Mein ganzes Leben ist im Grunde immer von Ängsten geprägt gewesen. Mal dieses, mal jenes, und wenn "jenes" nicht mehr funktioniert, geht es wieder zurück zu "dieses".
Wegen dieser Angst bin ich nun hier. Hauptsächlich Angst vor Krebs und Angst vor Nahrungsmitteln, bzw. Angst vorm Erbrechen, wobei das eine das andere bedingt. Ich habe ständig irgendwelche Beschwerden, Symptome, "Zipperlein" und immer, wenn ich eines als "ungefährlich" bescheinigt kriege, denkt sich mein Körper was neues aus um mich in Panik zu versetzen. Derzeit sind es diffuse Bauchschmerzen, mal oben, mal unten, mal rechts, mal links, immer wieder auftretendes Stechen am Mageneingang, Übelkeit, schlechter Geschmack im Mund, der sich mit nichts bekämpfen lässt und die unschöne Tatsache, dass ich noch um Mitternacht beim Aufstoßen schmecke, was ich mittags gegessen hab. Immer denk ich: Krebs. Krebs, Krebs, Krebs! - Das ist ja auch Dr.Googles liebste Diagnose. Egal, was man isst oder essen will - es ist mit Sicherheit krebserregend! Es gibt keine Nahrungsmittel mehr, die NICHT krebserregend sind (und wenn doch, dann ist es irgendein Fungizid, oder gleich Glyphosat auf den Nahrungsmitteln, das krebserregend ist). Egal, was man für Beschwerden hat - es kann immer auch Krebs sein. Besonders in Kombination mit anderen Beschwerden (die man natürlich auch immer hat), ist es dann sicher: Krebs! Ich wette, es ist nur eine Frage der Zeit, bis man auch herausfindet, dass die aktuelle Neigung der Erdachse mit einhergehender Auswirkung auf die indonsesische Schlangenpopulation krebserregend ist. Und wenn ich mal gerade keine Angst vor Krebs hab, dann hab ich garantiert Alzheimer oder Demenz. Relevante Nebeninfo: Mutter an Krebs gestorben, Oma jahrelang dement gewesen.
Ganz ehrlich, ich bin es leid. Ich halte mich eigentlich für einen selbstreflektierten und nicht allzu dümmlichen Menschen, aber dennoch schafft es meine Ratio und mein ganzer Verstand nicht, gegen diese ständig in meinem Hirn rumschmurgelnden Ängste anzukommen. Diese ewigen Beschwerden treiben mich in den Wahnsinn. Es gibt kaum einen Tag mehr, an dem mir nicht elend schlecht ist, ich irgendwelche Schmerzen habe, oder mir nicht irgendetwas anderes körperliches den Tag kaputt macht. Lebensqualität - Fehlanzeige.
Was kann ich also noch tun, um meinem Kopf irgendwie klar zu machen, dass er mit diesem Mist aufhören soll? Ich glaube eh, mein Kopf und ich sind keine Freunde, sondern Erzfeinde auf übelstem Niveau. Ich darf ja nichtmal denken "Gerade geht es mir gut" - dann hört irgendein böses Männchen in meinem Kopf das und sagt "Wie, dir gehts gut? Dann wollen wir doch mal sehen..."
Ich danke im Voraus
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