Ich, männlich, 37 Jahre alt, stecke gerade in einer Krise. Würde mich freuen, wenn mir hier der ein oder andere vielleicht ein paar Tipps geben könnte. Ich war schon immer etwas hypochondrisch, in den letzten 2 Jahren hat sich das alles aber sehr zugespitzt:
Vor 6 Monaten dann Durchfälle bekommen, Arzt verunsichert mich "wurde da schonmal ein CT oder eine Spiegelung gemacht?". 2 Monate panische Ängste, mehr Durchfälle, Gewichtverlust begleitet von körperlichen Schwächegefühlen. Habe Angst vorm Tod. In dieser Zeit auch tagsüber Opipramol, schätze im Schnitt pro tag 100mg, was mich phasenweise gefühlsmäßig in einen Zombie verwandelt. Dann Ergebnis Stuhltest: Kein Darmkrebs aber eine ausgeprägte Dysbiose. Nehme auf mich abgestimmte Probiotika und bin unglaublich erleichtert. Setzte Opipramol einfach ab. Mir geht es 3 Wochen viel besser, Symptome klingen ab oder verschwinden.
Dann kippt meine Stimmung irgendwie, ich bekomme wieder Durchfälle, außerdem habe ich öfter Nackenverspannungen und Kopfschmerzen. Ich nehme wieder Opipramol. In den nächsten 6 Wochen regelmäßig Kopfschmerzen, leichte Benommenheit im Kopf, körperliche Schwächegefühle, außerdem Schmerzen in Füßen und Händen. Panische Ängste vor neurologischer Erkrankung. Erneut wird Kopf-MRT veranlasst, wobei alles in Ordnung ist. Ich fühle mich wieder unglaublich erleichtert, setzte Opipramol dummerweise wieder ab, esse worauf ich Lust habe und meine Durchfälle verschwinden sofort, als hätte es sie nie gegeben. Auch die anderen Symptome verschwinden fast gänzlich. Nur die Schmerzen in den Füßen bleiben, sind aber auch augenblicklich sehr viel besser. Mir wird zum ersten mal klar, dass ich psychisch krank sein muss.
Nach 2 1/2 Wochen in denen es mir gut ging, fange ich nun an zu frieren, zu schwitzen und habe ein krankes Körpergefühl. Ich fühle mich regelrecht depressiv, verliere die Hoffnung, wieder heil aus dieser Sache rauszukommen. Ich frage mich, ob es ein Entzug vom Opipramol ist. Nehme ca. die Hälfte der Dosis wieder, also 50mg. Zustände bessern sich, verschwinden z.T und kommen dann nach einigen Tagen weniger intensiv wieder. Ich habe das Gefühl ich normalisiere mich wieder, bekomme dann aber häufiger intensivere Schwächegefühle. Bekomme eine Art Nervenzusammenbruch weil das Alles einfach zu viel für mich wird. In der Psychatrie rät man mir zum stationären Aufenthalt in einer psychosomatischen Klinik (somatoforme Störung). Zwei Wochen später ist es so weit, ich vertrage das Essen in der Klinik aber nicht, habe stärkere Durchfälle, verliere noch mehr Gewicht (1.83m, von 70 auf 61KG in 1/2 Jahren). Außerdem extrem intensive Schwächegefühle, habe das Gefühl ich muss sterben, obwohl ich aber körperlich noch längere Spaziergänge machen kann. Breche den Aufenthalt in der Klinik ab.
Zuhause fühle ich mich wieder besser, vertrage das Essen besser. Setzte Opipramol 50mg/Tag ab und nehme stattdessen Mirtazapin 7.5mg vor dem Schlafen gehen. Das ist 2 Wochen her. Seit dem deutlich weniger Schwächezustände, mir geht es psychisch besser und ich habe wieder etwas Gewicht zunehmen können.
In den letzten Tagen hat sich mein Körpergefühl zunehmend verändert. Ich fühle mich innerlich etwas zittrig und wackelig auf den Beinen. Beim laufen fühlt sich die Bewegung irgendwie unrhythmisch und etwas versteift an, also irgendwie alles etwas unflüssig im Ablauf der Bewegung. Äußerlich sieht der Bewegungsablauf aber normal aus, es fühlt sich nur eben einfach nicht normal an. Schwer das zu beschreiben. Angst vor Parkinson kommt in mir auf. Ich möchte dieses bescheuerte Körpergefühl einfach wieder loswerden
Ich habe immernoch etwas Probleme mit dem Darm. Könnte das solche Gefühle produzieren? Könnte es auch einfach nur psychisch sein? Ich merke, ich habe permanentn den Drang mich innerlich beim Bewegen zu beobachten, was schon allein irgendwie ein befremdliches Gefühl auslößt oder es verstärkt. Könnte es auch sein, dass es vllt durch das neue Medikament und das Absetzen des alten kommt? Ich weiß, dass diese Dosen sehr gering sind, ich reagiere aber sehr sensibel auf das Zeug.
Mittlerweile habe ich festgestellt, dass meine Psyche körperliche Symptome produzieren kann oder tatsächliche Symptome immens verstärken kann. Hattet ihr schon solche Gefühle und waren dafür die Psyche der Auslöser?
Bisher gemacht und alles unauffällig:
-Vor 3 Monaten MRT-Kopf
-Kürzlich MRT-Abdomen
-Magen/Darm-Spiegelung
-Blutbilder und Stuhltests
Sorry, dass es so viel ist, vielleicht liest es ja der ein oder die andere trotzdem und hat vielleicht einen Rat für mich. Vielen Dank!
Sammy
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