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Angst SINNvoll nutzen

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  • Angst SINNvoll nutzen

    Hallo an alle!

    Ich habe einen Menschen - Thomas Hertlein - kennengelernt, der auf wunderbar neue, ganz MENSCHheitliche Art mit (Angst)patienten arbeitet. Hier einige Ansätze aus seiner Denk- und Arbeitsweise, die ich gerne mit euch teilen möchte:


    Wie erklärst Du, dass bei Dir die Patienten ihre Angst verlieren können und warum kommt die Angst dann nicht wieder?

    Thomas Hertlein: Dazu muss man erst mal verstehen was Angst ist. Angst ist die Hilfestellung unseres Körpers unsere Sinne zu konzentrieren. Eine Hilfestellung unsere Sinne auf etwas zu konzentrieren was in unser System zu denken, zu fühlen und uns zu bewegen eindringt. Um uns zu schützen und zu überleben und um unser Wohlgefühl erhalten zu können brauchen wir Angst.

    Wenn wir davon ausgehen, dass ein Zahnarztbesuch in unser System eingreift, was definitiv der Fall ist, erklärt das die Alarmstellung des Körpers. Wenn wir dem Patienten aber gefühlsmäßig, emotional und mental vermitteln können, dass das, was in seinem Mund passiert etwas Gutes ist und der Patient das auch fühlt und er es nicht nur glauben muss, dann arbeiten wir zusammen mit diesem System an einer Verbesserung bzw. an einem bewussterem Umgang mit dem System.

    Dafür ist uns unser System dankbar und die Notwendigkeit einer Angst ist nicht mehr da, sondern die Angst wandelt sich zur Freude über die Verbesserung, über die Verschönerung und das größere Bewusstsein im Körper.

    Wenn wir davon ausgehen, dass jeder Zahn eine Thematik hat und diese Menschen diese Thematik im Leben nicht ausleben, sondern diese in ihren Zähnen symptomatisieren, kann man sich vorstellen, dass das Themen sind, die dieser Mensch nicht gerne sieht, weil er nicht weiß, wie er damit umgehen soll. Dieser Mensch hat Angst vor dieser Problematik und davor, keine Lösung zu finden. Wie viele Menschen wollen nicht sehen, dass zum Beispiel ihre Beziehung nicht funktioniert? Sie wollen das Nicht-funktionieren ihrer Beziehung nicht sehen, weil sie nicht wissen, wie sie aus dieser Beziehung aussteigen sollen, sie sie das finanziell schaffen können oder weil sie nicht wissen was mit den Kindern passiert oder was ihre Eltern und die Gesellschaft über sie denken. Deshalb ziehen es viele vor das Thema erst gar nicht anzusehen.


    Es gibt ja auch Menschen, die vor lauter Angst überhaupt nicht zum Zahnarzt gehen. Was rätst Du diesen Menschen? Kannst Du diesen Menschen helfen? Wie erklärest Du Dir diese Angst?

    Thomas Hertlein: Selbstverständlich ist es die Angst vor schlimmen Schmerzen. Spritzen sind meist auch keine große Beruhigung, denn das sind große Nadeln, die in den Mund gesteckt werden. Einen Großteil der Angst macht es aus, dass man beim Zahnarzt die Kontrolle aufgibt. Man begibt sich in die Hände eines anderen Menschen – und das eher unfreiwillig. Der Bereich zwischen Schmerz und keinem Schmerz beträgt nur Millimeter. Schlimmer als bei jedem anderen Körperteil empfindet der Patient dieses ausgeliefert sein. Ich kann auch einen Zahnschmerz nicht richtig fassen. Wenn ich mich am Arm verletze, kann ich meine Hand auf die schmerzende Stelle legen. Ich kann den Schmerz greifen. Bei den Zähnen bin ich da relativ hilflos.

    Ich muss jemandem vertrauen, der etwas in meinem Mund machen kann, dass ich erstens nicht sehe, zweitens meist nur schmerzhaft spüre und zusätzlich öffne ich mit meinem Mund grundsätzlich einen Intimbereich. Einen Bereich, wo es hinein geht. Viele Frauen empfinden den Gynäkologen und den Zahnarzt als den unangenehmsten aller Zahnarztbesuche. Alleine dieses Zusammenbringen von Gynäkologie und Zahnheilkunde spricht für sich. Beide Ärzte behandeln an Bereichen, wo man in das Innere eines Menschen schauen kann. In einen Intimbereich.

    Deswegen ist es wichtig, dass wir unserem Patienten genügend Vertrauen geben, wenn wir einen Zahn oder einen Körperteil behandeln, dass wir für ihn da sind um ihn mit seiner Problematik nicht alleine zu lassen. Dieses Vertrauen, dieses Gefühl von „Gemeinsam schaffen wir es“ gibt dem Patienten den Mut in diese unbekannte Hülle zu gehen und die Schätze daraus zu bergen. Jeder Zahn hat nicht nur eine Thematik und eine Problematik, sondern auch die Lösung in sich. Die gilt es dann nur noch auf das eigene Leben übersetzen zu üben.


    P.s.: Thomas Hertlein ist demnächst in München: Workshop am 26. Juni & Vortrag am 17. Juli (vielleicht habt ihr Glück und könnt noch einen Platz bekommen!) Auf jeden Fall unbedingt erlebenswert!!!

    Fragen beantworte ich gerne - entweder im Forum oder per mail: [email protected]


  • RE: Angst SINNvoll nutzen


    Hallo!
    Klingt interessant, aber wie das dann konkret aussieht, dass dem Patienten das Positive vermittelt wird, kann ich mir noch immer nicht wirklich vorstellen.
    Und Schmerzen bleiben Schmerzen - auch bei bestem Zureden.

    lg,
    Ann-Kati

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    • RE: Angst SINNvoll nutzen


      Wie kann ich einen ZA finden, der so mit mir umgeht ?
      Habe jetzt schon einiges mitgemacht und wäre sehr dankbar.

      Kommentar

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