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Fragwürdige Zahnspangen-Neuheiten?

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  • Fragwürdige Zahnspangen-Neuheiten?

    Liebe Leser,

    eigentlich war folgendes als Leserbrief zu einem mehrseitigen Zahnspangen-Bericht in FOCUS 41 (04. Okt. gedacht), aber die haben dazu gar keine Leserbriefe gebracht. Im wesentlichen wurden dort für Erwachsene 4 Sorten Brackets und Invisalign® verglichen. Bei letzterem hieß es, wirkt nur bei rund-um-die-Uhr tragen. Dabei sollte es doch auch gehen, wenn man nur 19/24 h oder nur 15/24 h tragen schafft, nur dass man dann statt alle 2 erst alle 3 odert 4 Wochen die nächste nehmen darf, und die Behandlung entsprechend länger dauert? Klar, nur nachts zu tragen wird nicht reichen, da sich die Zähne außerhalb der Tragezeit zurückbewegen.
    Herausnehmbare Platten kamen in einem Nebensatz vor, „für Kinder“. Die langsame, wenig belastende Crozat-Behandlung mit dezenten, arbeitsplatztauglichen „Drahtgestellen“ wurde gar nicht erwähnt, obwohl Könner damit Erstaunliches vollbringen.

    FRAGWÜRDIG fand ich die nicht nur dort angepriesene „Neuheit“ kieferorthopädischer Implantate, d.h. in den Knochen (!) gedrehter Schrauben als Hilfsteile für feste Spangen, besonders zum Festhalten der hinteren Zähne, während die vorderen nach hinten in Lücken hinein gezogen werden. Da droht doch Infektionsgefahr! Und den Halte-Zweck könnte doch auch eine ausgeschliffene, herausnehmbare Platte erfüllen, die über eine feste Spange passt? Und überhaupt, zwar ist es nicht immer ein schlechter Tausch, bei zu wenig Restwachstum (und nur dann) die 4er oder 5er zu ziehen, die Lücke zu schließen und dafür Platz für die Weisheitszähne zu bekommen (wenn sie denn angelegt sind!), aber Behandlungs-Ergebnisse nach Lückenschluss unterscheiden sich:
    Mit herausnehmbaren Spangen wird durch ihren starren Körper die Breite der Kieferfront fast gewahrt (vergl. z.B. „Fallbeispiele“ > „Nichtanlage der 2er“ unter www.sanfte-zahnklammern.de). Mit festen Spangen resultiert dagegen durch den Zug nach hinten oft eine unnatürlich schmalgezurrte Kieferfront, bei der die 2er und erst recht die 3er arg seitlich stehen, mit „zuviel Mund drumherum“ bzw. „schwarzen Dreiecken“ und „unnatürlicher“ Mimik.
    NUN der BRIEF:
    Bewährte Zahnspangen im Hintertreffen?
    Festen Spangen sieht man vorher nicht an, dass sie oft schmerzhafter als herausnehmbare sein können. Waren diese einst in Europa für Kinder vollständige Behandlungsmittel, und kamen dabei auch ohne die gefürchteten Außenspangen (Headgear) aus, so sind sie später zu bloßen Vorbereitungsmitteln für feste Spangen erodiert. Z.B. um vorher Platz zu schaffen, ohne zugleich noch zum Einreihen von Zähnen genutzt zu werden. Dabei gibt es auch bei diesen handwerklich hergestellten Spangen Innovationen. Ihr starrer Plastikkörper verhindert auch, dass Zähne unerwünscht nach vorn kommen, und könnte in der schwierigeren Erwachsenenbehandlung als herausnehmbares Zusatzteil kompatibel mit einer festen Spange gemacht werden. Ein Risiko von Knocheninfektionen wie bei den genannten Verankerungs-Implantaten und -Schrauben bestände dabei nicht.
    ERGÄNZUNGEN: Die „Innovationen“ sind z.B. Regulierungs-Silikon oder Pro-Stäbe (auch Kapitel „Fallbeispiele“ o.g. Seite; ein neues Alternativen-Kapitel hat sie jetzt auch). Sie erlauben effizienteres Arbeiten mit Herausnehmbaren, ohne den Patienten oder das Budget zu belasten. Und wird die Behandlung dennoch durch langsameren Verlauf später beendet, so wäre dies bei Jugendlichen nicht unbedingt ein Nachteil, denn die Rückfallgefahr wäre geringer. Zur nötigen Stabilisierung des Ergebnisses („Retention“) kann dann die letzte Spange reduziert weiter getragen werden, während es nach einer festen Spange eine weitere braucht und die Kassen nicht alle Bauformen zahlen.

    Viele Forschergrüße, Larissa Dloczik, Kontakt auf o.g. Seite.


  • RE: Fragwürdige Zahnspangen-Neuheiten?


    Hallo,

    dass ist eine durchaus ansehnliche Stellungnahme !
    Leider braucht man in der KFO große Kräfte, wenn man
    bei Erwachsenen große Backenzähne bewegen will;
    diese brauchen ein Widerlager, also einen headgear oder
    1 Implantat. Implantatkomplikationen kommen sicher mal vor, sind jedoch selten. Sie werden ja auch weitab des Zahnbogens gesetzt (Gaumen).

    Viele Grüße,
    Dr.T.Adam
    www.tarzahn.de

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