Frau Dr. Liekfeld schreibt: „… ist z.B. das Hornhaut-Endothel nicht durch die Schnitte oder durch die Rhexis gefährdet, sondern wenn, dann durch den Ultraschall (den man meistens trotz Femto-Laser dennoch einsetzten muss, ggf. aber mit weniger Energie). Und auch der Femto-Laser bringt sehr viel Energie (wohl sogar deutlich mehr) in das Auge - es ist noch nicht klar, ob auch das dem Auge schaden kann.“

                                            Frage also: weiß man mittlerweile Genaueres?

                                            Was die mangelnde Aufklärung angeht, haben Sie übrigens recht. Zwar wurden mir vorab alle denkbaren Komplikationen aufgezählt (Meteoriteneinschlag ausgenommen), doch von dem, was mich tatsächlich erwartete, war nicht die Rede. Der Chirurg hätte ebensogut sagen können: „Die Operation kann natürlich aus tausenderlei Gründen danebengehen. Bitte unterschreiben Sie hier."

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                                            • Re: Katarakt-OP erprobt und risikoarm - ist das wirklich so?

                                              Ich hatte meine beiden Katarakt OPs letzten September und Oktober.
                                              Ich hatte die Wahl mit Laser oder konventionell und habe mich für die Klinik mit der konventionellen Technik entschieden. Ich wollte asphärische Linsen, wegen den Farbrändern und der etwas besseren Abbildung von feinen Strukturen. Ich war Elektroniker und betreibe dies immer noch als Hobby.

                                              Die Indikation war bei mir eindeutig, so im Mai hat es bei mir beidseitig richtig zu gemacht, ging etwa 2 Wochen. Alles im dichten Nebel und selbst mit Brille und Lupe, konnte ich nur noch die Überschriften der Zeitung erkennen. Der restliche Text war nicht entzifferbar.

                                              Beide OPs verliefen problemlos, den ersten Tag nach der OP habe ich beide Male, mehr oder weniger, verpennt. Wirkliche Schmerzen hatte ich nicht und ab dem 2. Tag war halt das Kratzen im Auge, wie man es kennt, wenn man ein Sandkorn im Auge hat.

                                              Die Korrektur wollte ich auf Bodenabstand haben, ich fahre nicht Auto. Bei feuchnassem Wetter sieht man mit beschlagener Brille meistens weniger als ohne. Ich war vorher auch schon leicht kurzsichtig, -0.75 Dioptrien für Fernsicht.
                                              Die Korrektur hat auch sehr gut geklappt. PC-Monitor geht auch am besten ohne Brille.
                                              Fernsehen geht auch ohne Brille, aber Full HD wird es nur mit Brille :-) Zeitung lesen geht auch einigermassen, kommt aber auch auf die Tagesform an.

                                              Einziger Nachteil ist, dass wenn ich Müde bin, und bei wenig Licht, meine Pupillen sich so weit öffnen, dass ich den Linsenrand sehe. Das Gesichtsfeld besteht dann aus zwei Kreisen, dann wird es Zeit fürs Bett :-).

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                                              • Re: Katarakt-OP erprobt und risikoarm - ist das wirklich so?

                                                Hallo brauche dringend Rat wegen Star OP,
                                                Ich habe mir der Star OP am 25.7.17 + 12.9.17 unterzogen, habe jetzt Probleme meim Sehen,
                                                keine Brille passt mehr angemessen, habe einen Druck am Auge, und ist Schwindlig,Kopfschmerzen mit u. ohne Brille, laut A-Arztin, gibt sich das wenn sie mir erst am 16.10. die neuen Gläßer anpassen kann, ich versuchte am 25.9.17 beim A-Arztin ob sie mir noch wohl die neue Gläßer jetzt schon verordnen könnte, es sei noch zu früh, die OP war erst am 12.9.
                                                darauf weil ich Berufsraftfahrer bin gab sie mir eine AU verlängerung zum 20.10.17, und jetzt hat mir die Kasse das Krankengeld gestrichen ab 30.9.17, ich bin nervlich am ende, kann do so nicht meinen Job sicher aus führen, was soll ich den jetzt machen,

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                                                • Re: Katarakt-OP erprobt und risikoarm - ist das wirklich so?

                                                  Guten Tag, m.c.tens,
                                                  das geht am besten, wenn Sie in der Übergangszeit nur "einäugig" schauen, also entweder die alte Brille tragen (dann sehen Sie nur auf dem noch nicht operierten Auge) oder ohne Brille (dann sehen Sie nur mit dem operierten Auge scharf). Wenn beide Augen ein scharfes Bild angeboten bekommen (z.B. indem Sie ein Glas aus der alten Brille herausnehmen), wird das Gehirn vermutlich Probleme bekommen...
                                                  Alles Gute auch für die 2. Operation!
                                                  Mit freundlichen Grüßen, Priv.-Doz. Dr. med. A. Liekfeld

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                                                  • Re: Katarakt-OP erprobt und risikoarm - ist das wirklich so?

                                                    Guten Tag, Philboyd Studge,
                                                    die bisherigen Daten legen wissenschaftlich weiterhin keinen Vorteil für die Patienten dar, wenn der Femto-Laser zum Einsatz kommt. Auch eine C. guttata kann mit Femto-Laser-Operation dekompensieren. Alle Studien belegen allerdings, dass es vor allem auf die Erfahrung des Operateurs ankommt (Femto-Laser ist eher für ungeübte Operateure von Vorteil). Die preisliche Differenz ist derzeit nicht zu rechtfertigen. Es kommt allerdings - je nach Ausgangssituation (z.B. Anzahl der Endothelzellen, Härte des Linsenkerns...) - auch bei geübten Operateuren manchmal zu einer Hornhaut-Dekompensation trotz aller Vorkehrungen. ich denke, Sie sollten auf jeden Fall Ihre individuelle Situation noch einmal mit Ihrem behandelnden Augenarzt besprechen.
                                                    Mit freundlichen Grüßen, Priv.-Doz. Dr. med. A. Liekfeld

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