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Extreme Spritzenphobie, bisher alles vergeblich

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  • Re: Extreme Spritzenphobie, bisher alles vergeblich

    Wenn du schon vom Trauma-Kind redest, dann sag halt zu deinem Traumakind, hier schau her, das ist die Epidermis und die hat zehn Schichten, aus jeder Schicht blutet es nicht, schau her, so dick ist die Haut, die macht das Loch wieder dicht und zu, wir helfen dabei und geben ein Pflaster rauf und lassen es schließen dieses Loch. Schau mit Interesse deinem Wahn zu und widme dich ihm wie ein Forscher, der wissen will, wie sich dieser Wahn aufhebt, sich wieder setzt und wie der funktioniert. Lass dein Traumakind dabei zuhören und zusehen, wie du diesen Vorgang bewusst mal anschaust.
    Renn halt nicht weg, wenn der Anfall droht. Klapp ihn auf, durchsuche ihn, sachlich, fachlich, genauestens ins Detail. Schau auf dein Gebiss, während du kippst, beobachte es bewusst, ob es sich öffnet, oder fest schließt, dann achte auf deinen Augapfel- kippt der nach hinten, schielst du? Oder überleg während des Anfalles, was deine Hände so machen, schau innerlich auf deine Hände- machen sie zu, öffnen sie, was tut der kleine Finger? Fühlst du kalt, heiß?
    Irgendwie scheint mir, ihr läuft am Wichtigsten vorbei, vor lauter Beschäftigung mit der Oberfläche. Das ist doch hochinteressant, wie du funktionierst!
    Mach eine Doktorarbeit draus. So ist es, wenn man in die Phobie gerädt..beschreibs ausführlichst und vergiss nicht das kleinste Detail.

    Ich studiere jetzt mit meinem Traumakind Leute, wie du es bist und unterhalte mich darüber mit meinem Kind und frag es, was es dazu sagt.

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    • Re: Extreme Spritzenphobie, bisher alles vergeblich

      Mein Kind hat gerade gesagt, es sollte darüber nachgedacht werden, wie viel Heilung diese Spritze bringt und sich freuen darüber, dass man wegen so einer überhaupt überleben kann.

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      • Re: Extreme Spritzenphobie, bisher alles vergeblich

        Mein Kind hat gerade gesagt, es sollte darüber nachgedacht werden, wie viel Heilung diese Spritze bringt und sich freuen darüber, dass man wegen so einer überhaupt überleben kann.
        Ich glaube das Problem an dem sich solche Ratschläge die Zähne aus beißen ist, dass diese Probleme nicht rational gelöst werden können, das Traumakind ist weder logisch, noch auf Heilung bedacht die aus einer Spritze kommt.
        Die Spritze ist eine größere Gefahr, als die Heilung je wett machen könnte.
        Ein Trauma ist im Unterbewusstsein fest verankert, es verschwindet nicht wenn man ihm sagt wie es wirklich ist, da es in der Realität des Schreckens gefangen ist und diese ständig durchlebt.
        Wie sollten Worte und Gedanken etwas ändern können wenn die befürchteten Folgen real erlebt werden?
        Das kann durch ein anderes Erleben relativiert werden, aber das ist nicht möglich weil das Traumakind alles daran setzt dies zu vermeiden und das Bewusstsein diese Ebene nicht erreichen kann, auch und ganz besonders nicht mit Logik.
        Zumindest ab einem bestimmten Punkt, man muss vorher damit beginnen das abzumildern, durch annähern und Übung, aber wenn es dringend ist mit den Spritzen fällt diese Option weg.

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        • Re: Extreme Spritzenphobie, bisher alles vergeblich

          Hallo ihr beiden.

          Danke für eure Antworten.

          Es ist so, dass ich noch gar nicht so bewusst, zwischen erwachsenen Ich und Trauma-Kind unterscheiden kann. Und trennen kann ich die beiden auch nur idealtypisch. Also ich weiß, dass beispielsweise bei Blutabnahmen zu nahezu 100% das Trauma-Ich da ist und so im normalen Alltag zu fast 100% der erwachsene Teil. Mischformen sind eher selten. Aber ich lerne gerade in Therapie die beiden zu unterscheiden und vom Trauma zum erwachsenen Ich zu kommen. Aber in der Angstsituation ist es unmöglich.

          Ich habe mir auch schon mal in Ruhe den gesamten Prozess der Blutabnahme als YouTube Tutorial angeschaut. Damit ich weiß, was genau eigentlich passiert.
          Und es ist genau umgekehrt, mein erwachsenes Ich weiß, dass mir die Infusion hilft, aber mein Panik-Ich ist es in dieser Situation total egal. Genauso die Aussage, dass wenn ich nicht ruhig halte nur nochmal gestochen werden muss, ist im Moment, wenn es piekst, total egal. Ich will nur noch weg ohne rationales Denken.
          Du hast es echt total passend beschrieben, Tired.

          Alle Techniken auch Atemtechniken etc. helfen in der Panik gar nichts. Ich bin dann nicht mehr fähig an irgendwas anderes zu denken und reagiere auch auf äußere Dinge gar nicht mehr, bin sozusagen nicht mehr ansprechbar.

          Und jetzt habe ich es halt zweimal geschafft, im Liegen immer kurz nach dem Stechen ohnmächtig zu werden. Das beunruhigt mich zusätzlich.
          Weiß jemand von euch, ob da Beta-Blocker helfen könnten?
          Bin mittlerweile immer mehr verzweifelt. Die Panik wird irgendwie nicht weniger, sondern immer mehr.

          LG July

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          • Re: Extreme Spritzenphobie, bisher alles vergeblich

            Hi July,

            selber habe ich da keine Erfahrungen.
            Hab nur gehört dass Betablocker helfen sollen, weil sie den Blutdruck senken, wo man aber wohl aufpassen muss dass er nicht zu niedrig wird.
            Ich persönlich kann mir nicht vorstellen dass Betablocker in so einer Situation Wunder bewirken und bei Traumata einen ähnlich guten Effekt wie bei Angststörungen mit anderem Hintergrund haben.
            Das ist ja die totale Ausnahmesituation, wo es für mich logischer wäre dass ein Benzo bessere Dienste leistet.
            Aber wie gesagt, bei dem Thema Betablocker habe ich auch keinerlei Erfahrungen.

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            • Re: Extreme Spritzenphobie, bisher alles vergeblich

              Danke für deine schnelle Antwort

              ich werde mal mit dem Hausarzt reden.
              Benzos wirken bei mir nicht rechtzeitig, bzw. ist vielleicht einfach die Angst zu groß. Und da ich da schon negative Erfahrungen habe, habe ich bei einer erneuten Einnahme zusätzlich große Angst, dass sie wieder nicht wirken könnten.
              Jetzt habe ich von Beta-Blockern irgendwo in einem Blog gelesen, dass sie helfen könnten. Für mich scheint es jetzt entweder allein oder zusammen mit einem Benzo eine Möglichkeit. Jedoch wird ja in diversen Blogs auch jede Menge Unsinn verbreitet...

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              • Re: Extreme Spritzenphobie, bisher alles vergeblich

                Gehört habe ich davon auch, wobei die Frage ist ob sich Betablocker mit Benzo verträgt, was ja beides auf den Kreislauf wirkt.

                Wie war das, Psychiater hast du keinen?
                Sonst würde ich eher den fragen, der sicher mehr praktische Erfahrungen mit dem Thema hat als der HA.
                Ansonsten, probieren geht über studieren, allerdings würde ich die nicht im Langzeitmodus nehmen und nur wenn der Blutdruck nicht viel zu niedrig ist.
                Aber, das weiss der Arzt sicher auch besser als ich.;-).

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                • Re: Extreme Spritzenphobie, bisher alles vergeblich

                  Ja, Psychiater habe ich keinen. Und hab auch Angst zu einem zu gehen.

                  Wenn dann würde ich es ja nur an diesem Tag dann nehmen. Ich rede mit meinem Hausarzt. Hoffe, sie kennt sich einigermaßen aus. Sonst bleibt mir ja nichts anders übrig, als doch mal zu einem Psychiater zu gehen

                  Danke nochmal
                  LG July

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                  • Re: Extreme Spritzenphobie, bisher alles vergeblich

                    dann werde halt ohnmächtig, bis es aufhört, dass du ohnmächtig wirst. Irgendwann stumpft man ab. Speziell, wenn man schnell hintereinander einen Koller nach dem anderen hat. Irgendwann hört man auf, diesem Ablauf zu folgen ( können).
                    Ich weiß das von einer großartigen Inszenierung von einem Feuerwerk, nach einer Stunde war mir übel, so viel zu viel macht taub und stumpf. Auch wenn es schön ist, natürlich gilt das auch bei ganz grausigen Sachen auch.
                    geh mal hin und lass dich viermal hintereinander stechen. Wie wenn man viermal hintereinander den gleichen Witz erzählt..

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                    • Re: Extreme Spritzenphobie, bisher alles vergeblich

                      Danke für deine Antwort.

                      Ich hoffe ich stumpfe irgendwann ab. Aber irgendwie habe ich die Befürchtung, dass das nie passiert...

                      Mir wurde für die Diabetes-Diagnose an einem Termin zwei Mal Blut abgenommen (Abstand zwei Std) und beim zweiten Mal mussten sie dreimal stechen, dass hat es eher schlimmer als besser gemacht. Dadurch bin ich wahrscheinlich auch erst ohnmächtig geworden.

                      Und jetzt bei dem nächsten Stechen hatte ich schon Angst, dass ich wieder ohnmächtig werde. Dann war das ganze Zugang legen auch wieder ziemlich schwierig, lief insgesamt fast 30 Minuten, und prompt als alles vorbei war, bin ich wieder weg gewesen.

                      Ich hab mittlerweile über 50 Blutabnahmen/Zugänge seit den letzten 2,5 Jahren hinter mir. Irgendwie wird es immer schlimmer und schlimmer. Jetzt müsste doch mal der Zeitpunkt erreicht sein, dass es besser wird, oder?

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                      • Re: Extreme Spritzenphobie, bisher alles vergeblich


                        Jetzt müsste doch mal der Zeitpunkt erreicht sein, dass es besser wird, oder?
                        Den Zeitpunkt bestimmst eh nicht du, das macht deine "innere Mama" weg, das hysterische Durchdrehen ..

                        Guck mal selber, du hast ganz einen anderen Ton, wenn du mit uns darüber redest. Da ist doch schon bestimmt was am Laufen.

                        Ich kann mich oft nur mehr wundern, weil ich zigmal schon bemerkt hab, hoppla auf einmal gehts, wie denn das..??
                        Das könnte damit zusammenhängen, dass wir ja beim Umbauen von falschen Gehirnmustern ja auch Zeit einberaumen müssen- wie Wundheilung ja auch Zeit braucht, oder bis man englisch sprechen kann.
                        Es kann ja sein, dass bei dir schon längst eh alles "in Arbeit" ist und eh nur noch ein, zwei, viermal Kippen passiert, dann nicht mehr.

                        Bleib jedenfalls sonst recht munter, vergnüge dich und amüsiere dich, man lebt nur einmal. Wir haben alle verschiedenste Knackse und müssen samt diesen leben lernen, irgendwie... hihi...

                        Für mich kommst du rüber, als wärs dir bereits gar nicht mehr sooo wichtig, dieses Spritzenthema.



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                        • Re: Extreme Spritzenphobie, bisher alles vergeblich

                          Hallo Elektraa,

                          Danke für deine erneute Antwort.


                          Guck mal selber, du hast ganz einen anderen Ton, wenn du mit uns darüber redest. Da ist doch schon bestimmt was am Laufen.
                          Ich bemerke noch überhaupt keinen Unterschied. Natürlich hoffe ich, dass du Recht hast. Nach fast 9 Monate Therapie sollten sich ja doch irgendwelche Verbesserungen/Veränderungen einstellen.


                          Für mich kommst du rüber, als wärs dir bereits gar nicht mehr sooo wichtig, dieses Spritzenthema.
                          Da irrst du dich leider gewaltig. Momentan ist das Thema Spritzenphobie wieder sehr sehr sehr präsent. In zwei Wochen habe ich einen Termin beim Rheumatologen, weil ich seit einigen Monaten unter Gelenkschmerzen leide. Und dort ist die Blutabnahme komplett unmöglich, jedoch nur mit kann man eine Diagnose stellen. Daran verzweifel ich momentan total und grübele ständig, wie ich es jetzt anstellen soll. Beim Hausarzt funktioniert das Blutabnehmen auch nicht, da ich da viel zu viel Panik bekomme und die dort nicht auf meine Angst eingehen. Beim fremden Arzt geht es auch überhaupt nicht, da dort kein Vertrauen vorhanden ist.

                          Außerdem stehen Grippe- und Pneumokokkenimpfung an und ich weiß nicht, wie ich das schaffen soll. Brauche ich aber für die Arbeit, zumindest die Grippeimpfung.

                          Und im Januar sollte nochmal wegen Diabetes die Blutzucker- und Insulinwerte kontrolliert werden. Da mir alles zu viel ist mit den ganzen Nadeln, werde ich den Termin dort auch absagen. Ich kann einfach nicht mehr. Immer die Panik. Das ist erst im Januar, und ich mache mir deswegen jetzt schon Panik...

                          Nur Nadeln Nadeln Nadeln.
                          Warum erfindet die Wissenschaft nicht was, damit dieses Problem endlich gelöst wird.

                          Meine Therapeutin ist in dem Punkt leider wenig hilfreich. Sobald ich wieder mit Blutabnahme wegen ... anfange, dass es eigentlich notwendig ist für eine Diagnostik, meint sie immer nur, ich muss mich entscheiden, ob ich es wissen will oder nicht. Wenn ich es wissen will, muss ich die Blutabnahme durchziehen.

                          Ich bekomme momentan auch Physiotherapie wegen Nacken/Kiefer/Schulternschmerzen. Sobald die Physiotherapeutin nur meinen Oberarm anfasst bekomme ich Angst. Sollte sie ausversehen die Armbeuge berühren, zucke ich panisch zusammen und versuche weg zu kommen. Auch habe ich generell Angst vor ihr und verkrampfe mich immer. Anscheinend ist meine "Arztphobie" auch auf die Physios übertragen worden.

                          Sorry, dass ich dich jetzt so zuheule, aber es tut so gut, sich mal alles von der Seele zu schreiben.

                          LG July

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                          • Re: Extreme Spritzenphobie, bisher alles vergeblich

                            Nein, du heulst mich nicht zu, das ist interessant.

                            Nacken, Kiefer und so, das ist verspannt wegen dem "Schlag", den du beständig fürchtest und da beisst du die Zähne zusammen, du machst dich hart, panzerst und logischerweise schüttest du stets Stresshormone aus und diese ganzen Stoffe, die aggressiv auf dich selbst wirken, statt gegen den "Feind" ( das kapiert das Hirn nicht, dass es den nicht treffen kann, es macht auf Abwehr und treffen tuts dich selber...)
                            Das spielt doch alles zusammen.
                            Du steckst echt in einen komplett zerstörerischen Kreislauf. Gegen Gelenksprobleme nichts nehmen soll angeblich recht dumm sein, sagte ein Mediziner bei einem Symposium, weil einmal geschädigte Knorpel sich nicht mehr regenerieren- die Medikamente aber sollen auch nicht ohne sein...

                            Ich schluck derzeit intuitiv mein Allerwelts-Natur-Heilmittel brav und regelmässig derzeit und merke schon leichte Besserung, weil mir seit einiger Zeit das Daumengelenk weh tut. Rheuma Gicht und Ischias... ggg...ich kämpf dagegen mit Natur und hab immer wieder riesige Erfolge- weil wenn Schieflage, dann habe ich mich meist ganz schnell wieder eingekriegt mit meinen Methoden. Ich bin trotzdem ab und an beim Arzt und nerv die mit meinen Zweifeln an ihrem Wissen. Da geht es mir wie dir- einmal nicht richtig behandelt, dann müssen alle leiden.


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                            • Re: Extreme Spritzenphobie, bisher alles vergeblich

                              Wenn ich an deiner Stelle wäre, mir wär das einfach zu blöd, mich derart beeinträchtigen zu lassen von diesem Gezetere, das dein Inneres dir jedesmal vorspielt. Halt die Klappe und jetzt rein mit der Nadel..da bin ich brutal.
                              Ich konnte mich mal selbst operieren mit einem Bastelmesser und auch nähen anschließend. Ich war zu bequem zum Arzt zu gehen wegen einer dicken Fistel. Durch, ohne zu zögern, blitzschnell, bevor man nachdenkt, zack, rein ins Fleisch, tief genug, damit man alles erwischt. Hat geklappt! Natürlich wieder neben mir mein Allheilmittel... das liebe gute Propolis.. kennst du das? Das ist Spezialist in Sachen Wunden und Entzündungen.
                              Aber gegen Spritzenphobie hilfts net..da hilft "Augen zu" und durch. Dieses Problem nicht mehr anschauen, dich damit nicht mehr befassen. Termin aufschreiben, vergessen bis zu dem Tag und dann hingehen, Haltung und Stolz im Gesicht und kein Wörtchen darüber, nichts!
                              Probleme verstärken sich doch, wenn man sie ständig "anschaut"! Man muss die leugnen, negieren, sie nicht bemuttern, füttern, hegen und pflegen- aushungern. Wegnehmen aus dem Kopf. Trocken legen, nicht bewässern dauernd mit hervorholen ins Tagesgeschehen. Am Donnerstag ist Phobientag, da nehme ich alle Freundinnen mit in ein nettes Lokal und da sprechen wir vier Stunden über Spritzenphobien und wir nehmen uns echt Zeit dafür.
                              Verarsche dich doch ein bissi...
                              Oder...Setz dich hin und WILL Phobie haben, sag dir, diese Phobie nehm ich jetzt mal zu mir, täglich zehnmal, ich überfresse mich damit, bis mir graust..

                              Irgendwie fehlt dir einfach das Grinsen und der Humor. Ohne dem wär ich schon längst alle. Ich find sogar den Tod lächerlich, seltsam.. das kommt daher, weil ich hilflosest war mal und die absolute Grenze erreicht hatte gefühlsmässig. Tiefer geht nicht. Daher bin ich so gefühllos, schätze ich.

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                              • Re: Extreme Spritzenphobie, bisher alles vergeblich

                                Eigentlich ist es anders, denk ich gerade nach...ich bin nicht taub, aber derart vertrauend in meinen Kern, meinen "Mannitou", dass ich mich allem ausliefern trau, selbstverständlich auch einem vermeintlichen Ende. Selbst wenn das alles bloß eine hauseigene Erfindung und Fantasievorstellung ist, ich glaub daran, dass alles geht, wenn man sich an jenem festhält zugleich. "du bist bei mir"...weißt eh..."du bist mein Trost, meine Zuflucht, du bist meines Fußes Leuchte, du bist der, der seine Hand über mich hält..." da bin ich eisern, bei diesem Glauben. Fürchte dich nicht...der Herr ist bei dir...so ungefähr gehts mir. Schade, wenn das andere nicht so haben, das ist echt der Hammer, wie das gut tut in allen Lebenslagen.

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                                • Re: Extreme Spritzenphobie, bisher alles vergeblich

                                  Hallo Elektraa,

                                  danke für deine ausführliche Antwort.
                                  Ich musste länger über das gesagte nachdenken. Darum antworte ich dir erst jetzt.

                                  Mir ist meine Panik schon lange zu viel. Kannst du dir vorstellen wie es ist, wenn du dir 6 Stunden komplett Panik vor der Infusion machst, hyperventilierst, zitterst über 6 Stunden und dir alles zu viel wird. Es ist 6 Stunden so, als würde schon jeden Moment die Piekserei passieren. Du weißt, dass noch nichts passiert und du dich gerade echt anstellst. Aber die Panik kannst du nicht reduzieren. Und dann beim Stechen habe ich mich ziemlich gewehrt, ich musste sehr stark festgehalten werden und wofür, ich habe den Pieks nicht einmal gespürt...

                                  Oder wenn die Infusion schlecht lief, wenn man 7 Wochen jeden Tag Panik schiebst an den Gedanken wie es das nächste Mal wird. Man wird fast verrrückt, kann aber die Gedanken und Panik überhaupt nicht abstellen.

                                  Das ist mittlerweile zum Glück etwas besser geworden. Hauptsächlich deswegen, dass ich dank meiner Betäubungssalbe selbst bestimmen kann, ob ich stark genug bin, ohne Salbe die Piekserei durchzustehen oder nicht.

                                  Wenn dann aber doch plötzlich die andere Seite genommen werden muss, dann ist innerhalb von einer Sekunde von null auf hundert die komplette Panik da. Und man kann mich dann auch nicht mehr beruhigen. Da hilft dann echt nur stark festhalten, dass ich nicht mehr aus kann, es durchziehen und mich dann beruhigen (lassen). Ich bin dann nicht mehr richtig ansprechbar und jegliche Beruhigungs- und Ablenkungsversuche sind sinnlos.

                                  Ich beschäftige mich schon relativ oft mit meiner Phobie, da ich fieberhaft nach irgendwelchen Möglichkeiten suche.
                                  Theoretisch müsste ich mich dank Diabetes selbst Blutzucker messen und später auch Insulin spritzen. Deshalb muss ich jetzt eine Lösung finden.

                                  Die Blutabnahmen werden ja auch nicht weniger. Sondern immer wieder mehr.

                                  Ich bewundere dich dafür, wie abgehärtet du bist. Jedoch werde ich sowas nie schaffen.

                                  Momentan mache ich mich schon wieder fast verrückt, wegen der Blutabnahme beim Rheumatologen. Obwohl ich mir eigentlich geschworen habe, den Termin einfach auf mich zu kommen zu lassen. Ich werde die Blutabnahme eh verweigern, darum bringt das ganze Panik machen gar nichts. Aber ich kann es nicht abstellen.
                                  Das sind noch 10 Tage bis zu diesem Termin...
                                  Teilweise weiß ich auf die Minute genau, wann die nächste Infusion ansteht. Es ist einfach nur krass. Und ich will es auch nicht genau wissen, aber ich kann da auch nicht anders. Egal wie oft ich mir das vornehme...

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                                  • Re: Extreme Spritzenphobie, bisher alles vergeblich

                                    Das ist jetzt eine etwas schräge Idee.

                                    Panik bedeutet ja flüchten wollen, also könnte man das vielleicht verbinden, du darfst flüchten und bleibst dennoch sitzen.
                                    Vielleicht mit Hilfe eines verständnisvollen Arztes der einen Ergometer hat und bereit ist dir während dem Strampeln Blut abzunehmen.

                                    Hast du gestern zufälligerweise Lechs Kosmos gesehen?
                                    Sehr interessant, besonders der Teil über Traumata, und die neuen Ansätze wie Ängste weitergegeben werden, bzw, ausgeschaltet werden könnten.:

                                    https://www.zdf.de/wissen/leschs-kosmos

                                    Kommentar


                                    • Re: Extreme Spritzenphobie, bisher alles vergeblich

                                      Hallo Tired,
                                      Danke für den Link zu der Sendung. Die ist echt interessant.
                                      Besonders der Einsatz von Beta-Blockern um erneute Traumatisierungen zu verhindern, finde ich höchst interessant. Vielleicht wäre das auch ein Ansatz für mich.

                                      Leider geht deine andere Idee gar nicht. Ich muss liegen beim Stechen sonst werde ich sofort bewusstlos nachher. Außerdem muss jemand den Arm festhalten sonst reiße ich ihn weg, sobald ich die Nadel in mir spüre. Das ist so automatisch, da kann ich gar nichts dagegen tun. Ich bekomme schon Angst, wenn keiner halten würde, da ich weiß, dass es dann sowieso schief geht und ich mich selbst oder die Arzthelferin dann mit der Nadel verletzen könnte.

                                      Meine Angst beschränkt sich ja leider nicht mehr nur auf die isolierte Situation "Blutabnahme". Ich wollte mir heute nur schnell die aktuellen Blutwerte von der Praxis holen, ich hatte so Panik und wäre fast nicht hingegangen, obwohl ich genau wusste, dass nichts passieren kann. =((
                                      Ich schaffe es ja teilweise gar nicht, direkt an der Praxis so vorbei zu gehen, ich muss dafür dann die Straßenseite wechseln.

                                      Das ist echt heftig. Und ich weiß nicht, wie ich da irgendwie wieder rauskommen kann. Klar gehe ich momentan öfters bewusst an der Praxis vorbei, liegt zum Glück auch fast auf den Arbeitsweg, aber jedes Mal geht der Puls hoch...

                                      Heute war ich wieder total down.
                                      dazu heftigste Alpträume wegen einer möglichen Blutabnahme beim Rheumatologen, die ich sowieso verweigern werde...

                                      Es ist mir irgendwie gerade alles zu viel. Am liebsten würde ich jetzt sagen, ich gehe zu keinen Ärzten, Physios, Psychotherapeuten mehr. Dann habe ich endlich keine Angst mehr. Aber das ist ja keine Lösung.

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                                      • Re: Extreme Spritzenphobie, bisher alles vergeblich

                                        Ja, das mit den Betablockern war interessant, leider muss man sich da aber wohl sehr genau an seine Traumata erinnern können.
                                        Auch interessant dass der Hippocampus anscheinend Gefühle abspeichert, also die Angst und die Situation, die Logik aber nicht drauf zugreifen kann und durch wiederholtes Erleben unter Betablockern diese Angstgefühle nicht mehr andoggen könne, quasi überschrieben oder raus gedrängt werden.

                                        Es dürfte aber auch so sein dass es noch ein bisschen dauert bis diese Therapie etabliert ist und wenn es schief geht, wirkt ja wohl bei 50% nicht so gut, dann läuft man vielleicht erst recht mit einer PTBS herum.

                                        Scheint aber so als wäre die Wissenschaft dem An und Ausschalter für Ängste auf der Spur, immerhin.

                                        Deine Situation ist dann doch recht schwierig, vielleicht hat ja noch jemand eine Idee die ausbaufähig ist.

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                                        • Re: Extreme Spritzenphobie, bisher alles vergeblich

                                          Es wurde vielleicht noch gar nicht genau untersucht, ob nicht eine Triggersituation alleine ausreichen könnte, damit die Beta-Blocker auch ihre Wirkung zeigen können.

                                          Ich habe eher die Idee, dass ich es einfach bei der normalen Blutabnahme/infusion anwende, um eine (Re)traumatisierung zu verhindern. Jedes Stechen hält ja in gewisser Weise das Trauma aufrecht oder verstärkt es sogar. Vielleicht schwächen die Beta-Blocker diesen Vorgang ja auch ab.

                                          Ich muss echt mal mit dem Hausarzt über das Thema reden. Bisher habe ich es irgendwie vermieden, aus Angst dass dieser "Strohhalm" wieder nicht funktioniert. Mehr Ideen habe ich dann nicht mehr.

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                                          • Re: Extreme Spritzenphobie, bisher alles vergeblich

                                            Es ist spannend, wie der Mensch funktioniert, wie der sich aufstacheln lässt und hineinschieben lässt in die verschiedensten Geschichten und mitgehen und aufgehen kann darin.

                                            Ist dir das nicht zu blöd, July, dich dauernd bloß von dieser Spritzengeschichte aufhalten zu lassen, hast du nichts anderes zu tun?

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                                            • Re: Extreme Spritzenphobie, bisher alles vergeblich

                                              Das blöde ist ja, dass es abgespeichert ist ohne dass man Einfluss darauf hat.
                                              Ein automatisches Programm, welches sich dem Bewusstsein entzieht.

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                                              • Re: Extreme Spritzenphobie, bisher alles vergeblich

                                                Das blöde ist ja, dass es abgespeichert ist ohne dass man Einfluss darauf hat.
                                                Ein automatisches Programm, welches sich dem Bewusstsein entzieht.
                                                Das zum Beispiel, liebe tired, das ist nicht wahr.

                                                Das ist genau gleich, wie bei jener, die sagt: ich rutsche dauernd auf Bananenschalen aus- da vorne liegt zum Beispiel wieder eine.
                                                Nach dem Aufstehen sagst sie, siehst du, genau wie ich gesagt habe!!! Scheiß Bananenschalen...? Scheiß Phobie?

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                                                • Re: Extreme Spritzenphobie, bisher alles vergeblich

                                                  Ne, so ist es nicht.
                                                  Es ist mehr wie bei jener die auf einer Bananenschale ausrutscht und dann immer genau aufpasst auf keine zu treten, aber plötzlich regnet es Bananenschalen vom Himmel und es gibt kein Entrinnen.

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                                                  • Re: Extreme Spritzenphobie, bisher alles vergeblich

                                                    Ne, so ist es nicht.
                                                    Es ist mehr wie bei jener die auf einer Bananenschale ausrutscht und dann immer genau aufpasst auf keine zu treten, aber plötzlich regnet es Bananenschalen vom Himmel und es gibt kein Entrinnen.
                                                    Das ist echt ein total treffender Vergleich, Tired.

                                                    Elektraa mir ist die Phobie schon lange zu viel. Und ich kann bald nicht mehr mit der ganzen Angst ständig. Es ist ja nicht nur die isolierte Situation, wenn wirklich Blut abgenommen wird. Sondern sobald nur der geringste Zusammenhang bestehen kann, kommt es zur Panik.

                                                    Ich war heute auch mal wieder bei meiner Psychotherapeutin. Sie vermutet jetzt, dass ich ein frühes Kindheitstrauma im Alter von ca. 2-3 Jahre durch irgendeinen Arzt erlitten habe. Damals hatte ich auch gesundheitliche Probleme und war laut Angaben meiner Mutter auch im Krankenhaus. Und dieses dann durch die letzten Erfahrung im Krankenhaus reaktiviert wurde und nun nicht mehr kontrollier- und beeinflussbar ist. Es ist halt ein 2-3 Jähriges Kind, was da raus kommt. Das ist für logische Argumente nicht zugängig.

                                                    Sie will es jetzt nochmal mit EMDR versuchen. Aber nicht mit dem traumatischen Erlebnis im Krankenhaus. sondern mit einer Blutabnahme, die beim Hausarzt komplett eskaliert ist. Das ist von der Heftigkeit her, nicht ganz so extrem für mich, wie die Situation im KH. Ich hoffe, es funktioniert so endlich.

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