im Juni 2006 hatte ich Schmerzen an meinem Backenzahn, Nr. 26. Dieser war wurzelbehandelt und hatte eine Krone. Mein Zahnarzt meinte, daß evtl. die Wurzelspitzen nicht richtig sauber gemacht worden waren oder bei der Behandlung evtl. ein Riss im Zahn entstanden sei (Die Krone war Werk seines Vorgängers). Er schlug 3 mögliche Behandlungen vor: 1. Die Wurzeln durch die Krone aufzubohren und mit entsprechender Medizin zu versorgen (KK zahlt dafür nicht) 2. Die Wurzelspitzen zu kappen (wenn ich mich recht erinnere zahlt die KK das auch nicht) 3. Den Zahn zu ziehen (zahlt die Krankenkasse) und danach evtl. ein Implantat einzusetzen.
Ich entschied mich gegen das Zahn ziehen. Mein Zahnarzt meinte es wäre in seinem Ermessen besser zuerst zu versuchen die Wurzeln zu säubern um den Zahn so zu erhalten. Mir schien das logisch und die Kosten waren für mich Prio 2, da ich meine Zähne gerne so lange wie möglich behalten möchte. Wir hatten mehrere Behandlungen in unterschiedlichen Abständen. Ich war danach Beschwerdefrei. Jedoch hatte es, überraschenderweise, jedesmal wenn er die Medizin wieder herausholte zur Folge, daß Eiterflüssigkeit heraus drängte. Ich war ca. 5 x bei ihm um den Zahn zu behandeln. Es wurden auch immer Einzelröntgen gemacht. Laut meinem Zahnarzt ohne große Auffälligkeiten (ich habe die Bilder auch gesehen, kann darauf aber selten viele Details erkennen), außer der Vermutung, daß evtl. auf Karies im Spiel war und eine Entzündung verursacht. Ich machte mir nicht allzu viele Gedanken, hatte ich doch das Gefühl gut behandelt zu werden und die Hoffnung, daß sich meine Wurzeln wieder beruhigen (klingt vielleicht dämlich, aber ich habe meinem Zahn gut zugesprochen). Anfang November wurde die Medizin erneut heraus geholt und mein Zahnarzt hatte eine gute Nachricht, der Kanal war staubtrocken ! Also wurde der Zahn verschlossen und ich ging happy nach Hause!
Mitte letzter Woche dann, begannen die Zahnschmerzen wieder. Ich bin dann am vergangenen Montag wieder zum Zahnarzt und er meinte jetzt muß der Zahn aber raus. Mittlerweile war mein Gaumen in Zahnnähe angeschwollen, außerdem hatte ich an der Vorderseite, auch in Zahnnähe eine riesen Schwellung die ohne Mühe mit der Zunge ertastbar war. Ich war nun doch überzeugt, daß mein Zahn kaputt war. Ich bekam Antibiotika verschrieben damit die Entzündung zurück geht und einen Termin für Freitag den 15.12. um den Zahn zu ziehen. Dienstag morgen fühlte ich mich schlecht, ich führte das auf die Entzündung oder das Medikament zurück. Habe beim Zahnarzt angerufen und dieser meinte ich solle noch am selben Tag kommen um den Zahn zu ziehen.
Zuerst spritzte er mir eine ganze Empulle mit der Betäubung, die jedoch nicht so richtig wirkte, also mußte er immer wieder nachspritzen. Dann wurde der Zahn gezogen (furchtbar obwohl es schnell ging). Als der Zahn draußen war gab der Zahnarzt sehr erstaunte Töne von sich. Eine Zyste hatte sich an der Wurzelspitze eingenistet und so sehr und lange "gewütet", daß mein Zahnarzt: O-Ton von meiner Wunde bis zum Auge gucken konnte. Ein Implantat wäre nun nicht mehr möglich. Dann wurde einige Zeit nur abgesaugt. Die Zyste hatte wohl auch die Betäubung absorbiert. Danach wurde ziemlich lange vernäht. Als wir dann endlich fertig waren konnte ich den Zahn dann sehen, die Zyste war nicht mehr dran. Und ich war, trotz meines "bedödelten" Zustandes, schockiert. Ich hatte erwartet daß mein Zahn in verfaultem oder zumindest offensichtlich defekten Zustand sein würde. Es war aber nicht so, die Wurzeln sahen normal aus!!!
Nun sitze ich in meinem Dilemma! Zum einen - Dicke Backe und Schmerzen - zum anderen ein offener Oberkiefer, mit der einzigen Hoffnung, daß sich der Kiefer in 2-5 Jahren wieder einigermaßen erholt, Angst davor aus Gewohnheit beim Niesen die Nase zuzuhalten oder meine Nase zu schneuzen. Außerdem bin ich richtig down und traurig wenn ich an den Zahn denke der nun wohl doch nicht der eigentliche Übeltäter war, höchstens der Auslöser und nun weg ist.
Ich bin mir auch nicht mehr sicher ob mein Zahnarzt nach bestem Wissen und Gewissen gehandelt hat oder ob ich mir einen anderen suchen soll.
Ich habe im Internet recherchiert und nun meine Fragen:
- Ist es immer so, daß eine Zyste nur durch Zufall gefunden wird?
- Ist es nicht Usus unter Zahnärzten nach 6 monatiger erfolgloser Behandlung einmal ein Panoramaröntgen zu machen (soll die beste Möglichkeit sein eine Zyste zu erkennen, man hätte doch dann eigentlich auch den zerstörten Oberkiefer sehen können)?
- Wäre ich zur weiteren Behandlung, aufgrund des offenen Oberkiefers, bei einem Kieferspezialisten besser aufgehoben?
- Wie ist mein mentaler Zustand zu erklären, sobald ich ausführlicher über meinen Zahn nachdenke fange ich einfach an zu weinen und bin sehr traurig. Das war mein 1. Zahn den ich verloren habe und jeder mit dem ich spreche lächelt nur müde und sagt mir das ich ja noch die restlichen habe! Das ist mir aber kein Trost, da ich mich sehr um meine Zähne und Zahnhygiene kümmere.
Entschuldigen Sie bitte die Länge, aber zum besseren Verständnis schien es mit nötig.
Über eine Antwort wäre ich sehr dankbar.
Ich möchte noch eines erklären, ich will keine "Munition" gegen meinen Zahnarzt suchen, sondern nur wissen ob ich Ihrer Meinung wissen ob ich mich besser umorientiere.
Vielen Dank schon im voraus!
Gabriela
Kommentar