Ich hatte als Kind eine recht starke Madenwurminfektion, die nie behandelt worden ist, weil ich mich geschämt habe, es jemandem zu erzählen. Mit der Zeit wurden die Symptome weniger, es waren keine Würmer mehr zu sehen, nur noch gelegentlich zu spüren. Als Jugendliche war ich ein oder zweimal beim Arzt, weil ich immer Angst hatte, noch Würmer zu haben und immer wieder mal ein Krabbeln gespürt habe. Auch später war ich deswegen noch mal beim Arzt. Seit vielen Jahren habe ich außerdem ein schlimmes Analekzem. Allerdings haben Ärzte, bei denen ich meine Probleme angesprochen habe, grundsätzlich ungläubig reagiert, eine Stuhlprobe genommen (nie einen Analabklatsch), die immer negativ war und mir einmalig ein Medikament verschrieben. Auf Aspekte wie Ernährung und Hygiene wurde ich dabei nie hingewiesen. Da im Stuhl nie etwas nachgewiesen wurde haben die Ärzte mir vermittelt, ich würde mir das ganze einbilden, so dass ich die letzten Jahre über schließlich versucht habe, das Kribbeln zu ignorieren und mir einzubilden, ich bräuchte mir keine Sorgen zu machen. Vor einigen Monaten jedoch stellte sich bei einer Blutuntersuchung heraus, dass eine Untergruppe meiner Leukozyten stark erhöht war. Meine Hausärztin meinte, dies weise auf eine Allergie oder einen Parasitenbefall hin. Die daraufhin genommene Stuhlprobe war natürlich wieder negativ trotzdem habe ich darauf hin 3 Tage lang je eine Vermox-Tablette genommen und nach einigen Wochen noch einmal, auch meinen Lebensgefährten habe ich Vorsorge halber mitbehandelt. Da ich ja darüber hinaus nicht weiter informiert worden bin, habe ich selber im Internet nachgeforscht, wie zu verfahren ist und habe daraufhin Bettwäsche und Unterwäsche in den nächsten Wochen immer bei 90°C gewaschen, zusätzlich habe ich täglich Möhren und Kürbiskerne gegessen, da dies sich ja, wie man liest, positiv auswirken soll. Das Krabbeln hat zunächst aufgehört. Nach einigen Wochen habe ich die Maßnahmen wieder eingestellt, da ja auch kein Befund festgestellt worden war.
Vor ein paar Tagen nun war das Krabbeln abends wieder da und ich war alarmiert. Diesmal habe ich es nicht ignoriert sondern bin der Sache „nachgegangen“. Der Beweis: ein lebender Wurm! Ich war daraufhin wieder bei meiner Ärztin, habe ihr eine Stuhlprobe mit dem Wurm gegeben und mir von ihr erneut Vermox verschreiben lassen. Sie war einigermaßen ratlos und fragte mich sogar, was ich nun vorschlagen würde!! Ich bin inzwischen ziemlich verzweifelt. Die psychische Belastung ist immens. Seitdem ich vor einigen Tagen nach Jahren den Beweis für eine tatsächliche Wurminfektion gefunden hatte bin ich regelrecht depressiv. Ich frage mich, wie es sein kann, dass ich offensichtlich über 20 Jahre mit Würmern zu tun habe und ob ich diese jemals wieder los werde. Es grenzt an einen Alptraum.
Ich bin ratlos, extrem verunsichert und habe eine ganze Reihe von Fragen:
Wie kann es sein, dass die ganzen Jahre über nie Würmer im Stuhl oder in der Wäsche zu sehen sind und nur das „Krabbeln“ im Enddarm sowie der perianale Juckreiz zu spüren sind?
Wie kann es sein, dass nach der Behandlung mit Wurmmitteln nie tote Würmer ausgeschieden werden? Kann das Mittel dann überhaupt gewirkt haben?
Wie kann es sein, dass nur wenige Tage nach der Behandlung mit Vermox wieder das Krabbeln zu spüren ist?
Wie lange überleben die Würmer im Körper? Ist es möglich, dass sie sich (wie man öfter liest) z.B. in den Blinddarm zurück ziehen und so lange Zeit im Körper bleiben können ohne überhaupt von den Wurmmitteln erreicht zu werden?
Unter welchen Vorraussetzungen entwickeln sich Larven? Kriechen die Larven (wie teilweise zu lesen) wieder in den Darm zurück? Was ist dagegen zu tun? Kann gelegentlicher äußerer vaginaler Juckreiz mit umherkriechenden Larven zu tun haben (meine Gynäkologin konnte keine vaginale Entzündung feststellen)?
Wie wahrscheinlich ist es, dass der Partner ebenfalls kontaminiert ist? Kann er befallen sein, obwohl er keinerlei Symptome hat? Wie kann es dann sein, dass er keine Symptome hat?
Gibt es eine spezielle, unterstützende, bei Wurminfektionen empfohlene Diät? (mir ist nur bekannt: Möhren, Kürbiskerne, Sauerkraut) Sollte auch wenig Eiweiß und Zucker gegessen werden? Spielt die so genannte basische Ernährung eine Rolle?
Wie lange überleben die Wurmeier, das heißt wie lange sind sie infektiös?
Ist Waschen der Analregion morgens und nach dem Stuhlgang ausreichend um die Wurmeier zu entfernen? Gibt es vielleicht zusätzlich eine wirksame Salbe zum abtöten der Eier?
Wirken Desinfektionsmittel auf Flächen/Hygienespüler bei Wäsche gegen Wurmeier?
Ist das einfrieren von Wäsche/Gegenständen im Gefrierschrank sinnvoll, d.h. sterben die Wurmeier dabei ab?
Was für eine Möglichkeit der Dekontaminierung von Gegenständen gibt es sonst noch?
Wie problematisch ist Hausstaub? Dieser wird z.B. beim Staubsaugen ja oft noch zusätzlich aufgewirbelt. Sind nicht auch hier Wurmeier enthalten?
Wie heiß muss die Wäsche gewaschen werden? Reichen 60°C um die Eier abzutöten oder müssen es 90°C sein?
Muss zum Therapieerfolg die Bettwäsche täglich gewechselt werden (dies scheint mir zeitlich kaum umsetzbar)?
Wie verfahre ich mit meiner restlichen Kleidung? Kann diese ebenfalls kontaminiert sein (z.B. durch gemeinsames Waschen oder Kontakt im Kleiderschrank)?
Wie oft sollte eine Behandlung mit Wurmmitteln wiederholt werden? Welches Medikament ist am wirksamsten?
Wie finde ich einen Arzt, der sich mit Parasiten auskennt? (in Köln)
Bitte helfen Sie mir!
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