Hintergrund meiner Gedanken ist, dass der Google- Assistent ja erst aktiviert werden muss- eindeutiger Sprachbefehl. Das ist aber nicht geschehen. Ich habe nichts weiter gemacht, als auf meinem Handy herumgedrückt. Naja, diese Frage zu klären, das bedarf vielleicht einen Wechsel des Forums. Aber auf meine Sorge zurückzukommen. Würden sich solche Fragen Patienten stellen, die an Schizophrenie erkrankt sind? Bzw. würden diese auch so versuchen die genauen Umstände zu klären? Ist es nicht schon Wahnhaft, dass ich solchen Aufwand betreibe, die Umstände zu klären? Mfg
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Angst, mein Begleiter
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Re: Angst, mein Begleiter
Hintergrund meiner Gedanken ist, dass der Google- Assistent ja erst aktiviert werden muss- eindeutiger Sprachbefehl. Das ist aber nicht geschehen. Ich habe nichts weiter gemacht, als auf meinem Handy herumgedrückt. Naja, diese Frage zu klären, das bedarf vielleicht einen Wechsel des Forums. Aber auf meine Sorge zurückzukommen. Würden sich solche Fragen Patienten stellen, die an Schizophrenie erkrankt sind? Bzw. würden diese auch so versuchen die genauen Umstände zu klären? Ist es nicht schon Wahnhaft, dass ich solchen Aufwand betreibe, die Umstände zu klären? Mfg
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Re: Angst, mein Begleiter
Auf jeden Fall würden sich Menschen in einer akuten Psychose nicht diese Fragen stellen, die du dir stellst und sie würden es auf eine andere Weise klären, nämlich dass sie nicht zweifeln würden sondern wüssten wieso das so passiert ist.
Der Googleassistent stellt sich häufiger ein als man denkt, du kannst das einfach vergessen.
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Re: Angst, mein Begleiter
Was meinst du mit Zweifeln? Ich weiß ja bzw. bin mir sicher, dass der Assistent gesprochen hat. Ich versuche lediglich die Umstände nachzuvollziehen, wie es dazugekommen ist. Wenn mir das möglich ist, ist das extrem entlastend für mich und ich bin mir genau sicher, dass ich nicht schizophren werde.
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Re: Angst, mein Begleiter
Hallo,
habe wieder Bedenken, ob ich eine Wahnvorstellungen hätte. Mir ist es etwas unangenehm bzw. peinlich aber ich erzähle um was es genau geht. Derzeit bin ich im Urlaub und entsprechend in einem Hotelzimmer. Dies ist nicht groß und hat ein Fenster. Als ich gestern das Zimmer betreten hatte, war eine Wespe im Zimmer. Ich öffnete das Fenster komplett. Im Anschluss trete ich mich um und setzte mich auf das Bett. Und in diesen Augenblick war die Wespe schon nicht mehr da. Mir ging das echt zu schnell. Normalerweise brauchen die ja um den Ausgang zu finden deutlich länger. Naja paar Stunden machte ich mir Gedanken aber dann sagte ich mir, dass dies halt so war. Heute ist mir was Ähnliches passiert. Ich ging in mein Zimmer und ich bemerkte direkt eine große Fliege. Ich zog mich um und stecke das Handy an. Nun war die Fliege auch weg. Aber diesmal durch ein gekipptes Fenster mit Gardine davor. Das erschien mir in so kurzer Zeit als fast unmöglich. Aber die Fliege war verschwunden. Das sind mir zuviel Zufälle nacheinander. Ich habe bedenken, ich könnte Schizophrenie bekommen bzw. das dies eine Wahnvorstellungen war. Was denkt ihr.
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Re: Angst, mein Begleiter
Ich denke es wären keine Insekten gewesen di du gesehen hättest, wäre es Schizophrenie. Du kannst dir jetzt weiter Gedanken um Dinge machen die absolut vorkommen können, oder du sagst dir, wenn es Schizophrenie ist dann wird es sich noch früh genug eindeutig bemerkbar machen, aber dein Problem ist nicht Schizophrenie sondern eine Angststörung.
Tu was dagegen.
Außerdem, wer sagt denn das die Fliege raus ist, vielleicht liegt sie platt in irgendeiner Ecke, es sollte dir einfach egal sein.
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Re: Angst, mein Begleiter
Mir ist wichtig, das was ich bezweifle genau nachvollziehen zu können. Hier war es nicht eindeutig möglich. Bin in Therapie und nehme 15mg Escitalopram. Jedoch kommen solche Gedanken und Zweifel immer wieder. So richtig habe ich die Rückmeldung nicht verstanden. Sind das mögliche Wahninhalte oder wäre das zu unwahrscheinlich. Viele Grüße
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Re: Angst, mein Begleiter
Dann solltest du eine andere Einstellung zu diesen Fragen bekommen, sie sind ein Teil deiner Ängste, ein Zwang sich versichern zu wollen und ganz sicher kein Hinweis auf eine Psychose.
Wenn es dir sonst gut geht, wird es wohl auch mit der Dosierung so passen, die Gedanken sind kleine Ausreißer, vielleicht wenn du Stress hast oder so.
Jedenfalls hat das nichts mit Schizophrenie zu tun, einzig in deinen Gedanken ist das so.
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Re: Angst, mein Begleiter
Hallo, folgende Fragen hätte ich noch :
Kann man eine Schizophrenie entwickeln, wenn man sich immer wieder in Form einer Angsterkrankung damit beschäftigt?
Kann man eine Schizophrenie entwickeln, wenn man fest daran glaubt?
Wie beginnt eine Schizophrenie _ beschäftigt sich der Betroffene mit der Krankheit und den Symptomen.? Wie ist es bei einen Rückfall_ der jenige nimmt z. B. nicht seine Tabletten _kann er bei einen Rückfall die Symptome einordnen und den Schizophrenen Schub erkennen? Überlegen an schizophrenie erkrankte Menschen z. B. War das jetzt echt oder hat mir meine Krankheit wieder etwas vorgemacht?
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Re: Angst, mein Begleiter
Pauschal kann man vieles davon nicht beantworten.
Wer die Erkrankung annimmt und sich mit seinem persönlichen Verlauf beschäftigt (meist in einer Therapie), der kann lernen die Frühwarnsymptome zu erkennen und gegenzusteuern.
Wer die Medikamente nicht nimmt und einen Rückfall bekommt, der bemerkt das meist nicht, denn die Medikamente werden meist abgesetzt weil "nicht" an eine Psychose geglaubt wird, weder vorher, noch währenddessen und auch nicht im Nachhinein, das sind dann die schweren Fälle die sich selber aber als vollkommen gesund ansehen.
Man kann nur eine Schizophrenie entwickeln wenn die Voraussetzung da sind, also z.B. Veranlagung.
Dran glauben löst sie nicht aus, auch nicht die Beschäftigung damit, aber da dies aus einer Angsterkrankung heraus geboren ist kann es passieren dass man dann irgendwann fest davon überzeugt ist eine Psychose zu haben, womit es für denjenigen schon fast egal ist, ob er eine hat oder nicht, er ist ja davon überzeugt.
Das kann natürlich die Behandlung der Angststörung schwierig machen, weil daran nicht geglaubt wird.
Im Prinzip ist es so, dass jemand der Schizophren ist und nicht gelernt hat die Psychose zu erkennen, bzw. nicht deshalb in Behandlung ist, in der Regel nicht im Traum daran denken würde eine Psychose zu haben, das machen vor allem Menschen die keine Psychose haben aber eine Angststörung.
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Re: Angst, mein Begleiter
Danke für die Antwort und deine Bemühungen. Worauf will ich hinaus. Würde ich in der aktuellen Situation erkennen (u. a. da ich mich mit Schizophrenie intensiv beschäftige), ob ich eine beginnende Schizophrenie habe bzw. eine beginnende Psychose. Ganz ohne Medikamente gegen die Schizophrenie bzw. Psychose. Würde ich mich überhaupt damit beschäftigen.
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Re: Angst, mein Begleiter
Willi, was fürchtest du am meisten? Angenommen, du würdest auf einmal tatsächlich Halluzinationen haben- was wäre da so schlimm daran? Ich höre und sehe ständig etwas, das andere nicht hören, nicht sehen und finde das großartig, interessant, mehr wie bereichernd. Vielleicht kann das eh jeder Mensch, nur den wenigsten ist das bewusst.
Gedanken sind doch auch nichts anderes, als lautlose Stimmen, denen man zuhört, oder denen man Folge leistet, oder nicht?
Sich etwas vorstellen , sich an etwas erinnern, oder vorausahnen, ist das nicht wie einen inneren Film sehen können?
Man hat mal zufällig herausgefunden, dass manche Leute einen Gegenstand z-B. gelb sehen, andere sehen diesen gleichen Gegenstand blau- keiner weiß, was ein jeder so denkt und fühlt individuell sieht.
Es kann auch sein, dass manche sich gar nie fragen, ob sie normal sind, oder nicht, weil sie involviert sind in Geschäfte, in Arbeit, in Tätigkeiten, wo sie keine Zeit haben, sich das alles zu fragen, was du dich zum Beispiel alles fragst.
Lass dir etwas einfallen, was deine ununterbrochene Denke mal abstellt- konzentriere dich auf eine körperliche Beschäftigung, eine, die deine Hände braucht, deinen körperlichen Einsatz- zugleich bist du von der Grüblerei abgelenkt im wahrsten Sinn des Wortes.
Du kannst nicht zugleich mit der Fantasie herumfliegen und zeitgleich versuchen einen gebrochenen Stuhl zu leimen, sehr sorgfältig und genau. Das heißt also- nimm dir Zeit zum TUN, dann sind deine Kopfgeschichten ausgeschaltet. Das Gehirn ist effizient, man ist niemals im Leerlauf, in keiner Sekunde geht es aus- man kann es aber, wie ich weiß, durch Achtsamkeitsübungen zentrieren auf gewisse Punkte hinrichten. Das tust du ja auch. Du gehst mit großer Achtsamkeit einer Frage nach, die dich sehr beschäftigt. Frag mal etwas anderes- wie geht es deiner Frau? Wird sie nicht verrückt neben einem Mann wie dir, dem nichts besseres einfällt, als sich ständig über die Gebühr wichtig zu nehmen? Nimm mal sie wichtig, frag sie, wie es ihr geht und mach mal mit, was sie sieht und geh mal ihrer Spur nach eine Weile, nicht immer nur deiner. Es wird dir dann sicher besser gehen, wenn du mit dir nicht mehr so viel zu tun hast, sondern mit ganz etwas anderem mal zur Abwechslung.
Oder lerne eine Fremdsprache auswendig, das würde auch helfen, dir den "Kopf zu waschen, also dein Gehirn zu säubern von deinen Ideen, mit denen du dich beschäftigst, weil du eben nicht gerade Französisch paukst, oder Finnisch etc.
Versuche nicht wegzugehen von deiner Idee, geh einfach weg, indem du keine Zeit hast für diese Idee, zugleich bist du sie los. Nicht aber, wenn du sie versuchst zu vertreiben, weil das ähnlich ist, als ob du dir sagst, ich will nicht essen und zugleich isst du weiter.
Okay?
Lach mal wieder, vielleicht kommt dir die Welt deshalb so gefährlich vor, weil du zu ernst bist.
Lieben Gruß
Elektraa
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Re: Angst, mein BegleiterDanke für die Antwort und deine Bemühungen. Worauf will ich hinaus. Würde ich in der aktuellen Situation erkennen (u. a. da ich mich mit Schizophrenie intensiv beschäftige), ob ich eine beginnende Schizophrenie habe bzw. eine beginnende Psychose. Ganz ohne Medikamente gegen die Schizophrenie bzw. Psychose. Würde ich mich überhaupt damit beschäftigen.
Du würdest es wahrscheinlich nicht erkennen und auch weit von dir weisen.
Du machst dir echt zu viele Gedanken und die machen sicher keine Schizophrenie, es ist einfach die Angststörung die das verursacht, aber das auch anzunehmen, zu glauben und zu akzeptieren kannst nur du selber schaffen.
Solange du einer Schizophrenie hinterher denkst, solange wird die Angststörung bleiben, da du sie emsig fütterst, hegst und pflegst und damit wird auch die Angst vor Schizophrenie bleiben, oder durch andere Ängste ausgetauscht werden.
Also geh die Angststörung an, dann erledigt sich der Rest automatisch.
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Re: Angst, mein BegleiterWilli, was fürchtest du am meisten? Angenommen, du würdest auf einmal tatsächlich Halluzinationen haben- was wäre da so schlimm daran? Ich höre und sehe ständig etwas, das andere nicht hören, nicht sehen und finde das großartig, interessant, mehr wie bereichernd. Vielleicht kann das eh jeder Mensch, nur den wenigsten ist das bewusst.
Gedanken sind doch auch nichts anderes, als lautlose Stimmen, denen man zuhört, oder denen man Folge leistet, oder nicht?
Sich etwas vorstellen , sich an etwas erinnern, oder vorausahnen, ist das nicht wie einen inneren Film sehen können?
Man hat mal zufällig herausgefunden, dass manche Leute einen Gegenstand z-B. gelb sehen, andere sehen diesen gleichen Gegenstand blau- keiner weiß, was ein jeder so denkt und fühlt individuell sieht.
Es kann auch sein, dass manche sich gar nie fragen, ob sie normal sind, oder nicht, weil sie involviert sind in Geschäfte, in Arbeit, in Tätigkeiten, wo sie keine Zeit haben, sich das alles zu fragen, was du dich zum Beispiel alles fragst.
Lass dir etwas einfallen, was deine ununterbrochene Denke mal abstellt- konzentriere dich auf eine körperliche Beschäftigung, eine, die deine Hände braucht, deinen körperlichen Einsatz- zugleich bist du von der Grüblerei abgelenkt im wahrsten Sinn des Wortes.
Du kannst nicht zugleich mit der Fantasie herumfliegen und zeitgleich versuchen einen gebrochenen Stuhl zu leimen, sehr sorgfältig und genau. Das heißt also- nimm dir Zeit zum TUN, dann sind deine Kopfgeschichten ausgeschaltet. Das Gehirn ist effizient, man ist niemals im Leerlauf, in keiner Sekunde geht es aus- man kann es aber, wie ich weiß, durch Achtsamkeitsübungen zentrieren auf gewisse Punkte hinrichten. Das tust du ja auch. Du gehst mit großer Achtsamkeit einer Frage nach, die dich sehr beschäftigt. Frag mal etwas anderes- wie geht es deiner Frau? Wird sie nicht verrückt neben einem Mann wie dir, dem nichts besseres einfällt, als sich ständig über die Gebühr wichtig zu nehmen? Nimm mal sie wichtig, frag sie, wie es ihr geht und mach mal mit, was sie sieht und geh mal ihrer Spur nach eine Weile, nicht immer nur deiner. Es wird dir dann sicher besser gehen, wenn du mit dir nicht mehr so viel zu tun hast, sondern mit ganz etwas anderem mal zur Abwechslung.
Oder lerne eine Fremdsprache auswendig, das würde auch helfen, dir den "Kopf zu waschen, also dein Gehirn zu säubern von deinen Ideen, mit denen du dich beschäftigst, weil du eben nicht gerade Französisch paukst, oder Finnisch etc.
Versuche nicht wegzugehen von deiner Idee, geh einfach weg, indem du keine Zeit hast für diese Idee, zugleich bist du sie los. Nicht aber, wenn du sie versuchst zu vertreiben, weil das ähnlich ist, als ob du dir sagst, ich will nicht essen und zugleich isst du weiter.
Okay?
Lach mal wieder, vielleicht kommt dir die Welt deshalb so gefährlich vor, weil du zu ernst bist.
Lieben Gruß
Elektraa
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Re: Angst, mein Begleiter
Warum siehst du und hörst du Sachen, die andere nicht sehen und nicht hören?
Bei mir hat sich nach einem Ausnahmezustand ( vor etwa zwanzig Jahren war das) dieses Stimmenhören eingestellt. Ich denke, das könnte so ähnlich gelaufen sein, wie wenn man sich Drogen einverleibt. Die bewirken auch, dass sich etwas ändert im Gehirn, profan ausgedrückt. Bei mir waren es körpereigene "Drogen", weil ich eben damals überaus gestresst war und ping, auf einmal kippte alles und dann folgte dieses Wahrnehmen. Ich habe das schon oft hier beschrieben und erzählt, weil alle so Angst haben vor diesem Kippen. Ich versuche dann immer zu beruhigen und das darzustellen als etwas Gutes, weil es das ja ist.
Ich habe viel, viel gelesen und ganz viele Bücher gewälzt, um Antworten zu finden, was da passiert. Am meisten konnten mir Erzählungen helfen, die aus anderen Kulturen stammen. Aborigines zum Beispiel sehen das als normalste Sache der Welt an, die leben wie ich heute- immer im Kontakt zu dieser inneren Stimme, die einen nennen sie deine Seele, die anderen haben andere Namen dafür, bzw. andere Vorstellungen, überlieferte Geschichten, die ihnen helfen, diese Wahrnehmungen einzustufen können.
Hier in unserer Kultur sagt man, das ist pathologisch, das muss mit Medikamenten unterdrückt werden, das gehört weg. In manchen Ländern macht man extra was was ich alles, damit das so kommt- zum Beispiel quälende Rituale, die solche Ausnahmezustände auslösen, damit dieser Punkt dann erreicht wird, der eine Art Höhepunkt darstellt im geistigen Geschehen. Das sehe auch ich so. Es ist ein Reichtum, der nie zu Ende geht, ein unerschöpflicher Quell der Freud und Inspiration, der sich da abspielt in meinem Kopf.
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Re: Angst, mein Begleiter
Lieber Willi, ich vermute, ein "Wesensteil" in uns ist nun mal so, wie man als Mensch halt ist. Ängstlich, beschränkt, einfältig, "primitiv" und dann gibts noch andere Wesenseile, die eben noch da sind, zusätzlich zu uns dazugehörend und die "arbeiten" zusammen, was aber der "kleine, primitive Teil" von uns nicht kapiert, weil dieser glaubt, er ist das Zentrum, er ist das Ganze und daher will sich dieser Kleingeist nicht einkriegen vor Angst, oder er verfällt dem Größenwahn, oder er hat dauernd Schiss vor Fehlern und so weiter. Das dürfte ähnlich sein, wie Tag und Nacht. Am Tag sieht man ein blaues Zelt mit Wolken übern Kopf und sonst nichts, aber in der Nacht öffnet sich ein unendlicher Raum, man sieht, nein, ab dem Blau gehts weiter, da ist nicht das Ende, es ist unendlich...
Mir scheint, das Gehirn des Homo Sapiens ist nicht gebaut für Informationen, die es nicht verarbeiten und erklären kann und daher wird es wohl sinnvoll sein einerseits, dass wir keine Halluzinationen haben, oder sonstige zusätzliche Wahrnehmungen, solange man damit nicht umgehen kann, sie also hinnehmen kann und verkraften kann.
Ich hatte irre Stress zuerst, als das alles begonnen hat, aber, wie gesagt, nachdem ich immer wieder gehört und gelesen habe, fürchte dich nicht, das ist kein Weltuntergang, das ist eine Art Zusatz, der da ist, seit dem gibts kein Fürchten mehr, sondern ein Staunen und ein riesiges Interesse an dieser neuen Weite, an dieser neuen Sichtweise, an dieser vergrößerten Wahrnehmung, die da ist. Es könnte durchaus sein, dass das in bestimmter Zeit genau so normal für uns ist, wie Radiosender hören, oder Filme anschauen, die via Funk übertragen werden- was ja vor hunderten Jahren einen extremen Schock ausgelöst hätte bei uns Menschen, wie wir damals so tickten.
Ich habe noch nicht viele Leute kennengelernt, die interessiert sind daran, was ich sehe, höre- meist überfordere ich, meist mache ich Angst, nicht selten benimmt man sich dann sehr distanziert, daher behalte ich das für mich, aber freu mich alle Tage, weil das da ist.
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Re: Angst, mein Begleiter
Übrigens, man hat mir eine Diagnose gestellt: Schizophren..( Begründung: akustische Halluzinationen...) ...Tabletten hat man mir auch über den Tisch geschoben, zehn Milligramm täglich, dann sind sie wieder heil, sagten die Mediziner...
Das war vor zwanzig Jahren.
Ich weiß nicht, welchen Verlauf alles genommen hätte, wenn ich damals keine solche Lektüre in die Hände bekommen hätte, die eben mit der Meinung Schluss machten, dass das was Arges ist, das ich behandeln muss. Was für ein Glück, dass ich den Fachärzten damals nicht geglaubt habe und wegen dem auch keine Tabletten mehr nahm- die machten mich so wirr und so starr und meschugge gedämpft, ich kam mir vor, wie ein Zombie, hab sie deshalb abgesetzt nach ein paar Tagen und seither nie bereut, dass ich mich dafür entschieden habe, diese Neuheit zu akzeptieren, die da aufgetaucht ist. Es war ja nur für mich neu, aber wie man liest, hört, gabs und gibts das, seit es Menschen gibt. So ähnlich sehe ich das und immer wieder frage ich mich, wie kann man ohne solche Wahrnehmungen eigentlich leben? Geht gar nicht, denke ich. Nur so überdeutlich wie bei mir ist es halt nicht oft. Unbewusst wird wohl jeder und alle seine Sensoren darauf richten, merkts aber vielleicht gar nicht.
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Re: Angst, mein Begleiter
Hallo, wie alt warst du, als dies begonnen hat? Glaubst du der Diagnose der Fachärzte? Glaubst du, du hast tatsächlich schizophrenie? Kannst du einen normalen Tagesablauf gestalten z. B. auf Arbeit gehen oder Auto fahren? Gehst du zu irgend einer Therapie? Wie ist es in den Akutphasen_kannst du einen klaren Kopf bewahren? Mfg und danke für die Antwort
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Re: Angst, mein Begleiter
Bei mir ist nichts, ich kann alles, was andere auch machen, hab gerade einen neuen Job geangelt, fahr mit dem Dienstjeep im Moment hunderte Kilometer wöchentlich Berge rauf und runter, um die vielen Almhütten zu betreuen, die vermietet werden und nebenher vertreibe ich mir die Zeit mit vielen Hobbies und Unternehmungen, mach alles, um es gemütlich und propper zu haben, betreibe einen großen Garten, hab fünf Enkerl und gerade ist ein großer schwarzer Hund auf Ferien bei mir und meinem Freund. Mir gehts gut und fröhlich, wenn ich ausgeruht bin und wenn nicht, dann bin ich groggy, wie alle, wie jeder. Mein Leben ist wunderschön und trotzdem, es ist nicht viel anders, als das Leben der meisten, die ich kenne, finde ich. Was aber bei mir fehlt, das ist Zukunftsangst, oder gar Sorge, ich könnte verrückt werden. Für mich sind die verrückt, die grantig vor sich hinstieren, statt zu bemerken, wie viel Kostbares da wäre, wenn sie mal drauf achten.
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Re: Angst, mein Begleiter
Willi, wenn ich es darauf anlege, dann wird zum Beispiel mein heutiger freier Tag ein wirklicher Horrortag. Dafür brauchts nicht viel, das geht ganz leicht, man braucht dafür bloß "verkehrt herum sein", also so machen, dass ein fieser, mieser Verlauf wird, quer durch diese kommenden vierundzwanzig Stunden.
Das habe ich aber nicht vor, also schmus ich meinen Besucherhund heut ab, statt ihn zu treten und darüber zu fluchen, dass er da ist, also knuddle ich meinen Freund, statt ihm Vorhaltungen zu machen und ihn wie einen Deppen zu behandeln, also geh ich meine tagtäglichen Rundgänge durch die Räume und den Garten, um alles gerade zu stellen, ( statt drauf zu pfeiffen, weils "schrecklich viel Arbeit macht, die eh sinnlos ist") und anstatt mich in Blabla und Diskussionen mit mir und meinen Leuten zu verstricken, freu ich mich, weil wir uns gut sind, weils nett ist, wir, er, ich, alle eh okay sind, man mag sich, freilich, was sonst...
In so einer Schiene zu fahren ergibt sumasumarum einen wunderbaren, leichten Verlauf. Die Weichen dafür stelle ich selbst, ich geh so vor, statt andersrum, drum....es wird deshalb und darum sicher wieder nett heute, dafür sorge ich.
Gestern ergab sich nach dem Bergfahren auf eine sehr entlegene Almhütte eine stundenlange Wanderung quer durch die "Steppe", hab mir gedacht, das nutze ich jetzt, ich gucke nach Pilzen und Schwammerl, die derzeit überall sprießen und gedeihen. Mein Rucksack war prall voll und die Luft war herrlich, das Moos duftete, extrem schöne Ausblicke und Anblicke gabs. Anschließend entschied ich mich, ( für mich) ich nehme noch ein Bad, es gibt in der Nähe einen stillen See, einen Moorteich, der so groß ist, dass man eine dreiviertelstunde schwimmen muss, um ihn zu durchqueren. Ich hätte auch anders vorgehen können...scheiße, muss da hoch, mist, diese blöden steilen Pisten, Hilfe, schon wieder so viel am Hals, dauernd nur schuften, wie bin ich nur arm, keiner da, der mich versteht, alle sind deppert, alles ist deppert...so ärgerlich und aufreibend alle, jeder, Wahnsinn, gehts mir shit...
Willi, offensichtlich gibts mehrere Arten und Weisen, wie man es sich einRICHTET, wie man sich ausrichtet, wie man sich die Tage gestaltet. Du kannst nicht erwarten, dass es dir gut geht, wenn du deine Morgenstunden, deine Vormittage und Nachmittage, deine Abende damit verbringst, diesen Launen weiter zuzuhören, die uns alles vermiesen. Die haben wir, neben den anderen. Man kann diese aber zum schweigen bringen, indem man ihnen den Stinkefinger zeigt und sich eben nicht ständig den Tag versauen lässt von diesen miesen inneren Dialogen. Die haben wir doch alle, jeder, aber nicht alle und nicht jeder findet die interessant genug, um sich stets drauf einzulassen. Man kann, aber man muss nicht. Wir haben die Wahl. Was wählst du?
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