Zahnschmerzen trotz WSR

[kerstin_12]

Am 23.5.05 wurde bei mir im linken OK beim Backenzahn eine WSR durchgeführt. Zur Vorgeschichte kann ich nur sagen, dass, nachdem die Füllungen nach einer Karies 2x gewechselt wurden, eine Wurzelbehandlung erfolgte. Nachdem ich trotzdem keine Ruhe im Zahn bekam, wurde die WSR gemacht. Seitdem sind ca. 7 Wochen vergangen. Obwohl doch der Zahn eigentlich "tot" sein müsste, ist er berührungsempfindlich und tut weh. Seit dem 01.07.05 nehme ich nun auch noch Turymicin. Ich habe bis jetzt noch keine Besserung gespürt. Was ist da los? Kann es sein, dass mein OK entzündet ist. Mein ZA meinte, das alles seine Zeit dauert. Oder wäre es besser, den Zahn zu ziehen?
MfG
kerstin_12

[Minou]

RE: Zahnschmerzen trotz WSR


Hallo kerstin_12

Hier wäre nur eines anzuraten:
Totale, intensive Revision der WB,
(eventuell Extraktion).
Gruß Minou

[kerstin_12]

RE: Zahnschmerzen trotz WSR


Danke für die schnelle Antwort. Das mag jetzt etwas komisch klingen aber was ist intensive Revision der WB?

[P. Schmitz-Hüser]

RE: Zahnschmerzen trotz WSR


Hallo Kerstin_12,

bei einem wurzelspitzenresezierter Zahn, der noch Probleme macht, muss man sicherlich eine Extraktion im Hinterkopf haben. Diese Diagnose via Internet zu stellen ist nicht möglich. Dass der Zahn noch Probleme macht, kann verschiedene Ursachen haben. Es kann sowohl an übersehenen Nervenkanälen liegen, an entzündlichen Prozessen im Knochen, am Zahnhalteapparat, an funktionellen Gründen, aber auch an einer ganz anderen Ursache. Dies kann jedoch nur in der Praxis beurteilt werden und damit auch das weitere Vorgehen.

Aus Ihren Mails entnehme ich, dass Ihr behandelnder Zahnarzt im Ok und Uk fehlgeschlagene Wurzelkanalbehandlung ‚korrigiert’ hat (WSR und Extraktion). Sind die Wurzelkanalbehandlungen selbst auch von Ihrem Zahnarzt durchgeführt worden?

Gruß Peter Schmitz-Hüser.

[Susan_73]

RE: Zahnschmerzen trotz WSR


hi kerstin,

wenn es an einer ungenügenden wurzelbehandlungliegt, solltest du dich am besten an einen endodontie-spezialisten wenden - eine fehlgeschlagene wsr plus wurzelfüllung ist an sich kein grund für eine extraktion des jeweiligen zahnes. ist der zahn locker oder fest?

besser wäre es sicher gewesen, wenn dein zahnarzt dir keine wsr empfohlen hätte, sondern die entsprechenden kanäle vielleicht etwas sorgfältiger aufbereitet hätte. aber nun ja - auch zu spät .... gehört wohl nciht zu seinen kernkompetenzen ;-)

eine endo-revision ist sicherlich nicht kostengünstig -eine prothetische versorgung mit implantat oder brücke allerdings auch nicht!

du könntest z.b. über die www.dg-endo.de versuchen (über's kontaktforumular), einen geeigneten zahnarzt zu finden, oder auch über www.dgz-online ....

gruß, christiane.

[Minou]

RE: Zahnschmerzen trotz WSR


Hallo Susan_73

Habe in 8 J. bei etlichen ZA`s u. Chir. noch nicht ein einziges mal eine Revision einer WB angeboten bekommen, geschweige denn das ich auf diese Möglichkeit hingewiesen wurde, selbst in der UNI-Klinik wurde lieber eine 2e WSR vorgenommen, als eine Alternative angeboten (z.B.). Das war vor der neuen Gesundheitsreform.
Glaube kaum, das sich bis heute viel geändert hat.
Gruß Minou

[Minou]

RE: Zahnschmerzen trotz WSR


Hallo Kerstin 12

Mit der WSR wurde theoretisch ein Risikofaktor beseitigt, nämlich am Ende der Wurzelspitze feinste seitliche Verzweigungen, welche immer noch Bakterien beinhalten können u. weiterstreuen. Diese können nicht eingesehen u. nur schwer erfaßt werden.
Bleibt hier noch, das nach wie vor die Wurzelkanäle als solches noch infiziert sind. Hier sollten selbige noch mal eröffnet, die Füllung entfernt u. eine neue Behandlung begonnen werden. Der Versuch, diese Kanäle keimfrei zu bekommen, sofern alle Kanäle gefunden wurden. Eine 2e WSR bringt hier garnichts.
Gruß Minou

[Susan_73]

RE: Zahnschmerzen trotz WSR


hi minou,

ja, das verhalten der unikliniker kenne ich - kommt aber auch auf die klinik an! tübingen macht's auf jeden fall, würzburg z.b. operiert sich lieber an wsr's zu tode ;-) manches mal wird dir jeder scheiß erzählt, nur damit keine zeitaufwendige endo gemacht werden muss - denn die blöße, dem patienten zu sagen, dass es doch zu aufwendig sei und man dafür rein zeitlich keine kapazitäten hat, möchte man sich auch seltenst geben .... auch benötigen die mkg'ler halt ihre wsr-op's, um irgendwann mal ihre ausbildung fertig zu haben ... nur, dass die wsr in der jetzigen form eigentlich keiner haben will, darüber wird gerne eschwiegen

'ne endo-revision wird dir auch kaum ein zahnarzt, der es nicht selbst macht, anbieten - die meisten schicken ihre patienten nicht zu anderen spezialisten, man arbeitet gut mit den chirurgen zusammen, und an 'ner prothetik kann man halt auch besser verdienen (implantat freut chirurg und zahnarzt) als wenn ein anderer behandler 'ne endo-revision macht und für einen selbst bleibt außer 'ner kunststofffüllung nix behandlungstechnisch übrig.

aber trotzdem gibt's die leute, die 'ne ordentliche endo-revision machen - über die vers. gesellschaften findet man auf jeden fall jemanden ....

aber mit der gesundheitsreform hat das alles nichts zu tun - die behandlungsregularien setzt ja insbesondere die kzv im gba fest ... daraus kann man nur schließen, dass die große mehrheit der zahnärzte ohnehin nicht gerade endo-weltmeisterlich behandelt, sondern einfach nur suboptimal .... denke mal, dass die leute, die 'ne gute endo machen, bei der mehrheit der kollegen auch nicht so richtig gerne gesehen sind, zeigen sie, dass man doch sogar 'ne endoan 'nem molar ordentlich machen kann ....

also, die suche nicht aufgeben!

[Minou]

RE: Hallo Susan_73


Hallo Susan_73

Ich danke für deine ausführliche Information.
Leider habe ich nur noch 7 Zähne im Unterkiefer, daran ist die Brücke geklammert. Fällt der 3/3, hat sich die Brückke ziemlich erledigt. Bisher sieht es schlecht aus, bekomme wieder vermehrt die Kiefer- u. Gesichtsschmerzen, ganz abgesehen v. der dauerhaften Schwellung der l. Gesichtshälfte unter dem Auge bis z. Kiefer.
Habe seit Jahren Probleme im Bereich der Ohren u. bin inzwischen überzeugt davon, das hier Zusammenhänge bestehen, gerade im gesamten linken Kieferbereich. Zahnfleischveränderungen unklarer Genese, Nervenschmerzen. Extraktion v. 3/4 war ein bingo, wenn die Reaktion auch sehr spät erfolgte (Lymphe, linke Achselhöhle u. Brustbereich). Der Spass fängt an sich wieder hochzuschaukeln.
HNO-Ärzte habe ich mehr als genug durch, mit sondierung, Hörtest u. was dazu gehört, alles im O.K. Bereich, dabei süffen meine Ohren, habe krampfartige Schmerzen, zeitweilig höllischen Juckreiz u. seit Jahren tastbare Schwellungen an der Ohrmuschel (wangenwerts u. sehr beweglich auch variabel).
Hausarzt sagt: Lymphknoten. HNO: zuckt Schultern, findet nichts, ist nichts. Möglicherweise Tubeninfektion, das war es.
Zusammenarbeit in der UNI-Klinik zw. HNO u. K-CH: nicht möglich, jeder hat sein Süppchen gekocht. Die Untersuchungen v. Seiten HNO waren mehr als dürftig, nur Sondierung.

Bin inzwischen, nach 8 Jahren, vollkommen bedient u. weiß ehrlich nicht mehr weiter. Es gab nur 3 Problemzähne, davon 11 bis zwölf J.

Antibiotikatherapie kann helfen, jedoch nur ein ausgefallenes, sehr teures Kombipräparat. Hier auch nur in sehr hoher Dosierung u. langfristiger Behandlung (spielt wohl kaum ein Arzt mit, wenn nur auf Privatrezept, so wie es mir ergangen ist nach Auswertung v. 5 Laborergebnissen u. nur 3 Antibiotika als sichere Behandlung übrig blieben).
In den nächsten Wochen muß ich sicherlich mal wieder z. HNO--graus--, od. der Zahn fliegt raus u. damit alle restlichen.
Vielleicht fällt Dir was ein, welche Untersuchung hier noch helfen könnte.
Gruß Minou

[Susan_73]

RE: Hallo Susan_73


hi,

ich denke, dass ich dir dabei auch keine große hilfe bin!

ich würde mal einerseits abklären, um was für schwellungen es sich bei den dingern am ohr handelt, vielleicht auch mit gewebeprobe .... wenn es sich um geschwollene ymphknoten handelt, deutet das ja auf irgendwelche prozesse hin ....

andererseits handelt es sich ja wohl um eine chronische bakterielle infektion, auch da könnte man ja eine probe entnehmen zur genaueren bestimmung. wo soll denn der infektionsbereich liegen - ober-und unterkiefer - oder weichteile?

vielleicht handelt es sich doch eher um eine entzündung im bereich kieferknochen mit weichteilbeteiligung (oder umgekehrt)?

also ich würde mal schleunigst die klinik wechseln - in hannover hat z.b. die mkg einen recht guten ruf - entweder uniklinik oder henriettenstiftung.

mit 'ner chronischen infektion sollte man nicht so einfach rumlaufen - die argumantation deines arztes hinsichtlich kosten ist übrigens unrichtig, da man diese als praxisbesonderheit kennzeichnen kann, eine entsprechende dokumentation kostet keine 5 min.

eine derartige antibiotika-infektions-"austreibung" würde ich jedoch zunächst eher unter klinischer kontrolle bevorzugen ....

also - alles spricht für einen arztwechsel - insbesondere bevor man sich irgendwelche zähne ziehen lässt.

gruß, susan