#}
  • Sie können sich hier registrieren, um Beiträge zu schreiben. Registrierte Nutzer können sich oben rechts anmelden.

Wurzelbehandlung

Einklappen
X
 
  • Filter
  • Zeit
  • Anzeigen
Alles löschen
neue Beiträge

  • Wurzelbehandlung

    Sehr geehrter Herr Schmitz-Hüser ,

    bei mir wird gerade eine Wurzelbehandlung durchgeführt. Vorher hatte ein Röntgenbild gezeigt, dass eine Kieselstein im Essen, der beim Kauen eine Keramikkrone zerstörte auch dafür gesorgt hatte, dass ein Bruch im Zahninneren (in die Pulpa hinein) vorhanden war. Habe im Internet gelesen, dass bei Wurzelbehandlungen heute eine abschließende Kontroll-Röntgenaufnahme vorgesehen ist.

    Da ich in den letzten 5 Jahren jährlich aus unterschiedlichen Gründen im Zahnbereich geröngt wurde (u.a. Panoramaaufnahme) habe ich wenig Lust mich im Verlauf oder nach der Wurzelbehnadlung noch einem Kontrollröntgen zu unterziehen (Strahlenbelastung). Für die Einstellung der Länge der zu verwendenden Instrumente reicht ja wahrscheinlich die Aufnahme von vor wenigen Tagen.

    Wie hoch ist Ihres Wissens nach die durchschnittliche Fehlerquote bei Wurzelbehandlungen, die durch eine Kontrolluntersuchung entdeckt werden?

    Habe seit 20 Jahren einen wurzelbehandelten Zahn und keine Probleme damit. Damals wurde weder vor noch nach der Behandlung geröngt.

    Freundliche Grüße

    Medizinlaie


  • RE: Wurzelbehandlung


    Hallo Medizinlaie

    Diese Kontrollrö`s sind eigentlich üblich. Z. Einen werden Vermessungsaufnahmen gemacht um die Füllung als solches anzupassen, z. Anderen wird die Füllung als solches auf Passgenauigkeit überprüft. Eine Überfüllung der WB bedeutet einen erheblichen Risikofaktor. Hier wäre eine Revision od. WSR notwendig. Ähnliches gilt für einen nicht vollständig verfüllten WK. Hier ist ein Zahnfilm ausreichend. Die Strahlenbelastung des RÖ ist nicht mehr mit früheren Techniken zu vergleichen.
    Macht man einmal die Erfahrung, was eine überfüllte WB f. Schaden anrichten kann, ist man f. jede RÖ-Kontrolle dankbar, wenn damit der Schaden verhindert, die mögl. Folgen unterbunden werden können.

    Eigentlich kannst Du froh sein, einen ZA zu haben, der im Problemfall sicherheitshalber ein RÖ macht, auch wenn hier manche Faktoren nicht immer sichtbar sind, od. erst später sichtbar werden.
    Betreff Fehlerquoten gibt es sicherlich genug, wenn man sie nicht sehen will, existieren sie auch nicht. Leider eine eigene Erfahrung.
    Das Dumme ist bei toten Zähnen, das die Probleme sich nicht unbedingt am Ort bemerkbar machen.
    Gruß Minou

    Kommentar


    • RE: Wurzelbehandlung


      Hallo,

      ich glaube, Ihre Frage ist bereits beantwortet. Vielen Dank an den Kollegen, der Sie über die Strahlendosis aufgeklärt hat.
      Zu einer sachgemäß durchgeführten Wurzelkanalbehandlung gehört die Abschlusskontrolle. Die Röntgenkontrolle der Wurzelfüllung hat den Sinn eine unzureichende Füllung zu erkennen und korrigieren zu können. Dabei ist die zu kurze Wurzelfüllung das größere Problem als der überfüllte Kanal (wird in manchen Techniken sogar absichtlich gemacht), auch wenn die Länge der Füllung nicht der einzige Faktor ist.

      Gruß Peter Schmitz-Hüser

      Kommentar


      • RE: Dr. Schmitz - Hüser



        Hallo Dr. P.Schmitz-Hüser

        Welchen Grund sollte es geben, absichtlich eine WS zu überfüllen?

        Hier besteht die Gefahr einer Immunologischen Reaktion auf einen Fremdkörper. Mögl. die Bildung eines Fremdkörpergranuloms, das in seiner langfristigen Entwicklung wohl kaum beurteilt werden kann, eine Keimfreiheit nicht gewährleisten ist. Ganz abgesehen v. den mögl. Folgen f. den Gesamtorganismus, welche man vielleicht selbst erlebt haben muß, um diese abzuschätzen.
        Bei mir hat es 11 J. gedauert, erst in der UNI wurde das Problem angegangen, was nur noch größere Probleme schaffte. Hier war alles zu spät, das Ganulom u. was sich sonst gebildet hatte, schon durchgebrochen. Hier war v. Anfang an einiges nicht gut gelaufen, eine Kontrollaufnahme gab es nicht, andere RÖ`s sind verschwunden, das aktuellste qualitativ unter aller Würde.
        Leider kann ich mich nicht des Eindruckes verwehren, das viele ZA`s (auch andere), einen Zahn als einzelnes Objekt betrachten, vor allem wenn er nicht mehr vital ist, anstatt Ihn als ein, in einen lebenden Organismus gebunden, verknüpften Bestandteil zu sehen, welcher im Falle einer Störung zu erheblichen undefinierbaren Beschwerden führen kann. Ein allg. bekannter Faktor, das der eigentliche Herd nicht an seinem Ort Beschwerden verursachen muß.
        Mit freundl. Gruß Minou


        Kommentar



        • RE: Dr. Schmitz - Hüser


          Hallo Minou,

          die Technik, bei der absichtlich überstopft wird, dient der Abfüllung von Seitenkanälen. Diese Überstopfung geschieht ‚kontrolliert’ und soll nicht heißen, dass man getrost überinstrumentieren darf.
          Guttapercha, das Material mit dem standardmäßig Wurzelkanäle gefüllt werden, ist bioinert, löst als keine Fremdkörperreaktion aus. Die Wurzelfüllung ist aber nur ein Rädchen in dem Zahnwerk ‚Wurzelkanalbehandlung’. Genauso wichtig ist die bakterielle Reinigung beim Aufbereiten des Kanals. Sind vorher Fehler unterlaufen, kann selbst die perfekte Wurzelfüllung im Nachhinein Probleme bereiten.

          Gruß Peter Schmitz-Hüser.

          Kommentar


          • RE: Dr. Schmitz - Hüser



            Hallo Dr. Schmitz-Hüser

            Das Problem mit den Seitenkanälen im Endbereich der WS ist mir durchaus bekannt. Leider wird den betroffenen Patienten diese Möglichkeit nicht vermittlelt, geschweige denn, das hieraus Probleme entstehen könnten.
            Hier entsteht, selbst bei gewissenhafter Behandlung, ein Ping-Pong-Effekt, sofern in diesen wissentlich möglichen, nicht nachweisbaren Seitenkanälen nach wie vor ein Unruheherd aktiv ist ist. Hier könnte eines der Hauptprobleme liegen.
            Eine "Überfüllung" ist u. bleibt meines Erachtens gerade diesbezüglich ein erheblicher Risikofaktor, macht keinen Sinn, abgesehen davon, das Selbige aus dem eigentlichen Hauptkanal abzweigen u. in der WS enden. Hier könnte eine zweideutige Reaktion entstehen (Granulom kombiniert mit Fistelbidung).

            Mit einer WB-Füllung kann keine Verkeimung verhindert werden, geschweige denn die schleichenden Beschwerden u. Folgen, schon gar nicht mit einer Überfüllung.
            Gruß Minou








            Kommentar


            • RE: Neues zur Wurzelbehandlung


              Hallo an die Zahnärzte und vielen Dank für die Infos.

              Mir ist bekannt, dass ZA Röntgen die Gesamtbelastung (Dosis) nur geringfügig erhöht. Dennoch ist wohl bei jedem RÖ eben ein Rest(krebs)risiko, z.B. in der benachbarten Speicheldrüse usw. schlicht nicht wegzudiskutieren. Ein erhöhtes Risiko besteht eben immer, wenn die Strahlendosis höher ist als sie "normalerweise" wäre. Nicht zuletzt haben ja auch Piloten ein höheres Krebsrisiko.

              Darum bin ich der Meinung, dass es allemal sinnvoll ist das RÖ (auch beim ZA) soweit vertretbar zu minimieren.

              Meine WB wurde nunmehr fortgesetzt. Dabei habe ich - zum Glück- die Bekanntschaft mit einer viel exakteren Wurzelkanalmess-Methode, als das RÖ, gemacht. Diese Info will ich den interessierten Lesern in diesem Forum nicht vorenthalten.

              Gruß Medizinlaie

              Zitat:
              "Die meisten Studien zeigen, dass die elektrische Längenmessung des Wurzelkanales genauer ist als die Längenbestimmung mit Röntgenbildern. Meistens entfällt dadurch auch ein Röntgenbild, die Strahlenbelastung ist also geringer.

              Wie funktioniert die elektrische Längenmessung?
              Nach der "Quotientenmethode" werden die Impedanzen zweier Frequenzen (400Hz und 8kHz) gemessen. Einfacher gesagt: Es wird der Widerstand von Feile im Zahn zum Knochen gemessen. Wenn man mit der Feile am Ende des Kanals ankommt, berührt man fast den Knochen. Dann ist der Widerstand ganz klein. Es ertönt ein Signal, dass die erwünschte Länge erreicht ist."



              Kommentar


              Lädt...
              X